Kieran
Als sie meine Mutter erwähnt, werde ich ein wenig ernster, versuche das aber nicht so nahe an mich heran zu lassen. Ich habe schon zur Genüge um meine Mutter getrauert. Als ich in die Stadt gekommen bin, habe ich mir geschworen, dass ich den Neuanfang nutzen werde, der mir gegeben wurde. "Danke." sage ich und sehe kurz zu ihr rüber und lächle leicht. Dann sehe ich wieder auf die Straße. "Also, Clary. Erzähl mir doch ein wenig was über die Stadt. Was muss ich wissen? Abgesehen davon, dass hier offenbar des öfteren Mal Menschen ermordet werden?"
Zoe
Ich boxe ihn gegen die Schulter. "Gut so." grinse ich breit und sehe ihn noch einen Moment an, ehe ich wieder nach vorne sehe und dann ein klein wenig ernster werde. "Aber um ehrlich zu sein... könnte es sein, dass ich auf dein Angebot zurück kommen muss." Meine Familie war schon immer ziemlich verkorkst. Mein leiblicher Vater hat die Familie verlassen, als ich noch ein Kleinkind war. Meine Mutter ist die Erbin eines Reichen Hotelkettenbesitzers und hat noch keinen Tag in ihrem Leben ehrlich gearbeitet. Sie wurde schwanger mit mir, als sie gerade mal 17 war. Sie wollte mich eigentlich abtreiben lassen, aber mein Vater drohte ihr damals sie umzubringen, wenn sie mich wegmachen lässt. Sie hat mindestens dreimal in meiner Kindheit versucht mich umzubringen. Nicht weil sie mich hasst, einfach weil ich ihrem Lebensstil im Weg stand. Sie nimmt Drogen, betrinkt sich permanent, wandert von einer Party zur nächsten. Nicht zu vergessen, dass sie rumhurt. Irgendwann wurde meinem Vater das zu viel und er verließ uns. Er wollte das Sorgerecht aber meine Mutter kaufte sich einfach das ganze Gericht und gewann. Wieso sie mich behalten hat, weiß ich nicht. Sie wollte nie ein Kind. Vielleicht liebte sie mich doch irgendwo tief in ihrem Herzen. Seit dem ist das mit dem trinken, dem huren, den Drogen noch schlimmer geworden. Jede Woche schleppt sie neue Liebhaber an. Manche von diesen widerlichen Kerlen graben dann mich an, wenn meine Mutter kotzend irgendwo in der Ecke liegt. So geht das Tag ein Tag aus. Ich bin diejenige, die sich um meine Mutter kümmern muss, wo doch sie sich eigentlich um mich kümmern sollte. Das und die Tatsache, dass ich dank meines geliebten Vaters Daddy-Issues habe, haben mich auch dazu gebracht in meiner frühen Jugend zu rebellieren und mir den Hals tattoowieren zu lassen, neben ein paar anderen Tattoos. Cameron und Clary sind so ziemlich die einzigen aus meiner Clique, die die Ganze Geschichte kennen. Die meisten denken einfach, ich hätte einen kleinen Schaden. Nina hat es immer so ausgedrückt: 'Du bist die mit den Daddy-Issues. Du bist die Geschädigte, kleine Psychotante in unserer kleinen Clique.' sie wird mir nicht wirklich fehlen... Wenn meine Mutter also mal wieder Liebhaber anschleppt oder es mir einfach zu viel wird, gehe ich zu Cameron oder Clary. Meistens Clary. Doch wenn wir Streit haben oder so, ist Cameron auch für mich da. Anders als Clary. Aber er ist da.
Audrey
"Nicht viel." zucke ich mit den Schultern und sehe auf die Straße. "Ich hab ihr nur gesagt, wie Leid es mir tut, dass Nina tot ist." meine ich mit dem Hauch von Sarkasmus. "Sie meinte, dass ihr das mit dem Video leid tut, dass Nina das Video hochgestellt hat."
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!