Ella
Normaler Weise hätte ich jetzt gehen können. Nach all den Warnungen, die ich von Mr. Ò Farell gehört hatte, hätte ich einfach nach Hause fahren können. Aber es gab noch eine Sache, die ich machen wollte. Eine Sache, die ich ansprechen musste. "Könnten Sie kurz warten?", bat ich den Fahrer und nachdem dieser genickt hatte, stieg ich schnell aus. Ich stolperte leicht, hielt mein Kleid etwas höher, damit ich auf den hohen Schuhen hinterher eilen konnte. "Lassen Sie mich Ihnen helfen", sagte ich schnell und schaute verlegen weg. Ich stützte Mrs. Ò Farell von der anderen Seite, so dass es leichter war, die Eingangstür zu öffnen. Ihr Zimmer war in der unteren Etage und so war es leicht, sie in ihr Bett zu bringen, ohne sie aufzuwecken. Nachdem sie zugedeckt war, bat ich Mr. Ò Farell mit meinem Blick, mir kurz zu folgen. Er ließ dies alles wahrscheinlich nur deshalb zu, damit Mrs. Ò Farell nicht aufwachte. Vor der angelehnten Tür blieb ich auf dem Flur stehen und atmete leise ein. Dann sah ich ihn an. "Ich möchte Ihnen nur kurz etwas sagen, bevor ich gehe." Es war vermutlich das letzte Mal, dass ich ihn sehen würde. "Vielleicht werden Sie denken, dass ich nicht im Recht dazu bin, aber ich muss es Ihnen sagen. Ich weiß, wie viel Ihnen an dem Wohlergehen Ihrer Mutter liegt. Daher möchte ich Sie auf etwas aufmerksam machen: Ihre Mutter ist an diesem Abend sehr glücklich gewesen und das nicht wegen der Gala, der luxuriösen Inneneinrichtung oder den Austern. Es war die Zeit, die Sie mit Ihnen heute Abend verbracht hat, in der Sie zusammen gesprochen und getanzt haben. Verbringen Sie ein bisschen mehr Zeit mit ihr, bitte." Eindringlich schaute ich ihn an und hielt dieses Mal den Abstand, den er brauchte, um sich entspannter zu fühlen. "Und da ist noch etwas...", nun musste ich zur Seite blicken und wurde etwas rot. "Danke für den Abend und auch dass Sie mich wegen Sachbeschädigung nicht angezeigt haben... Naja, wie dem auch sei." Leise räusperte ich mich und raffte meine Schultern wieder. "Ich hoffe, dass Sie für Mrs. Ò Farell jemanden finden, die sich gut um sie kümmert. Doch vergessen Sie bitte meine Worte nicht. Ach, und noch eine Sache: Sie sind nicht so sturköpfig wie der Goldfisch meiner Tante Oda. Sie sind schlimmer!" Schlussendlich konnte ich das Lachen nicht unterdrücken und merkte, dass es nicht "kurz" gewesen war. "Auf Wiedersehen, Mr. Ò Farell", sagte ich schließlich und nickte leicht, ehe ich ich umdrehte. Ich verließ das Herrenhaus, schaute mir ein letztes Mal den Eingangsbereich an und lief dann zu der Limousine. "Bitte geben Sie Mr. Ò Farell das Geld zurück. Ich werde anders nach Hause kommen." Er nickte und stieg aus. An der Einfahrt angekommen drehte ich mich ein letztes Mal um und lief dann zu der Bushaltestelle.