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26.10.2016, 21:43

Super:)

Blake


Stundenlang arbeitete ich an meinem Laptop und hatte die wichtigste Aufgaben geschafft, sodass ich mich in der nächste Woche mehr auf Termine außerhalb konzentrieren konnte, da ich zum größtenteils das Büroarbeit erledigt hatte. Ich schaute auf die Uhr, gleich war die übliche Teezeit meiner Mutter. Diesen irischen Tradition hatte sie nie abgelegt. Ich stand auf, wusch mein Gesicht und legte frisch das Make up auf. Dann ging ich hinunter in den Empfangszimmer, ich schmiss ein paar Holzscheiteln in den Kamin und ließ das Feuer knistern auflodern. Ein Dienstmädchen brachte schweigsam ein Silbertablett in den Raum, es gab zusätzlich ein paar Kekse. Als ich kurz alleine war, schnappte ich mir einen Mandelkeks und verspeiste diesen schnell. "Du bist schon da", hörte ich meine Mutter freudig sagen und Dean schob sie zu dem Schachtisch. "Natürlich", ich setzte mich gegenüber ihr hin und wählte die schwarze Figuren.


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26.10.2016, 22:03

Gehe off, wünsche dir noch einen schönen Abend. :D

Ella

Nachdenklich sah ich die blaue Frisbeescheibe in meinen Händen an und drehte sie langsam. Überrascht hoben sich meine Augenbrauen, als ich eine kleine, weiße Schrift erkannte. 'Für Blake', stand darauf. Der Rest war zerkratzt, so das ich es nicht lesen konnte. Wahrscheinlich hatte man zu oft mit der Scheibe gespielt und die Farbe der Schrift war abgeblättert. Doch wäre der Rest dann nicht auch weggewischt worden? Ich schob die Gedanken beiseite und stellte die Frisbeescheibe neben einem Badmintonschläger im Regal ab. Daraufhin kehrte ich zurück zu dem Anwesen und bemerkte, dass Mr. Ò Farell ebenfalls in dem Raum war. Aber... aber... Hatte er nicht arbeiten wollen? Oder war er schon fertig? Innerlich seufzend stellte ich mich zu ihnen und Dean bemerkte mich mit einem kurzen, freundlichen Nicken. "Ah, Ella. Da bist du ja. Hast du die Gartenscheune nicht gefunden?" Hastig antwortete ich. "Doch doch, aber ich wusste nicht, wohin ich die Frisbeescheibe stellen sollte." Mit einem Mal wirkte Dean leicht angespannt oder bildete ich mir das ein? Ich ignorierte die seltsamen Gedanken und wandte mich an Mrs. Ò Farell. Sie spielte Schach gegen ihren Sohn. Ich fragte mich, wer gewinnen würde. Das Spiel hatte schon begonnen, anscheinend war ich länger als eine Minute fort gewesen. Peinlich berührt sah ich dem Spiel zu und der nächste Zug war Mr. Ò Farells.
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63

26.10.2016, 22:12

Wünsche ich dir auch:)

Blake


Stillschweigend spielten wir die ersten Zügen, während meine Mutter ihren Schwarztee mit einer Zitronenscheibe genoss und die Mandelkekse blieben noch unberührt. Doch dann war der Teller aufeinmal auf meiner Seite und ich griff unbewusst danach. Ich konnte das versteckte Lächeln meiner Mutter erkennen und machte konzentriert meinen Zug. In diesen Moment erschien Miss Svendsen und als sie von einem Frisbeescheibe sprach, erstarrte ich augenblicklich. "Dean? warum zur Hölle existiert das Ding noch, es sollte längst von der Müllverbrennung verbrannt sein?!", sagte ich leise, doch die Wut schwang kalt in den Ton mit. "Blake", meine Mutter wollte mich besänftigen und abrupt stand ich auf: "Nicht Mutter. Ich werde dieses nutzlose Ding endlich verbrennen!" Damals hatte ich es in einem Mülleimer geworfen, doch Irgendwer hatte das wohl wieder herausgeholt und in den Gartenschuppen versteckt, wo anderen Krams verstaucht waren. Ich stand auf und eilig verließ ich den Raum. Der alte Hass brodelte neu auf. Ich wollte nichts mehr besitzen, was mir mein Vater hinterlassen hatte. Es war schon schlimm genug sein Erben sein zu müssen.


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28.10.2016, 21:51

Ella

Seine Worte verwirrten mich und ich sah ihm verdutzt hinterher. Warum hatte er denn so heftig reagiert? Mochte er die Frisbeescheibe nicht? Aber warum wollte er sie dann gleich verbrennen? Mrs. Ò Farell sah zu Dean, der an seinem Kragen spielte und wandte sich dann an mich. "Kann ich Sie um einen Gefallen bitten? Folgen Sie meinem Sohn und passen Sie auf ihn auf. Ich möchte nicht, dass er etwas Unüberlegtes tut." Bittend sah sie mich aus ihren vor Sorge getrübten Augen an. Ich schluckte und lief dem aufgebrausten Mr. Ò Farell hinterher. Warum ich und nicht Dean? Als ich mich umdrehte, sah ich, dass die beiden mich ansahen. Schnell drehte ich mich um und stolperte über die Wiese, um bei Mr. Ò Farells Tempo mithalten zu können. Lief er jeden Morgen einmal um das Herrenhaus, um fit zu bleiben? Schnaufend und mit Seitenstichen blieb ich stehen. Die Hände an die Hüfte gestemmt, sah ich wie er die Frisbeescheibe suchte. "Sie ist dort", sagte ich leicht atemlos und griff an ihm vorbei nach der Scheibe. "Ist das nicht... der eine Kinderheld, der immer gesungen hat, wenn er einen Bösewicht geschnappt hat?" Auf einen der Sticker auf der Oberseite deutend runzelte ich kurz die Stirn und lächelte dann. "Wie hieß er noch gleich?", sprach ich eher zu mir selbst, als zu ihm. Da bemerkte ich, dass wir in der kleinen Gartenhütte nah beieinander standen und hielt inne. Aus Schreck ließ ich beinahe die Frisbeescheibe fallen und hielt sie in letzter Sekunde noch fest. "Puh, es ist nichts passiert", sagte ich erleichtert und hielt sie triumphierend hoch. Eigentlich war ich nervös. Sehr nervös. Er konnte seinen Ärger jede Sekunde an mir auslassen.
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28.10.2016, 22:44

Eh, ich habe kein Plan wer der singender Kinderheld istXD

Blake


Leicht schnaufend kam ich in den Gartenschuppen an und fing an wahllos zu wühlen, um nach diesem Mistding zu suchen. Aufeinmal tauchte die nervige Frau auf und griff nach dem Gesuchten. Voller Verachtung sah ich einen Moment dieses Gegenstand an. Es verhöhnte mich geradezu. "Es ist mir scheißegal wie der Typ hieß!", meine Augen sahen sie finster an und ich knirschte mit den Zähne: "Können sie gefälligst aufhören wie ein Köter mir zu folgen? Ihre Anwesenheit geht mir tierisch auf die Nerven! Sie haben nur eine einzige Aufgabe und nur dies befolgen sie. Alles Anderes geht Sie einen Dreck an. Verdammt, hätte ich Sie bloß nie eingestellt. Sie sind schlimmer als die Presse!" Ich riss ihr den Gegenstand aus ihre Hände und ging damit hinaus. Da ich nicht Feuerzeug bei mir hatte, steuerte ich auf den See zu. Dann ertränkte ich es eben, dann würde es auf dem Boden verrotten und anschließend verschwinden. Wie mein toter Vater. Diese dunkle Gedanke gefiel mir auf eine grimmige Weise.


66

28.10.2016, 23:14

Ich auch nicht hahahah. XD Weiß gar nicht, ob es so einen gibt, wenn nicht, ist der fiktiv. :D

Ella

Getroffen schaute ich ihm hinterher. Hatte er gerade gesagt, dass ich ihm wie ein Köter hinterherlief? Erneut stieg Ärger in mir hoch, aber ich schluckte ihn herunter. Stattdessen folgte ich ihm, um etwas klarzustellen. "Sie", sagte ich und zeigte mit meinem Zeigefinger auf ihn. "Sie sind die arroganteste, mürrischste Person die ich kenne!" Verärgert funkelte ich ihn an und holte tief Luft. "Ich bin Ihnen nur auf die Bitte Ihrer Mutter gefolgt, bilden Sie sich ja nichts darauf ein! Wäre Mrs. Ò Farell nicht so eine nette, liebe Frau, hätte ich schon längst gekündigt!" Mein Brustkorb hob und senkte sich, ich war immer noch fassungslos. Wie konnte er so etwas sagen?
Ich stand zwei, drei Meter von ihm entfernt und machte keine Anstalten, wegzugehen. Auch, wenn ich wusste, dass es ihn noch mehr reizte. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, nachzulassen. Mein Blick fiel auf die blaue Scheibe in seiner Hand. Warum hasste er das Spielzeug so sehr? Warum wollte er es entsorgen? Und was war sein Problem mit mir? "Wissen Sie was? Ich laufe Ihnen ja vielleicht nicht hinterher, sondern vielleicht laufen Sie weg vor mir! Haben Sie Angst, weil Sie sehen, dass ich Ihren Anordnungen nicht wie alle anderen folge?"
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67

29.10.2016, 09:56

AchsoXD

Blake


Unbeeindruckt musterte ich sie, als sie erneut mir folgte und wäre meine Mutter nicht weiblich, wäre ich nie auf die Idee gekommen einen weiblichen Angestellten in den Haus einzustellen. Frauen machten nichts als Ärger, waren anhänglich und viel zu emotional verlangt, sodass es einfach nur eine nervige Angelegenheit war. Judith gehörte zu den besten Beispiele und diese Frau vor mir. Bei Megan drückte ich ein Auge zu, da die wenigsten ihren Job mit Professionalität machte. Aber diese Frau vor mir, die konnte ich niemals ernst nehmen und daher würde sie auch nie einen Teil meines Respektes bekommen. "Ich habe keine Angst, ich vermeide nur eine schlimmere Eskalation. Denn man möchte Ihnen am Liebsten eine saftige Ohrfeige geben, damit sie endlich wach werden und mehr Respekt gegenüber ihrem Chef zeigen, der ihnen Kohle in ihrem unansehnlichen Arsch steckt. Ich will was von meinem Geld sehen, also fangen Sie an zu arbeiten und beweisen Sie ihre Rede, ansonsten waren es wohl nur leere Worte gewesen, die Sie am Anfang geäußert haben. Denn bis jetzt sind Sie scheinbar eine schwache, emotionale Frau, die keine erwähnenswerte Kompetenzen besitzt und sowas kann ich hier echt nicht gebrauchen. Gehen Sie ins Haus, packen Sie ihre Sachen ein und kommen erst am Montag wieder, nachdem ich auf meiner Arbeit fahre und Sie gehen, bevor ich noch komme. Ich will Ihr nervtötendes Gesicht nicht mehr sehen und ich sorge dafür, dass Sie ganz schnell ersetzt werden. Die Wochenende übernimmt fortan Dean, der alte Mann kann sich bei Ihnen bedanken für ihre Unfähigkeit." Verächtlich sah ich sie an und wandte mich anschließend von ihr ab, während ich zu dem Ufer des Sees ging.


68

29.10.2016, 11:43

Ja. XD

Ella

Es war keine Ohrfeige nötig, damit ich zusammenzuckte. Ich biss mir auf die Zunge, damit keine unfreundlichen Wörter sie verließen. Ich sah ihm bewegungsunfähig hinterher, ehe ich meine Schulter wieder aufraffte und loslief. Kurz blieb ich stehen und drehte mich dabei nicht um. "Es tut mir leid für die Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen bereitet habe, Mr. Ó Farell", sagte ich ruhig und leise. Ich warf keinen Blick zurück und wollte zurück in das Herrenhaus, um meine Sache zu packen. Ab jetzt würde ich seinen Anordnungen keinen Widerstand leisten. Als ich mit leicht geröteten Wangen stehen blieb, sahen mich Mrs. Ó Farell und Dean aufmerksam an. "Geht es Ihnen nicht gut, Ella?", fragte Dean vorsichtig und ich nickte schnell. "Doch doch, Mr. Ó Farell hat mir so eben die Erlaubnis gegeben, nicht an Wochenenden zu arbeiten. Es..." Schuldig sah ich den älteren Mann vor mir an und biss mir auf die Unterlippe. "Es tut mir leid, Dean." Dieser winkte ab. "Machen Sie sich darüber keine Gedanken, ich helfe Mrs. Ó Farell liebend gern." Mrs. Ó Farell, welche schweigend unserem Gespräch zugehört hatte, begann etwas leise zu sprechen. "Möchten Sie noch einen Tee, bevor Sie aufbrechen? Sie sehen blass aus." Ich schüttelte den Kopf und erwiderte freundlich: "Vielen Dank, es besser, wenn ich mich auf den Weg mache. Ich muss heute die Schicht in der Bar übernehmen." Sie nickte und sah zu dem Fenster. Unschlüssig blieb ich kurz stehen, ehe ich mich freundlich von den beiden verabschiedete und in das Zimmer lief. Dann verließ ich mit meiner Reisetasche in der Hand das Anwesen und setzte mich an die Haltestelle, um auf den Bus zu warten. Ich steckte mir Kopfhörer an und sah kurz hoch, um die Tränen zurückzudrängen. Wenige Minuten später kam der Bus und ich fuhr nach Hause. Dort dusche ich schnell, machte mir etwas Warmes zu essen und lief los.
Die Bar war zu Beginn der Öffnungszeit recht gefüllt, wie immer. In ein, zwei Stunden würde es voll sein und dann hatte man beinahe jede Sekunde etwas zu tun. Daher beeilte ich mich, schnell in die Umkleidekabine zu gehen und zog mir ein weißes T-Shirt an. Darüber zog ich die schwarze Schürze an, die erst ab der Hüfte verlief. Ich befestigte mit einem roten Haarband den Zopf, dessen Spitzen so verliefen, dass es wie das Ende einer Bandana aussah. Als ich aus der Tür trat, traf ich auf Leon, der mich aus großen Augen ansah. "Wie, du kannst doch arbeiten?", fragte er mich verwirrt und neugierig. Ich nickte. "Ja, vielen Dank nochmal, Leon." Er zuckte mit den Schultern und zog beide Augenbrauen hoch. "Oh, ist okay." Ich wusste, woran er dachte und lächelte leicht. "Ich übernehme deinen nächsten Dienst", versprach ich ihm und er grinste breit. "Danke, Ella", sagte er und zerquetschte mich. Mühevoll befreite ich mich aus der Umarmung, um Luft schnappen zu können. "Leon, du erdrückst mich", schnaufte ich und er gab mir einen freundschaftlichen Klaps auf den Arm. Kopfschüttelnd lief ich zu der Bar und hörte, wie er lachte. Hinter der Bar prüfte ich, ob alles in Ordnung war, ehe meine Schicht wirklich anfing. Kurz rutschten meine Gedanken zu Mr. Ó Farells Worten und ich verdrängte sie schnell, als ein Besucher mich zu seinem Tisch rief, um die Bestellung aufzugeben.
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69

29.10.2016, 14:21

Blake


Endlich verschwindet die Nervensäge, denn ich konnte die entfernende Schritte hören und finster blickte ich auf den ruhige, grauen See. Früher hatte ich hier oft gespielt. Ich ging auf den Steg, das alte Holz knirschte und an einige Stellen entdeckte ich Moos. Mit einer schwungvolle Bewegung warf ich den Frisbee auf dem See und sah zu wie meine letzte Kindheit ertrank. Mit eine unbewegte Miene kehrte ich zurück in das Herrenhaus, der als mein Zuhause verdammt war und ging in den Empfangszimmer. "Mutter, ich will, dass sie nie wieder in unsere private Angelegenheit hineingezogen wird. Es gibt Dinge, die sie absolut nichts angeht und es mir egal, ob du diese Frau sympathisch findest. Da sie ihre Aufgaben nicht richtig macht, werde ich nach einem Ersatz umschauen", erklärte ich es ihr: "Tut mir leid, dass jetzt dir Umständen bereiten wird. Aber du sollst das Bestes bekommen. Dean, solange wirst du an den Wochenenden gebraucht." Ehe Jemand noch was sagen konnte, rauschte ich aus dem Raum und beschloss nach meinem Auto zu sehen.
Missmutig betrachtete ich mein beschädigter Ferrari, ließ die leere Flasche unbemerkt verschwinden und fuhr das Auto in die Garage. Eine Reparatur war bitter nötig. Doch Geld spielte keine Rolle, ich hatte genug. Danach zog ich in meinem privaten Büro zurück und arbeitete. Ich fand immer Arbeit, besonders wenn es darum ging Profite zu machen. Ich war dadrinnen ein Weltmeister. Dabei entdeckte ich die Einladung der Spendengala für irgendwelche Kinder am nächstes Wochenende. Ich hatte absolut keine Lust darauf, aber ich musste. Da Judith nicht mehr als eine Begleitung infrage kam, weil die dämliche Frau anhänglich werden musste, musste ich wohl Megan fragen. Andere Begleitungen zog ich nicht in Betracht.
Draußen wurde es dunkler, ich wusch mich und neu eingekleidet verließ ich unbemerkt das Herrenhaus.
Ich stieg in mein silbernes Porsche und brausend fuhr ich vom Gelände. Ich halte mich immer möglichst wenig in diesem Haus auf. Ich beschloss in den teuersten Club Dublins zu gehen, auch wenn mich derGedanke an diese menschliche Nähe anwiderte. Doch dort fand ich vielleicht ein potentielle Opfer für die Nacht, Jemanden zum Verprügeln für den Kick und Alkohol für das Vergessen.


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29.10.2016, 17:22

Ella

„Ella, Tisch zwölf!“, sagte Marius und legte schob mir das Glas zu. Nachdem ich das Getränk zu dem Gast brachte, lief ich zurück an den Tresen. „Die gehen an Tisch Siebzehn.“ Nickend legte ich die Dips und Getränke auf das Tablett und lief zu dem besagten Tisch. Dort saßen Personen, die ein paar wenige Jahre älter als ich waren und amüsiert über einen Witz lachten. „Die Dips und Getränke“, sagte ich lächelnd und sah in die Runde, um die Getränke zu verteilen. Anschließend ging ich wieder zurück und lehnte mich kurz an die Bar. Wie jedes Wochenende war es rappelvoll und es gab viel zu tun. Zwei Besucher riefen mich zu sich und ich hob kurz die Hand, zur Kenntnisnahme. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte ich freundlich, als ich bei ihnen ankam und sie bestellten beide etwas zu essen. Meistens siezte ich die Leute, weil unser Chef das so wollte. Doch manchmal baten Gäste darum, geduzt zu werden, was ich dann auch einhielt. Schnell gab ich die Bestellung an die Küche weiter und traf auf meinem Rückweg auf Leon. „Na, viel zu tun?“, fragte er mich und ich nickte, während ich mir über die Stirn wischte. „Ja, heute wird es spät“, sagte ich leise schnaufend. „Marius hat mich kurz an der Bar abgelöst, damit ich auf die Toilette gehen kann. Der Arme muss wieder einmal alles gleichzeitig machen.“ Marius war der Älteste unter uns, achtundzwanzig und so etwas wie der Verantwortliche für die Mitarbeiter. Er hatte lange Berufserfahrung und arbeitete sehr genau. Schnell verließ ich den schmalen Flur, trat durch die Tür, auf der 'Nur für Personal' draufstand und die laute Musik dröhnte mir entgegen. „Tisch Eins“, erklärte Marius und ich belud mein Tablett wieder. Es war warm in der Bar und sie füllte sich immer mehr. Die Gäste an Tisch Siebzehn winkten mir zu und ich nickte schnell, bevor ich zu ihnen ging. „Fünf Scotch bitte“, sagte eine blonde Frau. „Darf es sonst noch etwas sein?“, fragte ich höflich und wartete geduldig. „Ihre Telefonnummer“, grinste einer und die anderen lachten. Mit Ausnahme des blonden Mädchens, welche wie vor den Kopf gestoßen aussah. Kurz sah ich zwischen den beiden hin und her, ehe ich ruhig sagte: „Tut mir leid, aber die brauche ich noch.“ Während seine Freunde ihn lachend aufzogen, drehte ich mich um, um zu Marius zu gehen. „Fünf Scotch“, teilte ich ihm mit und er nickte. „Hat einer von ihnen gerade Ärger gemacht?“ Er hatte Augen wie ein Adler, das war der zweite Grund, warum er so erfolgreich war. Ihm entging fast nichts. Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte es unter Kontrolle.“ Während ich wartete, ließ ich meinen Blick herum schweifen und lehnte an dem Tresen. Kurz konnte ich wieder verschnaufen, da keiner nach nach einem Kellner rief.
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71

30.10.2016, 11:09

Blake


Die Musik pochte wie ein Herzschlag unter meine Füße, das Blut rauschte warm durch meinem Körper bis in die Ohren und Lichter tanzten verschwommen in den Raum. In meiner Kehle brannte die Flüssigkeit, die für das Vergessenheit sorgen wollte. Eine fremde Frau räkelte sich auf meinem Schoß, ihren Namen hatte ich längst vergessen. Hauptsache sie war ansehnlich und ich konnte eine kurze Nummer mit ihr schieben. Ihre Lippen waren grellrot und sie wollte mich küssen. Angewidert schob ich sie von mir weg, stand auf und griff nach ihrer Hand. Sie verstand die deutliche Signale und folgte mir kichernd. Es gab eine stille, unbeobachtete Stelle und dort nahm ich mir das, was ich nehmen wollte. Links ließ ich sie später stehen, bestellte wieder einen Glas und spürte immer noch die kribbelige, aggressive Unruhe in mir. Der Akt hatte mir nicht den nötigen Rausch gegeben. Ich brauchte mehr. Ich trank in schnelle Schlucke die Reste leer und stand auf. Ich verließ den Club, eisiger Wind wehte auf und suchend schaute ich mich umher. "Nein, lass mich los!", hörte ich plötzlich eine Frau schreien und ich sah, wie ein Kerl sie gegen eine Wand bedrängte. An ihm konnte ich also meine Aggressionen auslassen, er kommt genau wie gerufen. Ich lief auf ihn zu, riss ihn von dem Mädchen und sag zu ihr kühl: "Verpiss dich, ich kümmere mich um ihn." Dann drehte ich mich zu den besoffener Kerl um und meine Faust landete direkt in seinem Gesicht. Nicht lange und wir lagen auf dem Boden, Jeder versuchte die Oberhand zu gewinnen und mein Herz pochte lauter, schien vor Leben zu strotzen. Genau das hatte ich gebraucht. Ich fühlte ein Stück Leben. Schweratmend ließ ich mich von ihn los, als er sich kaum bewegte und scheinbar bewusstlos geworden ist. Ich wischte mir das Blut von den Lippen, die Schmerzen spürte ich kaum durch den Adrenalin und außerdem hatte ich gelernt sie sie unterdrücken. Ich richtete ihn sitzend an der Wand und verließ die stille Straße. Niemanden hatten von diese kleine Prügelnummer was mitbekommen und das Mädchen war ziemlich schnell abgehauen. Mit dröhnender Kopf stieg ich in meinem Auto und fuhr zurück zum Herrenhaus.
Den ganzen Sonntag schlief ich durch und wachte erst am Montag auf, als mein Wecker um 5.30 Uhr klingelte. Ich öffnete langsam die Augen, erinnerte mich nur verschwommen an Samstagnacht und verließ das Bett. Ich verzog das Gesicht als ich mich in den Spiegel sah, ich sah wie ein Penner aus und stieg daher gleich in die Dusche, um den Gestank loszuwerden. Danach griff ich wieder nach dem Make up, der neue Kampf hatte wieder Spuren hinterlassen und in meinem Rippenbereich spürte ich ein Ziehen, wahrscheinlich geprellt. Ich packte anschließend meine Aktentaschen und kaum trug ich meinen Anzug war ich wieder der Geschäftsmann.
"Ich habe dich gestern nicht zu Gesicht bekommen, Dean meinte du hättest Migräne gehabt. Geht es dir wieder besser?", fragte mich Mutter besorgt am Esstisch. "Ja", antwortete ich knapp und las die Zeitung. Sie wusste überhaupt nichts von meinem anderen Leben und das sollte so weiterhin bleiben. Nur Dean kannte mein "Geheimnis" . "Ich muss jetzt auf die Arbeit", ich erhob mich und küsste auf ihren Stirn, ehe ich das Anwesen verließ. "Überarbeite dich nicht", rief mir meine Mutter noch nach.


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30.10.2016, 11:33

Ella

Gerade als ich zwei weitere Getränke zu einem Tisch brachte, rannte die Frau von Tisch Siebzehn mit blassem Gesicht in die Bar. Aufmerksam blieb ich stehen und sah sie besorgt an. "Geht es Ihnen gut?", fragte ich sie freundlich und sie nickte hastig. "Ja, danke." Nicht überzeugt sah ich, wie sie zu ihren Freunden eilte und eine ihrer Freundinnen umarmte. "Zweimal Bier", sagte ich zu dem Pärchen, als ich bei ihnen ankam und lief zu der Bar zurück. Dabei musste ich an Tisch Siebzehn vorbeilaufen. "Ich wollte ihm eine Chance geben, weil ich plötzlich so eifersüchtig war, als er die Kellnerin nach ihrer Nummer gefragt hat! Wir waren in dem Club, der wenige Straßen weiter entfernt ist u-und plötzlich... hat er mich nach draußen gezerrt und mich an die Wand gedrückt!" Sie zitterte und Tränen flossen ihre Wangen entlang. "So ein mieses Arschloch!", knurrte diejenige, die sie tröstend umarmte. Alle am Tisch schienen schockiert. Schnell lief ich zu der Bar und bat Marius um ein Glas Wasser. "Was ist denn passiert, du siehst so geschockt aus?", fragte er mich stirnrunzelnd. "Der Junge von Tisch Siebzehn, bei dem du vorhin gefragt hattest, ob er etwas getan hat, er hat das Mädchen bedrängt, mit dem er die Bar verlassen hat. Könntest du den Chef bitten, ihm Hausverbot zu erteilen?" Wenn wir Bitten oder Beschwerden hatten, mussten wir es immer an ihn ausrichten, damit er es an den Chef weiterleitete. Marius nickte ernst und sein Kiefer spannte sich an. "Dreckskerl." Ihm zustimmend eilte ich zu der Frau zurück und reichte ihr das Glas Wasser. Schniefend bedankte sie sich und griff nach ihrem Taschentuch. "Möchten Sie, dass ich ein Taxi für sie bestelle? Oder die Polizei rufe?", sagte ich beruhigend. Die andere Frau schüttelte den Kopf. "Danke, wir fahren sie nach Hause. Dort werden wir die Polizei kontaktieren." Eine Stunde später schlossen wir die Bar und ich verabschiedete mich von Leon und Marius.
Am Sonntag traf ich mich morgens mit Hanna in der Stadt, wo wir in einem Cafe frühstückten. Sie erzählte mir von ihrem Besuch und ich hörte ihr nur mit halben Ohr zu. Zu sehr hing ich mit meinen Gedanken noch am Wochenende und verspannte mich leicht, als ich merkte, dass ich wieder an Mr. 'O Farells Worte dachte. "Sag mal, hörst du mir nicht zu?", fragte mich meine beste Freundin und schuldbewusst sah ich sie an. Ich hatte ihr nicht von dem letzten Gespräch zwischen Mr. Ò Farell und mir erzählt. "Entschuldige...", sagte ich noch immer leicht in gedankenversunken und sie sprach weiter.
Am Montag fuhr ich wieder mit dem Bus zur Uni und schrieb alles Wichtige auf. Ich musste anfangen zu lernen, denn die Klausuren nahten. Bevor ich mit dem Bus zu dem alten Herrenhaus fuhr, kaufte ich mir noch einen Apfel, da mein Bauch verdächtig laut knurrte. Heute morgen hatte ich kaum etwas gegessen, weil ich sonst zu spät gekommen wäre. Bei der richtigen Station stieg ich aus und atmete tief durch. Mr. Ò Farell würde nicht da sein, also kein Grund zur Sorge. Es würde keinen erneuten Konflikt geben.
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30.10.2016, 14:50

Blake

"Megan, aktivieren Sie die Anzeige. Ich will einen neuen Ersatz haben, die Jetzige ist inkompetent! Würde ich Sie nicht hier brauchen, dann hätte ich Ihnen diese Aufgabe übertragen. Sie scheinen wohl die einzige Frau mit Kompetenzen zu haben", knurrte ich meine Assistentin an und sie strahlte mich an. Das war definitiv noch zu früh, ich brauchte meinen schwarzen Kaffee. "Ihr Kaffee steht bereits auf dem Tisch, Sie haben heute Nachmittag einen Termin außer Haus und in einer Stunde kommt ihr Steuerberater, ansonsten sind ein paar Briefe persönlich an Sie gerichtet. Und es ist heute Leitungssitzung", erzählte sie mir und knapp nickte ich, ehe ich in den Büro verschwand. Ich trank zuerst einen Schluck von der bittere Flüssigkeit und öffnete anschließend die Briefe. Insgesamt waren es nur 10 Stück und ich beantwortete sie alle per schriftlich oder Telefon. Danach ging ich in den Konferenz, Megan folgte mir eilig und die Abteilungsleitungen saßen bereits an den Tisch. Wenigsten waren Alle pünktlich auf der Matte. Ich setzte mich auf meinem Chefsessel hin und blickte kühl in die Gesichter meiner 5 Abteilungsleitungen, darunter befand sich auch Mr. Sturgess. Megan würde die Gespräche ordnungsgemäß protokollieren, damit Keiner mir einen Stein in den Weg stellen konnte und das Protokoll musste am Ende auch von Jeden unterschrieben werden. Ich kannte die Gesetzte und ich kann meine kleine Freispiele zwischen ihnen. Ich faltete meine Hände ineinander und sagte: "Nun, her mit den aktuelle Fakten und andere Informationen."
Eine Stunde verging der Konferenz, ich war mehr oder weniger zufrieden. Naja, wenigsten ging das Projekt Theissen wieder vorwärts, aber die Beschwerden gegen mich nervten mich tierisch. Ich war ein Geschäftsmann und als Dieser muss sofort Profite machen, also jede Gelegenheit ergreifen und das bedeutete auch Opfer zu bringen, selbst wenn das Unmut bei den Mitarbeitern erzeugte. Außerdem hatte Jemand auch noch vorgeschlagen Geld in irgendwelche soziale Projekte zu stecken, als ob ich das nötig hätte. Farrell hatte bereits einen Ruf und war in aller Munde bekannt. Mein Ziel war mein Unternehmen europaweit zu erweitern und stark in Internet zu werden. Die digitale Welt nahm immer mehr eine wichtige Rolle und deswegen musste auch mein Unternehmen sich daran anpassen.
"Megan", ich blieb an ihrem Arbeitsplatz stehen, also direkt vor ihrem Empfangstresen: "Ich will, dass Sie am Wochenende mit auf die Gala gehen!" "Das geht nicht, Sie wissen, dass ich in England bin. Mein Onkel hat Geburtstag und ich habe bereits vor einem Monat mit Ihnen besprochen, dass dieses Wochenende fest ist. Sogar schriftlich, damit Sie mich nicht Überstunden überraschen", antwortete sie darauf und ich glaubte einen frechen Funkeln zu sehen. Ich kniff meine Augen leicht zusammen: "Sorgen Sie dafür, dass die neue Bewerberinnen am Mittwochnachmittage zum Vorstellungsgespräche kommen." "In Ordnung", nickte sie und missmutig ging ich in den Büro. Megan war schon zu lange in dieses Unternehmen, um zu wissen wie es hier lief und es wurmte mich, dass ich damals gedankenlos es unterschrieben hatte. Bei Überstunden bekam man bei mir keine freie Tage an anderen Tage, höchsten nur mehr Lohn.
Gegen Mittag holte ich mir nur einen Sandwich von einem Café, ehe ich weiter zu einem Bauprojekt fahren musste. Es ging um die private Klinik und dafür sollten eine alte Industrie gerissen werden, die schon seit Jahren dicht war. Noch war es nicht ganz gerissen, doch die nötige Leute waren schon vor Ort mit ihre Gerätschaften und Fahrzeuge. Ich sprach kurz mit der Bauleitung und danach konnte ich auch wieder gehen.
Laufe der Zeit wurde das Ziehen in meinem Rippenbereich stärker, jedoch blieb ich eisern in den Unternehmen und musste Besuche in den verschiedene Abteilungen abstatten. Die Abteilung der Architektur hob ich Meistens zum Schluss auf, da es der einziger Bereich gewesen war, der meine Interesse geweckt hatte.
Gegen frühen Abend schloss ich mein Büro ab, ging wortlos an Megan vorbei und hörte sie noch, wie sie mir einen schönen Abend wünschte. Ich schnaubte. Auf dem direkten Weg fuhr ich zum Anwesen, diesmal nervte mich der Verkehr nicht und kam anschließend an.


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30.10.2016, 16:56

Ella

Mrs. Ò Farell und ich spielten gerade Schach, als Dean das Empfangszimmer betrat. "Hallo, Ella", begrüßte er mich lächelnd und ich erwiderte seine Begrüßung lächelnd. "Wie geht es Ihnen?", fragte er mich und ich seufzte leise. "Mrs. Ò Farell schlägt mich zum zweiten Mal in Folge. Ich glaube, ich habe kein Talent für Schach." Er lachte und gesellte sich zu uns. "Der Einzige, der Mrs. Ò Farell bei einem Schachspiel besiegt hat, ist Mr. Ò Farell." Mrs. Ò Farell lächelte. "Es stimmt, Blake hat schon ein paar Mal gegen mich gewonnen." Dean nickte. "Das hat er von wohl von seiner Mutter, Miss." Wir unterhielten uns und Dean erklärte sich bereit, mir zu helfen. Eine Weile spielten wir weiter, bis es Zeit für das Abendessen war und wir uns mit Mrs. Ò Farell an den Tisch setzten. Sie erzählte darüber, dass sie Blake einmal zu einem Juniorturnier gebracht hatte. "Er war sehr nervös", lächelte sie und ihre Augen strahlten, wie immer, wenn sie über ihren Sohn sprach. Als er die erste Runde gewonnen hat, ist er zu Dean gelaufen und beide sind umgefallen. Ein Reporter machte genau in diesem Augenblick eine Aufnahme und ich habe das Bild in ein Fotoalbum geklebt." Die zwei Dienstmädchen kamen, um abzuräumen und ich begleitete Mrs. Ò Farell zu der Couch. "Das Album ist in dem rechten Schrank, würdest du es mir bitte bringen?" Dass sie ich duzte, überraschte mich, da ich damit nicht gerechnet hatte. "Natürlich", sagte ich und nickte eifrig, bevor ich ihr das Album gab. Sie strich mit einem leichten, gedankenversunken Lächeln darüber und blätterte durch die Seiten, bis sie die fand, die sie suchte. "Das muss jedoch unter uns bleiben, Blake wird sonst sehr verärgert auf uns beide sein", sagte sie fröhlich und sah mich bestimmt an. Erneut nickte und hob meine Hände. "Ich werde ihm nichts sagen." Abgesehen davon, dass wir wahrscheinlich gar nicht mehr redeten. Aber das sagte ich ihr nicht, da ich nicht wollte, dass ihre gute Laune getrübt wurde. Es freute mich sehr, dass es ihr heute etwas besser als sonst zu gehen schien. Als ich das Bild sah, konnte ich mich nicht halten und presste meine Hand auf meine Mund. Meine Mundwinkel zuckten und ich begannen zu lachen. "Ist er nicht süß?", fragte sie mich lächelnd und wir bekamen nicht mit, wie der Wagen von Mr. Ò Farell in das Parkhaus fuhr. Während sie in dem Fotoalbum blätterte und mir ab und an Bilder zeigte, fiel mir plötzlich etwas ein. Ich kramte in meinem Rucksack, bis ich die kleine Packung fand. "Sie hatten mir letztens bei dem Schachspiel erzählt, dass sie damals bei ihrem Turnier ihre Schachfigur verloren haben. Einen König aus Porzellan", fing ich freudig an und strich mir eine Strähne hinter das Ohr. "Ich war vorgestern mit meiner besten Freundin in der Stadt und habe zufällig diese Schachfigur in einer Vitrine gesehen." Als ich ihr das kleine Päckchen überreichte, sah sie mich überrascht an und öffnete dann den kleinen Beutel. Als sie die Figur herausholte, sah sie sie aus großen Augen an und ich fragte mich, ob sie diese vielleicht nicht schön fand. "Sie ist wunderschön, vielen Dank, Ella", lächelte sie und ich atmete erleichtert aus. "Das habe ich gerne gemacht, Mrs. Ò Farell! Ich habe mich schuldig gefühlt, dass ich an dem Wochenende frühzeitig gegangen bin..." Es stimmte. Denn so sehr ich auch hatte das Anwesen verlassen wollen, um weiteren Konflikten aus dem Weg zu gehen, so sehr hatte ich es auch bereut, meinen Mund nicht gehalten zu haben. Mrs. Ò Farell war eine sehr warmherzige, fürsorgliche Person und ich hatte Schuldgefühle bekommen, sie einfach im Stich zu gelassen zu haben.
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75

30.10.2016, 18:48

Blake


Ich runzelte mit der Stirn, als Dean nicht wie immer pünktlich vor der Eingangstür stand und meine Stimme hallte in der Empfangshalle: "Dean!" Der Butler eilte aus dem Empfangszimmer und nahm mir das Jackett entgegen: "Guten Abend, Sir. Wie war ihr Tag gewesen?" "Mein Tag?! Wissen Sie was Megan, dieses Biest, getan hat?", ich lockerte meinen Kragen. "Nein, Sir", antwortete er mir. "Dieses Weibsstück ist ein listiger Fuchs. Da ich am nächstes Wochenende die Gala mit meiner Anwesenheit beehren muss und daher eine passable Begleitung brauche, habe ich Megan dazu verdonnert mich zu begleiten. Und wissen Sie was sie mir frech geantwortet hat?", ich öffnete nun die Enden der Ärmeln und fuhr mit der Hand durch das Haar. "Nun, Sir. Dass werden Sie mir sicherlich sagen", ich glaubte einen amüsanten Ton in seiner Stimme zu hören und musterte streng den alten Mann. Doch er machte eine unbewegte Miene, nur das Funkeln in seine Augen verrieten ihn. Ich schnaubte leise und fuhr fort: "Da sagt sie mir einfach, dass sie mich nicht begleiten könne, weil sie einen Geburtstag von irgendein Verwandten besuchen will! Und sie wagt es auch noch mich daran zu erinnern, dass sie extra vor einem Monat diesen Tag verschriftet hatte, damit ich ihr keine Überstunden an den Hals jage. Ts, diese Frau hat mich reingelegt! Würde sie nicht zu viel trällern könnte sie durchaus in der Lage sein Chefqualitäten anzueignen. Aber wehe sie macht mir meinen Platz streitig." Ich schüttelte den Kopf und ging in Richtung Empfangszimmer: "Sie bevorzugt tatsächlichen diesen Geburtstagsding, ich dachte immer das weibliche Geschlecht würde für eine Galabesuch sterben. Nun, dann muss ich wohl alleine auf diese lästige Veranstaltung gehen. Ich sehe schon vor mir, dass das geldgierige Frauenzimmer sich auf mich stürzen werden, weil sie sich einbilden eine zukünftige Ò Farell zu werden. Pah. Alle dumme, nervige Gänse! Können nur Beine breit machen und Geld aus dem Fenster schmeißen!" "Blake Ó Farell, ich möchte solche Wörter nie wieder aus deinem Mund hören!", ertönte die Stimme meiner Mutter, da ich das Zimmer betreten hatte. Jedoch war sie nicht alleine, wie vermutet und mein Blick verfinsterte sich.


76

30.10.2016, 20:35

Ella

Als ich plötzlich Mr. Ò Farells Stimme hörte, verspannte ich mich leicht. Seine Stimme kam immer näher und ich biss mir auf die Unterlippe. War er heute früher von der Arbeit zurückgekommen? Er betrat mit Dean den Raum und ich sah möglichst unauffällig nur die Schachfigur an. Doch als ich seine Worte hörte, sah ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen entrüstet und verärgert an. Ich unterstützte Mrs. Ò Farells Einwand und konnte nicht fassen, dass er so etwas sagte. Dieser arrogante... Blödmann! Sein finsterer und mein wütender Blick trafen sich. Mrs. Ò Farell unterbrach dieses Blickduell, indem sie ihrem Sohn die Spielfigur zeigte. "Das ist Ellas Geschenk, ist es nicht schön?", sagte sie zu ihm lächelnd und sah mich danach freundlich an. Verlegen blickte ich auf einen imaginären Punkt in dem Raum. Es war mir unangenehm, dass er davon erfuhr, weil er sicher denken würde, ich würde das nur tun, um hier bleiben zu können. Aber das stimmte auf keinen Fall. Ich wusste, dass er mich sowieso entlassen würde. Es war eine Entschuldigung an Mrs. Ò Farell gewesen. "Wieso fragst du nicht Ella, ob sie dich zu der Gala begleiten möchte?" Ich riss die Augen auf und verschluckte mich, weshalb ich leise hustete und mit der Hand vor meinem Gesicht wedelte. Dean zog besorgt eine Augenbraue hoch und ich stammelte ein "Verschluckt". Das meinte sie nicht ernst! Bitte, sie sollte es nicht ernst meinen! Allein, wenn wir uns schon fünf Minuten sahen, artete es jedes Mal in einer Auseinandersetzung aus. Wie sollte ich da mit ihm einen ganzen Abend verbringen und die zurückhaltende, höfliche Begleiterin spielen? Wir würden uns nur wieder in die Haare kriegen! Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber schloss ihn wieder. Besser, ich sagte jetzt nichts, denn ich wollte nichts Falsches sagen, um Mrs. Ò Farell nicht traurig zu machen.
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77

31.10.2016, 07:48

Blake


"Nein, Danke. Private und geschäftliche Angelegenheit gehen sie absolut nichts an. Das hatte ich dir bereits gesagt, Mutter! Außerdem wäre sie überhaupt nicht in der Lage sich auf einer Gala in der hohe Gesellschaft zu benehmen und gehoben zu sprechen. Sie ist ein einfaches, vorlautes Mädchen und nicht mal sonderlich intelligent. Sie würde mich ins Lächerliche ziehen und dass werde ich nicht erlauben", knurrte ich verstimmt und fuhr kühl fort: "Ach, sie schleimt sich also ein? Nun, sie hat Hang zur Dreistigkeit. Ich werde Sie schön im Auge behalten, glauben Sie mir, Sie bekommen keinen einzigen Cent mehr und da hilft es Ihnen auch nicht bei meiner Mutter schöne Worte zu säuseln." Die letzten Worte waren an die Frau gerichtet und meine Stimme hob sich an: "Und warum ist sie noch hier? Ich werde sie nicht für Überstunden bezahlen, die nicht vereinbart wurden. Und jetzt hat das Weibsstück mein Tag versaut!" Böse sah ich sie wieder an und rauschte aus dem Raum.


78

31.10.2016, 13:04

Ella

Was? Dieses... Arghhh! Ich kämpfte wirklich mit mir, ihm nicht die Meinung zu sagen, doch dieser Kampf dauerte nur zwei Sekunden. Schon war ich aufgestanden, entschuldigte mich bei Mrs. Ò Farell und eilte ihm hinterher. 'Wie ein Köter', hatte er am Samstag gesagt. Mit einem leisen Knurren beschleunigte ich meine Schritte und hielt ihn am Arm fest. "Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie arroganter, aufgeblasener Idiot!" Es war keine nette Herangehensweise, doch meine Geduld war geplatzt. Wenn nicht schon vorher. Ach, was redete ich da? Bei ihm dauerte es eine kleine Rekordzeit, bis ich wütend wurde. "Erstens, kennen Sie mich nicht! Ob ich intelligent bin und mich zu benehmen weiß, können Sie nicht beurteilen, da Sie wie ein Kaninchen Haken schlagen, wenn Sie mich sehen!" Meine Augen schossen Blitze und ich ließ ihn los. Mein Zeigefinger hob sich. "Zweitens, so wenige Fähigkeiten Sie mir auch zutrauen, im Gegensatz zu Ihnen habe ich mir gemerkt, was Sie gesagt hatten: Ich solle Montag hier erscheinen und gehen, bevor Sie wiederkommen." Aus zusammengezogenen Augenbrauen blickte ich auf die Uhr und zeigte auf die Ziffer. "Sie sind heute zehn Minuten früher gekommen, denn eigentlich kommen Sie Viertel vor Sieben Uhr nach Hause." Dann sah ich ihn wieder an und meine Wangen waren vor Gereiztheit gerötet. "Und drittens, ich schleime mich sicher nicht ein! Es hat mir Leid getan, Mrs. Ò Farell im Stich gelassen zu haben und ich habe es als ein Wiedergutmachungsgeschenk geholt. Es war von Herzen, was Ihnen vermutlich ein Fremdbegriff ist, nicht? Ich kann verstehen, dass es nervig ist, niemanden zu haben, mit dem man auf die Gala gehen kann! Aber das müssen Sie nicht an mir auslassen!" Puh, ich fühlte mich so erleichtert, ihm die Meinung gesagt zu haben. Ich atmete schwer und sah ihn herausfordernd an. "Ihr Geld will ich nicht, ich habe das für Mrs. Ò Farell gemacht. Auf Wiedersehen, Mr. Ò Farell." Schon hatte ich mich umgedreht und lief die Treppen herunter in die Küche, da dort mein Handy lag. Diese war anscheinend leer und ich versuchte mich zu beruhigen, während ich zu der Theke ging. Ohne mein Handy konnte ich das Anwesen nicht verlassen.
Das hatte er davon, wenn er mich ständig zusammen pfiff!
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79

31.10.2016, 14:08

Blake


Diese aufsässige Person reizte mein Blut und ihre Beleidigungen ging an meinem Arsch vorbei, es war mir egal ob man mich für den größten Arschloch der Welt hielt. Aber die Art dieser kratzbürstige Frau war nervtötend und diesmal war ich Derjenige, der ihr in die Küche folgte. Grob packte ich nach ihre Schultern, drehte sie um und ließ sie wieder los. "Sie haben es wohl immer noch nicht begriffen: In diesem Haus bin ich der Herr und Niemand widerspricht sich mir, hier gelten meine Regeln. Kein Wenn und Aber! Es ist eindeutig zu sehen, dass Sie nur eine geminderte Intelligenz besitzen, bis jetzt hatten Sie nichts auf die Reihe bekommen. Ein Wiedergutmachungsgeschenk, natürlich. Wie blöd halten Sie mich? Ich habe nicht mein Studium aus Dummheit mit einen überdurchschnittliche Note abgeschlossen! Und Jeder will das Geld, auch so ein Landei wie Sie. Bevor ich es vergesse, Sie gehen am Mittwoch gegen Mittag und zwar noch vor dem Mittagessen. Ich habe Vorstellungsgespräche und da brauche ich ihre penetrante Anwesenheit nicht. Die übrigens kein Mensch ertragen kann, jedenfalls kein vernünftiger Mann. Und jetzt gehen Sie!" Eisig sah ich sie an, ich begann langsam diese Frau zu hassen und verschwand wieder aus der Küche. "Dean!", brüllte ich zornig und der Butler kam herbeigeeilt: "Ja, Sir?" "Ich will Sie nicht nochmals einmal Sie mit Miss Svendsen zusammen spielend sehen, das könnt ihr gefälligst in eurer Freizeit machen. Als Butler haben Sie hier andere Aufgaben! Außerdem wird sie eh nicht hier lange weilen, sie hat nichts drauf und ist mehr als nur lästig. Wären Sie nicht hier, hätte wahrscheinlich längst ein Unfall passieren können. Meine Mutter braucht eine kompetente Unterstützung. Ich werde definitiv die Internetseite verklagen, von wegen seriös!"


80

31.10.2016, 17:10

Ella

Perplex hatte ich ihn angesehen, als er plötzlich in der Küche gestanden hatte und mich zu sich herumgedreht hatte, um mich anzufahren. Mit wütend funkelnden Augen sah ich ihm hinterher und fasste kurzerhand einen Entschluss. Da der morgige Tag vielleicht der letzte war, an dem ich ihn sah, wollte ich mich "freundlich" von meinem Chef verabschieden. Dabei könnten mir "aus Versehen" "Missgeschicke" passieren, wer weiß? Verstimmt nahm ich mein Handy mit und lief wieder hoch. In dem Empfangszimmer angekommen sah ich Mrs. Ò Farell an und versuchte ein leichtes Lächeln. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie mich und bezog sich dabei auf die Situation zwischen ihrem Sohn und mir. Ich winkte höflich ab, während ich meinen Mantel anzog und den Rucksack schulterte. "Wir haben kurz etwas geklärt, bitte machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Ò Farell." Sie nickte und schien dabei nicht überzeugt zu sein. Nachdem ich mich von ihr und Dean verabschiedet hatte, lief ich aus dem Gebäude und blieb an der Bushaltestelle stehen. Wieder hörte ich Musik über die Kopfhörer und seufzte tief, weil ich mich noch immer nicht beruhigt hatte. Der Gedanke an den morgigen Tag besänftigte mich jedoch etwas.
Am nächsten Tag duschte und frühstückte ich, bevor ich zu der Universität fuhr. Während der Vorlesung tippte ich gedankenversunken mit dem Stift auf dem Pult. Hanna, welche kurzzeitig erfahren hatte, dass ihre Vorlesung ausfiel, saß neben mir. Wir wollten in der Mittagspause in der Stadt etwas essen gehen und dann würde sie zurück zu der Universität fahren. "Ella, alles okay?", fragte mich meine beste Freundin stirnrunzelnd. Verwirrt blinzelte ich und nickte dann. "Ja, alles gut", murmelte ich und legte meine Hand unter mein Kinn. Sie sah mich skeptisch an, sah aber wieder nach vorne. Ich folgte dem Gesagten nur halb und nach dem Mittagsessen verabschiedete ich mich von Hanna, ehe ich in den Bus einstieg. Vor dem Herrenhaus blieb ich stehen und presste die Lippen zusammen. Dann lief ich herein und begrüßte Dean freundlich, bevor ich zu Mrs. Ò Farell ging. Diese stand an dem See und begrüßte mich freundlich, als sie mich sah. Lächelnd stellte ich mich zu ihr, bevor mir auffiel, was fehlte. Ich entschuldigte mich, eilte schnell in das Gebäude und holte eine warme Decke. Sie bedankte sich und wir unterhielten uns dann ein wenig. Die Zeit zu dem Abendessen nahte und ich wurde leicht nervös. Dennoch würde ich meinen Plan durchsetzen, ihn heute so viel wie möglich zu ärgern. Wenn er meinte, ich könnte nichts, dann würde ich es ihm auch beweisen. Nach dem Abendessen half ich den Dienstmädchen, den Tisch abzuräumen. In der Küche sagte ich zu ihnen und der Köchin: "Ich möchte gerne heute Abend Mr. Ò Farell helfen, wenn er nach der Arbeit nach Hause kommt." Sie sahen mich aus großen Augen an. Dean kam in die Küche, um zu sagen, dass er da war und ich atmete leise aus. Er bat die Köchin, einen Kaffee zu machen und ich legte die dampfende Tasse auf ein Tablett. Während niemand hinsah, schüttelte ich noch etwas Salz in die Flüssigkeit und legte pinke Kekse mit Herzen dazu. Ich lief die Treppen hoch und klopfte an, ehe ich eintrat. "Guten Abend, Mr. Ò Farell. Ich hoffe, dass Sie einen schönen Tag hatten. Heute wollte ich Ihnen Ihren Kaffee hochbringen und ich habe auch ein paar Kekse dazugelegt." Mit einem zuckersüßen Lächeln sah ich ihn an und legte das Tablett weniger elegant auf seinem Schreibtisch ab. Dabei spritzte ein winziger Teil auf sein Hemd und ich tat geschockt, während ich ein "Oh, ich Tollpatsch!" ausstieß. Ich holte ein Taschentuch heraus, auf dem leider etwas Tomatensoße drauf war und wischte an seinem Hemd. Ich wartete, bis er einen Schluck von dem Kaffee genommen hatte und sagte dann unschuldig: "Ich habe dem Kaffee drei Teelöffel Salz hinzugegeben, damit er besser schmeckt. Das macht man doch so, oder?" Siegessicher schaute ich ihn an und verschränkte mit schräg gelegtem Kopf meine Arme. "Es ist mir egal, dass andere Angst vor Ihnen haben und Ihre Regeln befolgen. Ich werde es nicht tun, Mr. Ò Farell." Ich drehte mich um und lief zu der Tür, um den Raum zu verlassen. Meine Hand lag schon auf der Klinke, als ich mich doch noch einmal umdrehte: "Übrigens kann es sein, dass auf Ihrem Porsche ein süßer Zettel mit einem Einhorn liegt! Nach ein, zwei Tagen sollte er abfallen."
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