Ella
Jeden Stichpunkt, Wort für Wort, ging ich noch ein Mal durch und es dauerte zwei ganze Stunden, bis ich den Stift zur Seite legte. Mein Rücken war leicht verspannt und so streckte ich mich einmal kurz. Ein müdes Gähnen verließ eine Lippen und ich hielt die Hand vor den Mund. Dann räumte ich alles zusammen und stand auf. Gerade wollte ich wieder aus der Bibliothek treten, als ein Buch meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war das Märchenbuch, das ich vor ein paar Tagen entdeckt hatte und es lag dort immer noch. Ob Mr. Ò Farell dieses Buch mochte und es deshalb aufbewahrt hatte? Und würde ich ihn fragen, würde er meiner Frage ausweichen oder würde er wie bei der Frisbee reagieren? Ich wollte nicht riskieren, ihn auf etwas anzusprechen, was seine Vergangenheit betraf, da die jetzige Situation nervenaufreibend für ihn war und ich ihn nicht zusätzlich damit stressen wollte. Ich musste eben meine Neugier zurückhalten. Mit verspannten Muskeln lief ich weiter und kurz bevor ich in das Empfangszimmer lief, fiel mir etwas ein. Da entdeckte ich Mrs. und Mr. Ò Farell beim Schachspielen und blieb kurz stehen, ehe ich leicht lächelte und die ganzen Blätter in meinem Rucksack verstaute. Mrs. Ò Farell bemerkte mich und schaute hoch: "Hallo, Ella. Wir spielen gerade Schach, möchtest du dich zu uns gesellen?" Ich sah, dass die beiden ihre letzten Züge machten. "Danke, Mrs. Ò Farell. Ich muss leider losgehen", antwortete ich freundlich und nahm meinen Rucksack in die Hand, "da... ich für die nächsten drei Wochen hier bleibe, um die Scheinbeziehung glaubwürdig zu gestalten, muss ich ein paar Sachen aus der Wohnung holen."