Hahahaha ja
Ella
Da ich zu erstaunt war, um zu reagieren, sprach Daniel weiter. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen... Seit dem Vorfall mit der Zeitschrift, hast du dich nicht gemeldet."
Das hatte ich auch vorher nicht. Langsam beschlich mich der Gedanke, dass Blake Recht hatte und ich Daniels Annäherungsversuche tatsächlich nicht bemerkt hatte. Ich biss mir auf die Unterlippe und wurde unruhig. "Ist alles in Ordnung? Ella? Störe ich gerade?" Nachdem ich kräftig schluckte, holte ich leise Luft und antwortete ihm. "Tut mir leid, ich war... Mir geht es gut. Ist bei dir auch alles gut?" Daniel erwiderte zuerst nichts darauf und ich hörte, wie er kurz inne hielt. "Du klingst seltsam. Falls etwas ist, kann ich..." "Nein, nein. Es ist alles okay. Wirklich."
Wieder Stille. Dann: "Gut, dann scheine ich zu stören. Ich wollte nur wissen, ob alles in Ordnung bei dir ist. Schließlich ist die Situation, in die dich Blake hereingebracht hat, nicht leicht. Aber wenn du nicht reden willst, können wir auflegen." Warum klang er nun so gereizt? Und warum behauptete er, es sei Blakes Schuld gewesen, dass der Artikel geschrieben wurde? Damit blieb er zweifellos im Unrecht, denn Blake hatte nichts dafür gekonnt. Ihm hatte es mindestens genauso mitgenommen. "Daniel, wie ich es dir gesagt habe, mir geht es gut. Und Blake..." "Ich verstehe schon. Lasse mich dir einen Tipp geben, Ella: Sei nicht so naiv. Du... Dein Name steht vermutlich auf seiner Liste. Aber nicht mehr. Auf Wiedersehen."
Verwirrt schaute ich den Startbildschirm meines Telefons an und blieb einige Sekunden sitzen. Seine Worte hatten einen bitteren Beigeschmack, welcher mich ergriff. Aber was hatte er damit gemeint? Dass Blake mich nur erobern wollte und dass er schon auf der Suche nach einer neuen 'Beute' war? Das glaubte ich nicht. Denn auch, wenn er kein Wort über Gestern verloren hatte, wusste ich, dass er es nicht absichtlich gemacht hatte. Er hatte mich nicht enttäuschen wollen. Er war betrunken gewesen, er hatte nicht mitbekommen, was er getan hatte und ich hatte es zugelassen. Es war mein Verschulden.
Entschlossen drängte ich diese Gedanken zur Seite und entschied, das Zimmer zu verlassen. Ich wollte Daniels Worten keine Beachtung schenken und den heutigen Abend damit nicht betrüben.