Jenna

"Okay..", schwinge ich meine Beine aus der Fensterbank zurück ins Zimmer und drehe mich auf halbem Weg nocheinmal zu ihm um.
"Wenn du willst, dass ich morgen früh mitkomme oder dir irgendwie doch helfen soll..du weißt ja wo du mich findest.", lächele ich kurz ehe ich das Zimmer verlasse und mich in meinem eigenen ausziehe, die Sachen auf den Boden fallen lasse und dann unter die Decke krieche.

Jenna

An Schlaf war bis spät in den Morgen nicht zu denken, zu laut sind Jays Worte in meinem Kopf nachgehallt.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich erst gegen Mittag aufwache und mich zufrieden brummend strecke ehe ich aufstehe und mir ledeglich ein Shirt über ziehe.
Dann gehe ich -zum ersten Mal seit langem- ohne jegliche Drogen am frühren Morgen in die Küche und krame im Schrank nach etwas Müsli.

Jenna
- Ich weiß ich hab versprochen zu reduzieren, aber hast du noch was von den Pillen? Ich zahle auch. -, schicke ich Jay eine SMS und schütte nebenbei etwas Milch in mein Müsli.
Während ich auf seine Antwort warte setze ich mich auf die Kücheninsel und blättere durch eins der Magazine auf meinem Schoß, das Müsli in der Hand und löffelnd.
"Guten Morgen Jenna.", kommt Harrison in die Küche und ich hebe einen Moment den Kopf ehe ich mit einem gemurmeltem "Morgen", wieder meinem Essen die Aufmerksamkeit schenke.

Jenna
Die Tür geht erneut auf und ich denke schon, es könnte Harrison sein als ich aufsehe und Jay reinkommen sehe.
"Hey.", lächele ich leicht ehe ich wieder mein Müsli löffele und durch die Magazine blättere.
"Ach komm, die Fotos hätte ich sehr viel besser hinbekommen.", murmele ich und hebe die Zeitung hoch, um Jay die Fotos zu zeigen.
"Das Licht ist vollkommen falsch..", grummele ich genervt.

Jenna

"Was? Ich hab gesagt, ich nehme weniger aber das heißt nicht, dass ich von jetzt auf gleich komplett aufhören.", sehe ich Jay an und stelle meine Schüssel zur Seite um die Zeitung wegzulegen und aufzustehen.
"Aber wenn du mir nichts geben willst, ist das auch okay.", seufze ich und sehe ihn an.
"Du musst gleich los, huh?"

Jenna

"Ich hasse deine Gutmensch Nummer!", rufe ich Jay nach ehe ich seufzend von der Theke sinke und mit meinem Handy in der Hand die Küche verlasse.
Seufzend gehe ich nach oben in mein Zimmer und ziehe mir etwas an bevor ich runter in den Gemeinschaftsraum gehe und mir eins der Bücher schnappe.

Jenna

Plötzlich taucht dieser Peeta ebenfalls im Gemeinschaftsraum auf und ich hebe kritisch eine Augenbraue ehe ich wieder anfange zu lesen und versuche, ihn zu ignorieren.
"Du bist nicht high, was ist los?", beginnt er dennoch mit mir zu sprechen und ich setze mich auf, ehe ich etwas tue was ich sonst nie tuen würde.
Ich rede mit ihm.

Jenna

"Ich bin nicht 'IMMER' high.", beginne ich und lege das Buch auf den Tisch neben der Couch.
Dann setze ich mich richtig hin und sehe Peeta einen moment schweigend an.
"Meistens bin ich high, ja. Und weißt du wieso? Weil ich es geil finde. Ich finde es geil, wie ich den ganzen Scheiß in meinem Leben vergessen kann und ich finde es geil, das ich mit den abgefucktesten Typen der Stadt vögeln kann.", sage ich ehrlich und knote meine Haare auf dem Kopf zusammen.
"Außerdem ist es das Einzige, das diese Hölle hier erträglich macht.", sehe ich ihm direkt in die Augen und warte auf seine Reaktion.
Um ehrlich zu sein, habe ich mit allem gerechnet. Mit einer Standpauke wie von den Betreuern, mit einem Rat wie von Jay, aber nicht mit dem was passiert.
"Kann dich verstehen, ehrlich.", setzt er sich neben mich und sieht mich an.
"Nach allem was du durchgemacht hast, kann man es verstehen.."
Dann steht er auf und verlässt das Zimmer wieder, mir nichts dir nichts.
Fassungslos bleibe ich sitzen und sehe ihm nach.
DAMIT habe ich wirklich nicht gerechnet.

Jenna

Noch immer verwirrt beschließe ich, nicht in diesem Haus zu versauern und so räume ich das Buch weg, mache mich fertig und verlasse gut gelaunt und mit den Resten meines Drogenvorrates das Heim um durch die Gegend zu schlendern.
Ich versuche Jay zu erreichen, aber sein Handy ist aus. Vermutlich wird er gerade von Crudo verprügelt oder umgebracht.
Da er aber meine Hilfe nicht will, beschließe ich diese Gedanken zu vertreiben und in Richtung des Geländes zu gehen, wo ich vor einigen Tagen mit Jay war.
Dort klettere ich wieder auf den Stahlträger und lasse meine Beine am Ende runterbaumeln, so dass sie einige Meter über der Erde hängen.

Jenna
"Scheiß drauf. Ich lass ihn nicht verrecken.", murmele ich zu mir selbst bevor ich aufspringe, mir meine Tasche um die Schulter hänge und losgehe.
Es kostet mich dreimal stehen bleiben und zögern und fünfmal wirkliches umdrehen bevor ich an der Stelle ankomme, die Lex mir genannt hat.
Und er hat nicht übetrieben, überall um ihn herum stehen Crudo's Wachhunde und genau diese sehen mich nun mit einem kritischem und aufgegeiltem Blick an, als ich meine Kippe wegschnipse und über den unebenen Kiesboden auf sie zugehe.
"Ich will zu Crudo.", sehe ich den Größten von allen an und verschränke die Arme vor der Brust ehe er anfängt zu lachen.
"Und wieso sollten wir dich zu ihm bringen?", grinst er breit und ich setze meinen besten Blick auf ehe ich den Reisverschluss meines Tops ein wenig öffne.
"Weil ich glaube, dass Crudo etwas von meinem Freund erwartet aber ich ihm etwas viel besseres bieten kann.", schnurre ich und ich sehe wie der Riese schwer schluckt, mich dann aber langsma zu der Luke am Boden führt.
Vorsichtig zieht er sie auf und klettert vor mir herunter.
"Boss? Hier ist ein Mädchen. Sie sagt sie kann dir was besseres bieten als der Kleine mit dem Geld.", höre ich ihn reden und im nächsten Moment kommt er wieder hoch um mich zu packen und nach unten zu ziehen.
"Autsch, nicht so brutal.", zicke ich ihn an und zappele mit den Beinen bevor ich unten abgestellt werde und offensichtlich gerade rechtzeitig komme.
Jay sitzt auf einem Stuhl gefesselt während dieser Crudo ihm ein rostiges Messer an die Schläfe drückt.
"Sie sind Crudo, richtig?", lächele ich und gehe auf ihn zu.
"Was, wenn ich ihnen etwas viel besseres bieten kann als Geld?"