Huhuuuuu
Tana
Wieder ertönte ein Piepen, doch dieses Mal war es die Benachrichtigung meines digitalen Kalenders am PC, der mich daran erinnerte, dass ich jetzt Thekendienst hatte. Ich packte alles zusammen, was ich begonnen hatte zu bearbeiten und dann rückte ich im Gehen meine Brille zurecht, die mir zu tief auf die Nase gerutscht war.
Auf dem Weg zur Theke begegnete ich niemandem, weil alle schwer beschäftigt waren und kaum durchquerte ich den Lesesaal entdeckte ich eine allzu bekannte Person. Der elfische Wissenschaftler/Doktor.
> Guten Tag Mr. Wayne, wie geht es Ihnen?< begrüßte ich ihn lächelnd und starrte seine offensichtliche Narbe nicht an. Was Äußerlichkeiten betraf, hatte ich schon extremere Fälle zu Gesicht bekommen, daher fiel seine Narbe kaum auf. Für mich jedenfalls.
Kunde war eben Kunde. Ich nahm die Bücher in die Hand, die er mitgebracht hatte und buchte sie zurück. Eigentlich war die Technologie so weit, dass man Personal beim Buchen und Zurückbuchen gar nicht mehr brauchte, doch viele Bibliotheken legten sehr viel Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Benutzern. Ich war froh, dass das so geblieben war.
Alvaro
Tja, dermaßen unscheinbar war ich nun auch nicht. Insbesondere nicht, wenn ich es mit einer Halbdämonin zu tun hatte, die ich langsam aber sicher wiedererkannte. In meinem Leben hatte ich nur fünf Mal etwas mit einer Rothaarigen gehabt, daher vereinfachte das die Suche nach ihrem Namen.
Mein Blick fiel auf die Drude, die ganz blass wurde. Scheinbar wusste sie ganz genau, was jetzt gleich folgen würde. > Mitkommen.< sagte ich knapp und ignorierte damit die Frage der Tanzlehrerin. Mir war es scheißegal, dass ich wie ein 'Neandertaler' reingeplatzt war. Ich machte nur meinen Job. Allerdings lief fast nie etwas glatt, daher wunderte es mich nicht, als die Drude Reißaus nahm und zur anderen Tür eilte.
Ich verdrehte die Augen, zückte in einer Millisekunde meine Waffe und schoss ihr in den Rücken. Wie ein nasser Sack klappte sie noch vor der Tür zusammen. Todesstille.
Sie war nicht tot, sie lebte noch, denn ich hatte sie lediglich betäubt. Zunächst musste ich nämlich unter vier Augen mit ihr sprechen, anstatt sie gleich kalt zu stellen, wie es eigentlich der Fall war. Doch ich hatte eben meinen eigenen Stil.
Ohne die Anwesenden zu beachten, durchquerte ich den Saal, packte die bewusstlose Drude und warf sie mir über die Schulter. Dann ging ich.