Tana
Nach dem Brötchen aß ich den liebevoll geschnitzten Apfel und genoss ihn mehr, als ich es bei einem normalen Apfel getan hätte. Aber diese Geste machte ihn einfach schmackhafter. Als Naveen die anderen Teammitglieder erwähnte, nickte ich schwer seufzend. Hoffentlich hatten es alle überlebt. Jeder Verlust wäre schrecklich, ein sinnloses Opfer in diesem kranken Spiel der dunklen Seite.
Nachdem ich auch meinen Tee ausgetrunken hatte, lehnte ich mich pappsatt zurück und sah aus dem Fenster. Der Himmel war trüb. Kein Sonnenschein, nur eine hellgraue Wolkendecke. Es sah nicht nach Regen aus, aber auch nicht nach einem sonnigen Tag. Ich mochte solch ein Wetter nicht.
Alvaro
Ich war wirklich gespannt, wie Thekla reagieren würde, wenn sie erst einmal erfuhr, wie es um mich stand. Elin selbst musste bereits so einiges wissen, deshalb forderte ich auch Antworten von ihr. Vielleicht konnte sie die Lücken schließen, die sich mir in Gedanken geöffnet hatten.
Nachdem wir im Wohnzimmer Platz genommen hatten, verschränkte ich die Arme vor der Brust, lehnte mich in die Couchkissen zurück und suchte nach dem passenden Beginn.
> Nun, wo soll ich anfangen? Zuerst einmal steht es nun fest, dass ich nicht hier, sondern in einer Zwischenwelt geboren wurde. Meine DNA ist zwar größtenteils menschlich, ich verfüge jedoch über ein Gen, das man während unserer Ausbildung näher untersucht hat. Deshalb waren wir auch in der Lage, Dinge zu überstehen, die ein Normalsterblicher nie schaffen könnte. Das erklärt auch die hohe Sterberate in den Anfangszeiten. Man verglich uns mit "echten Menschen.< Ich machte eine Pause, atmete tief durch. > Wie es aussieht, hat man uns "besondere" Menschen mit einer Art Timer versehen, einem Virus, das ihnen ermöglicht uns jederzeit auszuschalten. Davon wusste niemand etwas. Kain, Veena... Die einzigen Leute, die ich in mein Leben gelassen habe, sind deswegen gestorben. Sie waren wie ich, stießen aber auf diese geheimen Informationen und schossen sich damit ins Aus.<
Ein Schatten huschte über mein Gesicht, als ich daran dachte, wie qualvoll sie beide gestorben sein mussten. Ich schüttelte den Gedanken fort. > Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Vollstrecker-Ausbildung nicht wirklich dem Guten dient. Nach außen hin macht sie zwar den Eindruck, aber im Inneren geht so viel mehr ab, als mir bewusst war. Wenn ich Kains Notizen richtig gedeutet habe, stecken sie mit üblen Typen unter einer Decke. Ich habe die Befürchtung, dass man uns wissentlich zu Marionetten ausgebildet hat, um an etwas heranzukommen, zu dem nur wir Zugang haben. Die Zwischenwelten.<