Gute Nacht
Tana
Sein Gesichtsausdruck war wirklich witzig, da musste ich der Kleine recht geben. Ich lachte leise in mich hinein. Dass man ihn nur schwer schocken konnte, war mir auch schon aufgefallen, deswegen war es ja auch so witzig. Grinsend griff ich nach seiner Hand und drückte sie sanft, während ich die zwei Gesichter auf dem Bildschirm musterte. Sie waren mir sehr sympathisch. > Was hast du für Hobbys?< wollte ich von ihr wissen.
Alvaro
In dem Moment, als die Tür ins Schloss fiel, löste sich dieser Bann, der mich an Ort und Stelle gefesselt hatte. Mein Blick schoss Blitze in Elins Richtung, denn sie hatte eine Grenze überschritten. Thekla zu verjagen, machte mich verdammt sauer. Am liebsten wäre ich ihr hinterhergeeilt, aber ihr Blick hatte deutlich gesagt, dass sie jetzt allein sein wollte.
> Warum hast du das getan? Was gibt dir das Recht all das aufzuwühlen?< fuhr ich sie nun an. Kindliches Aussehen hin oder her.
Elin rollte mit den Augen. > Du hattest kein Problem damit, sie aus deinem Leben zu streichen, um sie nicht in dein Pech hineinzuziehen und jetzt auf einmal stört es dich, dass sie geht? Weil sie gesagt hat, dass sie dich liebt? Weil du geliebt werden willst?<
Ich ballte die Hände zu Fäusten und war dabei echt scheußliche Dinge zu sagen, aber wieder kam mir Elin zuvor. Sie hatte ein sehr gutes Gespür für Unterbrechungen. > Du magst zwar wie sie denken, ich sei hier jetzt die Böse, aber das bin ich nicht. Ich lebe nur lange genug, um zu wissen, wer sich wie ein Kind benimmt. Du existierst, weil deine Heimat in Gefahr ist und sie existiert, weil diese Welt in Gefahr ist. Ihr beide seid dumm und kindisch.<
> Hast du mich gerade ernsthaft als...<
> Dumm und kindisch, ja genau. Wenn sie nicht so wichtig wäre, hätte ich sie schon längst für ihre launische Art gefressen, aber die Dinge stehen nun mal so, wie sie sind. Sie muss ihre Vergangenheit konfrontieren, so wie du, denn wenn das nicht passiert, seid ihr wortwörtlich am Arsch.<