Ganz gut und dir
Tana
Der Meinung war ich auch. Die beiden würden zusammenhalten, so wie Naveen und ich es taten. Wir alle waren zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, obwohl es anfangs gar nicht danach ausgesehen hatte. Aber Dramen verbanden. Man stärkte sich gegenseitig.
> Dann bleibt uns nur zu hoffen, dass ihnen nichts Schlimmes widerfährt, sollten sie doch in deren Fänge geraten sein. Was auch immer Alvaro jetzt ist, ich bete dafür, dass er Thekla aus ihrer Vergangenheit befreien kann.<
Alvaro
Ein ganz kleiner Teil in mir empfand so etwas wie Bedauern, als ich es schaffte, Irene und Kain mit meiner Lanze zu vernichten, nur damit sie mir den Blick auf den gewaltigen Fuchs freigaben. Ich musste ihn töten, koste es, was es wolle. Mir war egal, was es für Bräuche gab, welche Bedeutung Thekla für sie hatte, aber sie wollte verdammt nochmal selbst entscheiden können, was mit ihr geschah. Nicht so wie bei mir...
Mit einem Wutschrei parierte ich die gefühlt zehnte Ladung schwarzer Flammen und streckte meine freie Hand gen Himmel, um das zu rufen, was zum Teil in mir schlummerte. Ein sonnengelber Ball wuchs aus meiner Handfläche, umgeben von flachen Ringen, so wie es beim Saturn der Fall war. Sie rotierten um den Ball herum, der größer und größer wurde. Er erreichte einen Durchmesser wie der Kopf des Fuchses und summte vor lauter knisternder Energie. Die Male auf meinem Körper brannten wie kleine Lavaflüsse und ich hörte Elins Warnung in Gedanken. Scheiß drauf!
Mit einer gezielten Bewegung nach vorne, sauste der kleine Planet auf den Dämon zu, während ich von der Wucht einige Meter nach hinten rutschte und dabei rötlichen Staub aufwirbelte. Ein Schweißtropfen rann meine Schläfe hinab, ein weiterer auf der anderen Seite. Ich spürte zudem ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust, aber darauf gab ich keine Acht. Ich musste dem hier ein Ende bereiten.
Um dem Fuchs keine Verschnaufpause zu gönnen, formte ich die Lanze zu mehreren kleinen Dolchen, die gold funkelnd in Reih und Glied vor mir schwebten. Einen nach dem anderen schickte ich los, direkt auf die hellen Stellen, die in den Schatten seiner Gestalt verborgen lagen. Und um dem Ganzen noch eine tolle Pointe zu bieten, pumpte ich noch mehr Energie in meine Hände, ließ die Energiebälle größer wachsen, bis ich auch sie nachschickte. Durch die Wucht riss der Boden auf dem Weg zum Fuchs auf und ich selbst fiel auf ein Knie, während ich schwer atmete. Etwas Feuchtes benetzte meine Unterlippe. Ich spuckte zur Seite. Blut. Na toll.