Tana

Bescheiden und bodenständig. Diese Komplimente aus seinem Mund zu hören, machten mich froh. Es gefiel mir, dass er eine so hohe Meinung von mir hatte, doch das beruhte auf Gegenseitigkeit. Naveen war wundervoll. Als er mich dann auf den Namen des Gegenmittels ansprach, öffnete ich erschrocken den Mund. Das hatte ich völlig vergessen. Oh nein. Angestrengt dachte ich darüber nach. > Ich denke, dass shaanti sehr gut passt. In meiner Muttersprache bedeutet das "Friede"<

Alvaro

Ja, das war in der Tat sehr krass. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass ich gleich mein "erstes" Zuhause sehen würde. Das wollte einfach nicht so recht in meinen Kopf rein, doch die Neugier siegte natürlich. Wir näherten uns in einem rasanten Tempo den schwebenden, majestätischen Bergen. Dünner Nebel lag über den Baumkronen, die in die Höhe ragten und die Strahlen der beiden Sonnen ließen alles ziemlich mystisch erscheinen. Wie aus einer Gruselstory, aber doch nicht so grausam. Eher wie ein Geheimnis. Und ich hatte darin gelebt. Kein Wunder, dass ich bloß Schwarz trug.
Elin bremste ihre Geschwindigkeit allmählich und streckte ihre Beine nach vorn, um sanft auf dem unebenen Boden zu landen. Wir befanden uns auf einer Steigung, die auf eine ebene Lichtung führte.
Wenn ihr nach oben steigt, findet ihr die Hütte. Sie ist nicht mehr das, was sie einmal war, aber die Erinnerungen werden euch helfen, es so zu sehen, wie es aussehen sollte. Lasst euch Zeit.

Tana

Ja, der Klang des Wortes war wirklich schön und meistens waren spontane Idee auch die besten. Wenn das mit dem Namen erst einmal feststand, würde ich mit Stolz etwas vorweisen können. Das freute mich. Lächelnd gab ich ihm einen Kuss aufs Kinn und nickte. > Dann lass uns gleich weitermachen. Wir sind ja fleißige Bienchen.<

Alvaro

Ich nahm einen tiefen Atemzug, drückte Theklas Hand kurz und ging mit ihr den kleinen Abhang nach oben, während meine Gedanken wie ein Wirbelsturm kreisten. Keine Ahnung, was mich da gleich erwartete, aber mit dieser Hütte hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Zwar hatte ich sie durch Elin gesehen, aber so von Nahem... das war etwas anderes.
Meine Augen erfassten jedes Detail. Den kleinen Vorgarten mit diversen Blumen, die wild blühten und sich sogar über die Außenfassade bis zum Dach wanden. Auf der Schräge gab es ebenfalls kleine Blumen in diversen Farben. Zu bunt für meinen Geschmack, aber dennoch passend. Ich versuchte das heutige Bild, mit dem aus meiner Erinnerung zu vergleichen und stellte fest, dass sich fast alles verändert hatte. Die Fenster waren zwar noch intakt, genauso die Tür und die Scheune direkt dahinter, aber der Rest...
Vor meinem geistigen Auge konnte ich mich lachen herumrennen sehen. Nicht nur Thekla verfolgte mich in ihrer niedlichen Fuchsgestalt, sondern auch andere kleine Wesen. Eines sah aus wie ein Kaninchen aus, ein anderes wie eine Mischung aus Bambi und Luchs. Wir spielten miteinander. > Denkst du auch dasselbe wie ich?< fragte ich leise.

Guten Morgen XD Hahhaha heute als Vampirschreiberin unterwegs

Tana

Hm, das war ein ganz guter Radius. Damit würden wir arbeiten können, auch wenn ein größerer Wirkungsraum effektiver wäre. Aber wir nahmen das an, was in unserer Macht stand, also machten wir uns gleich an die Arbeit. Da ich Naveen genauestens beobachtet hatte, wusste ich, wie ich ihm am besten assistieren konnte und wenn es um die Gasbildung ging, half ich mit meiner Energie nach, damit er Magie ausüben konnte.

Alvaro

Ich zuckte mit den Schultern. > Keine Ahnung. Ich will auch nicht darüber nachenken. Bestimmt sind sie tot, so wie vieles andere auch aus meiner Vergangenheit. Und deiner.< Hoffnung machte ich mir erst gar nicht, denn das würde mich nur schwächen. Und Schwäche konnte ich jetzt nicht gebrauchen, wenn ich dermaßen brutal mit der Realität konfrontiert wurde. Hier war ich aufgewachsen. Genau hier. Diesen Boden hatte ich mit Kinderfüßen erkundet, ihn zu meinem Gebiet gemacht. Die Wesen hatten gewusst, was und wer ich war und hatten mir stets ihren Respekt gezollt. Ich war geliebt worden. Ein ziemlich entferntes Gefühl, an das ich mich langsam wieder gewöhnte.
> Lass uns reingehen...< murmelte ich halb entschlossen.

Ui, was hast du heute so Schönes gemacht Bin auch nicht müde, obwohl ich es sein sollte hahahha XD

Tana

Ich fühlte mich immer schlapper, sagte aber nichts, denn für den Frieden war ich zu allem bereit. Naveen machte jedoch Schluss. Seine Worte klangen einleuchtend, aber acht Behälter erschienen mir so wenig, dass ich das Gesicht verzog. > Du hast recht...< seufzte ich leise und rieb mir über die Stirn. Dahinter spürte ich einen kleinen Schmerz. Ich hatte viel Energie aufgebraucht. Leider. > Etwas zu essen wäre jetzt nicht schlecht.< fügte ich erschöpft hinzu.

Alvaro

Einen dicken Kloß im Hals zu haben, war nicht üblich für mich. Es gab fast keine Situation, die mich richtig nervös machen konnte, aber das hier schon. Das hier betraf einen Teil von mir, den ich bis heute nicht gekannt hatte. Daher zögerte ich im ersten Moment, die Tür auch nur anzusehen. Aber da ich nicht der feige Typ war, gab ich mir selbst einen Ruck und öffnete die Tür mit einem typischen Krächzen der Scharniere. Wie in einem Horrorfilm.
Ich rümpfte die Nase. Hier hatte schon lange keiner mehr gelüftet, aber das war ja auch kein Wunder. Wie lange stand diese Hütte schon verlassen da? Fast überkam mich ein Gefühl von Bedauern. Immerhin sah ich in meinen Erinnerungen ein viel lebendigeres Heim. Neugierig blickte ich mich um. Es war spartanisch eingerichtet, nicht zu viel, nicht zu wenig. Ganz nach meinem Geschmack. Rechts eine kleine Küche, links ein schmales Bett mit einer großen Truhe am Bettende. In der Mitte ein alter Teppich, auf dem ein niedriger runder Tisch stand. An der uns gegenüberliegenden Wand war eine weitere Tür. Ich vermutete ein Bad, wusste aber, dass es dort auch einen Notausgang gab. Ins Erdreich. Für alle Fälle. Und es hatte einen gegeben, wo ich diesen Notausgang gebraucht hatte. > Erinnerst du dich an irgendwas, wenn du das alles siehst?<

Uuuh, da hätte ich mir den Bauch vollgeschlagen *_* Ich war mit Freunden im neuen Fluck der Karibik Film Der war soooo toll *schwärm*

Tana

Meine Augen huschten sofort zu ihm. Dass er für mich kochen wollte, während ich mich ausruhen konnte, klang nach einem sehr verlockenden Angebot. Ich lächelte ihn sanft an. > Wäre es nicht besser, wenn wir etwas bestellen? Du hast selbst hart gearbeitet und ich würde mich schlecht fühlen, solltest du dann noch extra für uns beide kochen, während ich nichts tue.< Das wäre einfach nicht fair.

Alvaro

Ich konzentrierte mich auf ihr Gesagtes, nickte langsam. Ja, daran konnte ich mich auch vage erinnern. Das war ihre erste Übernachtung gewesen. Auch ich hatte damals Aufregung gespürt, gepaart mit großer Freude. Vor meinem geistigen Auge rannte eine rotbraune Füchsin umher und stieß einen Tonkrug um. Einen, den ich selbst gemacht hatte. Fuck, schon damals als Kind hatte ich ein Händchen für diese Arbeit gehabt. Jetzt wurde mir so einiges klar. Nicht Irene hatte mir diese Kunst in die Wiege gelegt, ich selbst hatte mich für diese Kunst entschieden.
> Die einzige Frage, die offen bleibt ist, woher genau ich stamme. Ich wurde nicht geboren. Nicht wie ein Mensch. Aber warum sehe ich wie einer aus? Wie wurde ich geboren?< Seufzend ging ich zum Bett hinüber und setzte mich vorsichtig auf die harte Matratze. Sie gab quietschend unter mir ein Stück nach. Ich runzelte nachdenklich die Stirn. Hatte mir überhaupt jemand jemals erzählt, wie ich auf die Welt gekommen war?

Also irgendwie finde ich alle irgendwie super, keine Ahnung, diese Piraten sind einfach herrlich *_* Der neue war echt genial und es wird tatsächlich noch einen geben XD

Tana

Ich konnte ihm seine Gedanken fast im Gesicht ablesen. Mir war klar, dass das Bestellen etwas war, was ihm nicht behagte, daher wunderte es mich nicht, dass er das gleich ausschlug. Da ich nicht auf meine Meinung beharren wollte, nickte ich schließlich. > In Ordnung. Wenn es dir wirklich nichts ausmacht, nehme ich das Angebot an.< sagte ich leicht lächelnd. Ich sehnte mich jetzt nach Entspannung.

Alvaro

Über diesen trockenen Witz musste ich ein wenig schmunzeln. Die Vorstellung behagte mir nicht. Ich wollte nicht die Ausgeburt einer Pflanze sein, aber das war besser als von einem Tier geboren zu werden. Einem richtigen Tier, keinem Gestaltwandler oder so. Irgendwie schmerzte mein Kopf, wenn ich an meine Geburt dachte. Als wäre da ein gewaltiges Loch, das sich einfach nicht füllen ließ. Deswegen konzentrierte ich mich auf meine Umgebung. Auf die Inneneinrichtung. Damals hatte es wirklich besser ausgesehen. Lebendiger, trotz der wenigen Möbel. > Ich weiß nicht, was ich von alldem halten soll. Momentan fühlt es sich an, als steckte ich in einem Traum fest.<

Oh ja seine Rolle wird nie langweilig Piraten sind auch cool drauf XD

Tana

Seine Frage riss mich aus meinen Gedanken, die sich mal wieder um Barry drehten. Und um meine Freunde. Ich hoffte, dass es allen gut ging und dass wir nicht so schnell einem weiteren Angriff zum Opfer fallen würden. Etwas Ruhe sollte uns doch gegönnt sein, auch wenn das Wunschdenken war, wenn man bedachte, dass man uns tot sehen wollte. > Mir ist egal, wohin wir gehen. Wie du willst.< erwiderte ich lächelnd.

Alvaro

Zeit lassen... Durfte ich das überhaupt, wenn dort draußen Krieg herrschte? Eigentlich musste ich alles wissen, was ich zu wissen brauchte, aber ich kam mir hier wie ein Eindringling vor. Ein Eindringling mit gestohlenen Erinnerungen. Nur Thekla hinderte mich daran, das alles als Hokuspokus hinzunehmen, immerhin machte sie gerade dasselbe durch. Ihre Frage löste eine Lawine weiterer Fragezeichen aus. > Keine Ahnung, so weit bin ich wahrscheinlich nicht. Vielleicht weiß Elin mehr darüber. Sie scheint ja mehr über uns zu wissen, als ich anfangs angenommen habe.<
Ich spürte, dass sie draußen auf uns wartete. > Vielleicht sollten wir zurück. Wir müssen nämlich einige Leute aus dieser und anderen Welten rekrutieren. Je eher wir damit fertig sind, desto schneller können wir uns zurückziehen und über all das hier nachdenken.< schlug ich vor.

Derselben Meinung bin ich auch

Tana

Als er mich an sich zog, war die Welt schon deutlich schöner. Ich schloss die Augen und atmete seinen vertrauten Duft ein. Mehr brauchte ich nicht, um mich geerdet zu fühlen. Naveen war mein Zuhause. Deswegen störte es mich auch nicht, wohin wir gingen, solange ich in seiner Nähe war. > Ungewöhnlich ja, störend aber nicht. Ich mochte deine Eigenheiten von Anfang an. Das hat dich faszinierend gemacht. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter all dem steckt.< meinte ich schulterzuckend. In meinem Herzen wurde es angenehm warm.

Alvaro

Den Anschein machte auch diese Welt, doch mit dieser Vermutung konnten wir gewaltig falschliegen. Möglicherweise versteckte man sich viel besser, denn die Gefahr konnte bekanntlich überall lauern. Ich erhob mich gemeinsam mit Thekla und wir verließen die Hütte, in der ich aufgewachsen war. Irgendwann würde ich zurückkehren und mir die Zeit nehmen, auf Erinnerungssuche zu gehen. Jetzt aber nicht.
Ich griff nach Theklas Hand und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. Ziemlich spontane Aktion, die mich selbst ein wenig überraschte. Elin reckte den Kopf. Sie sah uns kommen. Seid ihr bereit? Die anderen warten schon.

Hihi ich auch XD Gute Nacht

Tana

Hm, ob ich es jetzt wusste? Gute Frage. Ich ließ meine Hand in seine gleiten und musste breit lächeln, weil er sich einfach wundervoll benahm. Ein echter Gentleman eben, den man heutzutage nicht so oft traf. > Ich weiß nicht, manchmal bist du mir noch ein Rätsel, aber weil ich dich liebe, liebe ich alles an dir.< strahlte ich ihn an. Mein Herz machte einen Satz.

Alvaro

Kaum saßen wir auf Elin, stieß sie sich kraftvoll vom Boden ab und erhob sich in die Lüfte. Ich musste mich immer noch daran gewöhnen, dass es zwei Sonnen gab, die Hitze jedoch dieselbe wie in der menschlichen Welt blieb. Angenehm warm. Ich richtete den Blick auf den weiten Horizont und fragte mich, wohin wir als Nächstes fliegen würden.
Die anderen leben tiefer im Wald, in der Nähe des uralten Baumes, den es seit der Geburt dieser Welt gibt. Damals versuchte man ihn zu zerstören, aber hier würde jeder sterben, um diesen Baum zu schützen. Dort wurdest du auch geboren, Alvaro. Dort habt ihr euch beide kennengelernt.

Tana

Kaum waren wir in meiner Wohnung, entspannte ich mich. In den eigenen vier Wänden zu sein, nahm viel von meiner Last ab und ich nickte langsam. Ich würde auf jeden Fall ein Bad nehmen. Mein Körper und auch mein Geist schrien förmlich danach. Ich erwiderte Naveens Kuss, murmelte seinen Namen und strich kurz über seinen Brustkorb. > Dann freue ich mich auf das Essen nachher. Du bist der Beste.<
Mit diesen Worten holte ich meine Umziehsachen aus dem Schlafzimmer und verschwand damit im Bad, um mich endlich zu entspannen.

Alvaro

Theklas Worte entlockten mir ein kleines Lächeln, das sie aber nicht sehen konnte. Das mit Pinocchio schien wohl zu stimmen, auch wenn mir die Vorstellung immer noch nicht ganz gefiel. Aber ich wollte nicht zu voreilig Schlüsse ziehen. Vielleicht verstand ich meinen Geburtshergang besser, wenn wir erst einmal am Baum waren.
Als Thekla die Frage nach unserem Kennenlernen stellte, horchte ich auf. Das wüsste ich auch zu gern.
Jedes Wesen, das in dieser Welt geboren wird, muss zum Baum und von ihm gesegnet werden. Als du geboren wurdest, Thekla, brachten dich deine Eltern hierher. Alvaro, du warst zu der Zeit gerade mal zwei Jahre alt und wuchst beim Baum auf, da dieser dich mit der Energie versorgte, die du brauchtest, um zu dem zu werden, was du heute bist. Nachher werdet ihr besser verstehen, wie das mit dem Segnen abläuft. Elin machte eine kurze Pause. Wie dem auch sei. Ihr beide wart Babys, die nur brabbeln und kaum ein Wort sprechen konnten. Wer zum Baum ging, wollte natürlich auch dich sehen, Alvaro. Immerhin kann man nie einschätzen, wann jemand wie du geboren wird. Das ist die Laune der Natur, die man nicht beeinflussen kann. Jedenfalls wurdet ihr euch einander vorgestellt, daher war das euer erstes offizielles Kennenlernen.