Tana

Meine Wangen färbten sich rosa, als Naveen meine Spezialitäten erwähnte. Da ich Jester einiges über meine Heimat erzählt hatte, leuchteten seine Augen freudig auf. Er war natürlich sofort einverstanden.
Wir setzten uns ins Taxi, das sogleich losfuhr und ich schaute aus dem Fenster. Aus Gewohnheit beobachtete ich die Passanten. Die Ereignisse der letzten Wochen lagen schwer auf ihnen. Ich hoffte, dass wir bald das Übel entfernen konnten.

Alvaro

Der Schock hallte zwar noch in mir nach, aber wenn sie langsam damit klarkam, dann war das gut. Sie war immerhin die Mutter. Sie brauchte ebenfalls einen klaren Kopf. Ein gutes Gefühl, um sich und die Zwillinge nicht zu gefährden. Ich hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel, während wir uns meiner Wohnung näherten.
> Ich bin durcheinander, ich brauche etwas Zeit, aber ich bleibe bei dir. Keine Sorge.< erwiderte ich ruhig.

Tana

Ich stieg die Treppen hinauf, öffnete die Tür und erinnerte mich daran, dass Barry nicht zu Hause war. Kummer und Sorge legten sich auf mein Herz. Ich vermisste meinen Kater. Ich wünschte, er wäre hier. Seufzend setzte ich ein freundliches Lächeln auf, um mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. > Du kannst dich gern umschauen. Naveen und ich werden solange das Essen zubereiten.< sagte ich zu Jester.

Alvaro

Ich würde sie nie im Stich lassen. Nicht nach allem, was wir bereits durchgemacht hatten. Nicht nachdem ich erfahren hatte, dass sie zu meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehörte. Bald schon Mutter meiner Kinder. Unfassbar.
In meiner Wohnung angekommen, verschwand sie sogleich ins Bad. Ich würde mich im Anschluss ebenfalls waschen. An mir klebte Blut. Schmutziges Blut dieser widerlichen Kreaturen. Deshalb zog ich mich bis auf die Shorts aus und schmiss die dreckigen Klamotten in den Wäschekorb. Vielleicht verbrannte ich das Zeug auch, mal sehen.
Elin ging in die Küche und ich folgte ihr. Ein Sandwich war jetzt genau das Richtige für mich.

Tana

Mit allem hatte ich gerechnet, nur damit nicht. Meine Augen weiteten sich, ich war unendlich sprachlos. Thekla war schwanger? Von Alvaro? Mit Zwillingen? Wie, wie war das möglich? Wann war das passiert?
Ich stützte mich an der Theke ab, blinzelte mehrmals und konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte. Meine Freundin erwartete zwei Kinder. Zwei besondere Leben. Deshalb war sie so müde gewesen. Darum diese bedrückende Stimmung.
Mit leicht geöffnetem Mund sah ich wieder zu Naveen. > Wow, das ist... Das ist so schön. Ich freue mich für die beiden, aber das bedeutet doch auch, dass... dass sie nun noch mehr in Gefahr schweben. Oder nicht?<

Alvaro

Elin sprach mich nicht mehr auf das Thema Schwangerschaft an und ich war wirklich dankbar dafür. Ich machte mir schon genug Gedanken deswegen. Nebenbei lauschte ich dem Rauschen des Wassers aus der Dusche. Ich musste sichergehen, dass es Thekla gut ging. Dieses Gefühl in meiner Brust war tausendfach stärker geworden, als ich das mit den Zwillingen erfahren hatte. Eigenlich hatte ich nie vorgehabt, überfürsorglich zu sein. Tja, da hatte ich die Rechnung ohne Thekla gemacht.
Ich aß mein Sandwich auf, immer noch in Gedanken versunken und ging dann anschließend ins Bad, um mich zu waschen. Thekla war längst im Schlafzimmer, das hatte ich gehört. Somit ließ ich mir Zeit beim Duschen und genoss, wie das Wasser die Verspannungen löste. Erst als ich mich völlig beruhigt hatte, trocknete ich mich ab, zog mir nur Shorts über und begab mich ins Schlafzimmer, wo ich Thekla schlafend auf dem Bett vorfand. In ihrer Hand lag etwas.
Stirnrunzelnd näherte ich mich ihr, legte mich hinter sie und griff nach dem Foto. Zunächst erkannte ich absolut nichts, doch dann entdeckte ich zwei sehr verdächtige Punkte. Mir stockte der Atem. Zu sehen, dass das unsere Kinder waren, war einfach... überwältigend. Ich stieß zittrig Luft aus. Fuck. Ich würde tatsächlich Vater werden.

Tana

Oje, daran hatte ich gar nicht gedacht. Mit ihren Genen würden sie auf jeden Fall starke Nachkommen zeugen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie stark sie sein würden und hoffte, dass es keine Probleme geben würde, sollten sie sich ihre Kräfte entfalten. Manchmal war man für die eigenen Kräfte nicht stark genug. Das wusste ich zu gut, wenn die Sündenfresserin komplett Überhand nahm.
Ich setzte mich ebenfalls in Bewegung und dachte über Naveens Worte nach. > Nun ja, ich denke, es wird sich bald zeigen, wie schnell die Kleinen in ihrem Bauch heranwachsen.< Puh, Thekla war also schwanger. Was für eine Neuigkeit!

Alvaro

Es überraschte mich immer wieder, welch großen Einfluss ich auf Thekla hatte. Sie murmelte nicht zum ersten Mal meinen Namen im Schlaf. Das tat sie sogar ziemlich oft. Und jedes Mal machte mein Herz komische Hüpfer, an die ich mich noch gewöhnen musste.
Ich drückte sie enger an mich und fuhr unbewusst mit einer Hand zu ihrem Bauch. Mir wurde so richtig bewusst, was auf uns zukam. Welche Verantwortung nun auf uns beiden lastete. Mit dem Kinn auf ihrem Kopf gebettet, schloss ich die Augen und atmete tief durch. Dann schlief ich prompt ein.

Tana

Natürlich würden wir den beiden zur Seite stehen. Das war für mich eine Selbstverständlichkeit, denn wir waren sowas wie eine Familie. Wir hatten viele Verluste hinnehmen müssen, uns aber gefunden. Ich brauchte sie alle und natürlich stand Naveen an oberster Stelle. Mein zukünftiger Ehemann.
Mit einem etwas leichteren Gefühl in der Brust holten wir Jester zu uns, der sich in aller Ruhe umgesehen hatte. Er war wirklich ein wohlerzogener Junge. Gleich nach dem ersten Bissen erstrahlte sein Gesicht. > Das schmeckt echt toll.< schwärmte er in höchsten Tönen und verputzte seine ganze Portion.

Alvaro

Ich wünschte, ich wäre in meinen Träumen von Sorgen und Ängsten verschont worden, aber natürlich kam alles ganz anders. Sorgen und Ängste bekamen ihre ganz neuen Gesichter und ich fühlte mich ziemlich in die Ecke gedrängt. Die neue große Herausforderung überstieg einfach alles, was ich bisher erlebt hatte. Auch wenn ich nicht mehr allein war, musste ich dennoch immer wieder daran denken, was ich bereits verloren hatte. Viel zu viel, um die Veränderung einfach so hinzunehmen. Daher träumte ich nicht gerade schön.
Trotzdem wachte ich nicht auf. Ich flüchtete mich lieber in den Schlaf und gab meinem Körper die Ruhe, die er brauchte.

Tana

Nachdem wir gegessen hatten, kümmerte sich Naveen um den Schlafplatz, obwohl ich das hätte machen können. Aber das war ok, denn so konnte ich Jester das Bad zeigen und wie dort alles funktionierte. Denn auch hier war alles ziemlich fremd für ihn. Allerdings lernte er schnell und so dauerte es nicht lange, bis er sich bettfertig gemacht hatte.
Ich selbst wusch mein Gesicht, putzte mir die Zähne und begab mich ins Schlafzimmer, um ein mein Nachthemd zu schlüpfen. Heute war mir ausnahmsweise angenehm warm.

Alvaro

Irgendwas legte sich in meinen Nacken. Mein erster Impuls war Kampf, weil ich mit einem Angriff rechnete, aber als ich abrupt die Augen öffnete und in Theklas Gesicht sah, entspannte ich mich augenblicklich und presste die angestaute Luft in meinen Lungen aus.
Sie war wach. Es war viel zu früh, um den neuen Tag zu beginnen, aber ich hatte sowieso nicht gut geschlafen. Das schien sie wohl gespürt zu haben. Wie immer. Heute verstand ich, warum das so war. Ich sagte nichts, sondern lehnte mich vor und küsste sie. Das half mir erst recht auf andere Gedanken zu kommen.

Tana

Ich bekam überall Gänsehaut, als Naveen seine Arme von hinten um mich schlang und sich an mich schmiegte. Mein Herz machte einen freudigen Satz. > Mir geht es ganz gut. Natürlich geistern dunkle Bilder in meinem Gedächtnis herum, aber ich lasse mich davon nicht runterziehen. Alles ist gut gegangen. Das ist die Hauptsache.< erwiderte ich ruhig und drehte mich in seinen Armen um.
Meine Hände legten sich auf seine Brust. > Und wie geht es dir? Du hast auch einstecken müssen.<

Alvaro

In diesem Bereich waren wir ein eingespieltes Team. Sie wurde sofort zu Wachs in meinen Händen und ich spürte ihre Finger in meinem Haar. Diese Leidenschaft, das liebte ich so an ihr. Wirklich, das machte mich einfach schwach. Ich legte eine Hand auf ihren unteren Rücken und drückte sie enger an mich. Dabei vertiefte ich den Kuss.
Ihr Duft stieg in meine Nase, ich atmete ihn tief ein und begann zudem an ihrer Unterlippe zu knabbern. Mir entfuhr ein kehliger Laut. Sie zu küssen, gehörte zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

Tana

Manchmal war ich der Meinung, dass ich nicht so stark war wie die anderen, aber es wunderte mich nicht, dass Naveen etwas in mir sah, dass ich nicht sehen konnte. Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung waren eben zwei verschiedene Ansichten.
Als ich in seinen Armen lag, fühlte ich mich sogleich besser. Erst recht, als sich dann noch seine Lippen mit meinen verschmolzen. Da wurde ich schlagartig schwach. Ich hatte diese tiefe Ruhe vermisst.

Alvaro

Oh ja, wie Wachs. Ich genoss ihre Reaktionen und arbeitete mich in ihrem Verlangen weiter vor. Immerhin wusste ich ganz genau, wo ihre Schwachstellen waren und wo ich ihr diese entzückenden Laute hervorlocken konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis ihre Ohren erschienen, die ich dann ebenfalls kraulen konnte, während ich ihren Mund mit meinem verwöhnte.
Ihr schnell pochendes Herzen war deutlich an meiner Brust zu spüren. Ich keuchte ihren Namen, nahm mehr von ihr in mich auf.

Tana

Zu gerne wäre ich weiterhin von ihm geküsst worden, aber wir brauchten dringend Erholung von den erschöpfenden Ereignissen. Deswegen schloss ich bereitwillig die Augen, entspannte mich und fand sehr schnell den Schlaf. Mir wurde die ganze Zeit über nicht kalt. Ich wurde von dunklen Bildern verschont, weil mich Naveen stets im Arm hielt.

Alvaro

Zuerst hatte ich meine Bedenken, als sie mich auf sich zog, denn meine Gedanken schossen sofort zu den Kindern. Ich kannte mich in diesem Gebiet zu wenig aus, um auszuschließen, dass ich zu schwer für sie war, aber solange sich Thekla nicht beschwerte, war das wohl in Ordnung.
Ich stieg wieder in unser Liebesspiel ein und bedeckte ihren Hals mit fiebrigen Küssen. Nach wie vor hatte ich eine Schwäche für ihre helle Haut, die an zerbrechliches Porzellan erinnerte. Aber ihr flammendes Haar blieb an erster Stelle. > Zorra...< hauchte ich voller Inbrunst.

Tana

Ich schlief tief und fest, nichts störte meinen Schlaf. Hin und wieder flackerte etwas hinter meinen Lidern, aber ich war zu müde, um dem Beachtung zu schenken. Stattdessen ließ ich mich in der angenehmen Schwärze treiben, bis mich helle Strahlen aus dem Traumland lockten. Leider.

Alvaro

Ich kam gerade so richtig in Fahrt, immerhin war ich süchtig nach ihrem Körper. Einfach alles an ihr betörte mich. Darum musste ich überrascht und irritiert zugleich innehalten, als sie mich vorm nächsten Schritt abhielt. Ihr Bauch hatte sich verändert und sie glaubte allen Ernstes, ich würde das unattraktiv finden? Oh Mann, Frauen und ihre Probleme.
Ein Mundwinkel zuckte in die Höhe. > Zorra, im Moment kann ich an nichts anderes denken, als dich mit allem, was ich habe, zu verführen. So oder so vernasche ich dich, daher zerbrich dir nicht den Kopf darüber.< meinte ich ernst. Was mich betraf, so brauchte sie sich keine Sorgen darüber zu machen, ich könnte sie nicht mehr heiß genug finden, um sie ins Bett zu zerren. Da täuschte sie sich gewaltig. Ich wollte sie immer.