Gute Nacht
Tana
Ich nahm am Kopf des langen Tisches Platz, direkt neben Naveens Platz, denn von hier aus hatte er die gesamte Kontrolle über die Technik des Raums. Jeder suchte sich seinen Platz und ich lächelte Jester an, als er sich neben mich setzte.
Niemand eröffnete ein Gespräch, denn jeder hing nun seinen Gedanken nach. Wenn alle da waren, würden wir sowieso alles preisgeben, was wir in der kurzen Zeit entdeckt hatten.
Alvaro
Als wir das Gebäude betraten, stupste mich Elin von der Seite an. Ich sah zu ihr runter, meine Brauen missmutig zusammengezogen. > Ich weiß, dass es schwer ist, diese große Nachricht zu verdauen, aber es wäre besser, wenn du ihr einfach eine zufriedenstellende Antwort gibst. Emotionaler Stress ist nicht gesund für heranwachsende Leben. Sie brauchen Liebe und Fürsorge. Jederzeit.<
> Ist etwa Zeit zu viel verlangt?< zischte ich sie an. Es gefiel mir gar nicht, in die Ecke gedrängt zu werden, denn genauso fühlte es sich an.
Elin seufzte. > Niemand drängt dich in die Ecke, aber wir können uns einfach keine Spannungen leisten.< Es folgte ein bedeutungsvoller Blick.
Ehe ich etwas sagen konnte, begann mein Phone zu vibrieren. Der Zeitpunkt hätte nicht passender sein können. Es war der Russe. Auf ihn war echt immer Verlass. > Geht schon mal vor. Ihr könnt ohne mich beginnen.< sagte ich an die anderen gewandt und wartete nicht auf eine Antwort, sondern trat durch die sich öffnenden Türen nach draußen, um das Gespräch anzunehmen.
> Schieß los.< Ablenkung war jetzt richtig.
> Auch wieder schön von dir zu hören, Alva. Aber gern... dann komme ich eben zum Punkt. Erinnerst du dich an den Kerl, den wir festgehalten haben, um wertvolle Infos aus ihm zu bekommen?<
Ich bejahte. Gab es endlich Fortschritte? > Nun ja, es gibt einige sehr interessante Neuigkeiten, aber bevor wir alles hören konnten, starb der Kerl einfach. Wir hatten den Bann auf ihm nicht bemerkt und ehe er irgendwas Weltbewegendes preisgeben konnte, verpuffte er zu Asche.<
> Na toll, auf die schlechten Nachrichten hätte ich gut verzichten können.< schnaubte ich angepisst. Da hatten wir mal die Chance auf einen Fortschritt und dann das.
> Nicht so vorschnell. Unsere dämonischen Kollegen sind ja nicht untätig, deswegen habe ich kurzfristig einen Job für dich. Ich würde normalerweise jemand anderes beauftragen, da du zurzeit genug um die Ohren hast, aber diesen Job müsstest du gerade jetzt ausführen. Wie ich sehe, befindest du dich im Institut und nicht weit von dort entfernt, befindet sich ein Pub, in dem ein Dämon steckt, der festes Mitglied von Atra Mundo ist. Nimm am besten Velar zur Unterstützung mit, falls sich doch mehr Dämonen dort aufhalten sollten. Und wenn ihr den Typen schnappt...<
Mehr brauchte Illya nicht zu sagen. Die Aussicht auf eine Jagd nach einem Dämon mit anschließender Folter klang einfach viel zu gut in meinen Ohren. Der dunkle Teil in mir rieb sich freudig die Hände. > Betrachte es als erledigt.<