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27.06.2017, 15:03

Thekla


Ich erkannte die Stadt Glasglow kaum wieder, es sah meiner Heimat nicht mehr ähnlich aus. Von den Gebäuden war kaum was übrig geblieben, überall lag das Trümmer. Es sah wie aus den Kriegsfilmen aus, wo die Städte bis auf den Grund zerstört wurden. Der Himmel war dunkelgrau und wie Schnee fiel Asche hinunter, verpestete die Luft und ließ die Umgebung unwirklich erscheinen. Benommen wartete ich durch die dicke Asche, auf dem Boden war sie blutgetränkt. Überall lagen Leichen. Ich erschauderte. Einige Gesichter waren mir unbekannt. Andere Gesichter erkannte ich wieder: Ian, der Elf. Bane und Cassy. Die Dämonen-Pärchen. Der junge Hexenmeister. Die Familie Sacharow. Elin in ihrer Drachengestalt. Mein Herz setzte aus. Tot. Alle waren tot. Selbst die Pflanzen waren tot. Mein Herz raste in dem Brustkorb und ich atmete schwer, als ich weiterlief. Die Angst saß fest in meinem Nacken. "Nein", keuchte ich auf, als ich die Leiche von Doc entdeckte und meine Augen weiteten sich entsetzt. Nicht weit von ihm entfernt lag Tana. In ihre Augen sah ich nur die Leere. "Nein, bitte nicht auch sie", mein Körper zitterte. Ich wollte nicht mehr weitergehen, nicht noch mehr Schrecken sehen müssen. Doch meine Füße gehorchten mir nicht, sondern gingen weiter bis zu eine weitere liegende Gestalt. Alles in mir erstarrte und das Entsetzen war so groß, dass nicht mal der Schrei aus mir fliehen konnte. Dieses Entsetzen grub sich tief in meinem Inneren und zerriss es in Stücke. Ich fiel auf die Knien und berührte sein Gesicht. Mein Blick verschwamm sich und dieser Schmerz in meinem Brustkorb war unbeschreiblich, ich wollte es herausschreien, aber es war als hätte ich die Stimme verloren. Ich hatte ihn verloren. Das Wichtigste in meinem Leben. Alvaro. mein Pantera. Ich weinte bitterlich, aber keine Träne und kein Laut verließ mich. Dieser Verlust war zu groß, ich ertrug ihn nicht. Es zerstörte mich. Ich war gebrochen. Ich zog sein Kopf auf meine Knien, fuhr mit den Fingern durch sein dunkles Haar und wollte nicht begreifen, dass das hier das Ende sein sollte. Ein Geräusch ließ mechanisch meinen Kopf heben, mein Blick war verschwommen und schemenhaft erkannte ich eine dunkelgekleidete Gestalt mit schwarze Flügeln. Dieser Anblick versetzte mich in eine Angst, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Es war eine solche tiefe Angst, die mich bis in den Zehen ausfüllte und mich das Atmen vergessen ließ. Die schwarze Augen schienen mich durchzubohren und dieser Blick ließ mich vor Schmerz beinahe keuchen. Etwas Warmes war an meinem Bauch zu spüren und ich blickte an mir hinunter. Ein Dolch steckte in meinem Unterleib. Genau dort, wo die Zwillinge sein mussten. "NEIIIN!", endlich kam der Schrei und ließ mein ganzer Körper erzittern....
Schweißgebadet richtete ich mich ruckartig auf, mein Herz hämmerte wild in dem Brustkorb und ich atmete stockend. Ich spürte immer noch den tiefen Schreck. Das unbeschreibliche Entsetzen. Und diese Todesangst. Meine Wangen waren nass und brannten von den Tränen. Mein Haar klebte feucht an den Schläfen und ich konnte nicht aufhören zu zittern. Ich konnte mich nicht mal regen vor lauter Entsetzen. Der Traum war zu furchtbar gewesen, zu schmerzhaft. Es hatte sich verdammt real angefühlt. Verzweifelt stöhnte ich auf und vergrub mein Gesicht in die Hände. Diese Bilder hallten noch klar und deutlich in meinem Kopf, sie wollten nicht verschwinden. Aus einem Impuls heraus legte ich eine Hand auf dem Bauch. Dort war nichts. Keine Wunde, die die Zwillinge getötet hatte. Ich schluckte einen dicken Kloß hinunter. Meine Heimat würde nicht aus Asche bestehen. Meine Freunde wären nicht tot und vor Allem nicht Alvaro. Sie würden es schaffen. Wir würden uns wiedersehen.

Naveen


Am Ende seines Körpers war ein Stachel zu sehen und ich vermutete, dass in ihm sich ein tödliches oder betäubendes Gift befand. Die Kreatur war nicht sonderlich schnell, ihre Masse und Größe ließ sie offensichtlich langsamer bewegen. Dennoch unterschätzte ich das unbekannte Wesen nicht. Sie war ausreichend mit Sekreten ausgestattet, die für mich gefährlich werden könnte. Trotz meine Kampferfahrungen. Zudem wusste ich nicht auf welche Weise man sie töten konnte und wie widerstandsfähig die ekelerregende Riesenraupe sein konnte. Dies musste ich jetzt testen, indem ich sie angreifen würde. Um mich nicht ihr zu nähern und gleichzeitig die spuckende Fäden auszuweichen, hob ich mit meiner Fähigkeit ein dünne Rohr an. Ich würde ihn wie ein Speer nutzen und visierte den Punkt, den alle zuerst visieren würde: möglichst nah an dem Herz, wo man das lebenswichtige Organ vermutete. Das Rohr raste direkt auf dem Wesen zu, drang in die stachelige Haut ein und ich beobachtete wie die Haut nachgiebig wurde. Sie fing sozusagen den Rohr auf, als wäre die Haut elastisch wie ein Wackelpudding. Dennoch schien ihm es nicht zu gefallen, denn er begann plötzlich schrill zu kreischen und dieses Geräusch brachte mein Trommelfell beinahe zum Platzen. Seine Scherenmund klapperten schließlich und mit einem Mal erhöhte das Wesen sein Tempo. Wellenartig sprang er auf mich zu und spuckte wieder diese Fäden aus sich. Hastig wich ich ihm aus und aus dem Augenwinkel sah ich, dass aus dem Loch ein weiterer Raupenmonster erschien. Ein Fluch verließ mich, das würde definitiv keine leichte Aufgabe werden. Ich musste schnell handeln, indem ich den Schwachpunkt herausfand. Vielleicht war mein Schwert scharf genug, um in die Haut durchdringen zu können. Doch dafür musste ich mich ihr Körper nähern können und dies würde kein Spaziergang werden. Nicht, wenn das Sekret ätzend war und er schien ja schleimig zu sein. Mein Blick wurde entschlossen. Ich würde nicht weichen, ich würde diese Raupenmonster besiegen können. Tana verließ auf mich und ich würde sie nicht enttäuschen. Ich rannte auf die Raupenmonster zu, wich ihrer nächste Spuckattacke aus und rutschte beinahe auf ihrer Schleimspur aus. Schnell fand ich das Gleichgewicht und sprang in einem Totenwinkel, ich hoffte sie besaß auch einen Totenwinkel, ich griff von der Seite an. Mein Schwert kam nur einen kleinen Stück voran, etwas Grünliches quoll hervor und dann begann der Köper zu erzittern. Plötzlich schoss ein Stacheln auf mich zu und ich ließ mich gerade noch rechtzeitig rücklings fallen. Ich keuchte auf, als mein Rücken auf etwas Hartem stürzte und einen Moment wurde es mir schwarz vor die Augen. Dann rollte ich mich hastig zur Seite, da die zweite Riesenraupe auf mich spucken wollte und ich landete auf die schleimige Spur. Der Gestank war einfach übelerregend und ich musste mich zusammenreißen nicht zu würgen. Meine Haut begann zu brennen und ich biss die Zähne fest zusammen, ehe ich mich schnell vom Boden stieß. Ich durfte keine weitere Sekunde verlieren und musste zuerst meinen Schwert zurückholen.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Feder« (27.06.2017, 15:10)


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27.06.2017, 17:15

Tana

Irgendwann kam der Moment, wo ich einfach nicht mehr in der Lage war, klar zu denken. Überall waren nur Schatten. Ich schloss die Augen, um mich nicht in der Dunkelheit zu verlieren und atmete weiter ein. Mehr und mehr - bis Schluss war.
Die letzte Sünde drang in mein Innerstes ein und diesmal hielten mich meine Beine nicht mehr aufrecht. Meine Beine sackten ein, ich kippte zur Seite und zitterte am ganzen Leib. Die Kälte hatte mich völlig im Griff, aber ich die Freude darüber, dass ich das Loch endgültig deaktiviert hatte, wärmte mich ein klein wenig. Ich hatte damit Atra Mundo etwas genommen. Die Möglichkeit noch mehr Leute mit diesem Wahnsinn zu infizieren.

Alvaro

Ehe ich wirklich verstehen konnte, was er meinte, trat Dr. Wilson vor und lächelte mich auf eine derart kranke Weise an, dass mir schlecht wurde. Ich wollte mich nicht an die vielen Versuche erinnern. Wollte nicht Kains Bild vor Augen haben, der die Wahrheit über die Vollstrecker-Institution herausgefunden hatte und deswegen gestorben war. Ich wollte an all das nicht denken, aber dieser Mann löste so viel Hass in mir aus, dass es gar nicht anders ging.
Tausend Flüche und Verwünschungen lagen mir auf der Zunge. Keine einzige verließ meinen Mund. Stattdessen starrte ich Dr. Wilson mörderisch an.
> Wie schön, dich wiederzusehen, Alvaro. Du hast dich sehr gut weiterentwickelt, besser als gedacht. Du warst schon immer der Stärkste unter den Vollstreckern gewesen. Ein Paradebeispiel für eine Kampfmaschine. Natürlich wusste ich von Anfang an, was du warst und von Anfang an habe ich dafür gesorgt, dass sich dein Potenzial weiter entfaltet.< Er stellte sich etwas aufrechter hin, zeigte so etwas wie Stolz, als wäre ich ein gelungenes Projekt. Das war ich bestimmt für ihn. Ein geglückter Versuch seiner kranken Machenschaften.
Ich biss die Zähne fest zusammen. > Du hast mir Kain genommen. Und Veena. Das werde ich dir nie verzeihen.< zischte ich wütend.
> Die beiden haben sich in Dinge eingemischt, die sie nichts anging. Hätten sie sich an die Regeln gehalten, wäre nichts passiert, dann...<
> Ich weiß, dass ihr uns allen einen Timer gesetzt habt, also erspar dir das Gelaber. Ihr habt uns auf dem Gewissen. Ihr könnt uns einfach so töten, also sprich nicht von einem langen, unbeschwerten Leben.< schnitt ich ihm das Wort ab, während die Wut sich bis in die kleinste Zelle meines Körpers vorarbeitete. Ich wollte ihn tot sehen. Ich wollte ihn quälen. Ich wollte all das tun, was er mir angetan hatte.
Bleib ruhig, Alva. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um durchzudrehen. Wut macht unvorsichtig, hörte ich Elins klare Stimme im Kopf. Als ob das so einfach wäre.
Dr. Wilson fuhr mit seiner Erzählung völlig entspannt fort. Als befänden wir uns gerade in einer Geschichtsstunde. > Ja, das ist wahr. Alle Vollstrecker haben einen Timer. Warum auch nicht? Sollte einer von euch verrückt werden oder wie im Falle von Kain die Nase in fremde Sachen stecken, müssen wir darauf reagieren. Wir verlangen absoluten Gehorsam.<
> Wir?<
Nun lächelte der Dämon. > Ja genau, wir. Ihr Vollstrecker seid nichts anderes als ein Produkt meiner Genialität. Während ich in der Hölle schmoren durfte, nahm dieser schlaue Mann mit mir Kontakt auf. Er verlangte nach Wissen, schmutzigem Wissen und ich wollte Macht. Macht über die Sterblichen, die so einfach zu kontrollieren sind, dass es fast schon lächerlich ist. Wir schlossen einen Pakt. Ich gab ihm alles, was er brauchte, um die Leute gefügig und stark zu machen und er öffnete mir im Gegenzug die Tür zur sterblichen Welt. Du kannst dir vorstellen, welch ein Genuss das für mich war, nach so vielen Jahrhunderten diese schwachen Seelen in Scharen zu sehen. Ich verstehe echt nicht, warum die Engel sie um jeden Preis beschützen. Das sind Kakerlaken, nichts weiter.< Er zog die Nase kraus und machte eine wegwerfende Handbewegung. > Aber das ist nicht so wichtig, wie das, was Dr. Wilson herausfand, als man dich ins Boot holte. Du warst anders, einfach alles an dir. Du bist eine Seltenheit Weltenwächter und ich habe eine Schwäche für seltene Trophäen. Deswegen beschlossen Dr. Wilson und ich dich zu unserer Marionette zu machen.<
Langsam beschlich mich das Gefühl, dass nun ein Part kam, der mir nicht gefallen würde. Ganz und gar nicht. Sollte ich einfach angreifen und auf die endgültige Wahrheit verzichten? Vielleicht verkraftete ich all das nicht, vielleicht war die Wahrheit so kalt und unberechenbar, dass sie mir schaden könnte.
Dr. Wilson führte das Gespräch fort und sah mir dabei fest in die Augen. Ich konnte das kranke, verrückte Funkeln darin sehen. Von Menschlichkeit fehlte jede Spur. > Deine spezielle Fähigkeit, die, die ich dir einpflanzte, ist nicht das, was du denkst. Sie verlangsamt zwar die Zeit um dich herum, aber ihre wahre Funktion ist eine andere. Du hast sie seit unserem letzten Treffen nicht angewendet, was mich ziemlich enttäuscht hat, doch ich kann dich auch so kontrollieren, Alvaro. Ich hatte schon immer die Kontrolle über dich.<
Diese Worte... Mein Körper fing zu zittern an. Nicht nur aus Wut, auch nicht aus Hass. Es war mehr das Gefühl von Ekel. Bevor ich ihn davon abhalten konnte mehr zu sagen, mischte sich wieder der Dämon ein. Er schien größten Spaß an dieser Sache zu haben. Nicht anders zu erwarten. > Kommen wir zur Pointe des Ganzen. Du, Alvaro, auch als Weltenwächter bekannt, hast uns, Atra Mundo, wunderbar gedient. Die ganze Zeit über bekamen wir durch dich einfach alles mit, was sich bei dir und deinem Team abspielte. Jedes Gespräch, jede Handlung, jeder Atemzug gehörte uns. Von Anfang an. Ihr habt euch stets gewundert, wie Atra Mundo euch immer zehn Schritte voraus sein konnte, dabei steckte der Maulwurf schon die ganze Zeit über in dir selbst. Nur mit deinem Einsatz waren wir fähig, alles perfekt zu planen und Gegenmaßnahmen zu euren Ideen zu treffen. Vielen Dank dafür!< Er machte eine bedeutungsvolle Pause, in der mein Weltbild zerbrach. > Das war die eine Funktion des Zirkels in deiner Seele, mein Lieber. Die andere ist weitaus aufregender. Wir wissen nicht, ob unser Plan funktionieren wird, aber die Zeit, in der du für die Engel kämpfst, ist vorbei. Deine Frau und deine ungeborenen Kinder werden ihren Vater höchstwahrscheinlich nie wiedersehen, aber das ist nicht so dramatisch. Die bekommen wir auch noch zu fassen. Wer weiß, was man mit ihnen noch alles anstellen kann!?<
Das war ein Fehler. Wer Thekla und die Zwillinge ins Spiel brachte, war tot. Ich verdrängte das, was man mir gerade offenbart hatte und klammerte mich an meinem Auftrag fest, diese beiden Kerle ein für alle Mal zu vernichten. Genug geredet. Jetzt sollte Blut fließen.
Elin spreizte die Flügel und stieß einen gefährlichen Ruf aus, während ich einen Energieball formte, der zu einer beachtlichen Größe wuchs. Meine Augen waren dabei unentwegt auf Dr. Wilson gerichtet. Ihn wollte ich als Erstes tot sehen.
Zu spät registrierte ich, dass sich sein Mund bewegt hatte.
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27.06.2017, 19:01

Thekla


Jemand erschien in das Zimmer und da der Albtraum noch immer in meine Gliedern steckte, spannte sich mein ganzer Körper an. Ein wildes Fauchen entfuhr mir, Niemand würde sich die Zwillinge nähern können! Meine Augen wurden schmal und spitze Eckzähnen blitzten auf. Meine Fuchsohren erschienen, legten sich am Kopf und die Schwänze peitschten aggressiv in der Luft. "Es ist alles in Ordnung, ich bin es nur", vernahm ich eine weibliche, beruhigende Stimme. Es war die ältere Dame, dessen Name einen Moment vergessen hatte. Es fiel mir schwer mich wieder zu entspannen. Ihre Augen waren sanft und sie näherte mir vorsichtig. Um wahrscheinlich mir zu zeigen, dass sie keine Bedrohung war. Tief atmete ich durch und nickte langsam. "Ich habe hier ein paar Früchte von dem Baum, ein Geschenk von ihm. Wir verwenden die abfallende Früchte für unsere Heilmitteln, da sie eine heilende und energiestärkende Wirkung hat. Jedoch ist der Geschmack für uns bitter. Aber Alvaro hatte als Kind von ihnen gespeist und es schien ihm geschmeckt zu haben, er empfand sie eher als fruchtig und leicht süßlich. Vielleicht erinnerst du dich an diese Früchte. Ich denke, die Früchte werden dir bei der Schwangerschaft helfen bei Kräften zu bleiben, sodass deine Müdigkeitsanfälle weniger wird. Die Zwillinge brauchen viel Energie und da du kein großer Baum mit unbegrenzte Energie bist, wirst du deswegen schnell erschöpft, wenn sie deine Energie absorbieren. Und das gleich zwei. Es könnte sein, dass dir die Früchte doch munden, da du seine Kinder in dir trägst", erklärt die ältere Dame in einem ruhigen Ton.

Naveen


Das Schwert steckte immer noch in der Hautfalte der erste Riesenraupe und das andere Raupenmonster stürzte sich erneuert auf mich. Diesmal kam von beiden Seiten diese klebrige Fäden und langsam gab es keine Ausweichmöglichkeiten mehr. Wo zuvor die ausgespuckten Fäden gelandet waren, war jetzt dort ein blubberndes Klumpen. Vielleicht beinhaltete es Säure um die "Nahrungsmittel" zu zersetzen, wie bei uns mit der Magensäure. Ich konzentrierte mich auf das Schwert und durch die Kraft meiner Gedanke flog er mir entgegen, das ich geschickt auffing. Die Bauchseite war nicht übersät von diese Stacheln und auch dort schien die elastische Haut bleicher zu sein. Womöglich war dort der Schwachpunkt. Nur die Frage war, wie ich an die Bauchseite kam. Erneuert ertönte diese ohrenbetäubendes Kreischen und ich verzog das Gesicht. Meine Haut brannte von dem Schleim immer mehr, allmählich hatte ich die ätzende Verbrennungen leid.
Ich lief auf das erste Raupenmonster zu, wich abermals ihre spuckende Waffe aus und als ich nah genug war schlitterte ich auf Knien auf dem Schleim und stieß das Schwert in den untersten Teil des "Brustkorbes", wo gerade scheinbar der Bauch begann. Mit aller Kraft drückte ich mich gegen das Schwert und griff auf meine Fähigkeit zurück. Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn, die Haut war schwer durchzudringen. Meine Energie rauschten wild durch meinem Köper, ich spürte überall das unkontrollierte Kribbeln und in meiner Umgebung verlor die Schwerkraft seine Bedeutung. Dann endlich gab die Haut nach und ein Schwall grünes Blut sprudelte heraus. Die Kreatur kreischte und spürte ich plötzlich um meinem Körper einen harten Griff. Es war das Scherenmaul und ich keuchte schmerzhaft auf. Die Kreatur stürzte nach vorne und der dicke Kopf lag schwer halb auf meinem Unterkörper. Mein Oberkörper war immer noch in seinem Maul gefangen. Schwer atmete ich und sah leicht verschwommen die andere Kreatur auf mich zukommen.


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27.06.2017, 20:53

Tana

Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr. Mir kam es vor, als läge ich in einem geöffneten Grab, denn überall hörte ich nur die kreischenden Stimmen der Schatten. Ich versuchte ein Licht zu finden. Irgendwo. Meine Engelsseite regte sich, da sie spürte, wie gefährlich diese Menge an Sünden in meinem Körper war. Heilende Energie floss durch mich hindurch, schmälerte etwas den Schmerz, aber ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Ich musste einen Teil der Schatten loswerden. Sofort.
Mit einem leisen Aufstöhnen hob ich den Kopf und versuchte etwas in meiner Umgebung zu erkennen. Ich zitterte immer noch, eine Eisschicht lag auf meiner Haut. Meine Finger krallten sich in die bröselige Erde, um darin Halt zu finden. Ganz langsam zog ich mich in eine Richtung. Ich folgte einfach meinem Gefühl. Allerdings kam ich nicht weit, weil ich zu schwach war.
Doch in der Ferne erblickte ich eine helle Aura mit einem grünlichen Schimmer. Mein Herz wusste noch vor meinem Verstand, um welche Aura es sich dabei handelte. Naveen. Oh Naveen, ich wünschte, ich könnte jetzt bei ihm sein. Als ich sah, dass er in Gefahr war, weil er es mit Kreaturen zu tun hatte, die mir noch nie unter die Augen getreten waren, regte sich der Mut in mir. Wenn es um ihn ging, entdeckte ich Seiten in mir, die ich nie vermutet hätte. Für ihn würde ich einfach alles tun.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht stützte ich mich auf meine Ellen auf und versuchte zu erkennen, aus welcher Richtung die Gefahr kam. Währenddessen sammelte ich die Kälte in meine Handfläche und machte mir all die Schatten zunutze, die ich in diese Energie umwandelte. Auch so konnte ich sie aus meinem Inneren verbannen, aber die Tränen, die mir unentwegt über die Wangen rollten, gehörten zu dem Prozess dazu.
Im richtigen Augenblick ließ ich die Kälte los. Dornen aus Eis schossen gewaltsam aus dem Boden, einer nach dem anderen und in Richtung des Feindes. Noch bevor dieses Ding meinen Verlobten erwischen konnte, spießten ihn die Dornen von allen Seiten auf, sodass sein Körper leblos über dem Boden hing. Zerteilt in kleine Stücke. Es war tot. Ich hatte wieder getötet, aber dieses Mal empfand ich keinen Ekel.
Meine Hand fiel zittrig zu Boden und ich rollte mich auf den Rücken, weil mir alles wehtat. Die Kälte wurde unerträglich.

Alvaro

Zunächst realisierte ich nicht, was genau passiert war und warum ich mich auf einmal nicht mehr bewegen konnte, doch etwas in mir riss in Stücke. Ich öffnete automatisch den Mund, wie um einen Schrei rauszulassen, aber es kam kein Ton heraus. In meiner Brust tobte ein Inferno, ein höllisches Brennen, das ich so noch nie gespürt hatte. Es war schlimmer als all die Folterstunden, die Dr. Wilson mir zugemutet hatte.
Die Lanze fiel mir aus der Hand, fiel klappernd zu Boden und auch Elin wand sich, als hätte sie schreckliche Schmerzen. Nun fingen auch meine Male zu brennen an. Das Gold leuchtete stärker auf, verblasste, leuchtete wieder auf, immer im Wechsel. Ich verstand den Ernst der Lage erst, als sie sich langsam schwarz verfärbten. Finster und dunkel.
> Nein,...< hauchte ich erschrocken. Ich rieb über meine Arme, sprang von Elin runter, die ebenfalls diese Verwandlung durchmachte und versuchte diesen Schmutz loszuwerden. In meinen Gedanken herrschte pures Chaos. Ich dachte daran, dass ich Atra Mundo indirekt geholfen hatte, die Welt zu zerstören. Das machte mich so fertig, dass ich zu keiner Reaktion fähig war. Ich fühlte mich benutzt, dermaßen schlimm verraten, dass ich mich fast schon schämte. Nein, ich schämte mich. Ich schämte mich, weil ich nichts davon gemerkt hatte. Weil ich nicht nachgehakt hatte, so wie Kain damals.
Ich hatte indirekt dafür gesorgt, dass Thekla und meine Freunde in Gefahr gerieten. Das war alles meine Schuld. Mehrmals fuhr ich mir rastlos durchs Haar. Ging in die Knie. Die Sicht vor meinen Augen veränderte sich, wurde dunkler, finsterer, von den Farben kaum noch eine Spur übrig. Nur der höllische Schmerz in der Brust blieb. Dort, wo Dr. Wilson mir etwas in die Seele eingepflanzt hatte. Das, was nicht einmal Tana hatte entfernen können. Ich war geliefert. Ich war sowas von geliefert.
> Was...< Mir blieben die Worte im Halse stecken.
Das düstere Lachen des Fürsten ließ mich aufsehen. Er lächelte kalt und durchtrieben, so auch Dr. Wilson, der mich eingehend musterte. > Wie es aussieht, läuft alles nach Plan. Wenn das Siegel in dir erst einmal richtig in Fahrt kommt, wirst du nicht nur als Maulwurf von Atra Mundo bekannt sein, sondern auch als Zerstörer dieser Welt. Welch ein bitteres Schicksal, findest du nicht auch?<
Mein Herz stockte. Erst recht, als ich sah, dass auch Elin mit diesem Problem kämpfte. Aber warum? Sie war doch gar nicht direkt davon betroffen? Ich dachte an ihre Worte zurück, damals im freien Fall. Wir waren eine Verbindung eingegangen. Also bedeutete das, dass... fuck. Nein, das durfte nicht sein.
> Elin.< krächzte ich und torkelte in ihre Richtung, doch meine Beine versagten auf halbem Wege. Die Schwärze fiel über mich, nahm mich ein. Sie flüsterte mir schlimme Dinge zu. Ich versuchte nicht auf das zu hören, nicht auf diese durchtriebenen Worte, aber diese dämonische Macht in meiner Brust war zu stark, sie hatte einen Teil meiner Seele fest im Griff. > Nein, bitte nicht... nein.< hauchte ich geschwächt und atmete schwerer. Mein Sichtfeld wurde kleiner und kleiner.
Ich durfte nicht das Team wechseln. Ich wollte niemand Unschuldiges töten. Ich... Jemand musste mich umbringen.
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27.06.2017, 21:09

Hi^^

Thekla


Die Frau reichte mir eine kleine Holzschale mit den Früchten. Von Außen sahen sie fast wie Kastanien aus und ich schnupperte misstrauisch daran. Der Geruch war eher holzig, fast wie Harz von von einem Baum. Nicht unbedingt appetiterregend, aber auch nicht abstoßend. Dann biss ich schließlich in die braunrötliche Frucht hinein. Ich wartete auf einen bitteren Geschmack, denn eine Erinnerung flackerte auf und ich hatte damals die Frucht vor Ekel ausgespuckt. Ich erinnerte mich, dass die Schale dünn war wie bei einem Apfel und das Fruchtfleisch wie eine gelbe Kiwi aussah. Das Fruchtfleisch war geleeartig gewesen, wie die Jetzige. Aber der bittere Geschmack ließ aus, stattdessen schmeckte sie tatsächlich fruchtig-süßlich. Irgendwie nach Pfirsich. "Es ist essbar", sagte ich zu der Dame und leckte mir über die Lippen. Zufrieden nickte sie: "Gut, dann lasse ich hier die Schale stehen. Ruhe dich weiter aus." Plötzlich schoss ein heißer Schmerz durch meinem Brustkorb, meine Augen weiteten sich und ich keuchte laut auf, mein Nacken kribbelte dabei wild. "Alvaro", hauchte ich entsetzt. Er war in Gefahr, ich spürte es.

Naveen


Ich versuchte mich aus dem Scherenmaul zu befreien, aber mit dem schweren Kopf auf meine Beine erwies das als etwas schwierig. Und das andere Monster kam immer näher, ich konnte den Gestank riechen. Wobei die Leiche ebenfalls stank. Doch plötzlich kam was Helles aus meinem Augenwinkel und ich sah wie Dornen aus Eis in die Gefahr bohrte bis die Kreatur tot umfiel. Das musste Tanas Werk sein. Angestrengt hob ich meinen Kopf an und erblickte sie weiter hinten. Mein Herz sank in die Tiefe, als ich sie dort liegen sah. Selbst von hier aus, sah ich dass sie unerträgliche Schmerzen haben musste und ihr entsetzlich kalt sein musste. Das gab mir den nötigen Energieschub, um mich mit aller Kraft aus dem Scherenmaul zu befreien. Dann zog ich mit zusammengebissene Zähne mich heraus und tastete nach meinem Schwert um ihn mitzunehmen. Eine Welle Übelkeit überrollte mich, aber ich unterdrückte den Würgereiz und stand auf. Abermals rutschte ich auf dem Schleim aus und dann endlich erreichte ich meine Liebste. "Tana", meine Stimme war kratzig und ich sank neben ihr auf dem Boden. Meine Arme umschlangen ihren Körper und ich drückte sie an mich. Sie war sehr kalt. Als hätten wir tiefsten Winter. "Nimm was von mir. Egal was, Wärme, Energie. Was du brauchst", murmelte ich.


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27.06.2017, 21:24

Hallöchen ;) Na, alles gut? :D

Tana

Ich bemerkte eine sich nähernde Person, regte mich aber nicht, weil ich spürte, dass mir keine Gefahr drohte. Es war Naveen. Seine helle Aura entspannte mich ein klein wenig und als er mich an sich zog - trotz des Blutes und des Schmutzes - fühlte ich mich sogleich tausendmal besser. Die Kälte blieb, aber ich war nicht mehr allein. Naveen war hier. Er lebte. Das bedeutete mir die Welt.
Zittrig hob ich eine Hand, nahm die seine und legte sie mir auf die Wange. Es tat so gut, von ihm berührt zu werden, aber ich würde nicht seine Energie nehmen. Nicht, wenn er sie selbst benötigte. > I-i-ich... habe d-d-das L-loch... d-d-eaktiv-v-viert.< flüsterte ich angestrengt und versuchte mich an einem leichten Lächeln. Ich war nicht davongelaufen. Ich war geblieben und hatte mein Bestes gegeben. Aber zu mehr war ich einfach nicht fähig. Mehr bedeutete schlichtweg meinen Tod. Ich war nicht allmächtig.

Alvaro

Schlagartig war ich wieder wach. So wach wie noch nie zuvor. Wilde Energie rauschte durch mich hindurch. Ich fühlte mich mächtig, unbesiegbar. Ich konnte den Sieg auf meiner Zunge schmecken und dabei hatte ich gar nicht mit dem Kämpfen begonnen.
Jemand rief meinen Namen. Ich drehte den Kopf in die Richtung und erblickte den Fürsten, aber auch den Doktor. Sie befehligten mich. Sie waren die Einzigen, die über mich bestimmen durften und ich wartete auf einen Befehl. Mein Drache, Elin, er lag neben mir. Die Male waren zur Hälfte schwarz, der Rest glühte noch golden. Sie war zu nichts mehr zu gebrauchen, eigentlich ein Jammer. Mit ihr hätte ich alles in Schutt und Asche verwandelt. Ich wollte nämlich Blut sehen. Sehr viel Blut. Ich wollte darin baden. Mich darin austoben. Schmerz, Kummer, Angst, all das wollte ich in den Augen meines Gegenübers sehen.
> Alvaro!< rief der Fürst erneut. Seine Lippen waren zu einem triumphierenden Lächeln verzogen, als ich nach meiner Lanze griff, die in meiner Hand brannte. Ein angenehmes Brennen. > Töte alle Engel, die dir über den Weg laufen. Zeig keine Gnade.<
Ich nickte einverstanden. Befehle auszuführen, das kannte ich schon von klein auf. Demnach war es für mich nichts Neues nun auf die Jagd zu gehen. Ich freute mich sogar darauf. Endlich konnte ich der sein, zu dem man mich gemacht hatte. Nur das war ich. Mehr nicht. Ich existierte, um zu dienen.
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2 727

27.06.2017, 21:45

Joan, bissl lernstressige WocheXD Und bei dir?:)

Thekla


Ich krümmte mich zusammen, der Schmerz war höllisch und wütete heiß in meinem Brustkorb. Es fühlte sich, als versuchte Jemand diesen wichtigen Teil aus mir herauszureißen. Ich biss meine Unterlippe blutig und meine Augen beinahe schwarz, weil die Pupillen sich weiteten. "Thekla?", besorgt musterte mich die Dame. "Er...Alvaro...ich muss zu ihm!", keuchte ich und zitterte am ganzen Körper. Die Füchsin wollte aus mir raus. "Nein, wir haben ihm versprochen auf dich Acht zu geben. Deine Kinder und du müssen beschützt werden", entgegnete sie. Meine Augen wurden schlagartig bernsteinfarben, beinahe golden: "Wenn ich zu meinem Gefährten will, um ihn zu retten, dann werde ich es tun." Ich griff nach den Früchten und bevor sie reagieren konnte, war ich bereits aus dem Fenster gesprungen. Ich stopfte die Früchte in meinem Mund und rannte als Füchsin durch das Gestrüpp. Ich hörte, dass sie mir folgten, um mich aufzuhalten. Womöglich begab ich eine Dummheit. Aber mein Instinkt trieb mich dazu, ich war nicht mehr kontrollierbar und somit ließ ich mich davon leiten. Alvaro brauchte mich. Ich spürte das tief in meinem Inneren. Die Umgebung begann sich zu verschwimmen, ich wurde immer schnelle und sprang über die Hindernisse mit einer Leichtigkeit. Ich hatte meine volle Kraft wieder. Mein Geist begann Illusionen um mich herum zu schaffen, um die Anderen in die Irre zu führen. Niemand durfte mich jetzt aufhalten. Ich erreichte die Waldgrenze, raste an der Lichtung vorbei, in der ich einst gelebt hatte. Dann war ich schon bei dem Portal angelangt. Kopflos sprang ich in ihm hinein und schloss meine Augen, um der Spur in meine Welt zu folgen. Was ist gerade tat, war riskant. Aber in mir herrschte diese eine Macht, gegen die ich mich nicht wehren konnte und auch nicht wollte. Es gab nichts was mich aufhalten konnte. Ich konzentriert mich, ließ mich von den Sog reißen und dann riss ich die Augen weit auf. Mit aller Kraft schwang mein Körper zur Seite und meine Schwänze halfen mir dabei. Ich hatte den Riss gefunden. Sein Summen kannte ich und seine Energiewellen.
Dann war ich aufeinmal wieder in meine Welt und keuchend landete in einer Sackgasse. Ich war nicht weit von dem Zentrum entfernt und rannte sogleich los. Ich achtete nicht auf die Toten, auf das Trümmer und nicht mal auf meine Feinde. Ich sprang über jeden Hindernisse, wich jeden Hindernisse aus und beschleunigte meinen Gang. Mein Instinkt führte mich zu Alvaro. Alles in mir war nach ihm ausgerichtet. Dann sah ich ihn plötzlich und ein wildes Knurren verließ meiner Kehle. Was hatten die Scheißkerle mit ihm gemacht?! Das würden sie bitter bereuen.

Naveen


Ihre Hand zitterte, als sie an meine Wange legte und sanft legte ich meine Hand darauf: "Ich bin stolz auf dich. Du bist die mutigste und stärkste Frau, die ich kenne." Mein Blick wurde liebevoll und zärtlich küsste ich auf ihr Stirn: "Jetzt rede nicht weiter. Ich werde dich an einem sicheren Ort bringen, wo du dich erholen kannst." Entschlossen hob ich sie auf meine Arme und stand auf. Wachsam schaute ich mich umher, ich hatte ein unangenehmes Gefühl. Als würde die Bedrohung erst jetzt beginnen und davor war nur ein Vorgeschmack gewesen. Aber Tana hatte das Loch deaktivieren, das war schon mal ein kleiner Sieg. Ich begann loszulaufen. Je länger wir an einer Stelle blieben, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass doch ein Feind auftauchte. Besonders ein Feind aus der Unterwelt.


Gehe offline, gute Nacht:)


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27.06.2017, 22:04

Bei mir auch hahahah deswegen wollte ich gerade dasselbe sagen XD Wünsche dir viel Kraft fürs Denken ;)

Tana

Er hielt mich für so vieles, dass ich nichts mehr dazu sagen konnte. Wenn er dermaßen stolz auf mich war, erlaubte ich es mir, das ebenfalls zu sein. Aber Naveen selbst gehörte zu den Starken. Er hatte so lange gelebt, so viel gesehen und dennoch nicht seine Herzlichkeit verloren. Oh Mann, ich liebte ihn so sehr. Ich wünschte, ich könnte noch stärker sein, stärker, um mehr für die Schwachen zu tun, aber ich schaffte es leider nicht. Darum ließ ich mich von Naveen tragen und hoffte, dass wir unseren Teil für heute getan hatten. Wir konnten nicht allein diesen Krieg gewinnen.

Alvaro

> Oh nein, mein Freund. Nicht auch noch du.< hörte ich nun eine andere Stimme sagen, die mir vertraut war. Ich drehte mich zu der Person um. Ein Nephilim. Illya Sacharow. Er hielt ein Schwert in seinen Händen, ich kannte es von damals. Er benutzte es nur, wenn es wirklich nötig war, denn das Siegel ließ sich nicht leicht kontrollieren. Allerdings hatte Illya tagtäglich dagegen angekämpft und schien jetzt damit klarzukommen. Irgendwie. Schön für ihn, doch das würde mich nicht davon abhalten, ihn hier und jetzt zu töten. Mein Befehl lautete, Engel zu töten und er war ein direkter Nachfahre eines Erzengels, was ihn automatisch auf meine Todesliste setzte.
Ich ging in eine Kampfhaltung über und fixierte ihn aus dunklen Augen. Er hingegen schüttelte bedauernd den Kopf. Hinter ihm erschien seine Ehefrau. Noch besser. Sie konnte gleich mit ihm sterben, dann fühlte er sich bestimmt nicht allein.
Elin gab einen klagenden Laut von sich, aber ich schaute nicht hin. Mit ihr konnte ich nach wie vor nichts anfangen, also beließ ich es dabei.
> Was auch immer dir angetan wurde, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um dich der Dunkelheit hinzugeben. Ich weiß, wovon ich spreche und ich will dich nicht töten, Alva.< Illya bewegte sich kein Stück, sondern schaute mir direkt in die Augen, als versuchte er in meine Seele zu blicken. Ich war mir sicher, dass er darin nichts finden würde. Innerlich war ich leer.
Ehe ich etwas sagen konnte, mischte sich der Fürst ein. > Schön, dass wir uns mal kennenlernen, Sacharow. Ich habe schon viel in der Unterwelt über dich und deine nette Flügelfamilie gehört. Zu viel meiner Meinung nach.<
> Dein Werk hat hier ein Ende, Bael. Wir haben Aincraid in unserer Hand und das wird dich endgültig von der Bildfläche ausradieren. Mach dich auf dein Ende gefasst. Was du ihm und der restlichen Menschheit angetan hast, wirst du bitter bereuen.< erwiderte der Russe kalt. Aus ihm schwappten nun Wellen reiner Energie über den Boden. Jetzt packte er wohl richtig aus, das Siegel in seiner Hand glühte heller. > Enya, sorge dafür, dass Thekla nicht in die Quere kommt. Ich kann ihre Aura in der Nähe wahrnehmen.<
Mein Griff um die Lanze wurde unwillkürlich fester. Thekla. Irgendwas sagte mir dieser Name. Ich kam nur nicht darauf. Aber das war im Moment egal. Mein erstes Opfer stand direkt vor mir, also würde ich mich auf ihn konzentrieren.
> Nur weil ihr Aincraid heißt das noch lange nicht, dass ihr unbesiegbar seid. Du kannst dich von mir aus mit unserem Weltenwächter anlegen. In der Zwischenzeit suche ich mir ein schönes Plätzchen, um den Untergang dieser Welt in vollen Zügen zu genießen.< Ich spürte wie der Boss verschwand, mit ihm auch der Doktor.
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2 729

28.06.2017, 06:12

Dir auch;)

Thekla

Ich wollte auf Alvaro zulaufen, doch dann erschien plötzlich eine Frau auf der Bildfläche und versperrte mir dreist den Weg: „Thekla, geh nicht weiter. Es ist für dich und deine Ungeborene zu gefährlich. Illya wird deinem Mann helfen.“ Fauchend sträubte ich das Fell, meine Augen funkelten wild und meine Schwänze zuckten unruhig in der Luft. Ihre reine Aura ließ mich erschaudern und ich wich einen Schritt nach hinten. Ich fletschte mit den Zähne, Halte bloß mich nicht auf. Er braucht mich! Ich hatte die Frau jetzt erkannt, das war die Frau von Illya Sacharow, eine direkte Nachfahrin vom höchsten Engel. „Er braucht dich lebendig. Ich weiß ganz genau, wie du dich gerade fühlst. Ich war in eine ähnliche Lage gewesen. Aber das hier ist noch schwieriger und nur Illya kann ihm noch retten. Sie haben etwas sehr Dunkles in ihm eingepflanzt und es gibt nur einen Weg ihm zu helfen, den kennt Illya. Vertraue ihm, er wird alles tun um ihn zu retten.“ Meine Augen verengten sich und meine Krallen bohrten sich in die Erde. Ich vertraue Fremde grundsätzlich nicht und jetzt geh mir aus dem Weg, Engel!, ich fauchte und sie seufzte: „Ich tue das jetzt wirklich ungern, weil ich dich echt verstehen kann und selbst damals oft kopflos gehandelt habe. Die Liebe lässt uns mutig werden. Aber du bist jetzt schwanger und du darfst eure Kinder nicht in Gefahr bringen. Alvaro würde sich das sonst niemals verzeihen können.“

Naveen

Tana wirkte sehr geschwächt, was auch kein Wunder war. Sie hatte viel Kraft aufbringen müssen, um das Lock deaktivieren zu können. Vor allem hatte sie all die Sünden verschlungen, was besonders für sie eine große Last war. Ich stolperte weiter und war froh niemand Gefährliches zu begegnen. Ich hatte selbst meine Grenze erreicht, wir hatten unser Bestes getan und wir brauchten jetzt eine mächtigere Kraft auf unsere Seite. Hoffentlich kamen die Familie Sacharow bald zurück, denn ihre Kraft und die Kraft des Schwertes konnten unsere Welt retten. Ich entdeckte ein offen stehendes Haus, vermutlich waren die Bewohner geflohen, so wie es aussah. Denn die Tür wurde nicht gewaltsam aufgebrochen, also würden wir nicht von Leichten überrascht werden. Ich näherte mich dem Gebäude, achtete genau auf die Umgebung und spürte keine Gefahr in dem Haus. Erstmal war es ein sicherer Platz für Tana, denn richtig sicher würden wir erst sein, wenn wir den Krieg beenden konnten.


2 730

28.06.2017, 10:42

Tana

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Naveen sich ein leerstehendes Haus als Schutz ausgesucht hatte. Mir war das recht. Dort drin gab es keine dunklen Auren, also waren wir vorerst sicher. Ich fragte mich, wie es den anderen ging. Waren sie verletzt? Hatte man die Portale zur Hölle geschlossen? So viele Fragen...
Ich seufzte schwer und sah Naveen ins Gesicht. Er wies überall Verletzungen auf. Mein Herz schmerzte bei seinem Anblick und ich wünschte, ich hätte genug heilende Energie in mir, um uns beide zu heilen. > Wie...g-geht es d-dir?<
Immerhin trug er mich durch die Gegend, obwohl er selbst kaum noch stehen konnte.

Alvaro

Mit einem Knurren stürzte ich mich auf ihn. Genug geredet. Wir waren nicht in einer Talkshow, sondern in einem Krieg und da musste es Tote geben. Darum packte ich gleich die großen Kaliber aus. Ein Energieball nach dem anderen raste auf den Russen zu, während ich bereits die nächsten Angriffe vorbereitete. Im Kampf gab es keine Regeln, also hielt ich mich auch nicht zurück.
Illya wehrte meine Angriffe ab und ließ es aussehen, als hätte ihm das kaum Kraft gekostet, was mich irgendwie auf die Palme brachte. Ich konnte es gar nicht leiden, wenn man mir das Gefühl gab, ich sei kein ebenbürtiger Gegner. Denn das war ich.
Als ich mich ihm näherte, um ihm im Nahkampf zu zeigen, was ich drauf hatte, bewegte er sich so schnell, dass ich herumwirbeln musste, um seinen Schwerthieb zu parieren. Seine eisblauen Augen bohrten sich in meine. > Alva, hör auf dich und dein Leben zu bemitleiden. Was auch immer dir die Schatten zuflüstern, mag zu einem kleinen Teil wahr sein, aber dieser Teil bestimmt nicht dein Leben. Du hast...<
> Halt's Maul!< brüllte ich ihn an. Sengende Hitze floss über meine Haut. Ich trieb ihn mit meinen Hieben einige Meter zurück, wollte, dass er endlich von der Bildfläche verschwand. Außerdem sollte er mit dem Reden aufhören. Das brachte ihm absolut gar nichts.
Er ließ allerdings nicht locker. > Die Dunkelheit lässt dich glauben, du wärst an allem schuld, aber so ist das nicht. Ich selbst musste das oft genug durchkauen, daher weiß ich, wovon ich spreche. Komm schon, Alva, du bist mehr als das hier.<
> Bin ich auch, ich bin immerhin ein Weltenwächter.< zischte ich wütend und täuschte einen Angriff mit dem Schwert vor, um ihm dann doch die Faust in den Bauch zu rammen. Als ich den Treffer landete, stolperte der Russe zwei Schritte zurück. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ich verstand nicht, warum.
Seine Augen funkelten angriffslustig. > Soso, Weltenwächter also. Dann ist dir wohl die volle Bedeutung dieses Begriffs bewusst, oder nicht?<
> Hör auf zu reden.< Wieder stürzte ich mich auf ihn, während ein Teil meines Gehirns seine Aussage zu verstehen versuchte. Ich war ein Weltenwächter. Welche Bedeutung meinte er denn? Alles war zu dunkel, zu undurchsichtig. Also gab ich das Nachhaken auf.
Diesmal gab mir Illya einen mächtigen Tritt in die Leistengegend, worauf ich das Gleichgewicht verlor, jedoch fing ich mich schnell wieder, um mich mit meinen Energiebällen bei ihm zu revanchieren. Auch diesen wich er geschickt aus.
> Na, denk doch mal nach, Alva. So schwer ist das nicht. Weltenwächter. Wächter bedeutet etwas zu beschützen, nicht zu zerstören. Und das tust du gerade. Du zerstörst. Müsstest du dann nicht eher Weltenzerstörer heißen?<
> Dann danke für den Tipp. Diesen Namen werde ich in Ehren tragen.<
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2 731

28.06.2017, 16:05

Thekla

Es war mir ziemlich egal, was sie gerade sagt. In diesem Moment wollte ich einfach zu Alvaro, alles in mir drängte mich zu ihm und ich würde mich nicht aufhalten lassen. Ich setzte mich zu einem Sprung an, da ich nicht die Absicht hatte ihr wehzutun. Es sei denn sie ließ mir keine andere Wahl. Plötzlich wirkten die zwei verschiedene Farben ihrer Augen intensiver und aus irgendein Grund konnte ich den Blick nicht mehr von ihr abwenden. "Du wirst müde. Dein Körper wird schwerer. Du willst schlafen. Gleich wirst du was Schönes träumen. Die Träume werden sich glücklich machen. Du wachst erst auf, wenn dir Jemand sagt, dass der Krieg vorbei ist", ihre Stimme hatte ein einlullender Klang angenommen. Mir wurde schwummerig, in meinem Kopf erschien plötzlich ein Nebel und ich fühlte mich mit einem mal unglaublich müde. Leicht wankte ich. Etwas schrille in meinem Kopf. Ich war aus einem bestimmten Grund hier. Aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, ich war einfach zu müde dafür. Ich konnte mein Körper nicht mehr aufrecht halten, diese zarte Melodie in meinem Kopf verlockte mich dazu einfach die Augen zu schließen. Mit einem Schnaufen ließ ich mich auf dem Boden fallen. Alvaro....Ich rollte mich unbewusst zusammen und meine Schwänze bedeckten beinahe mein ganzer Körper. Tief und regelmäßig atmete ich. Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr. Ich bekam nicht mehr mit, wie Enya mich berührte und mich an einem anderen Ort brachte. Ich merkte nicht, dass ich nicht an diesem Ort alleine war, sondern auch dort die Kinder der ganze Sacharowfamilie waren. Ich hörte nicht, wie Enya mit ihrer Schwägerin Ivana redete und kurz sich mit den Mütter der Sacharow-Männer austauschte. Mir entging völlig, dass Enya wieder verschwand und die Frauen ebenfalls auf mich aufpassen würden, wie auf ihre Kinder, Nichten/Neffen und Enkelkinder.

Naveen


Sicher erreichten wir das Inneren und ich lief in einem Raum, wo ich den Wohnzimmer vermutete. Es sah hier so aus, als wären die Familie mittendrin in ihrem Leben verschwunden. Alle Spuren wiesen auf spontane Aktionen auf. Vorsichtig legte ich Tana auf einem Sofa und stopfte ein Kissen hinter ihrem Kopf. "Macht dir nicht zu viel Sorgen um mich", murmelte ich und strich sanft über ihre Wange: "Die Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich, ich bin nur ein bisschen außer Atem." Ich setzte mich auf dem Boden hin und lehnte mich gegen das Sofa hin. Mit einer Hand fuhr ich durch das schmutzige Haar und versuchte jede unnötige Bewegung zu vermeiden, um nicht mehr Schmerzen spüren zu können. Plötzlich kribbelte mein Nacken und ich sprang wachsam auf. Wie aus dem Nichts erschien eine Frau und in der selbe Sekunde erkannte ich Enya. Ich stieß angespannt die Luft aus. Enya ging in einem selbstbewussten Gang auf uns zu: "Sorry, ich wollte euch nicht erschrecken. Ihr sieht miserabel aus, aber keine Sorge ich kümmere mich darum. Ihr habt ziemlich gut gekämpft und es ist ein guter Zug von euch gewesen, das Loch zu deaktivieren." Sie ging auf Tana zu und legte eine Hand auf ihre Schulter: "Es wird dir gleich sehr warm werden, aber mein Feuer wird dich wieder aufpäppeln und dir dabei helfen können die Sünden zu reinigen und dann kümmere ich mich um deinen Kerl, damit du ihn gleich nach dem Krieg zum Altar schleppen kannst." Enya besaß schon immer einen speziellen Humor und meist erschien er auch in unpassende Momente. Aber es war auch ein kleiner Lichtblick. Eine kleine Hoffnung. Enya schloss einen Moment die Augen und ihre Hand verschwand in den tanzende Flammen, die beinahe golden wirkte. Sie drangen in Tanas Körper hinein und dann nahm sie ihre Hand von ihr ab. "So, jetzt zu dir. Jetzt wechseln wir wohl mal die Rollen", lächelte sie schief und berührte sanft mein Stirn. Ich schnappte kurz nach Luft, als ich die reine Energie in meinem Körper spürte und ihre Hitze breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Einen Moment glaubte ich mich zu verbrennen, doch dann war dieser Augenblick auch schon wieder vorbei und ich fühlte mich wie neugeboren. Das war also das heilige Feuer gewesen, die reinigende Kraft.


2 732

28.06.2017, 17:20

Tana

Er hatte leicht reden. Natürlich machte ich mir Sorgen um ihn, immerhin war er überall verletzt und blutete aus diversen Wunden. Ich wollte ihn am liebsten hier und jetzt heilen, aber mir fehlte jegliche Kraft. Mein Körper war zu sehr damit beschäftigt, die Schatten in meinem Inneren in Schach zu halten. Gar nicht so leicht, wenn man am Ende seiner Kräfte war.
Doch dann tauchte plötzlich eine mächtige Aura auf. Zuerst glaubte ich, ein Feind hätte uns gefunden, aber es war Enya. Mit ihrer Energie, die heiß durch meine Adern floss, schaffte ich meine Engelsseite soweit zu stärken, dass ich die Sünden reinigen konnte. Stück für Stück verließen sie in kleinen Flocken und als Tränen meinen Körper. Mit jeder Sekunde durchflutete mich pure Erleichterung.
> Vielen Dank, Enya. Das haben wir gebraucht.< Ich atmete tief durch. > Wie geht es den anderen?<

Alvaro

Wir kämpften eine Weile weiter, ohne dass der Kerl wieder mit seinen altklugen Sprüchen um sich warf. Eine nette Abwechslung. Es pushte mein Ego, dass er nicht jeden meiner Angriffe abwehren konnte, jedoch kassierte ich an der ein oder anderen Stelle auch mal was. Er war ein sehr starker Gegner, aber das hatte ich bereits erwartet.
Als ich über ihn hinwegsprang, um ihn von hinten anzugreifen, wirbelte er herum und unsere Klingen kreuzten sich mit einem schneidenden Klang. > Was macht dich am meisten fertig, Alva? Die Tatsache, dass Atra Mundo dich benutzt hat?<
> Woher weißt du...<
> Meine Augen und Ohren sind überall, mein Freund. Auch für mich war das nicht leicht zu verdauen, weil ich in direktem Kontakt mit dir war, aber ich hoffe, dass dir deine Unschuld bewusst ist. Diese Dinge lassen sich nicht beeinflussen. <
Jetzt fing er schon wieder zu labern an. > Es war mir eine Freude, einer höheren Macht gedient zu haben. < knurrte ich.
Wir sprangen auseinander und Illya schnaubte amüsiert. > Ach wirklich? Ist das alles, was dich ausmacht? Ein Soldat? Hast du keinen eigenen freien Willen mehr?<
> Den freien Willen gibt es in dieser Welt nicht. <
> Das denkst du, aber so ist das nicht. Es war doch deine Entscheidung, Freundschaften zu schließen, eine Beziehung mit Thekla einzugehen, für unsere Seite zu kämpfen und deine ursprüngliche Kraft anzunehmen. Oder hat jemand anderes diese wichtigen Entscheidungen in deinem Leben getroffen?<
Ich umfasste den Knauf meines Schwerts noch fester. > Hör auf mich zu provozieren. Hör endlich auf zu reden. < Zornig ging ich auf ihn los.
> Ich weiß, dass du denkst, alles um dich herum wäre zu Tode verurteilt, aber das ist nicht der Fall, Alva. Denk an deine ungeborenen Kinder. Willst du, dass sie mit dem Wissen um ihren Vater als Weltenzerstörer aufwachsen? Ist es das, was du willst?<
> HÖR AUF!< brüllte ich ihn an und ließ eine Schneise aus sengender Energie auf ihn zurasen. Er parierte dies mit einem Schutzwall seiner Energie. Das Siegel an seiner Hand leuchtete heller. Es zehrte an seiner dunklen Seite, das konnte ich sehen. Wenn ich ihn noch länger traktierte, würde er endlich zu schwächeln beginnen.
> Nicht ich muss aufhören, sondern Du! Hör auf dich von der Dunkelheit einlullen zu lassen. Kämpf dich an die Oberfläche. Kämpfe für deine Familie, Alva. Die Zeiten, in denen du allein sein musstest, sind vorbei. Da warten Menschen auf dich.<
Wieso hörte er nicht mit diesem Scheißgelaber auf? Ich wollte das nicht mehr hören. Ich wollte ihn tot sehen, nichts weiter. Da gab es niemanden, der auf mich wartete. Ich... Diese eine Sekunde Unachtsamkeit beförderte mich ans andere Ende des Daches. Illya hatte mir einen gewaltigen Energieschub verpasst, der noch weiter in meinem Körper nachhallte, als ich mehrmals über dem zertrümmerten Boden rollte.
Keuchend rappelte ich mich auf ein Knie und stützte mich an meinem Schwert ab, dessen Spitze zwischen kleinen Gesteinsbrocken steckte. Blut floss an meiner Schläfe hinab, auch in meinem Mund schmeckte ich die dickflüssige Flüssigkeit. Ich spuckte zur Seite, wischte mir mit dem Handrücken den Mund ab.
> Komm schon, Alva. Du hast es gleich. Nur noch ein bisschen und du bist frei. Das Siegel bestimmt nicht, wer du bist. Du kannst jeden Tag ein besserer Mensch, ein besserer Partner, ein besserer Freund und vor allem ein besserer Vater sein. Lass dir das von jemandem sagen, der das alles schon durchgemacht hat.< Er ließ das glühende Schwert in seiner Hand sinken. Blut sammelte sich zu einer kleinen Pfütze direkt neben ihm. Das war der Preis für den Einsatz des Siegels, den er zahlen musste.
Seine Worte hallten in meinem Kopf wider, der nicht mehr so leer war wie zuvor. Ich konnte die Wahrheit in Illyas eisblauen Augen erkennen. Er versuchte mich mit seinem Geist aufzuwecken und fuck... ich wollte raus hier. Was war nur los mit mir? Mein Unterbewusstsein versuchte sich mit aller Gewalt aus den Fängen der Schwärze zu befreien, aber dieses verdammte Siegel war zu stark. Es war tief in meiner Seele verankert.
Ich richtete mich auf, straffte die Schultern und sah mich selbst, das Schwert anheben, um damit auf Illya zu zeigen. > Dieser Kampf wird jetzt ein Ende haben.<
> Ich weiß, mein Freund. Ich weiß.< seufzte der Russe schwerfällig und die nächsten Sekunden glitten wie in einem vorspulenden Film an mir vorbei.
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2 733

28.06.2017, 19:08

Thekla


Ich kicherte leise und rutschte tiefer in das Erdloch hinein. Alva würde niemals mich hier finden können! Ich presste eine Hand gegen mein Mund, damit mein Atem mich nicht verriet und gebannt lauschte ich, ob er kam. Aber ich hörte nur die Geräusche von den Blätter der Bäume. Mein Herz klopfte ganz doll. Die Aufregung machte mich ganz kribbelig, denn ich wollte unbedingt als Letzte gefunden werden. Denn dann hätte ich gewonnen. Ich war immer die Beste im Verstecken gewesen und das würde ich jetzt bestimmt auch sein. Meine Beine fingen an sich komisch anzufühlen. Es war als würde Ameisen darüber laufen. Papa hatte mal erzählt, dass es bedeutete, dass der Körperteil dann eingeschlafen war, weil man lange in eine ungemütliche Haltung gewesen war. Das hieß also, dass ich schon ewig hier war! Mein Versteck war also drachenmäßig gut! Ich grinste bis zu den Ohren. Doch dann wurde es mir langsam langweilig. Lange in einem Loch zu sein machte keinen Spaß. Alva sollte mich jetzt endlich finden. So dumm war er doch nicht! Ich verzog den Mund, vielleicht hatte er keine Lust mehr gehabt mich zu suchen? Die Anderen hatte er bestimmt schon gefunden. Oder was wenn er mich vergessen hatte? Aufeinmal bekam ich Angst und ich mochte das Loch nicht mehr. Ich kroch raus und schüttelte den Dreck von mir. Plötzlich warf Jemand von oben Etwas auf meinem Kopf und empört schaute ich nach oben. Dort oben auf dem Ast saß Alva und lachte: "Habe dich!" "Du bist blöd!", beleidigt stampfte ich davon. Er war die ganze Zeit da gewesen und wegen ihm waren meine Beine eingeschlafen. Und dann hatte er auch noch eine Nuss auf meinem Kopf geworfen. Blödmann! "Klea!", rief er. Aber ich ging weiter, weil ich noch böse mit ihm war. Das war nämlich überhaupt nicht witzig gewesen, ich hatte eben sogar Angst bekommen, dass er mich vergessen hatte. Ich schniefte: "Doofer Alva!" "Findest du mich wirklich doof?", hörte ich in hinter mir sagen und ich drehte mich um. Alva sah mich traurig an. "Du warst die ganze Zeit da oben gewesen und ich habe schon gedacht, du hast mich vergessen. Und dann wirfst du auch noch eine Nuss auf mich! Das ist gemein", schmollte ich. "Tut mir leid, ich dachte das wäre witzig und ich würde dich doch niemals vergessen", er breitete seine Arme aus und sofort kuschelte ich mich an ihn und vergrub meine Nase an seinem Hals. Ich mochte seinen Duft. Ich war dann immer so glücklich. "Versprochen?", fragte ich. "Versprochen!", er legte seine Arme um mich und ich war ihm nicht mehr böse. "Tut mir leid, dass ich gesagt habe, dass du doof bist. Du bist mein bester Freund und zwar für immer!", mit strahlende Augen schaute ich zu ihm hoch: "Ich hab dich ganz doll lieb, Alva!" "Ich dich auch", er sah glücklich aus und das machte mich noch mehr glücklich.


Naveen


Aufmerksam beobachtete ich die Beiden und atmete erleichtert aus, als Tana offensichtlich wieder zu Kräften kam. Die unnatürliche Blässe in ihrem Gesicht verschwand allmählich und die blaue Lippen bekamen ihre ursprüngliche Farbe zurück. Die Tränenspur glitzerte auf ihre Wangen und ich spürte das Bedürfnis sie wegwischen zu wollen. "Alvaro geht es nicht so gut, Atra Mundo hatte die ganze Zeit ihn benutzt und das hatten wir zu spät erkannt. Sie hatten in seiner Seele einen dunklen Siegel eingebrannt, durch diesen Siegel hatten sie durch seine Augen unsere Schritte vorausahnen können und jetzt ist er ihrer Dunkelheit erlegen. Sie haben ihn zu ihrer Marionette gemacht, aber Illya wird es nicht zulassen. Er wird Alvaro retten. Und Thekla ist plötzlich erschienen, ich musste sie hypnotisieren und sie in Sicherheit bringen, bevor Atra Mundo sie in den Finger bekommt. Die Hexenmeister haben bald geschafft die Portale zu schließen und die Anderen kämpfen tapfer weiter. Ich werde gleich meinen Teil beitragen, ich werde für Licht sorgen und dafür brauche ich eure Rückendeckung, damit Niemand mein Ritual stören kann. Damit können wir die Drecksviecher verjagen, immerhin mögen sie kein Licht und ich finde diese Dunkelheit steht dem Himmel nicht", antwortete Enya ernst.





2 734

28.06.2017, 19:19

Oooh, die Kindheitserinnerung ist so süß *_*

Tana

Man was WAS Alvaro angetan? Ungläubig sah ich Enya an und wusste nicht so recht, wie ich diese Nachricht verdauen sollte. Man hatte ihn benutzt, um uns auszuspionieren? Das war, das war... Mir fehlten die Worte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was Alvaro durch den Kopf ging. Sicherlich gab er sich für viele Dinge die schuld, aber die waren Übeltäter war und blieb Atra Mundo. Nicht zu fassen, zu welchen Mitteln sie griffen. Und jetzt hatten sie ihn auch noch in ihre Dunkelheit gezogen.
Ich schaute zu Enya und nickte fest entschlossen. > Wir helfen dir.< Währenddessen schickte ich Gebete in den Himmel. Unseren Freunden durfte bloß nichts geschehen.

Alvaro

Irgendwann fand ich mich auf dem Boden wieder und atmete schwer. Illya hatte mir irgendeinen Hokuspokus verpasst, der mich an den Boden festnagelte. Ich konnte keinen einzigen Nerv mehr bewegen. Was auch immer das war, der Russe beherrschte die Technik perfekt.
Frustriert schnaubte ich. Anstatt mich umzubringen, hielt er mich auf diese Art fest. Demütigend. Für einen Kämpfer wie mich war das echt kein tolles Ende.
Illya beugte sich über mich. > Bist du wieder bei Verstand?< Seine Augen huschten über mein Gesicht. Er suchte wahrscheinlich nach einem Grund, mir vielleicht doch noch eine zu verpassen.
> Ich glaube schon, weiß nicht.< presste ich hervor. Eine Last lag auf meiner Brust. Das Siegel pochte dort unaufhaltsam. Es tat weh. Sehr sogar. > Fuck, Illya... ich glaub, ich pack das nicht.<
> Natürlich schaffst du das. Ich würde dir das nicht sagen, wenn ich mir nicht sicher wäre. Du musst mehr Vertrauen in dich haben. Du bist stark, Alva.<
> Motivationscouch bist du also auch noch.< murmelte ich. Mein Mundwinkel zuckte leicht in die Höhe.
Illya lachte leise in sich hinein. > Schon besser.<
Wieder durchfuhr mich ein heftiger Schmerz, aber diesmal gesellte sich eine Stimme in meinem Kopf dazu. Es war der Fürst. Mir gefiel die Wendung nicht. Ich bekam ein ungutes Gefühl und das spiegelte sich anscheinend in meinem Gesicht wider, weil Illya irritiert die Stirn runzelte.
Schade, schade, wir hätten so viel Spaß miteinander haben können. Du wärst ein hervorragender Weltenzerstörer gewesen, aber wie es aussieht, hast du kein Interesse daran. Wirklich schade. Da du es nicht einmal geschafft hast, den Nephilim zu töten, scheinst du doch nicht für uns gemacht zu sein. Dr. Wilson ist ebenfalls sehr enttäuscht.
> Illya, ich...< krächzte ich, weil mir etwas die Kehle zuschnürte.
Deshalb müssen wir dich aus dem Weg räumen, bevor du wieder auf die gute Seite wechselst und uns Probleme bereitest. Es war mir eine Freude, dich kennengelernt zu haben, Weltenwächter. Deine Zeit ist hiermit abgelaufen.
> Sag Thekla, dass es mir le...< flüsterte ich mit belegter Stimme und - fine laborum - mein Herz hörte auf zu schlagen.

Illya

Ich fluchte ungehalten, als Alvaros Augen an Glanz verloren und sich sein Brustkorb nicht mehr hob und senkte. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann hatte jemand den Ausschaltknopf gedrückt. Das Siegel war nicht nur zur Manipulation in ihn gepflanzt worden, sondern es hatte zudem das Weiterschlagen seines Herzens verhindert.
Der'mo. Das durfte nicht sein. Ich würde ihn nicht sterben lassen. Nicht umsonst hatte ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, mein Bestes zu geben, um Leben zu retten.
Ein klagender Laut lenkte meine Aufmerksamkeit zum Drachen. Die schwarzen Male hatten sich zurückgezogen, aber das Wesen wirkte so, als hätte es große Schmerzen. Der lange Hals schwankte von einer zur anderen Seite, die Augen schimmerten vor Trauer. Ich hatte noch nie einen Drachen gesehen, aber noch weniger hatte ich gewusst, dass Drachen weinen konnten.
Er stapfte träge auf mich und Alvaros leblosen Körper zu - den Kopf gesenkt und den Blick auf mich gerichtet. Jemand klopfte an meine Gedanken. Ich ließ den Geist des Drachen in mich hinein, weil ich wusste, dass ich der Gestalt trauen konnte.
Bitte, du musst mir helfen, ihn in seine Welt zu bringen. Es gibt einen einzigen Weg, ihn vom Jenseits loszureißen. Aber ich brauche dringend die Hilfe von Tana. Und die anderen sollten auch dabei sein. Bitte, es muss schnell gehen.
Sie brauchte mich nicht zweimal zu bitten. Ich schloss die Augen, berührte die feste Verbindung zu meiner Frau und schickte ihr meine Gedanken. Enya, wir haben ein großes Problem. Alvaro ist tot. Atra Mundo hat ihn getötet, bevor ich ihn retten konnte. Bring unverzüglich Tana und Naveen mit zu mir. Elin, der Drache, scheint eine Idee zu haben, wie wir Alvaro zurückholen können. Bitte, beeil dich, moya lyubov'.
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2 735

28.06.2017, 19:42

Hihi, finde ich auch:D Hallo :)

Thekla


Ein unbeschreiblicher Schmerz durchbrach den starken Zauber, den Enya mir auferlegt hatte. Wie eine Wahnsinnige schrie ich auf, kratzte mich selbst und die Qual frass mein Inneres auf. Der wichtiger Teil wurde brutal aus meinem Körper gerissen und hinterließ ein dunkles, tiefes Loch. Dieser Schmerz....Ich ertrug ihn nicht, er war viel zu schlimm und blind riss ich an meine Haare. Ein klagender Laut verließ meine Kehle. Er war tot und dieser Gedanke ließ mich erneuert vor tiefe Verzweiflung schreien. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich wollte sterben. Es gab nichts mehr was mich noch am Leben halten könnte. Irgendwelche Hände griffen nach mir und ein dunkles Grollen verließ meine Kehle. Meine Augen glühten und ich schnappte nach einer Hand. Jemand schleuderte mich nach hinten. Ich verstand die Worte der Stimmen nicht. Sie sollten mich in Ruhe lassen. Sie sollten mich einfach hier verrecken lassen. Alvaro. Ich kauerte wimmernd in der Ecke zusammen und weinte bitterlich. Ohne ihn wollte ich nicht mehr leben.

Naveen

Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen und erkannte den schrecklichen Ausmaß. Atra Mundo machte auch wirklich vor nichts Halt. Sie waren noch skrupelloser als gedacht. Eine solche Grausamkeit durfte nicht existierten. "Lass uns aufbrechen", nickte ich zustimmend. Wir würden unser Bestes geben die Welt und Alvaro zu retten. Doch dann schien Enya zu erstarren und fluchte lauthals was auf Russisches. Sie war sehr angespannt und das verhieß nicht Gutes. Sie sah uns an und schluckte einen Moment: "Alvaro ist tot, sie haben ihn ausgeschaltet bevor Illya ihn retten konnte. Wir müssen sofort zu ihm, es gibt vielleicht einen Weg ihn doch zu retten und dafür werdet ihr gebraucht. Besonders du, Tana." Sie wartete nicht auf unsere Reaktion ab und berührte uns, sodass wir in den nächsten Moment bei Illya und Alvaro waren. Ich war von der Nachricht geschockt, sodass ich erst sie begriff, als ich ihn dort regungslos liegen las. Dieser Anblick ließ meine Kehle seltsam schnüren. Das war unmöglich, unser Freund durfte doch nicht tot sein.


2 736

28.06.2017, 19:51

Hallihallo hallöchen ;)

Tana

Ich war geschockt. Zutiefst erschüttert. Mir war nach Weinen zumute, aber ich hielt die Tränen zurück, weil Alvaros Schicksal nicht endgültig besiegelt war. Wenn es einen Weg gab, um ihm das Leben zu retten, dann hielt ich mich an dieser Hoffnung fest. Ich kämpfte mit dem Kummer.
Erst als Enya uns zum tragischen Schauplatz teleportierte, erstarrte ich zur Salzsäule. Alvaro in diesem Zustand zu sehen, das war... Ich wollte so etwas nie wieder sehen. Das war zu viel. Das war einfach nicht tragbar. Ich war unendlich froh, dass Thekla ihn so nicht sehen musste. Selbst Elin war am Boden zerstört. Das sah man ihrer Haltung und ihren trägen Bewegungen an. So als wäre sie um weitere tausend Jahre gealtert.
Auch ohne ihre Anweisungen wusste ich, was mein Part war. Ich legte meine Hände auf Alvaros Brust, die immer noch leicht warm war. Ein gutes Zeichen. Die Seele steckte noch in ihm drin und solange wir nicht am Ort seiner Geburt angekommen waren, würde ich sie in seinem Körper festhalten. Denn wenn sie entfloh, war's das für ihn. Doch daran wollte ich gar nicht erst denken. Alvaro würde leben. Er würde mit Thekla ihre Kinder aufwachsen sehen und ein glückliches Leben führen. Er hatte das verdient. Sie alle hatten das.
Illya und seine Frau blieben auf dem Boden, denn sie würden nicht mitkommen. Ihre Aufgabe war eine andere. > Kümmert euch um ihn. Wir halten solange die Stellung und beenden diesen Krieg. Wenn ihr wieder zurückkehrt, mit einem lebendigen Alvaro, wird alles vorbei sein.< Das war ein Versprechen und ich nahm Illya Sacharow beim Wort.
Sagt Thekla, dass Alvaro noch eine Chance auf ein Leben hat. Sagt ihr, dass wir ihn zum Baum bringen, wo alles angefangen hat. Sie soll kommen, flüsterte Elin in unser aller Gedanken und die Sacharows nickten einverstanden.
Mit den Händen weiterhin auf Alvaros Brust liegend, erhob sich Elin langsam in die Lüfte. Unter anderen Umständen hätte ich es cool gefunden, in eine andere Welt zu reisen - in Theklas und Alvaros Welt. Aber mein Augenmerk lag die ganze Zeit über auf Alvaros Körper.
Seine Seele wollte mit dem Universum verschmelzen, ich konnte ihr Drängen spüren. > Noch nicht, Alvaro. Noch nicht.< murmelte ich. Solange ich bei ihm war, würde ich nicht zulassen, dass seine Seele den Körper verließ.
Da ich nicht wirklich auf meine Umgebung Acht gab, registrierte ich erst verspätet einen eigenartigen Sog. Das musste wohl der Übergang in eine andere Welt sein. Ich schloss die Augen, um mich nicht in den vielen Farben zu verlieren. Diese Reise war mit nichts zu vergleichen, das ich schon mal erlebt hatte. Es war völlig neu.
Wir sind da. Unser Ziel ist der Baum. Er ist die Quelle des Lebens in dieser Welt, in Alvaros Fall seine Mutter. Sie wird ihm helfen. Nur sie ist dazu in der Lage.
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2 737

28.06.2017, 20:06

Wie geht es dir?:)

Thekla


Mein Wimmern wurde immer leiser und dann starrte ich ins Nichts. Kein Laut verließ mehr meine Lippen, obwohl der tiefsitzender Schmerz wild in meinem Inneren wütete und mich mehr in Einzelteile zerriss. Mein Gesicht war kreidebleich geworden und ich atmete flach. In mein Kopf herrschte nichts als Leere und ich war in eine Dunkelheit gefangen, in der niemals wieder ein Licht aufgehen würde. Ich war eine lebendige Tote. Meine Augen starrten in Nichts. Ich sah nicht die Gestalt vor mir, spürte nicht ihre Hand und hörte nicht die eindringliche Stimme. Plötzlich nahm helles Licht mir die Sicht und diese Reinheit war zu viel für für mich. Ich schrie auf und hörte in meinem Kopf eine eindringliche Stimme: Alvaro kann noch gerettet werden. Du muss in deine Heimatwelt gehen. Er ist dort. Es ist noch nicht alles verloren! Die Worte rissen mich an die Oberfläche und ich schnappte nach Luft, als hätte ich viele Minuten nicht mehr geatmet. Ich erkannte Enya und meine Augen schimmerten feucht. "Ich bringe dich zu einem Portal", in der nächste Sekunde waren wir schon bei einem Portal angekommen. "Konzentriere dich Thekla. Geh zu ihm, überwinde den Schmerz und glaube an das Unmögliche!", sie hob mich hoch und ich brachte ein paar Sekunden um wieder sicher stehen zu können. Alvaro konnte gerettet werden, auch wenn er tot war. Ich musste an diese Hoffnung klammern, ansonsten würde ich endgültig zerbrechen. Mein Lebensgeist kehrte ein wenig zurück und ohne Weiteres sprang ich durch das Portal als Füchsin. Wie letztes Mal ließ ich mich von meinem Instinkt leiten, ich konzentrierte auf meine sensible Sinnen und reagierte in den richtigen Moment, als ich den Riss meiner Geburtsort fand. Ich war wieder zurück. In der Ferne erblickte ich ein fliegender Punkt und ich wusste, dass es Elin sein musste. Ich begann loszurennen.

Naveen


Es war schwer klare Gedanken zu fassen, wenn der eigene Freund medizinisch tot war und dennoch schaffte ich es meinen Schock überwinden, um die Anderen aufmerksam zuzuhören. Es gab offensichtlich einen Weg Alvaro wieder zurückzuholen und er schien noch nicht das Jenseits betreten zu haben. Das war ein gutes Zeichen und durch Tanas Fähigkeit wurde er daran gehindert. Ich stieg ebenfalls auf den Drachen, um sie zu begleiten. Elin flog sogleich in die Höhe und passierte den Portal. Ich spürte einen starken Sog und die vielen Farben waren schwindelerregend. Aufeinmal befanden wir uns auf der andere Seite und ich konnte kaum glauben, dass wir jetzt in eine andere Welt waren. Doch mein Neugier war jetzt nicht allzu groß, denn jetzt lag das Augenmerk darauf Alvaro zu retten. Diese Hoffnung durften wir jetzt nicht verlieren und ernst blickte ich in die ferne des fremden Landes.


2 738

28.06.2017, 20:12

Ufff, lernen, lernen, lernen, bei dir? XD

Tana

Diese Welt war so... lebendig. Überall Grün, wohin das Auge reichte. Kurz huschte mein Blick zu Naveen, dann aber wieder zurück zu Alvaro. Seine Haut war leichenblass, seine Lippen wiesen keine Färbung mehr auf. Jeder andere würde jetzt das Handtuch werfen, wir jedoch nicht. Es gab eine Chance und die würden wir ergreifen. Dieser Baum, die "Mutter" von Alvaro würde ihn retten. Ein toter Alvaro kam gar nicht infrage.
Wir näherten uns den Baumkronen und ich vernahm leichte Schwingungen von Auren. Sehr schönen Auren. Wild und hell zugleich. Die Äste und Zweige bewegten sich. Alles hier schien irgendwie zu leben oder es war die Magie, die der Baum ausübte.
Alvaros Seele bäumte sich in seinem Körper auf. Der Drang in die Außenwelt zu fließen, wurde größer. Ich hielt sie mit aller Macht zurück. > Kämpf Alvaro, kämpf.< forderte ich ihn auf. Er musste mit mir arbeiten, nicht gegen mich. Sein Tod würde Thekla brechen. Endgültig. Sie würde nicht mehr leben wollen. Denn dasselbe würde ich auch denken, sollte man mir Naveen nehmen.
Nicht erschrecken. Der halbnackte Mann ist Tizian. Er ist der Wächter dieses Dorfs. Die Dortälteste ist schon da und hat alles für das Ritual vorbereitet. Danke Tana, dass du ihn an seinen Körper gebunden hast. Noch ein bisschen länger, dann werde ich übernehmen.
> Du brauchst dich nicht zu bedanken, Elin. Er ist unser Freund, wir würden alles für ihn tun.< erwiderte ich ernst, ehe wir landeten. Auch hier, mitten in diesem Dschungel, pulsierte alles voll Leben. Wenn das kein gutes Omen war, um Alvaro das Leben zu retten. Mit Naveens Hilfe trugen wir Alvaros Körper runter von Elins Körper, als auch schon der besagte halbnackte Mann auftauchte. Neben ihm ein hundeähnlicher Bär. Ein Wesen, das ich nie gesehen hatte, aber mit solch einer hellen Aura, das sie mit Elins um die Wette strahlte.
Winselnd kam er auf uns zu, schnupperte an Alvaro. In seinen Augen konnte ich großen Kummer lesen. Kannte er Alvaro? Plötzlich trat dieser Tizian vor. Seine Miene war ernst und undurchdringlich. > Banjo wird Alvaro tragen. Ihr könnt solange ins Dorfzentrum kommen.<
Da ich mir nicht sicher war, ob es gut wäre, Alvaro jetzt loszulassen, schaute ich zu Elin, die langsam nickte. Mit einem zittrigen Atemzug ließ ich von Alvaro ab. Ich befürchtete, seine Seele könnte jetzt gleich aus ihm ausbrechen, aber sie blieb schillernd im Körper zurück. Erleichtert atmete ich auf.
> Kommt mit. Elin und Banjo kümmern sich darum, dass Alvaro die nötige Hilfe bekommt.< sprach der Mann mit den vielen Malen auf seiner Haut. Sie erinnerten mich an die goldenen Male von Alvaro. Eine Welle der Trauer überrollte mich und ich griff nach Naveens Hand. Brauchte sie, um mir selbst Halt zu geben.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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2 739

28.06.2017, 20:26

AuchXD

Thekla


Ich nahm überhaupt nichts wahr von der Umgebung und spürte mich selbst kaum. Ich rannte einfach und durch eine unsichtbare Macht wurde ich auf dem richtigen Weg geführt. Ich durchquerte den dichten Wald und dann landete ich wild hechelnd in dem Dorf. Winselnd schaute ich unruhig um mich herum, meine Fuchsohren senkten sich und meine Schwänze schleiften auf dem Boden. Ich entdeckte Tana und Doc. Sie sahen fertig auf. Wo war Alvaro? Mein Herz raste in dem Brustkorb und die Angst lähmte mich einen Moment. War es doch zu spät? Allein dieser Gedanke brach mich beinahe um. Zitternd kam ich den Beiden näher. Ich konnte jetzt nicht in meine menschliche Gestalt zurückwandeln, der Schmerz war viel zu groß und das könnte ich als Mensch nicht ertragen. Ich starrte die Beiden intensiv an. Wo ist er? Ich will zu ihm.


Naveen


Ich nahm wahr, dass die Natur intensive Fahren besaß und vor Gesundheit strotzte. Zudem spürte ich in der Luft Magie. Überall schien es zu leben. Wir erreichten das Dorfrand und Dank Elins Warnung überraschte uns der halbnackte Mann nicht. Offensichtlich war man hier in ursprüngliche Art aufgewachsen. Vorsichtig trug ich Alvaro von Elin hinunter und er wurde an das seltsamen Wesen weitergereicht. Ich hoffte inständig, dass sie ihn retten konnten. Ich legte einen Arm um Tana und benommen ging ich in das Zentrum des fremden Dorfes. Ich konnte immer noch nicht glauben was in den wenigen letzten Minuten geschehen war. Es war zu plötzlich geschehen. Aufeinmal erschien ein riesiger Fuchs und mein Inneren sagte mir, dass es sich um Thekla handelte. Selbst in ihrer Tiergestalt konnte man erkennen, wie sehr sie litt. Ihre Stimme hallte klar in unserem Kopf.


2 740

28.06.2017, 20:32

So, muss off ;) Wünsche dir einen schönen Abend :D

Tana

Der Mann brachte uns in eine Art Dorf, das in die Wurzeln des gewaltigen Baumes gebaut war. Faszinierend. So etwas sah man nicht alle Tage. Ich sog den Anblick in mich auf, wohl wissend, dass unser Freund um sein Leben kämpfte. Nun ja, wir kämpften eher um seines, denn eigentlich war er tot. Sein Herz schlug nicht mehr, nur seine Seele lebte weiter.
Tizian drehte sich zu uns um. > Setzt euch ans Lagerfeuer. Das gehört zum Ritual dazu. Wir beten unsere Mutter an, um ihr unseren Wunsch zu verkünden. Sie erhört all unsere Gebete, insbesondere wenn es um ihren Sohn, also Alvaro, geht.<
Die Vorstellung, dass ein Baum Alvaros "Mutter" war, wollte nicht so ganz in mein Verständnis von Schwangerschaft und so passen, aber wenn dieser Baum tatsächlich viel Macht und Magie besaß, dann musste sie auf jeden Fall genutzt werden, um ihn zurück ins Leben zu holen. Welche Mutter wollte nicht, dass ihr Sohn lebte?
Wir begaben uns zu der großen Feuerstelle, wo schon andere Bewohner Platz genommen hatten. Allgemein herrschte unruhiges, trauriges Gemurmel. Die Leute gehörten nicht nur einer Wesensart an. Sie wiesen alle unterschiedliche Merkmale auf.
Plötzlich sprang etwas auf meinen Schoß und ich zuckte erschrocken zusammen. Ein Eichhörnchen hockte auf mir. Es sah mich mit seinen dunklen Augen an. > Keine Sorge, Anyche wird dafür sorgen, dass unser Weltenwächter überlebt. Nur leider hat das einen sehr hohen Preis...< Ich wusste nicht, was mich mehr schockierte. Die Tatsache, dass dieses Tier sprechen konnte oder dass hier von einem Preis gesprochen wurde? Was für ein Preis denn?
> Was für ein...< weiter kam ich nicht.
Dann tauchte auch noch Thekla auf. In ihrer Fuchsgestalt. Sofort war ich auf den Beinen. > Oh Thekla, es tut mir so leid, was passiert ist. Alvaro ist... nun ja, so ein Banjo trägt ihn zum Baum. Elin ist auch bei ihm.<
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