Hahhaha oh ja, ich bin sooo böse XD Schande über mein Haupt XD Den Anfang hast du ja schon gemacht, jetzt hau ich den Rest rein
Tana
Die Auren der uns umgebenden Wesen leuchteten heller. Sie verschmolzen irgendwie miteinander, wurden zu einer Einheit. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Sie befanden sich auf einer Wellenlänge, sangen und wiegten sich wie eine Person. Auch mich erfasste diese magische Stimmung.
Ich erwiderte Naveens Händedruck, schloss die Augen und gab mich dieser Magie hin. Wenn das dabei helfen sollte, Alvaro zu retten, machte ich auf jeden Fall mit.
Alvaro
Anyche wollte mir also das Leben retten. Warum also stand ich wieder in einer Zwischenwelt? Genauer gesagt, in einem lichtdurchfluteten Raum mit einem Wasserbecken? Weißer Marmor gab dem Becken Halt und das Wasser darin glitzerte wie pulverisierte Sterne. Ich wurde davon magisch angezogen.
Als meine Hände auf dem glatten Marmorrand lagen, bewegte sich das Wasser und begann sich von meinen Händen über meinen gesamten Körper auszubreiten. Alles kribbelte. Ich konnte pure Energie pulsieren spüren. Sie nahm Besitz von mir, gab mir den Raum zum Atmen. Ein Atemzug, dann ein zweiter. Ich beugte mich über das Becken, starrte in die Flüssigkeit und riss die Augen auf, als ich darin einen schillernd weißen Drachen darin herumfliegen sah. Ein zweiter gesellte sich dazu. Sie beide zogen ihre Kreise. Wie Ying und Yang.
Das waren doch... Irene und Elin!? Irgendwie verstand ich die Welt nicht mehr. Was hatten die beiden im Becken zu suchen?
Alles hat seinen Preis, mein Kind. So traurig die Wahrheit auch sein mag, es gibt immer eine gute Seite. Zwei Schwestern wurden vereint, bis in die Ewigkeit. Ein Kreislauf hat sich geschlossen, irgendwann öffnet sich ein neuer. Vergiss das nicht.
Bevor ich Anyche noch weitere Fragen stellen konnte, weil sich eine böse Vorahnung in mir breitmachte, zog mich eine unsichtbare Macht direkt in das Becken hinein. Ich hielt automatisch die Luft an, weil ich glaubte sonst zu ertrinken, doch das Wasser schadete mir nicht. Gefühle, Gedanken, meine Energien, alles geriet durcheinander und dann...
Ein tiefer Atemzug in einer realen Welt. Ein weiterer für mein schlagendes Herz. Ich zitterte am ganzen Leib, fühlte mich wie ein Neugeborenes, das das Licht der Welt erblickte. Mehrmals blinzelte ich, um zu erkennen, wo ich mich befand. Dünne Wurzeln lagen auf mir, in ihnen goldene Male, die meinen sehr ähnelten. Der Stamm von Anyche ragte majestätisch in die Höhe und dieser Anblick erinnerte mich irgendwie an meine Geburt. Dann kam die Erkenntnis: Ich war nicht tot. Ich lebte!
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich richtete mich langsam auf, wodurch sich die Wurzelranken sich langsam zurückzogen und schaute in die Richtung, aus der ein aufgeregtes Bellen kam. > Banjo.< flüsterte ich, als mir der Name sogleich einfiel. Direkt neben ihm lag Thekla in ihrer Fuchsgestalt. Mein Herz machte einen weiteren kräftigen Satz. Ich spürte zudem ein heftiges Brennen in den Augen. Fuck, ich hatte wirklich gedacht, sterben und sie zurücklassen zu müssen. Damit hätte ich das Versprechen gebrochen.
> Thekla...< brachte ich mit belegter Stimme hervor. Irgendwie kratzte es in meinem Hals nicht mehr, doch das war Nebensache, weil mein Blick ein Stück weiter zur Seite glitt. War ich zuvor von Anyches Wurzeln umgeben gewesen, lag Elin auf einer dicken Wurzel und schien zu schlafen. Ihre Augen waren geschlossen, die gewaltigen Schwingen dicht am Körper angelegt und der Brustkorb bewegte sich nicht. Warum bewegte er sich nicht?
Ich riss mich von den letzten Wurzeln los. Ein ersticktes Keuchen entfuhr mir. > Nein... bitte nicht.< Erst Irene, jetzt Elin. Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair. Warum hatte sie das getan? Warum hatten sie beide ihr Leben gelassen, um meines zu retten? Gefangen zwischen der Freude am Leben zu sein und des schmerzenden Verlustes torkelte ich den kleinen Abhang hinunter, direkt auf Thekla zu. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich beschleunigte mein Tempo, rannte fast und als ich bei ihr ankam, fiel ich ihr um den fellbesetzten Hals. Ein Schluchzen erschütterte meinen Körper, dann noch einer und noch einer.
Ich muss ehrlich gestehen... es tat mir weh, das zu schreiben *schnief*