Thekla
Langsam fiel die Decke auf meinem Kopf und gereizt stand ich auf, scheinbar brauchten sie noch Ewigkeiten. Also schickte ich die gesammelte Informationen in den Chat und fügte auch mein bearbeitetes Bild hinzu. Außerdem schrieb ich noch, dass ich jetzt wieder nach mehr Informationen suchen würde. Ich verließ den Raum und ging zum Fahrstuhl. Die Sicherheitsmänner erkannten mich, als ich durch die Hintertür gehen wollte und kaum stand ich auf dem großräumigen Hof, spannte sich alle meine Muskeln an. Ihr widerlicher Gestank wehte zu mir rüber und ich unterdrückte das dunkle Grollen. Hätte ich Fell, dann wäre es jetzt gesträubt. Sie saß lässig auf einer Bank und sah mich angriffslustig an. Meine Augen verengten sich leicht und das dunkle Gefühl kroch nach oben, verführte mich beinahe dazu ihr an die Kehle zu springen. Doch in diesem Moment erinnerte ich mich an die warnende Beinberührung von Alvaro und angespannt wandte ich mich von ihr ab, um auf die Straße zu gehen. "Bist du eigentlich sein Schoßhündchen?", hörte ich sie höhnisch sagen und meine Hände ballten zu Fäusten. Ich war Niemanden Schoßhund! Ich knirschte wütend mit den Zähne, atmete tief durch und erreichte die Straße. Ich erreichte die Station der U-Bahn und fuhr nach Hause. Diesmal folgte mir das Giftcocktail nicht, scheinbar hatte sie jetzt auf Tana und Doc abgesehen. Wäre sie mir jetzt gefolgt, dann wäre wahrscheinlich mein Geduldsfaden gerissen. Ich war gerade nicht gut drauf und da sollte man mich in Ruhe lassen.
Naveen
Ich bemerkte, dass ihr das Vergnügen bereitete und entdeckte das Funkeln in ihre Augen. Sie wäre sicherlich eine hervorragende Wissenschaftlerin geworden, wenn sie diesen Weg eingeschlagen hätte. Sie besaß einen scharfen Verstand, sodass man an ihr nicht an mangelndes Intelligenz zweifeln konnte, zudem hegte sie offensichtliche Interesse an die Wissenschaften und schien eifrig zu sein etwas bewirken zu können. Wichtige Vorraussetzungen, um ein guter Wissenschaftler zu sein. Natürlich kamen noch ein paar andere Faktoren hinzu, aber auch diese Kriterien konnte sie einwandfrei bestehen. Geduldig erklärte ich ihr die verschiedene Substanzen, was für genaue Wirkungen sie besaßen, wie man sie behandeln musste und was für Nebenwirkungen eintreten konnte, wenn man sie falsch anwandte. Gleichzeitig ließ ich sie die andere Substanzen zufügen, sagte präzise was dabei zu achten war und wie die Mengenangaben war. Außerdem schilderte ich die Veränderungen, die auf dem Bildschirm zu sehen waren. Nur bei den Formeln zeigte ich mich aktiver, sodass sie nur aus passive Position auf dem Bildschirm beobachten konnte. Die Formeln der hohe Kunst hatten sich nun in den Gegenmitteln verankert und nun musste ich die eine Rune des Fluches hinzufügen. Dabei spürte ich den leichten Anflug von Unbehagen, was immer war, wenn ich mit schwarze Formeln arbeitete. Aber dies musste sein, damit das Gegenmittel nicht als Feind erkannt wurde und somit in einem Täuschungsmanöver die befallene Zelle "angreifen" konnte. Das hatte ich Tana ebenfalls ausführlich erklärt und ihr auch gestanden, dass ihre Fähigkeit mich auf diese Idee des Gegenmittels gebracht hatte. "So, jetzt kommt das Entscheidendes. Ich tröpfle jetzt das Blut der Befallene auf das Gegenmittel und wir werden präzise beobachten, was bei diesem Prozess passiert. Ich erhoffe mir, dass diesmal sich die gezielte Wirkung zeigt. Also dass die befallene Zellen sich auflösen und gleichzeitig wird der Körpersystem geheilt.", meinte ich mit eine ernste Miene und nahm mir die Blutprobe.