Ja, das hast du recht, das ist wirklich entspannend *_* So, muss jetzt off, wünsche dir einen schönen Abend und hoffe, dass keine Probleme mehr auftreten
Tana
Im zweiten Buch fand ich leider nicht so viel wie im ersten, auch wenn die Informationen weitaus hilfreicher waren. Es wurde sogar eine Stätte in Peru erwähnt, in der einst ein Volk aus Sündenfressern gelebt hatte. Das war völlig neu für mich, zumal ich immer geglaubt hatte, Sündenfresser seien lieber auf sich allein gestellt, um nicht mit den Lasten anderer beschäftigt zu sein. Nur selten fand man die Person, mit der man eins werden konnte, wie es bei meinen Eltern der Fall gewesen war. Kurz dachte ich an Naveen und spürte mein Herz wild hopsen. Hoffnung, er machte mir Hoffnung.
Seufzend schüttelte ich den rosaroten Gedanken an ihn fort und konzentrierte mich wieder auf das geschriebene Wort. Hier ging es um Alvaros Leben. Ich durfte mich nicht ablenken. Auf keinen Fall.
Aber lange hielt die Konzentration nicht an, denn im nächsten Moment klopfte es an meiner Tür. Vielleicht war es Devon, aber als ich öffnete, stand ein Kurier vor mir. Mit einem wunderschönen Blumenstrauß. > Äh, ist der für mich?<
> Tana Singh?< fragte der junge Mann mit hochgezogener Augenbraue.
> Ja...< Er reichte mir den Strauß, wünschte mir einen schönen Tag und verschwand auch schon wieder. Ich entdeckte das Kärtchen, das im Strauß steckte, las die Nachricht und spürte, wie mir das Herz vor Wärme überquoll. Naveen hatte mir einen Blumenstrauß geschickt. Einfach so. Oh Mann, ich musste mich erst setzen. Das war so unglaublich... süß.
Alvaro
Krampfhaft hielt ich mich am Spülbecken fest und wagte es nicht, auch nur einen Schritt Richtung Tür zu machen. Der Pieper war außer Reichweite und ich war mir sicher, bis dorthin das Bewusstsein zu verlieren, wenn ich jetzt diese verdammte Theke losließ. Mein Kopf schwirrte, jedoch machte mir das Husten mehr zu schaffen. Ein Anfall nach dem anderen und schon landete ein weiterer Schwall Blut im Abfluss. Ein höchst besorgniserregender Anblick. Zittrig hielt ich mich dennoch auf den Beinen.
> Verdammt seist du Wilson... Ich mache es dir bestimmt nicht leicht.< knurrte ich. Die Sicht vor meinen Augen verschwamm, Schwärze brach herein. Ich blinzelte mehrmals in dem Versuch, mein Augenlicht wiederzuerlangen, doch stattdessen ereilte mich der nächste Reizhusten. Noch nie zuvor war ich in solch einem Zustand gewesen. Was musste ich in meinem Leben denn noch alles ertragen? Wütend schlug ich mit der Faust auf die Theke, verfehlte jedoch mein Ziel, da ich nichts sehen konnte und traf stattdessen einen Teller, der ebenfalls zu Boden fiel.
Fuck.
Ich tastete nach dem Wasserhahn, drehte das Wasser auf und richtete den Mund unterm Strahl, um ihn gründlich auszuspülen. Der Geschmack von Blut widerte mich an, aber wenigstens klärte sich meine Sicht langsam wieder. > Gut so, Alva... Kämpf weiter.< murmelte ich.
Als dann die Klingel ertönte, verzog ich das Gesicht. War ich jetzt hörempfindlich geworden? Ich stieß mich vom Spülbecken ab, schwankte kurz, fand aber mein Gleichgewicht wieder und steuerte auf die Tür zu. Durch den Türspion erkannte ich Theklas Gestalt. Ich öffnete und legte sofort eine Hand vor den Mund, als der nächste Hustenanfall meinen Körper schüttelte.