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1 061

02.03.2017, 18:43

Bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten….:(

Thekla

Meine Augen blieben kurz an seine Lippen hingen, als er mit der Zunge darüber fuhr und meine Lippen begannen bei den Erinnerungen von feurige Küsse zu kribbeln. "Kein Ding, wie gesagt, war gleich um die Ecke gewesen und man kann ruhig auch mal kochfaul sein", wank ich lässig ab und verkniff mir ein Lächeln. Ein bisschen schien er sich doch darüber zu freuen, jedenfalls hatte er sich bei mir bedankt. Ich schnappte mir ebenfalls meinen Behälter und machte mir am Bettende gemütlich, sodass wir quasi gegenüber mit ausgestreckte Beine saßen: "Jede Energiezufuhr ist gut für den geschwächten Körper." Ich öffnete meinen Behälter, Besteck gab es auch. Natürlich aus umweltfreundlichen Besteck. Ich merkte, dass er bei meiner Frage haderte und fragte mich, ob er heimlich ein Fan von Lokomotiven war. Aber mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet und sah ihn überrascht an. Meine Augen wanderten zu seine Hände: "Du hast die Hände eines Kämpfers und sie sind rau, das heißt, dass du viel mit den Händen machst. Aber sie sind schlank genug, um was Kreatives schaffen zu können, wenn man dazu das Talent hat." Ich blickte auf mein Essen, laut einer Angestellten war das Enchilada mit extra scharfe Soße. Ein typische Spezialität von Mexiko. Ich hatte sowas noch nie gegessen und das obwohl ich durch Mexiko gelaufen war. "Ich hätte niemals gedacht, dass in dir ein Künstler steckt. Weil du ein unnahbarer Typ bist. Aber vielleicht ist die Kunst für dich das, wie das Tanzen für mich ist. Eine Möglichkeit einfach selbst zu sein, sich fallen lassen zu können und einen Augenblick in eine eigene Welt zu verschwinden, wo die Realität keine große Rolle spielt", ich schnitt mir einen Stück ab und schob es in meinem Mund. Meine Zunge brannte sofort und überrascht hustete ich. Okay, das war wirklich scharf und ich dachte, ich wäre an Schärfe gewöhnt. Das heiße Brennen wurde weniger und kribbelte auf meiner Zunge, ich leckte mir über die Lippen: "Darf ich später deine Werke sehen? Ich habe eine kleine Schwäche für handgemachte Kunststücke, besonders für Vasen. Erst vor Kurzem hatte ich eine tolle Vase von einem unbekannten Künstler erstanden." Meine Augen funkelten begeistert und diesmal vorsichtiger aß ich den nächsten Stück. Schon besser und jetzt konnte ich auch die andere Zutaten schmecken. Das Gericht schmeckte mir.

Naveen

Mein Phone verkündigte mir eine neue Nachricht und in ungewohnte Hast öffnete ich sie. Tana hatte mir wieder geantwortet und ich spürte das schnelle Schlagen meines Herzens. Ein Lächeln huschte in meinem Gesicht, als ich ihre Worte las und sofort tauchte ein Bild vor meine innere Augen, wie sie mit der konzentrierte Miene über die Notizen saß. Ein hinreißender Anblick.
Das freut mich zu hören. Hast du bereits nützliche Informationen finden können? Ja, es geht fortschrittlich voran und wir liegen auch gut im Zeit. Die Tests sind ebenfalls positiv ausgefallen, heute Abend mache ich noch den Endtest und wenn es immer noch gute Werte zeigt, ist es dann einsetzbar. Bevor wir uns bei dir treffen, würde ich vorher bei Alvaro vorbeischauen.
Ich war mir sicher, dass Tana ebenfalls mitkommen wollte, um sicherzugehen, ob Alvaro besser ging. Immerhin sorgte sie sich um andere Personen, die sie mochte und kümmerte sich um sie. Ich beschloss Alvaro ebenfalls eine Nachricht zu schicken, da Thekla nicht mehr ihr Phone besaß und die Zahlensprache auf meinem Pieper nicht kannte: Guten Tag Alvaro, ich hoffe dein Körper befindet sich wieder in einem stabilen Bereich und du konntest dich erholen. Tana und ich würde später nochmals vorbeischauen. Mit freundlichen Grüßen, Naveen.
Ich beschloss meinen Arztkoffer mitzunehmen, ich besaß auch energiefördernde Medikamente. Außerdem konnte ich mir einen Bild über seinen körperlichen Zustand mit meinem Werkzeug machen. Ich wusste nicht, wie stark sein Körper durch diesen seelischen Eingriff beschädigt war. Ich verließ den Testraum und kehrte zurück in meinem Büro. Ich hatte auch Papiere zu erledigen, die meine Assistentin Miss Wilson bearbeiten konnte oder meine Vertreterin Dr. Sanders.


1 062

03.03.2017, 16:42

Och menno, das ist echt blöd...

Tana

Ich las mir Naveens Nachricht durch, sobald ich sie bekam und lächelte versonnen. Mein Herz schien jedes Mal auszuflippen, wenn er mir schrieb, mich anlächelte, mich berührte, mich küsste... Ein entzückter Seufzer entfuhr mir.
Bei mir geht es ganz gut voran, ich habe einige hilfreiche Informationen gefunden. Mir fehlt allerdings das letzte Puzzleteil, dann werde ich Alvaro sicherlich helfen können. Daher finde ich es auch besser, wenn wir zunächst bei ihm vorbeischauen. Wann soll ich dich abholen?
Nachdem ich meine Antwort abgeschickt hatte, widmete ich mich wieder den Fakten und versuchte all die Infos so zu kombinieren, dass daraus ein guter Lösungsansatz herauskam. Anfangs fiel es mir nicht leicht, aber nach und nach kristallisierte sich eine sehr gute Idee. Nachdenklich leckte ich mir über die Lippen.

Alvaro

Hm, so hatte ich die Sache bisher nicht betrachtet. Ich schaute meine Hände an und rieb die Fingerspitzen aneinander. Die Hände eines Killers, die jedoch auch etwas erschaffen konnten. Aus Ton und Lehm. Ich wusste nicht so recht, was ich darauf erwidern sollte, doch da sprach sie schon weiter und hustete, kaum dass sie einen Biss von ihrem Gericht nahm. Tja, feuriges, mexikanisches Essen. Das war nicht für jedermann.
> Keine Ahnung... Ich fing irgendwann mal damit an. Vor drei oder vier Jahren. Ich kannte jemanden, der ein Talent für diese Art Kunst hatte und wahrscheinlich hat das im Nachhinein auf mich abgefärbt.< erzählte ich ihr gedankenverloren. Ungern wollte ich wieder an Irene denken, denn dann wurde ich wieder mit ihrem Tod konfrontiert, mit dem ich bis heute zu kämpfen hatte.
Ich seufzte leise und spürte das angenehme Kreiseln im Kopf. Die Pillen wirkten jetzt endlich. Entspannt lehnte ich mich tiefer in die Kissen, während ich genüsslich mein Gericht aß. Es erinnerte mich an meine Heimat, auch wenn ich mich dort nie richtig zu Hause gefühlt hatte. Ohne richtige Familie verband mein sein Herz nicht mit einem Ort. So war das eben. > Ich verkaufe auch meine Sachen, wenn ich mich davon trennen kann. Die Vase dort ist von mir.<
Mein Kinn deutete zur Kommode neben dem Bett, auf dem eine kleine bunte Vase thronte, in der ich Stifte aufbewahrte. Auf den ersten Blick wirkte sie unscheinbar, aber wenn man genauer hinsah, konnte man sich in der bunten Vielfalt der Farben verlieren. Eine meiner ersten Kreationen.
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1 063

03.03.2017, 17:47

Thekla

Er sah nachdenklich seine Hände an, während ich die nächste Stücke langsam aß. Durch die Schärfe wurde es in meinem Körper warm und ich merkte, dass mein Gesicht sich leicht erhitzte. Aber dennoch genoss ich das Essen. Ich hörte ihm aufmerksam zu, ich hatte das Gefühl, dass er selten über seinem Hobby sprach. Immerhin hatte er eben ein bisschen herumgedruckst, bevor er es mir davon erzählte. Ich folgte seinem Kinn und entdeckte die Vase, die ich bislang nicht bemerkt hatte. Was auch daran lag, dass ich den Schlafzimmer nicht genau betrachtet hatte. Ich schob den Behälter auf die Matratze und ging zu der Vase hinüber. Durch ihre Größe wirkte sie zierlich und auf dem ersten Blick unauffällig. Aber beim genaueren Betrachtung entdeckte ich die viele Farben, die mich an einem bunten Papagei erinnern ließ. Die Vase wirkte fröhlich und farbenstark, die kleine Größe konnte Einem täuschen. Ich fuhr mit den Finger über den Gegenstand und ehrlich beeindruckt sagte ich: "Das sieht wirklich gut aus. Der Stil erinnert mich übrigens an meine zwei Vasen von diesem unbekannten Künstler. Scheint wohl in der Kunstszene der Hit zu sein." Ich löste mich von der Vase und kehrte zu meinem Platz zurück, um mein restliches Gericht aufzuessen. "Du hast Talent", lächelte ich und war immer noch verblüfft, dass er ein solches Talent besaß.




Naveen

Ich hatte gerade die wichtigste Unterlagen bearbeitet, als ich eine neue Nachricht von Tana erhielt und ich hieß diese kleine Ablenkung willkommen. Meine Augen schienen ihre Worte aufsaugen zu wollen und meine Fingern waren bereits dabei eine Antwort zu tippen:

Das klingt gut und ich bin mir sicher, dass du den letzten Teil finden wirst.

Ich dachte in zwei Stunden, dann wäre es 16 Uhr. Ich denke das ist eine annehmbare Krankenbesuchszeit.

Ich legte das Phone auf dem Tisch und widmete mich weiter meiner Büroarbeit. Nach meiner Berechnung würde ich mit ihnen in einer Stunde fertig werden, danach würde ich wieder nach dem Gegenmittel schauen. Regelmäßige Kontrollen war bei diesem Projekt wichtig, wir konnten uns da keinen Fehler erlaubten mit den eingeschränkten Zeitdauer.


1 064

04.03.2017, 13:10

Mal von der Technik ganz abgesehen, läuft sonst alles gut bei dir, oder? :D

Tana

Meine Augen leuchteten auf, sobald seine Antwort kam. Wartete er darauf, dass ich ihm schrieb? Unser Nachrichtenwechsel ging nämlich ziemlich flott. Ich lächelte. Dieses Kribbeln im Bauch war völlig neu für mich und ich genoss es zutiefst. Dasselbe galt für diese unbeschreibliche Wärme, die mich erfasste, wenn ich an ihn dachte.
Oh Mann, es fiel mir echt schwer, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich wollte unbedingt Naveen sehen. Ihn umarmen.
Ok, dann hole ich dich um 16 Uhr ab. Bis später!
Ich hätte ihm fast ein rotes Herz hinterhergeschickt, hielt mich allerdings zurück. Noch war das viel zu früh. Schritt für Schritt, erinnerte ich mich anklagend und schaute auf die Uhr. Noch zwei Stunden Zeit, um eine Lösung zu finden.

Alvaro

Aufmerksam beobachtete ich sie dabei, wie sie die kleine Vase näher studierte und mein Blick fiel auf ihren freigelegten Hals, der leicht gerötet war. Nicht die Art von Röte, die unterdrückte Emotionen verhieß, sondern scheinbar die Schärfe des Essens. Ihr Gesicht wirkte nämlich erhitzt. Ich unterdrückte ein Schmunzeln.
> Ich hoffe, dass es keine anderen Künstler gibt, die ähnliche Werke kreieren, sonst kriegen die ein mächtiges Problem mit mir. Ich stehe nicht auf Konkurrenz.< brummte ich und schlang den nächsten Bissen hinunter. Ich runzelte missbilligend die Stirn. > Hast du Fotos von den Vasen? Vielleicht sind sie ja von mir...<
Und das wäre ziemlich amüsant, sollte dies der Fall sein. Dass sie Vasen von mir bei sich daheim haben könnte, gefiel mir irgendwie. Wobei ihr Lächeln... Innerlich schüttelte ich den Kopf. Falsche Richtung, diese Gedanken gingen in die komplett falsche Richtung.
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1 065

04.03.2017, 14:08

Thekla

"Da mein altes Phone weg ist, habe ich keine Fotos", seufzte ich und runzelte mit der Stirn, als ich grimmig an die Vampire dachte. Ihnen hätte ich am liebsten in die Eier getreten. " Aber ich kann naher neue Fotos machen und sie dir schicken, vorher brauche ich erstmal deine Nummer und dann kannst du mich gleich in unsere Gruppe hinzufügen" meinte ich schließlich und grinste schief:"es wäre ziemlich witzig, wenn die Vasen von dir stammen sollten. " Dann begannen meine Augen zu funkeln, als mir eine Idee kam und ich beugte mich leicht vor:"Wenn ich dich bezahlen würde, würdest du mich nackt modellieren? Ich würde gerne wissen, wie ein Künstler mich sieht. "

Naveen
Ihre Antwort dauerte nicht lange und ich musste lächeln, als ich die neue Worte las. Zufrieden legte ich das Phone ab, denn die Versuchung ihr wieder schreiben zu wollen, war groß. Nach einer Stunde war ich mit meinem Büroarbeit fertig, wie ich es errechnet hatte. Ich erhob mich, rieb an meinem angespannten Nacken und trank meine tasse Schwarztee aus, die Miss Wilson mir eine halbe Stunde zuvor gestellt hatte. Mit einem Stück Blaubeerkuchen. Diese vertraute Tagesordnung war beruhigend. Ich verließ das Büro und begab mich in die Laboretage. Erneuert überprüfte ich die Werte und ich spürte die Zufriedenheit, dass ich tatsächlich einen Erfolg erzielt hatte. Mit Hilfe von Tana. Erneuert musste ich lächeln und blickte auf meinem Phone. Seltsamerweise hatte Alvaro noch nicht geschrieben, aber ich schrieb darauf zu, dass er vielleicht noch schlief. Ansonsten hätte Thekla sich sicherlich gemeldet, sollte was nicht in Ordnung sein.


Ansonsten läuft alles gut und bei dir?XD


1 066

04.03.2017, 14:20

Joah, bei mir läuft alles ganz gut ;)

Tana

Ich stieß einen kleinen Jubelruf aus, als mir endlich die blendende Idee kam. Ha, sollte mir einer das mal nachmachen. Mit neuer Energie packte ich meine Notizen zusammen, stopfte sie in meine Handtasche und eilte aus dem Büro. Ich traf niemanden an, daher brauchte ich mich nicht zu verabschieden, sondern konnte mich auf direktem Wege zu Naveen machen.
Mein Herz machte Freudensprünge. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen und ihm von meiner Lösung für Alvaros Problem zu erzählen. Es juckte mir in den Fingern, ihn sofort anzurufen, doch ich unterdrückte diesen fast übermächtigen Drang und stieg in mein SpaceCar. In einer halben Stunde wäre ich schon bei ihm, also konnte ich mich noch ein bisschen gedulden.

Alvaro

Ach ja, ihr Phone war kaputt. Ziemlich blöd. Mich hätte es sehr wütend gemacht, wäre mir das mit dem Phone passiert. Ich konnte es gar nicht leiden, wenn man mein Hab und Gut zerstörte.
Als sie nach meiner Nummer verlangte, griff ich nach meinem Gerät, das neben der kleinen Vase lag. Erst jetzt las ich die Nachricht des Docs. Aha, ein Kontrollbesuch also. Mal sehen, wie es mir bis dahin gehen würde, denn noch konnte ich mich nicht beschweren. Die Pillen wirkten Wunder und ich hoffte, dass ihre Wirkung noch weiterhin anhalten würde. Was seinen Schmerzzauber betraf, hatte dieser leider nicht sehr lange gewirkt. Ich schrieb ihm nicht zurück, da er sowieso kommen würde, also suchte ich nach dem Phone, das Thekla nun hatte und fügte es meinen Kontakten hinzu. Diese spezielle App war wirklich super.
Ehe ich etwas sagen konnte, kam sie mir auch schon näher und machte mir so ein Angebot. Nackt modellieren... Meinte sie das etwa ernst? Mein Blick haftete an ihren Lippen, dann wanderte er zu ihren funkelnden Augen. Ich schluckte. > Ich würde das sogar ohne Bezahlung machen.< raunte ich. Wer sagte da schon Nein? Ich ganz bestimmt nicht.
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1 067

04.03.2017, 15:34

Super:)




Thekla

Scheinbar hatte er eine spezielle App, mit der er mich in seine Kontakte hinzufügen konnte, denn mein Phone machte einen "Pling" und sagte mir somit, dass ich eine Nachricht hatte. Ich bemerkte seinen Blick, er schaute auf meine Lippen und dann in meine Augen. Was ich noch sehen konnte, war wie sein Adamsapfel sich kurz regte, als er schluckte. Scheinbar fand er die Idee anregend.

"Na, das ist ja noch besser. Sag Bescheid, wenn du wieder fit bist. Es wird bestimmt sehr interessant werden", meine Stimme senkte sich und unsere Gesichtern waren nahe, sodass nur wenige Zentimetern zwischen unsere Lippen fehlte. Meine Augen wurden bernsteinfarben, als sein Duft verführerisch in meine Nase kroch und sich eine andere Hitze in meinem Körper breit machte. Ich lehnte mich zurück und fuhr lässig mit der Hand durch das Haar.




Naveen

Ich speicherte die Werte sorgfältig ab und schaltete die Clone aus, da sie nicht mehr gebraucht wurde und ich achtete darauf, nie irgendwas zu verschwenden. Ich verließ den Testraum und ging hinüber zu dem Team, die das Gegenmittel zu einem Impfstoff entwickelten. Sie hatten wieder weitere Ampullen geschafft, wir hatten sogar nun insgesamt 11 Stück. Und da bereits eine Portion ausreichte und jeweilig in der Spritze fünf Portionen gedrückt werden konnte, hatten wir also 55 Portionen. Und konnten somit 55 Besessene helfen. Dieser Gedanke war berauschend und ein unbändiger Wunsch Tana in diesem Moment küssen zu wollen keimte in mir auf. Tief atmete ich durch, um meine überwältigende Empfindungen zu kontrollieren.


1 068

04.03.2017, 16:42

Wie ist dein WE bisher? :D

Tana

Diesmal fuhr ich etwas schneller als sonst, weil ich es kaum erwarten konnte, am Institut anzukommen. Ich musste Naveen von meinem Durchbruch erzählen, denn durch Alvaro war ich auch auf Dinge gestoßen, mit denen ich mein wahres Wesen noch besser verstand. Vater pflegte immer zu sagen, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Leben, die Antwort auf unser Sehnen sei. Die Sehnsucht triebe uns an, nichts anderes. Man müsse nur wissen, nach was man ständig verlangt. Ich hatte das Gefühl, dass ich dieser Antwort näher war als gedacht und diese Tatsache beflügelte mich.
Auf dem Parkplatz von Naveen hielt ich dann endlich an. Ich zückte mein Phone und schrieb ihm eine Nachricht, dass ich schon da war. Augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen.

Alvaro

Oh, wie es aussah, hatte ich mit meinen Signalen in ihr ein kleines Feuer entzündet. Meine Lippen lechzten förmlich danach, ihren süßen Mund in Besitz zu nehmen, aber ich wusste, dass ich nicht fit genug war, um hier ein wildes Techtelmechtel zu veranstalten. So beschissen das auch war. > Ich hatte nie einen besseren Grund, um gesund zu werden.< erwiderte ich mit einem zuckenden Mundwinkel.
Auf dieser intimen Ebene hatten wir schon immer gut funktioniert, daher entspannte ich mich ein wenig mehr. Ich machte einen tiefen Atemzug, ehe ich den letzten Bissen nahm und den Wärmebehälter zur Seite stellte. In meinem Kopf herrschte dichter, herrlicher Nebel. In diesem bekifften Zustand spürte ich keinen Schmerz. Umso mehr konnte ich mich auf Thekla konzentrieren.
> Die Farbe deines Haares... Ich wüsste zu gern, wie ich die Farben mischen muss, um genau diese Note zu treffen.< murmelte ich und senkte die Lider. Ich fuhr mit den Augen die wirren Wellen ihres Haares nach, bemerkte die verschiedenen rötlichen Nuancen und prägte sie mir ein. Flammendes Haar. Ein schönes Motiv für eine Schale.
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1 069

04.03.2017, 19:27

Thekla

Seine Bemerkung ließ mich kurz auflachen und meine Augen funkelten dabei, gleichzeitig sah ich, wie sein Mundwinkel amüsiert zuckte. Ich merkte auch, dass er sich langsam entspannte und scheinbar kaum Schmerzen hatte. Seine Augen wirkten etwas vernebelt. Als er die Lider senkte und mich eingehend musterte, spürte ich wieder die Hitze lodern. Verdammt, er sah gerade zu sexy aus. "Wenn du gesund bist, kannst du nach Lust und Laune gerne die geheimnisvolle Farbe erforschen", erwiderte ich melodisch und erinnerte mich, wie oft er leidenschaftlich seine Hand in meinem Haar vergraben hatte. Ich schüttelte die Gedanken fort und unterdrückte mein Triebhaftigkeit. Um mich davon abzulenken, nahm ich mein Phone in die Hand und erlaubte der Nachricht, Alvaors Nummer zu speichern. Und auch unsere Gruppe.




Naveen

Ich unterhielt mich etwas mit Dr. Cooper und Dr. Sanders, dabei schaffte ich einen Lob zu formulieren. Was sie überraschte, da sie mich nun als sehr zurückhaltend kannten. Dann machte sich mein Phone bemerkbar und mein Herz schlug schlagartig schneller, als ich ihre Worte las. Sie war da. "Ich verabschiede mich von euch, es ist Feierabend", es fiel mir plötzlich schwer das Lächeln zu unterdrücken. "Bis morgen", nickte Dr. Sanders und ich verließ den Raum. Nachdem ich aus meinem Büro meine Sachen geholt hatte, darunter auch der Arztkoffer, ging ich mit leichten Schritten zum Fahrstuhl. Ich verließ das Gebäude und suchend schaute ich mich umher bis ich ihr Auto fand. Eilig ging ich zu ihr hinüber und stieg auf der Beifahrerseite ein. "Hallo", begrüßte ich sie mit glühende Ohren und beugte mich vor, um sie zu küssen. Dieser Drang war übermächtig geworden, sodass ich nachgeben musste.


1 070

04.03.2017, 21:24

Tana

Sobald ich Naveens Gestalt im Rückspiegel erblickte, nahm ich diese wundervolle Wärme in der Brust wahr. Sie war das komplette Gegenteil der sonst in mir vorherrschenden Kälte. Ich erwiderte seine Begrüßung mit einem knappen 'Hey', als auch schon seine Lippen auf meinen lagen. Prompt schlossen sich meine Augen, ich schauderte wohlig. Ich kam seinen Lippen entgegen, erwiderte den Druck und verlor mich in diesem Strudel aus Glücksgefühlen, die mich durchströmten. Wer hätte gedacht, dass Küssen so schön war? Ich könnte das stundenlang mit Naveen tun.
Ich löste mich langsam von ihm, um Luft in meine Lungen zu saugen und blickte ihn versonnen an. > Ich freue mich dich zu sehen.<

Alvaro

Der Klang ihres Lachens hallte in meinem Kopf wider. Hatte ich sie jemals lachen gehört? Hm, bestimmt nicht. Oder doch? Hatte ich mir das vielleicht mal eingebildet? Ich wiederholte ihr Lachen in Gedanken, weil es wirklich angenehm klang und musterte sie weiterhin unter gesenkten Lidern. Ein entspanntes Seufzen entwich meinem Mund. > Zu schade, dass ich das jetzt nicht tun kann.< flüsterte ich heiser. Langsam aber sicher erschlafften selbst die aktivsten Muskel in meinem Körper, weshalb ich gegen die plötzliche Müdigkeit nicht ankämpfen konnte. Ich sah nur noch flammendes Haar, hörte ein melodisches Lachen, ehe ich in einen nebulösen Schlaf glitt.
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1 071

04.03.2017, 22:32

Thekla

Ich konnte beobachten, wie er langsam in den Schlaf glitt und seine heisere Stimme erzeugte ein wohliges Schaudern. "Ja, schade", murmelte ich und kletterte von dem Bett. Ich stopfte die Behältern in die Tüte und deckte schließlich Alvaro zu. Dann ging ich mit der Tüte auf der Suche nach dem Mülleimer und als ich ihn fand, stopfte ich die Tüte in ihm. In der Gruppe schrieb ich: Hey Tana & Doc, das hier ist meine neue Nummer. Thekla. Ich speicherte sogleich ihre Nummern in meiner Kontaktliste und dann noch von Marlin, seine Nummer kannte ich auswendig. Den von dem Club fand ich auf ihrer Homepage und schon war meine Kontaktliste wieder voll. Ich ging in dem Wohnzimmer und schaltete leise den Fernsehen ein. Es lief gerade Big Bang Theory und ich machte mir es auf dem Sofa gemütlich. Er war ziemlich bequem und ich vergrub mein Gesicht halb in das Kissen. Es roch herrlich nach seinem Duft. Ein Schnurren entfloh meiner Kehle und ich merkte nicht, dass ich selbst müde wurde. Meine Augen fielen langsam zu.




Naveen

Als sie sich von mir löste, sah ich sie atemlos an und mein Gesicht errötete sich. Ich war sehr ungestüm auf sie zugegangen, doch Tana wirkte darüber glücklich und ihre Augen funkelten wie die Sterne. Sie sah hübsch aus. "Ich freue mich auch dich zu sehen", gestand ich und schnallte mich an. "Hast du das letzte Puzzleteil finden können?", fragte ich sie sogleich neugierig und musterte ihr Gesicht. Sie war wahrlich eine schöne Frau mit eine starke Anziehungskraft. Niemals hätte ich gedacht mich jemals verlieben zu können, jedenfalls nicht nach der dunkle Zeit.


1 072

05.03.2017, 18:51

Tana

All die warmen Gefühle in meinem Inneren machten mich total verrückt und ich brauchte einen kleinen Anlauf, um ihm eine Antwort zu geben. Lächelnd startete ich den Motor und fuhr los. Alvaro sollte nicht länger warten. > Ja, das habe ich. Es hat ein bisschen gedauert, aber letztendlich ist mir etwas Gutes eingefallen. Doch ich bin auch auf Sachen gestoßen, die meine Rasse betreffen. Informationen, die mir völlig neu waren. Ich wusste nicht, dass die richtige Definition meines Wesens "Seelenrichter" lautet. Ich dachte immer, unsere Aufgabe wäre es schlichtweg Sünden zu fressen, aber dadurch, dass unsere Geschichte hauptsächlich mündlich überliefert wurde, hat sich dieser Fehler wohl eingeschlichen. Ich finde Seelenrichter klingt viel besser. Und es passt auch irgendwie.< erzählte ich ihm leicht aufgeregt, während ich mich in den Verkehr einfädelte und konzentriert nach vorne sah.

Alvaro

Dank der Pillen träumte und dachte ich überhaupt gar nichts. Ich schwebte in einem endlosen Nichts. Ein dichter Nebel lag um mich herum, hüllte mich völlig ein und hielt alles von mir fern. Kein Schmerz, keine Erinnerungen. Sowohl mein Körper als auch meine Seele hießen diese tiefe Ruhe willkommen. Nach den beiden Anfällen brauchte ich das. Ich musste wieder fit werden. Im Bett zu liegen, widerstrebte meiner Natur. Ich musste stets in Bewegung sein, mich mit etwas beschäftigen und mich richtig auspowern. Erst dann erlaubte ich es mir, eine Ruhephase einzulegen. Aber das hier, das hier war erzwungene Ruhe und mir gefiel das nicht.
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1 073

05.03.2017, 19:27

Thekla


Benommen schreckte ich aus dem Schlaf, als plötzlich ein fremdes Geräusch meine Ohren erreichte. Es klang nach einem Türklingeln und gähnend richtete ich mich auf. Der Fernsehen lief immer noch und zeigte andere Serien. Ich schaltete ihn aus, versuchte mit den Fingern die Knoten aus dem Haar zu kämmen und ging an die Wohnungstür. Wachsam schaute ich durch den Spion, es waren Tana und Doc. Ich öffnete die Tür: "Hey."

Naveen


Aufmerksam hörte ich ihr zu und ihre Aufregung ließ mich lächeln, ihre Augen funkelten dabei wunderschön. "Ich finde diese Bezeichnung auch zutreffender und es freut mich zu hören, dass du was Neues über deine Rasse erfahren kannst. Ich bin gespannt, was du uns gleich zu deiner Entdeckung bezüglich Alvaro erzählen wirst", antwortete ich ihr und wir erreichten die Straße von Alvaro. Zum Glück fand Tana einen Parkplatz und wir gingen zu seiner Wohnung. Thekla öffnete uns die Tür. "Guten Abend", wünschte ich ihr und hielt in einer Hand den Arztkoffer.


1 074

05.03.2017, 19:36

Na hallo ;)

Tana

Oh ja, auch ich war gespannt, ob das klappen würde, was ich mir fest vorgenommen hatte. Um Alvaro zu helfen, war ich bereit etwas völlig Neues zu probieren, auch wenn es ihm bestimmt nicht auf Anhieb gefallen würde. Was mein Wesen betraf, so bekam man nie etwas umsonst. Leider war das so. Das Gleichgewicht von Geben und Nehmen musste bewahrt werden.
Als Thekla uns die Tür öffnete, schenkte ich ihr ein breites Lächeln. Sie war tatsächlich die ganze Zeit über bei Alvaro geblieben, weshalb ich mich fragte, wie es zwischen ihnen stand. Klar, sie schliefen miteinander, aber gehörte da wirklich kaum ein Funke Zuneigung dazu? Ich verdrängte diesen unpassenden Gedanken. > Hey, ist Alvaro wach? Wie geht es ihm?< fragte ich sie sogleich besorgt.

Alvaro

Erst das vertraute Klingeln riss mich aus meinem tiefen Schlaf. Blinzelnd öffnete ich die Augen und versuchte mich zu orientieren. Ich war in meinem Bett. Allein. Glieder schmerzten nicht, meine Seele auch nicht. Gut. Ich fuhr mit der Hand über mein Gesicht, dann durchs Haar und richtete mich langsam auf. In meinem Kopf herrschte nach wie vor dieser wirre Nebel, aber ich spürte, dass ich etwas mehr Kraft in den Gliedern besaß. Das stimmte mich zufrieden. Es ging bergauf.
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1 075

05.03.2017, 20:48

Thekla

"Er ist vor einer Stunde eingeschlafen, er hatte einen Rückfall bekommen. Der "Zauber" hat wohl nicht lange gewirkt, denn davor hatte er nur circa 1 1/2 Stunden geschlafen", antwortete ich ihr und ließ die Beiden eintreten. Mein Kopf drehte sich in eine bestimmte Richtung: "Ich glaube, er ist wach geworden. Ich habe ein Geräusch aus dem Schlafzimmer gehört. Ich schaue mal nach." Ich wartete nicht auf eine Antwort ab, sondern ging gleich ins Schlafzimmer und tatsächlich war er wach geworden. Ich vermutete, dass die Klingel ihn geweckt hatte. Jedenfalls sah er wieder gesünder aus, scheinbar hatten diese Pillen ihm geholfen. "Na Siebenschläfer, gut geschlafen?", neckte ich ihn und meine Augen funkelten amüsiert. "Tana und Doc sind da", informierte ich ihn dann.




Naveen

Ich runzelte mit der Stirn, als Thekla uns erzählte, dass Alvaro einen Rückfall erlitten hatte. Damit hatte ich nicht gerechnet, scheinbar war der Zauber nicht stark genug gewesen und daher hoffte ich, dass Tanas Lösung ihm besser helfen konnte. Wir traten in die Wohnung und ich wartete mit Tana in den Wohnzimmer auf die Beiden. Ich stellte meinen Arztkoffer auf dem Wohnzimmertisch ab und vernahm gedämpfte Stimmen aus dem Wohnzimmer. Entweder würde Alvaro zu uns stoßen oder uns bitten in den Schlafzimmer zu gehen.


1 076

05.03.2017, 21:00

Tana

Die Besorgnis um ihn wuchs, als Thekla vom Rückfall erzählte. In solch kurzer Zeit einen Anfall zu erleiden, klang wirklich nicht gut. Ich schaute ihr nach, als sie ins Schlafzimmer ging, um ihn zu informieren, dass wir da waren und nahm unterdessen mit Naveen im Wohnzimmer Platz. Ich dachte über das Vorgehen nach und hoffte, dass Alvaro mir genug vertraute. Sonst würde ich ihm nicht wirklich helfen können.
Ich stieß einen tiefen Seufzer aus und griff nach Naveens Hand. Seine Nähe beruhigte mich immer. Ich war so froh, ihn kennengelernt zu haben.

Alvaro

Mein Blick wanderte zur Tür, als Thekla erschien. Ich hatte mir schon gedacht, dass Naveen und Tana aufgetaucht waren. Immerhin hatten sie ihren Besuch angekündigt. Mal sehen, ob sie etwas gefunden hatten, was mir auf Dauer helfen könnte, denn ich wollte nicht ständig solche Anfälle erleiden. Das würde mich in meinem Job erheblich behindern. > Wie ein Fels.< antwortete ich.
Ich rutschte zum Bettrand, stellte die Füße auf den Boden und erhob mich langsam. Meine Beine fühlten sich etwas wacklig an, aber meine Kräfte reichten aus, um das Gleichgewicht beizubehalten. Ich atmete tief durch. > Tja, jetzt ist wohl ein Meeting angesagt.<
Gemeinsam mit Thekla begab ich mich ins Wohnzimmer und begrüßte die beiden. Ihre ineinander verschlungenen Hände entgingen mir dabei nicht. > Was gibt's Neues?<
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1 077

06.03.2017, 06:53

Thekla

Ich schmunzelte leicht und nickte schließlich, gemeinsam verließen wir das Schlafzimmer. Ich entdeckte Tana und Doc in dem Wohnzimmer, sie hielten gerade Händchen. Ich grinste Tana an, es schien zwischen ihnen gut zu laufen. Ich ließ mich auf dem Sofa fallen, der wirklich bequem war und sah ebenfalls die Beiden erwartungsvoll an. Vielleicht gab es etwas, was Alvaro helfen konnte. Denn ich stellte mir diese Seelenverstümmelung überhaupt nicht angenehm vor und würde ich diese Schweinehunde begegnen, dann würde ich sie allesamt kastrieren. Ich zerbrach mir jetzt nicht den Kopf, warum ich gedanklich mich für ihn einsetzte. Vermutlich lag es einfach daran, dass ich nachempfinden konnte, wie er sich fühlte.




Naveen

Ich spürte ihre Hand in Meine und sanft drückte ich sie, während wir Platz nahmen. Wir brauchten nicht lange zu warten bis die Beiden erschienen und ich musterte Alvaro. Ich bemerkte eine leichte Blässe in dem Gesicht, doch seine Augen wirkten klarer. Aber dennoch erkannte ich, dass er noch nicht ganz auf die Beine war. "Tana hat was gefunden, was dir vermutlich helfen kann", antwortete ich seine Frage und sah schließlich Tana an, damit sie weiterreden konnte.


1 078

06.03.2017, 13:58

Tana

Als die beiden zurückkamen, fiel mein Blick auf Alvaro. Er wirkte nach wie vor schwach, seine Aura durcheinander und chaotisch. Das musste ihm viel Kraft abverlangen. Kaum zu glauben, dass er noch auf beiden Beinen stehen konnte, ohne gleich einen weiteren Anfall zu erleiden.
Ich holte tief Luft, als Naveen das Wort an mich richtete. > In der Bibliothek fand ich drei sehr alte Bücher, die hilfreiche Informationen enthielten. Leider gab es keinen direkten Lösungsweg für dein Problem, aber ich habe aus all den Infos eine eigene Idee gebastelt, die funktionieren müsste. Sogar mit großer Sicherheit. Da die Sünden beziehungsweise die Seelen mein Fachgebiet sind, kann ich die einzelnen Teile sehen, die nicht zu dir passen oder die völlig fehl am Platz sind. Ich bin in der Lage, sie in eine geregelte Ordnung zu bringen, doch das ist mit Schmerz und einem Opfer verbunden. Du wirst mir Zutritt zu einer Kernerinnerung gewähren müssen, damit ich von diesem Punkt aus, das Chaos ordnen kann.<

Alvaro

Als ich mich setzte, fühlte ich mich gleich viel besser. Dass Stehen so anstrengend war, missfiel mir. Ich wollte nicht schwach sein. Nie. Doch jetzt musste ich da durch, weshalb ich mir Tanas Entdeckung anhörte. Letzteres gefiel mir so gar nicht. Da schrillten bei mir sofort die Alarmglocken. > Was bedeutet Kernerinnerung?< hakte ich sicherheitshalber nach.
> Eine Erinnerung, die dein Leben geprägt hat. Etwas sehr Wichtiges, das du nie vergessen wirst.< erklärte Tana und musterte mich eingehend. Wahrscheinlich war das gerade ihr Scan-Blick, um herauszufinden, wie es um meine Seele stand.
Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Haar, dachte nach. Es passte mir nicht, dass ich erneut jemanden in mein Innerstes hineinlassen musste. Dr. Wilson reichte aus, mehr Seelenreparaturen hielt ich einfach nicht aus. Aber wenn ich dieses Angebot nicht annahm, bestand die Gefahr, immer und immer wieder Anfälle zu erleiden, bis ich stabil genug war, um meinen Job richtig zu machen. Oder ich starb an einem Anfall. Kein schöner Gedanke.
> Nur wenn du absolute Verschwiegenheit versprichst, bei was auch immer du in mir siehst, lass ich das mit mir machen.< meinte ich ernst. Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten. Tana nickte.
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1 079

06.03.2017, 17:20

Thekla


Es klang nach Seelenarbeit und scheinbar war das auch sehr intim. Wobei ich würde auch nicht wollen, dass man meine Erinnerungen kannte und in meine Seele blicken konnte. Ich stand auf: "Okay, Doc und ich gehen in die Küche, um andere wichtige Sachen zu bequatschen und ihr macht eure Seelentherapie." Auffordernd sah ich zu Doc rüber. Dieser lächelte kurz Tana an und mir blieb fast der Mund offen. Wow, der Kerl konnte tatsächlich lächeln! Und das sah auch noch bei ihm richtig gut aus. Ich würde definitiv dafür sorgen, dass er mehr Selbstbewusstsein zeigte. Die Narbe war gar nicht mal so schlimm, zwar auffällig in dem Gesicht, aber nicht abstoßend. Ich fand, es hatte was Rebellisches. Man musste er nur richtig in die Szene setzen und da war ich ein Expertin.

Naveen


Aufmerksam hörte ich Tana zu und bewunderte sie im Stillen für ihre kluge Einfälle. Das war für mich absolut anziehend, denn mit ihr befand ich mich auf der gleiche Ebene und konnte mich mit ihr austauschen ohne jede einzelnes Wort erklären zu müssen. Ich erhob mich und sah die Beiden ernst an: "Ruft mich, solltet ihr meine Hilfe brauchen." Dann verließ ich mit Thekla das Wohnzimmer und begab mich mit ihr in die Küche. Sicherlich meinte sie die andere wichtige "Sachen" das Gegenmittel und die Sekte mit den Namen Atra Mundo.


1 080

06.03.2017, 18:51

Tana

Ungern ließ ich Naveens Hand los, weil ich sogleich seine Wärme vermisste, doch jetzt hatte ich bedeutend Wichtigeres zu tun. Alvaro brauchte eine stabile Aura, sonst würde sich das auf Dauer rächen. Schlimmstenfalls mit dem Tod. Das Versprechen, nichts zu verraten, was ich in ihm fand, würde ich definitiv halten. Ich hielt meine Versprechen. Durch all die Sünden, die ich in meinem Leben gereinigt hatte, wusste ich Dinge, mit denen ich auch zurechtkam. Alvaro würde mich mit seinem Job als Killer sicherlich nicht überraschen.
> Lehn dich zurück und schließe die Augen. Du musst vollkommen entspannt sein. Anschließend musst du an diese eine besondere Kernerinnerung denken, die dich geprägt hat. Durch sie schaffe ich es in dein Innerstes und von dort aus lässt sich der Schaden beheben.< erklärte ich ihm konzentriert dreinblickend.
Er nickte langsam, lehnte sich auf der Couch zurück und legte den Kopf auf die Rückenlehne. Seine Augen schlossen sich, er atmete tief aus. Ich wartete auf ein Zeichen, ob er bereit sei und als er kurz die Hand hob, legte ich los.

Alvaro

Zunächst spürte ich kalte Hände auf meinen Wangen, ziemlich kalt. Scheinbar war sie in ihre wahre Gestalt gewechselt, um das hier durchziehen zu können. Ich blieb die ganze Zeit über ruhig, während ich nach dieser einen Erinnerung griff, die mein Leben verändert hatte.
Damals rannte ich durch die Straßen eines kleinen, mexikanischen Dorfes. Ich war fünf. Ich hatte kein Dach überm Kopf und musste mich in dem Alter schon durchkämpfen. Essen klauen, in engen stinkenden Gassen schlafen und Menschen bestehlen stand immer auf der Tagesordnung. Ich erinnerte mich nicht an die Jahre davor. Nicht an das Gesicht einer Mutter, also auch nicht an das Gesicht eines Vaters. Ich hatte das Gefühl, allein geboren worden zu sein. Ein unangenehmes, zerfressendes Gefühl. Aber ich lebte damit. Jeden Tag. Nur an diesem einen besonderen, äußerst heißen Sommertag änderte sich mein Leben als Straßenköter. Ich war dabei einem Mann das Portemonnaie aus der Jackentasche zu ziehen, als er nach meiner Hand griff, ohne sich nach mir umzudrehen. Wie als hätte er Augen im Hinterkopf, die mich scharf musterten. Ich war in Panik geraten, glaubte, er würde mich schlagen oder irgendwo hinbringen, wo mich Schmerz erwartete. Doch zu meiner Überraschung wandte er sich mir zu, beugte sich vor und blickte mich aus dunklen Augen an, in denen ein undefinierbares Funkeln gelegen hatte.
> In dir steckt etwas Kleiner, das sehe ich. Du bist auf dich allein gestellt, nicht wahr? Wie wäre es, wenn ich dich an einen Ort bringe, wo du einen Platz zum Schlafen und viel zu essen hast. Dir wird es an nichts mangeln. Der perfekte Ort für einen Kämpfer wie dich.< Ich erinnerte mich noch sehr gut an seine tiefe Stimme. An diesen Sog in seinem Blick. Ich dachte nicht lange nach, sondern nahm sein Angebot sofort an. Zu der Zeit hatte ich bloß einen Schlafplatz und etwas zum Essen gebraucht. Er bot es mir an, also blieb mir nicht wirklich eine Wahl, als ihm einfach ins Ungewisse zu folgen.
Damit begann mein Leben als Vollstrecker.
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