Bitte, bitte
Tana
Als Thekla aufstand, stellte ich fest, dass es ihr schon viel besser ging. Das erkannte ich an ihrer ruhiger fließenden Aura. Ich freute mich, dass ich ihr irgendwie helfen konnte und auf ihre Bitte hin flackerte mein Blick zu ihrem Rücken. > Ok, ich schaue es mir mal an.<
Auch ich richtete mich auf und hob das Shirt auf ihrem Rücken so weit hoch, dass ich die Rune in ihrer Vollständigkeit anschauen konnte. Hm, auf den ersten Blick hatte sich überhaupt nichts verändert, aber ich fuhr sicherheitshalber mit den Fingerspitzen über die Linien des Males. Energie vibrierte in der Luft.
> So wie ich das sehe, ist die Rune etwas schwächer als sonst. In dir herrscht ein kleines Ungleichgewicht, was die Energien betrifft.<
Alvaro
Ich setzte mich mit meinem Laptop im Schoß aufs Sofa und loggte mich ins Darknet ein. Da ich nun die Namen hatte, fiel es mir leichter nach ihnen zu suchen und die Foren durchzugehen, in denen sie regelrecht angehimmelt wurden. Kranke Schweine... Wie konnte man diese dämonischen Geschlechter anbeten? Kein Wunder, dass es für sie ein Leichtes war, neue Leute zu rekrutieren. Sie brauchten sich nur die Kommentare durchzulesen und wussten schon, wer ihnen loyal ergeben war. Ekelhaft, ganz Atra Mundo war schlichtweg ein großer eiternder Pickel auf der Erde.
Nebenbei machte ich mir Notizen zu den einzelnen Familien: Hauptsitz, Familienmitglieder, irgendwelche Skandale der Vergangenheit, Kontakte zu anderen Familien. Zu schade, dass es keine Polizeiakten zu ihnen gab, sonst hätte ich mich auch dort austoben können. Doch bei dämonischen Familien wurden die Akten meist nach kurzer Zeit "entsorgt". Wer Geld hatte, besaß eben Macht. Bei den Sacharows lief es nicht anders ab.
Plötzlich kam mir eine verdammt gute Idee. Ich rief den Russen an, denn wenn ich keine Mittel mehr fand, um an mehr Infos zu kommen, gab es ihn. > Guten Tag, Alva, irgendwie habe ich mit dir gerechnet.<
> Ich kenne ein paar Namen.< Mehr sagte ich nicht, weil ich wusste, dass er verstand. Es klickte in der Leitung, ein eigenartiges Surren ertönte.
> Ok, wir haben eine halbe Minute Zeit, in der wir ungestört reden können. Welche Namen?< wollte der Russe ernst wissen und ich hörte im Hintergrund Gemurmel. Wenn ich mich nicht irrte, war es seine Frau Enya.
Ich nannte ihm die Namen. > Das Wichtigste habe ich zusammengestellt, aber ich denke, dass du den Rest besser erledigen kannst. Falls du etwas höchst Interessantes findest, schick es mir. Wir haben jetzt endlich eine Spur.<