Ansonsten alles gut?

Tana

Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen, als er das sagte. Es freute mich nach wie vor, wenn er von sich aus zu mir und dabei auch noch nächtigen wollte. Ich strahlte ihn regelrecht an. > Das wäre wirklkich schön. Ich kann auch viel besser schlafen, wenn du in meiner Nähe bist. Normalerweise habe ich hin und wieder Anfälle, aber bei dir passiert das nicht.< gestand ich offen und ehrlich.
> Musst du dann also jetzt zum Orden oder hast du ihre Nummer?<

Alvaro

Naja, das war schon mal ein Fortschritt. Aber keiner, mit dem ich etwas anfangen könnte. Illya selbst schien nicht mehr zu wissen, wie er sie dazu bringen konnte, endlich die Karten offen auf den Tisch zu legen, daher stand er auf und richtete sein Jackett.
> Ich denke mal, dass es besser wäre, wenn ihr euch allein mit ihr unterhalten würdet. Macht etwas Schönes mit ihr, lenkt sie ab. Wenn sie unbedingt bei dir sein will, dann wird sie dir früher oder später den Grund ihres Auftauchens nennen. Ich weiß natürlich, dass ihr zurzeit im Visier von Atra Mundo seid, doch seid beruhigt. Solange das Mädchen hier ist, verdoppele ich den Einsatz meiner besten Leute, um eure Sicherheit zu gewähren.<
Ich wollte immer noch nicht das Mädchen bei mir behalten, doch so wie ich Illya kannte, würde er mir keine Wahl lassen. Das kotzte mich zwar an, aber ich hatte keine Lust mich mit dem Riesen anzulegen. Nicht umsonst war er jetzt dort, wo er eben war. > Na gut, ich begleite dich noch zur Tür.<

Joah, arbeite nebenbei an meiner AuPair Bewerbung

Tana

Es beruhigte mich zu wissen, dass sich unsere Wege nicht wieder trennen mussten, daher bestellte ich uns sogleich ein Taxi und nickte. > Ja, das kannst du bei mir tun. Außerdem habe ich etwas Hunger bekommen und brauche dringend eine kleine Stärkung.< meinte ich mit dem Blick auf das Phone gerichtet, während wir uns dem Punkt näherten, an dem das Taxi uns abholen würde. Direkt vor dem Restaurant abgeholt zu werden, war nämlich keine gute Idee.

Alvaro

An der Tür angekommen, lehnte ich mich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Blick blieb ernst. > Du willst wirklich dieses Kind bei mir lassen? Obwohl du weißt, dass man uns jederzeit angreifen und töten könnte? Kannst du das wirklich tun?<
Immerhin war er ein verdammter Kinderliebhaber und dass er dazu in der Lage war, überraschte mich. > Wenn sie wirklich ein Wesen ist, das wir nicht kennen, bin ich mir sogar sicher, dass eher sie überleben würde als ihr beide. Ich würde kein Kind einer großen Gefahr aussetzen, wenn ich nicht wüsste, dass da mehr ist als nur kindliches Getue. In ihr steckt viel Kraft. Eine, die nicht einmal mein Vater näher beschreiben konnte und das darf was heißen. Versuch sie für dich zu gewinnen, spiel mit ihr und dann wird sie reden.<
Mit diesen Worten klopfte er mir zweimal kräftig auf die Schulter, ehe er sich abwandte und ging. Ich sah ihm hinterher und seufzte schwer. Mal sehen, was mich heute Abend noch erwartete.

Oh ja, das will ich. Aber bis dahin hoffe ich, dass kein Krieg ausbricht, wenn man bedenkt, was gerade in der Politik los ist uff...

Tana

> Dann kannst du gleich all das bestellen, was du für deine Mahlzeit brauchst. Zusammen zu kochen, hat bisher immer Spaß gemacht.< meinte ich lächelnd, als sich der Wagen in Bewegung setzte. Dabei fiel mir noch etwas ein. > Soll ich wieder eine indische Spezialität zubereiten? Für uns beide?< Letztes Mal hatte ihm die Vorspeise gemundet, daher würde es mich sehr freuen, sollte er noch mehr aus meiner Heimat kennenlernen.

Alvaro

Als ich ins Wohnzimmer ging, rauschte Thekla an mir vorbei und verschwand in der Küche. Ich vermutete, dass das Kind gar nicht kooperativ handelte und wusste selbst nicht, was ich jetzt tun sollte. Kaum setzte ich mich ihr gegenüber hin, faltete ich die Hände im Schoß zusammen und versuchte freundlich zu wirken. Der Umgang mit Kindern war mir leider nicht in die Wiege gelegt worden, daher erinnerte ich mich an die Zeit mit Irene zurück, weil sie stets gewusst hatte, was zu tun war.
> Woher hast du das Foto, Elin? Kannst du mir das bitte sagen? Irene war sehr wichtig für mich und ich möchte sehr gern wissen, wie du an dieses Bild kommst. Eigentlich dürfte es nämlich nicht existieren.< Auch wenn sie ein Kind war, nahm ich einfach mal an, dass sie mehr verstand wie eine Sechsjährige.
Es kam keine Reaktion. Sie rutschte nur vom Sofa runter und kam zu mir, um sich auf meinen Schoß zu setzen. Einfach so. Ohne Grund. Ihre kleinen Ärmchen schlangen sich um meine Taille und sie drückte ihren zierlichen Körper an meinen. Ich versteifte mich leicht.

Oh ja leider... Naja, schaust du was nebenbei an?

Tana

Meine Augen leuchteten bei seinen Worten auf. Nicht nur er merkte, wie gut wir uns gegenseitig taten. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln und stieg gemeinsam mit ihm aus, da wir nun angekommen waren. > Du hast auch einen sehr guten Einfluss auf mich. Auch wenn mir meine Sündenfresserin hin und wieder große Schwierigkeiten bereitet, bin ich bei dir sehr viel ausgeglichener.< sagte ich ehrlich.
Wir begaben uns nach oben, ich öffnete die Tür und begegnete sogleich meinem Kater, der miauend auf mich zukam. Wieder einmal hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen und es trübte meine Laune, ihm so wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Wenigstens nahm er mir das nicht übel.

Alvaro

Da sie nicht anwortete, fragte ich nicht weiter nach, sondern versuchte ruhig zu bleiben. Normalerweise war ich in solchen Dingen nicht besonders geduldig, aber sie war ein Kind... Ich konnte doch nicht einfach gemein werden, sonst würde sie zu weinen anfangen und das würde mich nur noch mehr stressen.
Dann kam Thekla plötzlich zurück und ich sah zu ihr. > Ich habe die Art von Filmen nie gesehen. Sind die wirklich so gut, wie man sagt?<

Oh hahaha heute am Ostermontag laufen echt gute Filme Ich schau gerade den zweiten Hobbit-Teil an

Tana

Nachdem ich meinen Kater gekrault hatte, stand ich wieder auf und drehte mich zu Naveen um. Etwas in seiner Aura hatte sich drastisch verändert. Keine schlechte, sondern eine sehr gute Veränderung. Sie strahlte viel heller als sonst und verursachte schnelles Herzklopfen. Meine eigene Aura reagierte auf ihn.
Ich ahnte, was das zu bedeuten hatte und konnte mir ein verliebtes Lächeln nicht verkneifen. > Ich hol dir kurz das Tablet, damit du bestellen kannst. In der Zwischenzeit bereite ich die indische Mahlzeit zu.< grinste ich ihn an und brachte ihm das Gerät, das wie immer auf dem Couchtisch lag.

Alvaro

Ich zuckte unschlüssig mit den Schultern. Ob es der Kleinen gefiel oder nicht, wir würden sehen. Da sie auf meinem Schoß saß, musste ich sie in den Arm nehmen und mich neben Thekla setzen, da man von hier aus besser das Geschehen im Fernsehen verfolgen konnte.
Das Mädchen kuschelte sich enger an mich, so wie Thekla zuvor und wieder einmal wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Ich kannte es nicht und doch löste es etwas Komisches in mir aus. Ich wusste nur nicht, was.

Ach, so Fantasy ist voll mein Ding XD Gute Nacht

Tana

Während ich die Zutaten für Vindalho heraussuchte, dachte ich daran, wie schön es war, mit Naveen zusammen zu sein. Wenn er in meiner Nähe war, verspürte ich nicht diesen Druck auf der Brust. Die Angst, es könnte jederzeit jemand auftauchen und uns das Leben nehmen. Er schmälerte meine Furcht vor dem, was geschehen könnte.
Als er dann in die Küche kam, nickte ich. Ich wusste, dass das mit dem Orden eine unangenehme Sache für ihn war, doch ich würde ihn nicht dazu drängen, mir mehr darüber zu erzählen. Manchmal konnte man das einfach nicht, wenn man noch nicht dazu bereit war und dafür hatte ich größtes Verständnis.

Alvaro

Kurz wanderte mein Blick zu Thekla und ich sah, dass sie etwas beschäftigte. Nichts Gutes, sonst würden ihre Mundwinkel nicht so tief hängen. Ich runzelte die Stirn. Was ging ihr bloß durch den Kopf? Nervte sie die Sache mit der Kleinen? Wollte sie gar nicht hier sein?
Auch wenn sie die Idee mit den Disney-Filmen gehabt hatte, wäre ich echt dankbar für jede weitere Hilfe. Aber ich konnte sie ungern danach fragen, wenn das Kind direkt auf mir hockte.
> Wenn du gehen möchtest, kannst du das gern tun, Thekla. Ich habe das Gefühl, dass dir die Situaton missfällt und ich will nicht, dass du dich dazu zwingst, hier zu bleiben.< brachte ich dann doch hervor. Aufmerksam sah ich sie an.

Tana

Nach und nach nahm das Gericht an Gestalt an. Es war nicht so aufwendig, wenn man sich die einzelnen Schritte aufteilte, daher ging es recht zügig voran. Nebenbei summte ich ein Lied, das ich letztens im Radio gehört hatte und lauschte nicht Naveens Worten, weil das einfach nicht mein Ding war. Es gehörte sich nicht zu lauschen, es sei denn es handelte sich um den Feind selbst.
Als ich mir ein Glas Wasser einschenkte, spürte ich Barrys weichen Körper an meinen Waden und musste lachen. > Na, mein Schmusekater? Du hast mich vermisst, nicht wahr?<
Ich beugte mich vor und begann ihm über das Fell zu streicheln, was ihn wohlig schnurren ließ. Ich liebte diesen Kater so sehr. Er hatte mir in schweren Zeiten sehr geholfen.


Alvaro

Wieder versteifte ich mich, aber diesmal nicht wegen der Kleinen, sondern wegen Thekla. Etwas stimmte nicht. Da war eine komische Spannung zwischen uns, die mir nicht gefiel. Noch vor dem Besuch war alles im grünen Bereich gewesen, doch jetzt suchte sie das Weite. Das passte mir nicht. Absolut nicht.
Trotzdem rührte ich mich nicht vom Fleck, sondern starrte stur auf den Fernseher. Ich wollte nicht nachgeben. Wieso auch? Sie müsste doch schon längst wissen, dass ich eher der wortkarge Mensch war, wenn es um gefühlsduseliges Zeug ging. Aber vor allem machte es mich wütend, dass ich recht behielt. Indem sie Gefühle für mich entwickelt hatte, erschwerte das unsere gute Beziehung zueinander und ich verletzte sie irgendwie, ohne es wirklich zu wollen. Ich hatte es gewusst. Diese Liebe verursachte nur Probleme.
Die Bewegung auf meinem Schoß riss mich aus meinen Gedanken. Das Mädchen sah mit großen Kulleraugen zu mir auf und schien nach etwas in meinem Gesicht zu suchen. Ich runzelte die Stirn. Jetzt hatte ich auch noch dieses Problem am Hals. Sie sagte nichts, welch ein Wunder, und schaute wieder zurück zum Fernseher. In diesen Disney-Filmen wurde einfach viel zu viel gesungen.

Tana

Langsam breitete sich ein unglaublich leckerer Duft in der Küche aus und ich atmete ihn tief ein. Oh ja, ich war mir sicher, dass mir das Gericht wieder gelingen würde. Für Naveen gab ich mir nämlich extra Mühe. Das stetige Klopfen an den Fensterscheiben sagte mir, dass es zu regnen begonnen hatte. Scheinbar war das Wetter auch nicht über die aktuelle Situation zufrieden.
Dann klingelte es und ich hörte Naveens Stimme. Seine Bestellung war gekommen. Ich lächelte still in mich hinein und genoss das Gefühl, das mich jedes Mal durchflutete, wenn ich an ihn dachte.

Alvaro

Als die Tür ins Schloss fiel, spürte ich einen eigenartigen Druck auf der Brust. Unwillkürlich rieb ich mit der flachen Hand über die Stelle und versuchte mich weiterhin auf den Film zu konzentrieren. Auch wenn all das viel zu kitschig war, musste ich sagen, dass sich die Leute bei den Animationen viel Mühe gegeben hatten. Dem Mädchen schienen diese Filme zu gefallen, da sie manchmal im Takt mit dem Kopf nickte und dabei leise summte. Wieder diese melodische Klang, ähnlich eines Engels und doch irgendwie nicht.
Manchmal glaubte ich, Bruchstücke von Irene selbst in diesem Kind wiederzuerkennen, aber das war wohl reine Wunschvorstellung. Ich vermisste sie. Sie würde mir zu helfen wissen und ich müsste mich nicht weiterhin wie ein hoffnungsloser Fall fühlen.
Erneut bewegte sich die Kleine auf meinem Schoß und sah mich an. Diesmal konnte ich mich nicht zurückhalten. > Wir sind jetzt allein, alle sind weg. Willst du mir jetzt nicht endlich verraten, warum du mich gesucht hast? Und woher du das Bild hast?<
Ich wartete.

Tana

Sobald Naveen die Küche betrat, bemerkte ich den Aufruhr in seiner Aura, wollte aber nicht gleich danach fragen, weil er bestimmt erst selbst über das, was ihn beschäftigte, nachdenken musste. Daher ging ich sogleich auf das Thema mit dem Essen ein. > Ja, dieses Mal ist das Gericht etwas schärfer, aber ich milde es etwas ab, damit es dich nicht gleich erschlägt.< grinste ich ihn breit an, während ich weiter das Essen zubereitete.

Alvaro

Eine halbe Stunde war vergangen und das Mädchen hatte immer noch nichts von sich gegeben. So langsam fühlte ich mich echt verarscht. War das irgendein dummer Test? Oder vielleicht sogar ein Scherz? Ich bezweifelte, dass Illya das tun würde, weil das einfach nicht sein Stil war, aber irgendwas stimmte nicht. Mit jeder verstreichenden Minute wuchs mein Frust.
Das Mädchen schien währenddessen in ihrer ganz eigenen Welt zu sein, denn sie summte weiterhin vor sich hin, als wäre es normal auf meinem Schoß zu hocken und Disney-Filme anzuschauen. Ich unterdrückte ein wütendes Schnauben, denn ich wollte ihr keine Angst machen. Ich war nicht jemand, der Kindern wehtat oder dergleichen, auch wenn ich in meiner Laufbahn einige ziemlich dunkle Tage gehabt hatte, auf die ich absolut nicht stolz war. Allein der Gedanke daran löste Hass auf mich selbst aus.
> Hey, wie wäre es, wenn ich dir mein Atelier zeige?< Irene hätte das an meiner Stelle sicherlich vorgeschlagen, daher versuchte ich etwas Persönliches von mir preiszugeben, um sie dazu zu bewegen, dasselbe von sich aus zu tun.

Tana

> Man nennt es Vindalho. Es ist normalerweise sehr scharf, aber ich verzichte auf die extremen Gewürze und bereite es zudem mit Hühnerfleisch zu. Meistens wird nämlich Schweine- oder Rindfleisch benutzt.< erklärte ich ihm und inhalierte den leckeren Duft, während das Gericht mehr und mehr Form nahm. Mein Magen stieß ein leises Knurren aus. So langsam hatte ich echt großen Hunger.
> Was machst du?<

Alvaro

Ihre Augen leuchteten auf, sobald ich diesen Vorschlag machte und sie sprang von meinem Schoß runter. Vergessen war der Disney-Film. Ob ich geschmeichelt sein sollte? Vielleicht.
Ich ging vor, öffnete die Tür und erblickte zuerst den Fuchs, den ich in Gedanke an Thekla erschaffen hatte. Ihre Reaktion war mir dermaßen gegenwärtig, dass ich wieder dieses Ziehen in der Brust verspürte. Als wäre es falsch, sie hier nicht bei mir zu haben. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und streckte meine Hand einladend aus. > Du kannst dich umschauen, aber bitte fass nichts an. Wenn du dir etwas näher anschauen willst, zeige ich es dir.< meinte ich zu der Kleinen, die zuerst den Fuchs ansteuerte.
Geschmack hatte sie, das musste man ihr lassen. In ihren Augen war ein Funkeln, das mich stark an Irene erinnerte und wieder einmal fragte ich mich, woher sie kam und was sie hier zu suchen hatte.