Guten Aaaabend Na, gute Laune?

Tana

Mein Herz machte einen Satz. Ich würde so gern neben ihm schlafen, geborgen in seinen Armen und eingehüllt in seinem waldigen Duft, doch heute standen die Dinge anders. Als ich in das angenehm warme Wasser glitt, schloss ich wohlig seufzend die Augen und versuchte an nichts Schlimmes mehr denken. Jetzt brauchte ich definitiv meine Ruhe. Frei von Ängsten und Sorgen.

Alvaro

Da ich mich nicht weiter mit solchen Gedanken quälen wollte, tat ich das, was ich am besten konnte. Arbeiten. Am Fußende des Bettes lag immer noch mein Laptop, der Stift und das beschriftete Blatt Papier. Damit ging ich ins Wohnzimmer, setzte mich auf die Couch und schaute mir die weiteren Videos von Kain an. Eines nach dem anderen. Auch wenn es mich schmerzte, sein vertrautes Gesicht so lebhaft vor mir zu sehen, blieb ich bei der Sache und konzentrierte mich sowohl auf seine Hände als auch auf seine Mimik.
Damals waren wir ein eingeschweißtes Team gewesen. Gemeinsam mit seiner kleinen Schwester Veena. Ich hoffte für die beiden, dass sie wo auch immer sie jetzt sein mochten, zueinander gefunden hatten. Lange genug war ihnen Leid zugefügt worden. Sie verdienten ihren Frieden. Ich selbst musste noch eine wichtige Mission erledigen und dann würde man mich auch holen kommen. Das Gefühl, bald mein Ende zu finden, war nach wie vor präsent.
Als ich eine kleine Pause machte, fuhr ich mir fahrig übers Gesicht, seufzte tief und blickte auf die Notizen hinab. All die Schlüsselbegriffe ergaben für mich keinen Sinn. DNA. Tests. Vollstrecker. Lügen. Lazarus. Graben. Manipulation. Vorfahren.
Was wollte mir Kain sagen, verdammt? Ich hatte keinen Nerv für solche Rätselspielchen und doch musste ich weitermachen, um die Lösung zu finden. Ich ließ nie etwas unvollendet.

Ach ja, arschkaltes Wetter... Es hat wieder geschneit XD Oh ja Schoko will ich nachher auch *_* Mir geht es gut, bissle müde

Tana

Das Bad war so wohltuend, dass ich mich nicht vom Fleck rühren wollte. Aber langsam schrumpelte meine Haut zusammen. Mit einem entspannten Seufzen stieg ich aus dem Wasser, trocknete mich mit einem weichen Badetuch ab und schlüpfte in meine Alltagssachen, weil ich nichts zum Schlafen dabeihatte. Doch das störte mich nicht besonders.
Ich säuberte die Wanne, weil ich das immer so machte und erst dann begab ich mich ins Schlafzimmer, wo ich eine keuchende Thekla auf dem Boden erblickte. Ihre Aura war völlig unruhig. > Thekla, was ist passiert?< fragte ich sie alarmiert und kniete mich neben sie, um meine Hände auf ihre Oberarme zu legen. Verletzungen hatte sie keine.

Alvaro

Schließlich kam ich beim letzten Video an und was ich sah, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Kain wirkte dermaßen abgekämpft, dass es einem Wunder glich, wie er noch die Augen offen halten konnte. Seine Lippen waren spröde, tiefe Schatten hatten sich unter seine Augen gegraben und seine Gesichtsfarbe ähnelte einem weißen Laken. Er sah krank aus, schwer krank. Auch seine Stimme klang nicht kräftig, sondern stark geschwächt. Ich erkannte ihn nicht wieder.
Er richtete die Kamera, sodass nur sein Gesicht zu sehen war und er blickte mich direkt an. > Alvaro, wenn du das hier siehst, wird es nicht lange dauern, bis du von meinem Tod erfährst. Man wird dir bestimmt sagen, ich wäre bei einem schweren Auftrag ums Leben gekommen, aber das stimmt nicht. Ich will, dass du das weißt. Veena hat keine Botschaft erhalten, denn ich weiß, dass sie noch vor dir sterben wird. Jeder von uns hat ein Ablaufdatum. Bis vor kurzem war mir das nicht klar, aber ich habe Nachforschungen angestellt. Wir sind zum Tode verurteilt. Alles, was sie mit uns gemacht haben, jeder Eingriff von Dr. Wilson, diente nur zur Manipulation unseres Geistes. Ich bin mir sicher, dass du längst meine geheimen Botschaften entdeckt hast und ich hoffe, dass du dir alles Wichtige notiert hast. Wenn du das hier siehst, wird sich in einer halben Stunde ein Virus aktivieren, das all die Videos löscht. Endgültig.
Ich will, dass du herausfindest, wer wir wirklich sind, Alvaro. Leider kam ich nicht allzu weit. Im Anhang findest du eine Datei mit Notizen von mir. Sie ist verschlüsselt. Das Passwort ist unser Codewort, das wir mal zusammen festgelegt haben. Du, Veena und ich. Die zweite Hürde ist das richtige Zusammensetzen der Schlüsselbegriffe.
Bitte, pass auf dich auf. Du wirst immer ein Bruder für mich bleiben. Heute, morgen, für immer.<
Das Video endete. Alles in mir fühlte sich kalt an. Abgestorben. Ich spürte, wie meine Hände zu zittern begannen und dann bemerkte ich einen Tropfen auf der Tastatur. Dann noch einen und noch einen und noch einen. Es hörte nicht auf. Meine Augen brannten. Der Damm brach.

Ja, ich verstehe auch nicht, was mit dem Wetter los ist... Ach vielen Dank Naja, schon ein wenig XD Hast du entspannt?

Tana

Dass sie mich einfach anknurrte, ließ mich darauf schließen, dass sie noch nicht ganz bei Sinnen war. Daher nahm ich meine Hände von ihr und schüttelte lächelnd den Kopf. > Ist schon gut. Albträume können wirklich fies sein.< erwiderte ich und stand auf.
> Willst du darüber reden?<

Alvaro

War ich damals bei der Nachricht von Kains Tod wie ein wildes Tier an die Decke gegangen, erlitt ich diesmal einen heftigen emotionalen Ausbruch. Ich war normalerweise nicht der Typ fürs Rumheulen, Schluchzen und was noch dazugehörte, aber Kain zu sehen, zu hören, dass sein Tod geplant gewesen war, erfüllte mich mit so viel Trauer und Wut, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Den Laptop hatte ich längst beiseite gelegt, weil ich ihn nicht versehentlich an die Wand schmeißen wollte. Mein ganzer Körper krampfte sich bei jedem Schluchzer zusammen und ich versuchte zu verdauen, was ich gerade erfahren hatte. Wir Vollstrecker besaßen also ein Ablaufdatum. Daher also mein Instinkt, dass mich bald der Tod holen würde. Aber warum? Warum tat man uns das an? Wir hatten so viel für diese beschissene Ausbildung getan und im Anschluss so viel gemordet, dass ich ein Stadion mit Opfern füllen konnte.
Und das nur, um wie ein Schwein abgeschlachtet zu werden, weil man ab einem Zeitpunkt zu nichts mehr taugte. Kain war gestorben, Veena dann auch. Dr. Wilson hatte ihr wohl den Todesstoß gegeben. Er und diese verdammte Organisation, die uns ausbildete. Wann war meine Deadline? Wann genau musste ich mit dem Tod rechnen? Und was meinte Kain damit, dass ich herausfinden sollte, wer wir wirklich waren? Menschen, oder nicht? Mutierte Menschen. Oder steckte mehr dahinter?
Ich gab einen gequälten Laut von mir und kämpfte gegen das schlimme Gefühl des Verlustes an. Es war einfach zu viel für mich. Viel zu viel.

Na supi und du schaust jetzt bestimmt was mit Essen an? XD

Tana

Ich akzeptierte ihre Entscheidung und kroch ebenfalls unter die Decke. Jetzt erfasste mich eine schreckliche Müdigkeit nach der schönen, entspannten Stunde im Bad, daher murmelte ich eine "Gute Nacht" und schlief prompt ein. Träume suchten mich nicht heim. Dafür war mein Geist von den ganzen Heilungen und Strapazen des Tages viel zu geschwächt.

Alvaro

Nur am Rande bemerkte ich eine Bewegung, aber ich steckte so tief in diesem schwarzen Loch, dass ich mir nicht die Mühe machte, eine gefasste Haltung einzunehmen. Mir war gerade so ziemlich alles egal. Wie viele Schicksalsschläge würde ich noch ertragen müssen?
Zwei kleine, schlanke Ärmchen legten sich um meine Taille. Es war die Kleine. Elin. Eigentlich war das ein schöner Name und doch wollte ich ihn mir nicht einprägen. Denn, wenn ich das tat, würde sie mir ans Herz wachsen und dann würde sie sterben. So wie jeder in meinem Umfeld. Aber als sie ihren kleinen Körper an mich drückte und ihre warme Wange an meine presste, quollen noch mehr Tränen aus meinen Augen hervor. Zum ersten Mal war ich froh, dass sie zur wortkargen, geheimnisvollen Sorte gehörte. Einem Teil von mir war dieser Ausbruch nämlich peinlich.
> Traurig sein gut. Ist wie Reinigung. Danach scheint Sonne.< sprach sie leise mit ihrer zarten Stimme. Sie war wahrlich kein kleines Kind mehr. Dafür verstand sie viel zu gut, was ein Erwachsener empfand.
Da ich niemanden sonst hatte und ich gerade wirklich jemanden brauchte, der mir Halt gab, erwiderte ich ihre Umarmung und zog sie auf meinen Schoß. Ein wildfremdes Mädchen, das mir nach wie vor nicht verraten wollte, warum sie nach mir gesucht hatte. Aber hier und jetzt war ich ihr dankbar, dass sie mir scheinbar Trost spenden wollte. Jeder andere Erwachsene hätte wohl an meiner Stelle, sofort die Tränen weggewischt und das Kind wieder ins Bett zitiert, aber ich war kein Vater. Und auch als Kind war ich oftmals mit Emotionen von Älteren konfrontiert worden, daher gab ich mich der Wärme hin, die die Kleine aussandte.

Hahhahaa wie kannst du da ruhig zusehen? XD Ich schau eine Krimiserie an

Tana

Diesmal schlief ich aus. Ich brauchte jede einzelne Minute, um wieder bei Kräften zu sein. Wer wusste schon, was mich an diesem Tag erwartete? Bestimmt nichts Gutes, wenn ich an die letzten Tage dachte. Ganz langsam erwachten Geist und Körper. Ich gähnte, streckte mich und registrierte den leeren Platz neben mir. Thekla war scheinbar schon wach.
Schlaftrunken richtete ich mich auf und rieb mir über die Augen. Ein neuer Tag, eine neue Chance alles besser zu machen.

Alvaro

Etwas Helles durchdrang meine geschlossenen Lider und ich brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass das Sonnenlicht war. Ich öffnete träge die Augen, blinzelte mehrmals. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte man ihn stundenlang mit einem Hammer gefoltert. Ich verzog das Gesicht.
Dann wurde mir bewusst, dass ich nicht in meinem Bett, sondern auf der Couch lag. Die Kleine in meinen Armen. Sie schlief noch. Tief und fest. Ihr langes Haar hüllte sie wie ein weißer Umhang ein. Ihr Gesicht wirkte engelsgleich und doch war sie kein Himmelswesen. Sie so zu sehen, weckte in mir einen starken Beschützerinstinkt. Damals, als ich in ihrem Alter gewesen war, hatte ich niemanden gehabt. Sie schien ebenfalls auf sich allein gestellt zu sein, sonst wäre sie wohl kaum ins Ungewisse aufgebrochen, um nach mir zu suchen. Das zu wissen, weckte Wärme in mir. Es war nicht dieselbe, die Thekla in mir auslöste, aber sie hatte eine ähnliche positive Wirkung auf mich.
Um sie nicht zu wecken, löste ich mich langsam von ihr und entdeckte den schwarzen Bildschirm meines Laptops, der auf dem Boden lag. Unversehrt. Ich erinnerte mich nicht daran, wann ich einfach eingeschlafen war, mit Elin in meinen Armen. Die Trauer um Kain und Veena hatten mich dermaßen ausgelaugt, dass mein Körper in eine Art Schlafkoma gefallen war.

Soso, diese Maßnahmen triffst du also XD

Tana

Als Thekla erschien, wünschte ich ihr auch einen guten Morgen. Sie wirkte nicht ganz ausgeruht, aber sie stand auf beiden Beiden und hatte einen entschlossenen Glanz in den Augen. > Nein, gehen wir. Ich trage sowieso meine normale Alltagskleidung.< meinte ich abwinkend, während ich aufstand, die Hände in mein langes Haar grub und es im Gehen etwas richtete.
Ich spürte, dass zwei weitere Auren wach waren. Der junge Mann war also noch am Leben. Den höheren Mächten sei Dank.

Alvaro

Nachdem ich die Sachen abgeräumt und zurück ins Schlafzimmer gebracht hatte, ging ich in die Küche, um Frühstück zu machen. Heute hatte ich ausnahmsweise keine Lust auf ein Sandwich, daher stieg ich auf Obst und Naturjoghurt um. Etwas, das ich nicht oft zu mir nahm, aber mir war jetzt danach.
In Gedanken versunken setzte ich mich an die Kücheninsel und dachte an das, was Kain gesagt hatte. Diesmal sah ich die Sache ein wenig rationaler. Ich musste mich an die Fakten halten. Keine Emotionen. Den Ausbruch hatte ich hinter mir, jetzt galt es nach vorne zu schauen. Selbst die Kleine wusste das. Nachher würde ich die Datei öffnen und mir seine Notizen durchlesen. Ob bereit oder nicht, ich musste wissen, warum man uns einen Timer in die Brust setzte und woran sie festmachten, wann der Zeitpunkt des Todes gekommen war. Kaum zu glauben, dass ich diesen Leuten gedient hatte. Vergeudete Zeit, eine Beleidigung an mich selbst.
Als das Phone in meiner Hose vibrierte, zog ich es hervor und las die Nachricht. Sie war von Thekla. Augenblicklich verschwand der Groll meinen Vorgesetzten gegenüber und ich spürte erneut diese Sehnsucht, die nicht in Worte zu fassen war. Gestern Abend hätte sie bei mir sein sollen. Genau dann, als ich zusammengebrochen war. Hätte mein Leben auf dem Spiel gestanden, wäre sie wohl gekommen, denn sie spürte scheinbar, wenn ich meinen Lebenswillen verlor. Schade, dass das auch nicht bei emotionalen Ausbrüchen der Fall war. Es fiel mir einfach verdammt schwer, Schwäche zuzugeben...
Seufzend tippte ich: Morgen. Ja, sie war artig. Sie ist ein besonderes Kind, sehr pflegeleicht. Ich weiß nicht, ob es einen Sinn macht, sie mit irgendwas zu locken. Sie erscheint mir viel zu schlau dafür. Aber sie hat einen Narren an den Fuchs gefressen, den ich gemacht habe. Wie ist die Situation bei euch?

Hahaha witzige Vorstellung

Tana

Bevor Thekla näher auf den jungen Mann zugehen konnte, erschien Naveen. Wie ich mir bereits gedacht hatte, lag der arme Kerl in einer anderen Welt seiner Gedanken. Reiner Schutzmechanismus. Ich musterte seine Aura genauer, suchte in den äußeren Kreisen nach offensichtlichen Schäden, aber die lagen eher in den tieferen Hüllen. Es würde eine sehr lange Zeit dauern, bis er wieder halbwegs "normal" war. > Ok, frühstücken wir zuerst, dann können wir uns überlegen, was wir mit ihm machen.< meinte ich.
In der Küche setzte ich mich sofort an den Tisch und betrachtete das, was Naveen zubereitet hatte. > Danke.< sagte ich lächelnd.

Alvaro

Als ich fertig mit Frühstücken war, räumte ich alles ab und überlegte, was Elin wohl gern essen würde. Müsli vielleicht? Hatte ich das überhaupt da? Ich suchte in den Küchenschränken nach einer Packung, fand aber keine. Daher bestellte ich mir gleich mehrere Sorten, die mir schmackhaft erschienen und steckte das Phone wieder weg.
Anschließend nahm ich eine kalte Dusche, um richtig wach zu werden und zog mich im Schlafzimmer an. Ganz in Schwarz, wie immer. Da die Kleine weiterhin im Land der Träume wandelte, nahm ich mir die Zeit, um mir die Datei von Kain anzusehen. Doch der Anblick der gelöschten Videos versetzte mich wieder in die gestrige Stimmung zurück. Jetzt würde ich sein Gesicht nie wieder sehen. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr mich.
Ich schüttelte dieses Gefühl ab und wollte die Datei öffnen, als mein Phone erneut vibrierte. Der Verletzte schien wohl ein Trauma erlitten zu haben, was mich nicht besonders wunderte. Wenigstens ging es den anderen gut.
Wie du schon sagtest, Doc ist ein Schlaukopf. Er wird wissen, was zu tun ist. Mir selbst geht es mies, aber das ist eine andere Geschichte... Findet heute eigentlich ein weiteres Gespräch in der großen Runde statt? Immerhin rückt der Angriff näher.

Tana

Da Naveen finnische Spezialitäten im Haus hatte, schaute ich mir alles genau an und probierte von allem etwas. Insbesondere jetzt, wo ich die Chance dazu hatte. Nachher würden wir genug zu tun haben, nicht nur wegen des jungen Mannes. Vielleicht würde ich ihm nachher etwas heilende Energie schenken, die sich auch auf den Geist auswirkte, aber den Rest musste er selbst machen. Fremde Einflüsse waren nicht immer gut.

Alvaro

Nun, da ich die Nachricht abgeschickt hatte, konnte ich mich wieder auf Kains Notizen konzentrieren, aber wieder riss mich das Vibrieren meines Phones aus den Gedanken. Hatte Thekla so schnell geantwortet? Nein, es war Aram. Der freche Bengel mit den Zauberkräften. Was ich las, gefiel mir gar nicht.
Wie abgemacht, habe ich mich auf die Suche nach den magischen Linien begeben und was ich fand, war höchst alarmierend. Da braut sich ziemlich große Scheiße an und wenn ich sage groß, dann meine ich GROß! Wenn ich es nicht besser wüsste, planen sie den Angriff schon heute Abend. Die Linien sind viel zu stark belastet, um damit bis morgen zu warten. Möglicherweise hat Atra Mundo vorsätzlich falsche Infos verbreitet und nur den engsten Kreis eingeweiht... Vertraut mir, wenn ich euch sage, dass heute schon ein großer Showdown stattfindet.
Oh nein, das durfte doch nicht wahr sein. Als ich dann noch Theklas Nachricht las, also das, was Doc erzählt hatte, wäre ich am liebsten an die Decke gegangen. Diese Schweine ließen einfach nicht locker. Eine Täuschung nach der anderen, sie waren eindeutig viel zu gut organisiert und verfügten über viel zu gute Kontakte. Langsam aber sicher ging mir das gewaltig gegen den Strich.
Noch einmal las ich das, was der junge Zauberer geschrieben hatte und antwortete: Dann schlage ich mal vor, dass wir uns nachher wieder treffen. Zeit für einen Schlachtplan.
Thekla schrieb ich: Es geht mir besser, danke.
Kein Smiley, rein gar nichts fügte ich hinzu. Aber etwas drängte mich dazu, es nicht einfach bei diesen simplen Worten zu belassen. Es fühlte sich nicht richtig an und ehe ich mich versah, hatte ich eine weitere Nachricht abgeschickt. Ich glaube, ich habe dich gestern vermisst...

Tana

Meine Augen wanderten zu Thekla, denn ihre Aura veränderte sich mit einem Schlag. War sie zuvor etwas trüb gewesen, gab es nun einen kleinen Lichtschimmer. Wenn ich es nicht besser wüsste, hatte das was mit Alvaro zu tun. Ob er ihr eine erfreuliche Nachricht geschrieben hatte? Ich leckte mir genüsslich über die Lippen und sah dann Naveen an. Er hatte recht. Der junge Mann musste auf jeden Fall irgendwohin, wo man sich um ihn kümmern konnte.
> Kennst du vielleicht ein gutes Krankenhaus oder ein Institut? Normalerweise würde ich die medizinische Abteilung der UFA vorschlagen, aber seit der Sache mit den Maulwürfen ist das nicht mehr so sicher.<

Alvaro

Theklas Antwort löste erneut diese faszinierende Wärme in meiner Brust aus und ich wusste nicht, was ich jetzt noch schreiben sollte. Was sagte man denn da? Mein Daumen schwebte über der virtuellen Tastatur, doch ich kam nicht dazu etwas zu schreiben, weil Elin im Türrahmen auftauchte.
Schnell leitete ich Arams Nachricht an die drei weiter, damit sie wussten, was heute auf dem Spiel stand und erst dann erhob ich mich. > Ich habe Müsli für dich bestellt. Magst du das?<
Aufmerksam musterte ich ihr Gesicht und sie nickte langsam. Puh, also hatte ich die richtige Wahl getroffen. > Konntest du gut schlafen?< Immerhin hatte sie mir Trost gespendet und das war sicherlich nicht entspannend gewesen. Dennoch nickte sie wieder. Sie war wirklich sehr pflegeleicht.

Ah verdammt, vergessen zu antworten... Ohje ohje, das willst du dir wirklich anschauen? XD

Tana

Hatte ich doch gewusst, dass Naveen über solch gute Kontakte verfügte. Wenn er diesen Direktor kannte, dann würde der junge Mann die Hilfe bekommen, die er dringend benötigte. Trotzdem würde ich mir nachher seinen seelischen Zustand anschauen.
Aber bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, flippte Thekla aus und ich zog schnell mein Phone hervor. Mir wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. > Oh nein, wieso... Warum schon heute? Das ist ziemlich spontan. Was sollen wir tun?<

Alvaro

Ich konnte mir denken, dass diese Nachricht ein Schock war, aber irgendwie hatte ich das sogar erwartet. Altra Mundo war echt geschickt darin, in die Ferne zu sehen und mehrere Pläne festzulegen, um sich dann für eine Version zu entscheiden. Hätte der freche Bengel diese magischen Linien (darüber würde ich ihn noch ausfragen) nicht abgezapft, hätten wir heute Abend einen Angriff überstehen müssen, der gar nicht in unserem Stundenplan stand.
Jetzt wurde die Lage verdammt ernst. Ich sah die Kleine an und führte sie zur Kücheninsel, um sie auf den Hocker zu setzen. > Du bist stark, nicht wahr? Ich meine... Hast du Fähigkeiten?<