Enzo
Der Morgen verläuft ruhig, bis auf einmal Lennys Stimme ertönt, gefolgt von einem Zuknallen der Türe. Ich zucke zusammen und runzle die Stirn. Da erscheint sie in der Küche und funkelt mich voller Wut an. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, unbeeindruckt von ihrem Wutanfall und sage "Dir auch nen guten Morgen, Lenny." ehe ich ihr eine Tasse Kaffee einschenke und hinhalte. "Trink erstmal was, dann kommst du vielleicht wieder etwas runter."

Enzo
Ich seufze und weiß, dass Chuck wohl geplappert hat. Ich frage mich nur, wie viel sie jetzt weiß. Ich lehne mich an die Küchenzeile hinter mir und mustere sie einen Moment nachdenklich, ehe ich sage. "Was hat er dir für Lügen erzählt, Lenny?"

Enzo
"Glaubst du wirklich, dass ich sowas tun könnte?" frage ich und sehe sie an. "Lenny." ich gehe einen Schritt auf sie zu. "Ich habe nichts dergleichen getan. Alles was ich ihm je angetan habe war seine Schwester zu daten. Er hat das gehasst und mich deswegen zu seinem Feind erklärt."

Enzo
"Ich habe ihm keine Drogen untergejubelt, Lenny." sage ich und nehme ihre Hand. "Chuck hat mir den Flirt mit seiner Schwester niemals vergeben. Deswegen hasst er mich so." ich hasse es sie an zu lügen und noch mehr hasse ich es Yasmin so beiläufig zu erwähnen, aber ich werde mir Lenny nicht wegnehmen lassen.

Enzo
Ich ziehe sie in eine Umarmung, erleichtert, dass sie mir glaubt und seufze. "Und willst du auch wieder zu ihnen nach Hause?" frage ich und sehe sie an.

Enzo
"Um Fair zu sein, bin ich das vermutlich auch." grinse ich leicht und seufze dann. "Du weißt, dass du hier bleiben kannst, solange du willst, oder?" ich sehe sie an und merke mal wieder, dass sie mir wirklich etwas bedeutet.

Enzo
Ich nicke. "Der steht noch. Aber ich warne die vor. Das wird extrem langweilig werden." ich grinse leicht und sehe sie dann etwas ernster an. "Soll ich dich heimfahren?" schlage ich vor.

Enzo
Das schlechte Gewissen plagt mich ohne Ende, aber ich weiß, dass ich es ihr nicht sagen kann, denn sie würde es nicht verstehen. Und ich könnte es ihr noch nicht einmal verübeln. Als wir schließlich im Auto sitzen, sehe ich zu ihr rüber. "Willst du alleine mit deinen Eltern sein" frage ich. "Sonst kann ich auch mitkommen. Als Unterstützung.." ich lächle leicht.

Enzo
Ich grinse breit und folge ihr aus dem Auto. "Komm, so schlimm wird es schon nicht werden."

Enzo
Die letzten drei Tage war ich geplagt von Schuldgefühlen wegen den Lügen die ich Lenny erzählt habe. Aber was hätte ich tun sollen? Ihr die Wahrheit erzählen? Sie würde mich niemals verstehen. Sie würde mich hassen. Und das kann ich nicht zulassen.
Zusätzlich zu den Schuldgefühlen kommt die Wut auf Chuck. Dass er es ihr gesagt hat. Nicht alles davon. Nicht einmal den schlimmsten Part. Aber er hat sie gegen mich aufgestachelt. Ich werde diesen Kerl sowas von fertig machen!
Heute Abend ist die Spendengala und ich bin gerade auf dem Weg um Lenny bei sich zu Hause ab zu holen. Ich bin in einen sündhaft teuren Anzug gekleidet, aber um ehrlich zu sein, habe ich absolut keine Lust auf den heutigen Abend.

Chuck
Die letzten drei Tage habe ich nichts von Lenny gehört. Ich habe ihr ein paar SMS geschrieben, aber sie hat sich nicht gemeldet. Sieht so aus als hätte Enzo alles bestritten und ihr Lügen über mich erzählt. Wundert mich ehrlich gesagt nicht. Was mich wundert ist, dass sie es ihm auch noch abkauft.
Heute Abend ist irgend so ein alberner Spendenball für reiche Leute mich schlechtem Gewissen, die lieber ein paar tausend Euro locker machen, die sie sowieso nicht brauchen als tatsächlich irgendwas gutes zu tun. Ich bin als Kellner auf der ganzen Veranstaltung angestellt. Das sind die Jobs die ich noch kriege. Kleine Nebenjobs.
Ich schlüpfe in den Anzug, den wir Kellner tragen müssen und mache mich dann daran den reichen Leuten ihren Champagner zu bringen, während ich sie insgeheim alle verabscheue.