Chuck
Ich komme ziemlich rasch im Stadtpark an und sehe mich nach ihr um. Die Wut, die Enttäuschung über ihren Verrat liegt mir schwer im Magen und ich balle die Hände zu Fäusten, als meine Augen auf ihre bekannte Gestalt fallen. Sie schreibt gerade eine SMS und steckt dann grinsend ihr Handy weg. Und ihr Grinsen feuert meine Wut noch mehr an. Wie kann sie so unbeschwert sein? So... glücklich, nachdem was sie getan hat? Verschwendet sie auch nur einen Gedanken an mich? Ich merke wie langsam die Wut die Oberhand gewinnt, die Vernunft verdrängt. Ich setze mich wie von selbst in Bewegung, laufen auf sie zu, die Kapuze noch immer tief im Gesicht, meine Augen auf sie fixiert. Ich lasse sie keine Sekunde lang aus dem Blick, während sie sich ebenfalls wieder in Bewegung setzt und den Weg auf mich zu kommt. Doch erst kurz bevor wir voreinander stehen, scheint sie mich zu erkennen und ich spüre eine gewisse Genugtuung über ihre Panik, die ich in ihren Augen sehe...
"Chuck..." flüstert sie und bleibt stehen, während sie mich anstarrt. Ich komme ebenfalls zum Stehen, direkt vor ihr und ein kühles Grinsen tritt auf mein Gesicht, während ich sie mustere wie ein Raubvogel die kleine Maus, bereit jederzeit zuzuschlagen. Aber vorher, will ich noch etwas mit meinem Essen spielen. "Na, wie läufts?" schlage ich einen gespielten Plauderton an, während ich sie keine Sekunde aus den Augen lasse. Das Grinsen auf meinen Lippen, erreicht meine Augen nicht.
Enzo
Ihre Antwort lässt etwas auf sich warten und ich frage mich schon, ob sie nur nach einer Art sucht, mir taktvoll abzusagen, als ihre SMS eintrifft und sich ein zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet. Sie wird Augen machen, wenn sie sieht, was ich mir überlegt habe. Ich mache mich auf den Weg nach Hause um mich dort fertig zu machen, ehe mir noch was einfällt und ich Lenny eine SMS schicke. 'Achja, hab gehört deine Eltern fahren übers Wochenende weg. Du kannst derweil hier schlafen, wenn du willst. Bin sicher, dein Dad würde das auch unterstützen...
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