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801

24.03.2018, 20:20

Zen:

Es zog sich in meinem Inneren alles zusammen, als ich schon vom Weiten, Rauch aufsteigen sah. Rufe und dumpfe Geräusche drangen zu meinen Ohren durch. Auch der König schien mit einem Kampf nicht gerechnet zu haben. Seine Augen waren weit aufgerissen und er sah sich ängstlich um.
"Es scheint, als hätten die Rebellen die Grenze überquert und kämpfen jetzt auf unserem Teritorium." - als erster ergriff der Soldat zu der rechten des Königs das Wort. "Noch vor einigen Tagen war ich hier und es war alles friedlich." - sprach er weiter.
"Wie konnte es passieren, dass die Situation so schnell ausgeartet ist?" - wollte der König wissen.
"Das kann ich Euch nicht sagen." - sagte der Soldat. "Aber die Rebellen scheinen ihre Kraft zu trainieren und unser Volk lebte in Frieden und so ist es nicht üblich, dass einige Menschen ihre Kraft gar nicht beherschen oder gänzlich abgelegt haben." -mit seinen Worten hörte ich auch Vorwurf überschwanken.
***Urlaub**** 8)

802

25.03.2018, 14:36

Aurora

Mein Herz schlug schnell in dem Brustkorb als wir gegen Mittag den Hafen von Marea erreichten. Ich war in meiner Heimat zurückgekehrt und mir kamen die Tränen. Zen hatte hiermit sein Versprechen eingelöst, doch es schmerzte mich, dass er mich nicht begleiten konnte. "Prinzessin Aurora?", Grant stellte sich neben mir hin. Schniefend wischte ich mir die Tränen fort, um meine Schwäche der Moment zu kaschieren. "Ich bin wieder zuhause", murmelte ich. "Ja, willkommen zurück", lächelte mir Grant zu und wandte sich dem nähernden Kapitän: "Wir bräuchten ein Boot mit einer Sänfte. Es wäre gut, wenn Prinzessin Aurora nicht sofort auf der Flussstraße erkannt wird. Zuerst sollte sie wieder mit der Königsfamilie vereint werden, dann kann ihr Ankunft angekündigt werden." "Wir ihr wünscht, ich werde sofort Jemanden nach einem Boot mit Sänfte schicken", antwortete Kapitän. "Danke", Grant drehte sich wieder zu mir um und nahm seinen Umhang ab: "Tragt dies und verbergt eurer Gesicht." Ich folgte seine Worte und versteckte mein Gesicht in der Kapuze. Ein angenehmer Duft schmeichelte meine Nase, doch sie war nicht so betörend wie Zen. Mein Herz zog sich vor unstillbare Sehnsucht zusammen. Wie sehr ich mir wünschte er wäre bei mir. Ging es ihm gut? Hatte er schon eine Nachricht nach mir schicken können? Der Kapitän erschien wieder, um Bescheid zu geben, dass das Boot angekommen war. Wir verließen das Schiff und mussten nicht lange laufen bis wir einen Hauptfluss erreichten. Überall spürte ich das Wasser und tief atmete ich die klare Luft ein. Die milde Temperatur war sehr wohltuend. Ich stieg in die Sänfte des Boots und konnte die Kapuze wieder nach hinten schieben. Grant gab dem Fahrer Bescheid, wohin wir wollten und es dauerte nicht lange bis das Boot sich in die Bewegung setzte. Ich lugte ein wenig aus dem Fenster hinaus ohne gesehen zu werden. Überall waren vertraute Bilder. Ich kannte jedes Haus. Und es war schön mein Volk wieder zu sehen. Doch spürte ich auch die Spannungen in der Luft. Das mussten die Unruhen sein, wovon Grant gesprochen hatte. Einige Bewohner wirkten besorgt und es fehlte die Leichtigkeit der Fröhlichkeit. Ich grub meine Fingern in die Beine. Ich würde alles für den Frieden tun, damit diese Menschen wieder lachen konnten und sich nicht um ihre Zukunft sorgen mussten. Mit Zen gemeinsam würden wir diesen Frieden schaffen können. Wir erreichten das Ende von dem Hauptfluss und von hier aus mussten wir ein paar Metern zum ersten Tor des Palastes gehen. Sieben Tore mussten wir durchschreiten um das Palast erreichen zu können.


803

25.03.2018, 21:32

Zen:

"Wir müssen die Menschen beschützen." - bestand der König, doch er schien die ganze Lage nicht richtig einzuschätzen, worauf ihn der Soldat, der sichtlich seinem viel zu naiven Vorstellung kritisch entgegenstand.
"Euer Majestät." - er räusperte sich hofflich. "Es ist nicht so einfach. Die Rebellen greifen überall an der Grenze an, so viele Soldaten könnten wir nicht erübrigen." - fuhr er fort. "Es wird sehr schwer sein, die Menschen zu beschützen."
"Aber ... wir können nicht untätig bleiben." - meinte der König, der sichtlich überfordert mit der Lage war. Es kam mir vor, als hätte er sich nicht oft außerhalb des Palastes aufgehalten. Vielleich hätte ich genauso reagiert, hätte ich nicht diesen Weg in den letzten Tagen bestritten, aber ich wusste es besser. Die Menschen litten unter der Regenschaft meines Vaters, doch die meisten wollten und konnten sich gegen ihn nicht wehren. Sie hatten Angst und diese war durchaus begründet, wie ich es in den letzten Tagen herausfinden müssen.
"Wir werden etwas dagegen tun." - sagte ich und straffte die Schultern. "Dafür muss ich in den Palast durchdringen."
***Urlaub**** 8)

804

26.03.2018, 17:52

Aurora

Vor dem Tor positionierten sich mehr Wachen, als üblich und auch auf der Mauer gingen sie umher. Zudem war das Tor geschlossen, normalerweise war dieses Tor tagsüber offen. Aber Grant hatte mir erzählt, dass verschärfte Sicherheitsvorkehrungen eingeleitet wurde. Auch in der Stadt liefen mehr Wachen umher, um die Bewohnern zu beschützen und mögliche Feinde ausfindig zu machen. Es schauderte mich, dass vielleicht Feinde sich in unsere schöne Stadt eingeschlichen haben könnten. Aber nach dem Vorfall in Ingnis Imperium wollte mein Vater nicht auf Risiken eingehen und versuchte vorausschauend zu denken. Mir klopfte das Herz bis zum Hals als wir von den Wachen angehalten wurden und ich die Kapuze von meinem Kopf schob. "Prinzessin Aurora!", rief der Wache überrascht, als er mich erkannte und sofort wandte er sich an den Anderen: "Blas in das Horn, die Prinzessin ist zurückgekehrt!" Verlegen strich ich eine Haarsträhne hinter dem Ohr, da um mich ein großes Aufsehen gemacht wurde. "Ich begleite Sie zum Palast. Euer Familie wird erfreut sein euch wohlbehalten zu sehen", meinte der Wache und ich nickte leicht. Ich freute mich auch meine Familie wieder sehen zu können. Gemeinsam mit Grant liefen wir durch die etliche Tore, während ein heller Ton durch die Luft erschallte. Meine Ankunft würde angekündigt. Sofort spürte ich die Aufregung in der Luft und viele Wachen schickten mir viele Grüße. Höflich wank ich zu ihnen zu und wir erreichten endlich den Palasthof. In der Mitte thronte ein wunderschöner Teich mit Seerosen und ich atmete tief den zarten Duft ein. Ich war zuhause. Rasche Schritte waren zu hören und aus dem Palast erschienen meine gesamte Familie. "Aurora!", kreischte meine 17-Jährige Schwester Kyla in ihrem höchsten Ton und lief schluchzend auf mich zu. Ich fing sie sanft mit eine Arme auf und strich über ihrem Rücken: "Ich bin wieder da, meine liebste Schwester. Es geht mir gut." Auch meine Augen brannten verdächtigt. "Roa!", es war lange her, dass mein jüngster Bruder Rían diesen Spitznamen gesagt hatte, da er als kleines Kind meine Namen nicht aussprechen konnte. In diesem Moment wirkte er wieder das kleine Kind und auch ihn umarmte ich liebevoll. Ich schaute über die Köpfe meiner jüngere Geschwister und entdeckte mein drei Jahren älteren Bruder Balan. Die Emotionen standen in seine Augen geschrieben, doch wie ganz der erwachsener Prinz ließ er sie nicht aus sich herausbrechen und schenkte mir stattdessen ein Lächeln, das mehr sagte als tausende Worte. "Oh, meine Tochter!", rief meine Mutter auf und vergaß ihre königliche Manieren. Doch das störte Niemanden, immerhin war sie eine Mutter, das glaubte ihr Kind verloren zu haben. "Mutter!", nun musste ich auch schluchzen und warf mich in ihre tröstliche Umarmung. Mein Gesicht presste ich gegen ihrem Brustkorb und die mütterliche Wärme umgab mich. Ich hatte sie schrecklich vermisst. "Ich dank dem Meergott, der mir meine Tochter zurückgebracht hat", hörte ich ihre erstickte Stimme. "Mutter, nicht weinen. Ich bin da. Es geht mir gut", wollte ich sie beruhigen. "Meine kleine Seerose", hörte ich eine vertraute Stimme und ich warf mich in seine Arme: "Vater!" Auch er drückte mich fest an sich. Wir waren wieder als Familie vereint und in diesem Moment war ich einfach nur glücklich.


805

27.03.2018, 21:22

Zen:

Kurze Zeit herrschte vollkommene Stille, nur im Hintergrund waren Explosionen und Gefechtslärm zu vernehmen.
"Es ist Selbstmord." - bemerkte dann der Soldat, der sich bestens aufzukennen schien. "Es ist unmöglich, ohne aufzufallen, bis zum Palast durchzukommen. Außerdem ist überhaupt nicht bekannt, wie die Lage vor Ort ist. Es kann durchaus sei, dass die Rebellen den Palast bereits eingenommen haben." - gab er zu bedenken und bei seiner letzten Annahme, lief es mir kalt den Rücken runter. Ich hatte Angst um meine Mutter und meine Geschwister.
"Alleine aus diesem Grund muss ich zum Palast." - bestand ich und durch meine Unruhe, wurde auch Ramos unter mir ganz ungeduldig. Er schnaubte und scharte mit der Hufe.
"Es wäre viel sicherer für Euch, wenn wir einen Späher aussenden würden, der die Lage auskundschaftet und dann ..." - sprach der Soldat, doch ich unterbrach ihn, indem ich eine Hand hob.
"Es würde einige Tage dauern und ich habe diese Zeit nicht." - sagte ich dazu. "Ich werde bei Anbruch der Dunkelheit die Grenze zum Ignis Imperium überqueren und zum Palast reiten." - meinte ich und meine Stimme duldete keinen Widerspruch. Meine Entscheidung stand fest.
Der König und der Soldat sahen sich an.
"Ich werde Euch begleiten." - sagte der Soldat, nachdem der König stillschweigend diese Entscheidung abgenickt hatte. "Ich kenne mich bestens auf der anderen Seite der Grenze aus."
Ich dachte kurz darüber nach, doch er hatte recht. Ich kannte mich zwar auf dem Gelände des Palastes aus, doch nicht auf dem Territorium.
***Urlaub**** 8)

806

28.03.2018, 14:19

Aurora

Unsere aufwühlende Gemüter beruhigten sich allmählich und ich wischte mir die Tränen von meine brennende Augen fort. Das Wiedersehen war eine riesige Welle aus Emotionen gewesen und auch meine Familie wurde davon mitgerissen. Aufmerksam musterte ich ihre Gesichtern, entdeckte die Spuren der Unruhe und Sorgen. Es war für sie genauso keine einfache Zeit, erst mein Verschwinden, dann der Angriff auf sie und jetzt die Angst um die Sicherheit in diesem Reich. Auch sie hatten viel durchmachen müssen und ich wünschte meine jüngere Geschwister wären das erspart gewesen. Sie waren noch so jung, um solche beängstigende Erfahrungen zu sammeln. "Lass uns reingehen, es gibt viel zu besprechen", meint Vater und ich nickte. Er wandte sich an Grant: "Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie geschafft haben unsere Tochter zu finden und sie zurückzubringen. Darum möchten wir Sie einladen heute unser Gast zu sein, fühlen Sie sich hier wie zuhause und erholen Sie sich. Wir werden uns später unterhalten." "Danke euer Majestät, es war selbstverständlich diese Pflicht anzunehmen", verneigte sich Grant respektvoll und zog sich zurück. "Lass uns in den Arbeitszimmer gehen", Vater sah Mutter bedeutungsvoll an. "Kyla, Rían gebt ihr dem Koch Bescheid, dass wir uns heute eine große Mahlzeit wünschen?", wandte sich Mutter an den Beiden: "Und sag bitte der Hauswirtschafterin Bescheid, dass wir für heute einen Gast zu Besuch haben. Er wird bei uns nächtigen." "Aber wir möchten bei dem Gespräch dabei sein", entgegnete sofort Rían und Kyla nickte kräftig: "Ja. Wir sind alt genug. Wir müssen nicht mehr wie kleine Kinder behandelt werden. Wir sind kurz vorm Erwachsenwerden." "Das verstehe ich, meine Lieben. Aber bitte tue den Gefallen", strich Mutter über ihre Köpfe. Kyla seufzte: "Na, gut. Komm, Rían." Während sie in dem Palast gingen, folgten wir Anderen ihnen und bogen dann in einem anderen Gang hinein. Balan, Vater, Mutter und ich erreichten das Arbeitszimmer, wo wir uns ungestört unterhalten konnten. Ich war froh, dass meine jüngere Geschwister nicht anwesend waren, denn ich hatte nicht schöne Dinge erlebt und sie sollten das Glauben an das Gute in der Welt nicht verlieren. Als wir uns hinsetzten, sah mein Vater mich sanft an: "Möchtest du uns berichten, was dir zugestoßen ist?" Ich faltete meine Hände ineinander, räusperte mich und begann die Geschichte meiner Flucht mit Zen zu erzählen. Ich ließ dabei nichts aus, außer die entstehende Liebesbeziehung und die Vermählung. Das würde ich später erzählen, wenn die Aufregungen sich ein wenig gelegt hatte. Ich versuchte sachlich zu sein und kämpfte gegen die aufkommende Gefühle an, die mich aufwühlen wollten bei den Erinnerungen. Ich beschrieb Prinz Zen als einen edelmütigen, ehrenhaften und aufrichtigen Mann, mit dem man ein übles Spiel spielte und er einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen war. Ich ließ auch die erschreckende Momente nicht aus, als wir wie wilde Tiere gejagt wurden, die armen Kinder entdeckten und wie die Menschen in Ignis Imperium behandelt wurden. Dass die Männer gar Opfer bösartiger Machenschaften wurden, nur um Zen in die Falle zu locken. Meine Stimme zitterte, da ich nicht ganz gefasst war. Doch ich erinnerte mich an die einzelne Punkte, die ich sagen wollte, damit Vater keinen falschen Urteil fiel. Er musste erkennen, dass Zen unschuldig war und er selbst Opfer von seinem eigener Vater wurde. Er musste meine Worte Glauben schenken, denn sie waren die Wahrheit und deswegen musste ich überzeugend sein.
Die ganze Zeit über hörten mir die Drei aufmerksam über und meine Mutter machte abermals ein entsetztes Gesicht. Es schmerzte mich, sie so aufgelöst zu sehen. Ich hoffte, sie gab sich keine Schuld an meiner Situation. Schließlich endete ich die Geschichte, indem ich sagte, dass wir Terra Imperium erreichen konnten und in dem Palast von Zens Onkel auf Grant gestoßen waren, woraufhin wir noch am selben Tag nach Hause fuhren. Ich erzählte auch von dem Plan von Zen und dass wir gemeinsam für den Frieden kämpfen wollte. Ich wollte meinem Vater deutlich machen, dass der Bündnis mit Zen keine negative Auswirkungen hervorrufen würde, sondern Positive. Denn Zens Interessen glichen unsere Interessen. Wir sorgten uns um das Wohl des Volkes und wollte ihnen ein friedliches Leben schenken. Ich wollte meinem Vater klarmachen, wie wichtig dieser Bündnis war und dass wir uns gegenseitig unterstützten müssen, damit der Frieden einkehren konnte. Als ich mit der Erzählung endete, musste ich mich räuspern. Mein Hals war von vielem Reden trocken geworden.


807

28.03.2018, 21:31

Zen:

"In Ordnung." - willigte ich ein und zog an den Zügeln, weil Ramos sich langsam von dem Lärm beunruhigen ließ und anfing rumzutänzeln. "Bei Anbruch der Dunkelheit werden wir losreiten." - fügte ich dann hinzu und streichelte über seinen Hals. Er war nervös, denn auch ich fühlte Unbehagen, wenn ich darüber nachdachte, welch ein beschwerlicher Weg vor uns lag.
Mir fehlten die Kraft und auch die Lust, doch ich wusste, welches Ziel vor mir lag und das fühlte mich mit Energie. Meine Familie sollte in Sicherheit kommen und ich wollte mit Aurora vereint sein.
"Wir sollten zurückreiten und in einem Dorf nach Rast suchen. Hier ist es nicht sicher, Eure Majestät." - sagte der Soldat und blickte zu dem König.
"Aber, wir können..." - der Blick des Königs schweifte über zur Grenze zum Ignis Imerium. Ich konnte seine Haltung nachvollziehen, denn auch ich wollte den Menschen helfen, doch wir waren nur zu viert und wir konnten wenig ausrichten.
"Eure Majestät." - der Soldat sprach den König an, als wäre er ein kleines Kind. "Wir können den Menschen nicht helfen, da wir in Unterzahl sind." - sagte er mit geduldiger Stimme. "Wir müssen unsere Arme mobilisieren und alles daran setzen, die Grenze zu schützen." - fuhr er fort. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir machtlos."
Der König schien seine Erklärung zu verstehen und doch sah ich diese Verzweiflung in seinem Gesicht.
"Lasst uns zum nächsten Dorf reiten." - sagte der König schließlich und zog an den Zügeln seines Pferdes.
***Urlaub**** 8)

808

28.03.2018, 22:25

Aurora

Vater reichte mir ein Becher Wasser, was ich in schnelle Zügen austrank und mein aufwühlendes Gemüt begann sich zu beruhigen. Es war nicht leicht die Erinnerungen wieder lebendig zu machen, die man gerne vergessen wollte. Ohne Zen wäre ich viel verzweifelter gewesen und hätte sicherlich niemals hierher geschafft. Durch Zen hatte ich immer wieder neue Kraft gefunden und mein Glauben an das Gute nicht verloren. Er hatte mir Hoffnung gemacht, dass bald der Frieden zurückkehren würde. Und Zen hatte mich vor den böse Träume der schreckliche Erinnerungen bewahrt, die in den letzten Tagen aufgetaucht waren, da er nicht bei mir war. Ich vermisste ihn fürchterlich und die Sehnsucht wuchs in unermessliche Größe. Es wäre alles viel leichter, wenn er doch bei mir wäre und die Sorgen um ihn kehrten zurück. War er bereits in Ignis Imperium? Ging es ihm gut? War er unverwundet? Konnte er seiner Familie helfen? Viele unbeantwortete Fragen huschten durch meinem Kopf und mein Bruder Balan zog mich in die Wirklichkeit zurück: "Als ältester Bruder hätte ich viel besser auf dich Acht nehmen sollen, um dich vor solche Gefahren zu beschützen und zu verhindern, dass du überhaupt in solche Situationen gerätst." Seine Hände waren zu Fäuste geballt und er machte sich Vorwürfe. "Es ist nicht deine Schuld", versicherte ich ihm sogleich: "Ich habe mich entschieden Prinz Zen zu helfen, weil ich mir die Ungerechtigkeit nicht ansehen wollte. Für die Konsequenzen meiner eigene Entscheidungen kann Niemanden was dafür und hätte ich gewusst, was auf mich zukommen würde, hätte ich es dennoch das Gleiche getan. Er brauchte Jemanden, der ihm glaubte und ihn unterstützen konnte die Wahrheit zu offenbaren. Ich hatte da einfach nicht wegschauen können und wollte ihm helfen." "Du hast ein großes Gerechtigkeitssinn, doch dies kann auch deine Schwäche sein. Du hast dich damit in große Gefahr gebracht und die Konsequenzen haben auch auf unser Reich ausgewirkt. Es war eine leichtsinnige Handlung von dir gewesen, du hättest uns von deinem Vorhaben erzählen sollen", sprach mein Vater. "Aber das habe ich doch versucht. Aber ihr wolltet mir nicht glauben, sondern wog die Worte des Königs Vidal mehr, der seinem eigener Sohn hinterging!", verteidigte ich mich. "Da hat sie nicht Unrecht, Liebster. Wir haben dem König mehr Glauben geschenkt, da es uns als Offensichtlich erschien. Während Aurora ihre Zweifeln mit uns geteilt hat. Auf beiden Seiten haben wir Fehlern begannen", warf meine Mutter ein: "Jetzt müssen wir schauen, wo wir nun mit der neue Wahrheit stehen und inwieweit wir uns einmischen wollen." "Und was ist wenn das Ganze ein übler Trick ist? Vielleicht war das alles ein hinterhältiger Plan gewesen, geschmiedet von König Vidal und Prinz Zen?", warf Balan an. Ungläubig sah ich in an und schüttelte den Kopf, ehe ich widersprach: "Das ergibt keinen Sinn und zudem ist Prinz Zen zu einem solchen abscheulichen Plan niemals fähig. Er hat gar sein Leben für Meines riskiert und er wurde von den Königswachen verletzt! Was für ein absurder Gedanke du hast! Du solltest ihm gegenüber mehr Dankbarkeit erweisen, ohne ihn wäre ich vielleicht niemals heimgekehrt. Vermutlich wäre ich längst getötet worden oder würde in einer kalte Zelle verrotten." "Aber ohne ihn wärest du niemals in eine solche Lage gewesen, er hat dich in seine private Angelegenheit gezogen und damit Spannungen zwischen den Reiche neu aufblühen gelassen", erwiderte mein Bruder. Vater hob die Hand: "Balan, ich kann deine Besorgnis und Empörung verstehen. Ich empfinde das Gleiche, jedoch können wir nicht die ganze Schuld auf Prinz Zen schieben und zudem müssen wir ihm tatsächlich Dankbarkeit zeigen, da er das Leben von Aurora beschützt hat. Da hat sie Recht. Sonst wären wir nicht besser, als König Vidal. Es ist unverständlich wie ein Vater seinen Sohn auf eine solche derartige Weise verraten kann, wo er unschuldig ist und unglücklicherweise zu diesem Zeitpunkt am falschem Ort gewesen war. Nun, nach diese neue Erkenntnisse fügen sich die Puzzleteile besser zusammen. Ich denke der Angriff auf dem Palast war wahrscheinlich rebellischer Angriff gewesen und um dies zu vertuschen benutzte König Vidal seinen Sohn, damit wir nicht von der wirkliche Lage in Ignis Imperium erfahren. Hätte Aurora ihm nicht befreit und wäre nicht mit ihm geflohen, wäre vermutlich der Vertrag unterschrieben und König Vidal hätte sein Ziel erreicht. Jedoch durch die Umständen wurde sein Plan vereitelt und die Fronten zwischen uns haben sich verhärtet. Wir wissen nicht gänzlich ob der Angriff auf uns von seinem Befehl ausging oder ob es ein weiterer Angriff der Rebellen gewesen war. Aber das hatte jedenfalls dazu geführt, dass nun Unruhen herrscht. Wenn ich die ganze Geschichte durch meinem Kopf wandern lasse, scheint es mir so, das König Vidal nach Macht aus ist und der Friedensvertrag nur eine Täuschung seinerseits gewesen wäre. Ich glaube allmählich, dass er durch den Vertrag uns kontrollieren wollte, wenn Aurora an seinem Sohn gebunden wäre. Nun, das wurde in diesem Fall glücklicherweise verhindert. Ich mag mir nicht auszumalen, was geschehen wäre, wenn die Hochzeit tatsächlich ohne dieses Vorkommnis stattgefunden hätte. König Vidal muss auf jeden Fall aufgehalten werden, das liegt nicht nur daran, dass er sein eigenes Land ins Verderben bringt, sondern auch eine Bedrohung für unser Reich darstellt. Jedenfalls müssen wir unser Reich aufrüsten und für kritische Situationen bereit sein. Wir können erst Prinz Zen unterstützen, wenn er seine Bitte direkt mir vorbringt. Ansonsten würde eine Einmischung fatale Folgen für uns haben, denn was in deren Reich geschieht, ist nicht unsere Angelegenheit."


809

29.03.2018, 21:23

Zen:

Nur wenige Minuten später überquerten wir das Tor zu einem nicht weit von der Grenze liegendem Dorf. Obwohl es früher Nachmittag war, schienen die Straßen wie leergefegt. Keine Menschensseele war zu sehen und auch der gängige Lärm eines Dorfes fehlte gänzlich.
Langsam bewegten wir und zum Kern des Dorfes und aus dem Augenwinkel konnte ich Gestalten an den Fenstern erkennen, die rasch verschwanden, sobald ich meinen Kopf in dessen Richtung drehte.
"Wir werden beobachtet." - anscheinend entgingen dem König die Blicke aus den Fenster auch nicht.
"Die Menschen haben Angst." - sagte der Soldat daraufhin. "Aber trotzdem müssen wir auf der Hut sein. Man weiß nicht, wie die Menschen Soldaten und auch dem Prinzen entgegenstehen." - fügte er hinzu und warf mir einen schnellen Blick.
Ich zog mir die Kaputze meines Umhanges über den Kopf und senkte diesen.
Die Dorfmitte wurde von einem Brunnen verzieht, der einen Baum dastellte und das Wasser schoss auf dem Stamm und bildete die Äste. Es war wunderschön und würde Aurora sicherlich gefallen. Es wurde mir ganz schwer um das Herz, als ich an sie denken musste. Doch für das Betrachten des Brunnen und auch für den Gedanken an Aurora hatte ich keine Zeit. Wir steuerten einen Pub an. Der Soldate stieg von seinem Pferd ab und ging zur Tür.
"Bleibt hier, ich sehe nach dem Rechten." - sagte er und ging rein. "Wir können hier eine Mahlzeit zu uns nehmen und das weitere Vorgehen besprechen." - teilte er uns mit, als er nach einigen Augenblicken wieder rauskam. Wir banden die Zügel an meinem Zaum in unmittelbarer Näher des Taverne an und gingen rein. Auch hier herrschte gähnende Leere und nur der Wirt stand hinter einem Tresen und wirkte nervös oder verängstigt.
"Guten Tag, guter Mann." - der König ging auf ihn zu und lächelte ihn zuversichtlich an. "Könnt Ihr uns eine warme Mahlzeit vorbereiten?" - bat er ihn höflich.
"Sicherlich, mein Herr." - nickte der Wirt, ignorierte allerdings das LÄcheln. "Könnt Ihr denn auch bezahlen?" - wollte er wissen. Der König legte etwas Gold auf den Tresen. "Danke. Es gibt Schweinshaxen und Kartoffel." - teilte der Mann mit und steckte das Geld ein.
Wir setzten uns an einen Tisch in der Ecke.
"Es ist nicht sicher, hier länger zu bleiben." - der befehlhabender Soldat sah sich um und ich merkte, dass er jede Minute bereit war, seine Kraft zu einer Waffe zu formen, um den König zu schützen. "Bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte es noch nicht lange und wenn Prinz Zen und ich zum Ignis Imperium reiten, werdet Euere Majestät und Loris wieder zurück zum Palast reiten." - sagte er dann und bedachte dem König mit dem Blick, der keine Wiederworte duldete.
"Wie lange würde es dauern bis wir am Palast des Ignis Imperium ankommen?" - wollte ich wissen. Meine Fuss tippte nervös auf dem Boden.
"Normalerweise nicht länger als 3 Tage, allerdings müssen wir sicherlich Umwege nehmen und so gehe ich von mehr als 7 Tagen aus." - ließ er mich wissen. "Es gibt viele kleine und auch große Gefechte auf der anderen Seite der Grenze und wir müssen sie alle umgehen." - sagte er, als er mir ins Gesicht blickte und meine Ungeduld sicherlich vernahm.
"Es ist zu lange." - sagte ich darauf hin.
"Ihr wollt doch lebendig dort ankommen, mein Prinz." - sagte der Soldat und sah mich vielsagend an. Ich wehrte mich, nickte aber dann doch. Er hatte recht. Niemanden war geholfen, wenn ich in einem Gefecht fallen würde.
***Urlaub**** 8)

810

30.03.2018, 09:06

Aurora

Aufmerksam hörte ich meinem Vater und Bruder zu, scheinbar hatte ich meinen Vater überzeugen können. Die jetzige kritische Situation ließ sein kluger Verstand nicht blind werden und er konnte die Personen voneinander trennen, auch wenn sie zur selben Familie angehörten und im gleichen Reich lebten. Mein Vater schien die Wahrheit in meine Worte hören zu können und stellte seine eigene Schlussfolgerungen. Ich sah auch, dass er durchaus nachgedacht hatte, dass vielleicht ein Hinterhalt dahintersteckte. Doch sowas würde Zen niemals tun und das glaubte mein Vater nun. Mein Leben hatte ich diesem Mann zu verdanken, dies erkannte er auch. Er teilte unsere Meinung, dass König Vidal eine Gefahr für das Leben aller stellte, sowohl in seinem Reich, als in unserem Reich. Was mich erleichterte, dass Vater bereit war Zen zu unterstützten, aber nur wenn Dieser seiner Bitte ihm vorlag. Das konnte sich schwierig gestalten, immerhin befand sich Zen in Ignis Imperium und ich konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen. Ich runzelte besorgt mit der Stirn, jedoch konnte ich auch nachvollziehen, dass mein Vater sich nicht direkt einmischen wollte, solange es nicht unseren Reich betraf. Auch wenn es ein schmerzlicher Gedanke war, wenn ich an all die armen Menschen dort denken musste. Aber mein Vater war nun mal der König unsere Reiches und ihr Wohl hatte Vorrang. Aber es war gut zu hören, dass er gegenüber Zen nicht feindlich gesinnt war. Das erspart uns an holperige Hindernisse, die wir nicht für den Frieden gebrauchen konnte. Da mein Vater sich gefasst zeigte, trotz der Geschichte und keine Spur von Verlangen nach Vergeltung verspürte, glaubte ich, dass es wohl ein guter Augenblick war von der Beziehung zu erzählen. Insbesondere da dieses Stichwort gefallen war. Ich räusperte mich und mich packte die Nervosität, aber meine Stimme blieb sicher: "Was das betrifft....während unsere Fluchtreise haben wir uns ineinander verliebt und vor fünf Tage uns in Terra Imperium vermählt." Es herrschte einen Moment des unangenehmen Schweigens, alle Augen waren auf mich gerichtet. Überrascht, Ungläubig und Empört. "Wie bitte?", mein Vater richtete sich in seinem Stuhl gerader auf und die Augen wirkten wie kaltes Wasser. Das war kein gutes Zeichen. Ganz und gar nicht. "Wusste ich es doch, der Prinz ist ein Halunke!", mein Bruder war aufgesprungen, seine Stimme voller Klage und Wut. "Was? Nein! Eben noch anerkannt ihr seinen Edelmut und ehrenhafte Absichten, aber jetzt verurteilt ihr ihn?", meine Wangen erhitzten sich vor Ärgernis. "Ehrenhafte Absichten? Aurora, diese Vermählung ist keine ehrenhafte Absicht seinerseits. Es stand ihm nicht das Recht dich einfach zu Gemahlin zu nehmen ohne mein Erlaubnis. Hat er etwa zu dir gesagt, der Vertrag sei noch gültig?", forschend sah mich Vater an. "Nein, wir haben uns schon gedacht, dass der Vertrag nichtig ist. Wir haben nur nicht damit gerechnet, dass wir uns verlieben würden. Unsere Liebe ist der Beweggrund für die Vermählung gewesen", verteidigte ich uns und fuhr hastig fort, bevor Vater mir ins Wort fiel: "Außerdem wäre diese Vermählung nicht ein Vorteil beider Reiche? Denke an dein Ziel, die du hattest, als du den Friedensvertrags wahrnehmen wolltest und mich ihm versprochen hattest. Diese Ziele könnten immer noch Dieselben sein, wenn wir uns mit Prinz Zen verbünden. Mit ihm gemeinsam können wir es schaffen, das zwischen unsere Reiche Frieden herrschen wird. Wir können gemeinsam eine neue Zeit gestalten und endlich die Vergangenheit hinter uns lassen. Keine Vorteile mehr, keinen Groll und keine Kriege. Sobald der König Vidal keine Macht mehr hat, wird vielleicht Prinz Zen der zukünftige König und er wäre viel gütiger. Er würde sich um das Wohl seines Volkes kümmern und dafür sorgen, dass zu den andere Reiche keine Unstimmigkeiten gibt. Er ist der wahre König mit Verstand und Herz." Mein Herz trommelte wild in dem Brustkorb, mein Vater durfte keinen Zweifel an dieser Heirat haben. Zen nie wieder zu sehen, wäre das schlimmste was mir geschehen könnte. Bedauernd schüttelte mein Vater den Kopf: "Du bist blind vor Liebe, Tochter und dieser Fehler wird große Konsequenzen haben. Es herrscht bereits zu große Unruhen, sodass dieser Heirat eher ein Nachteil darstellen würde. Es würde zu große Interessenkonflikt geben und unser Volk würde unsere Handlungen hinterfragen. In dieser Zeit dürfen sie das Vertrauen in uns nicht verlieren, sie verlassen sich darauf, dass wir ihnen Sicherheit und Schutz geben. Dieser Heirat wird jetzt nicht Frieden bringen, König Vidal hat seine Karten ausgespielt. Wir müssen auf der Stelle dieser Heirat annullieren und dürfen uns auf gar keinen Fall arg in die Angelegenheit von Ignis Imperium einmischen. Wir müssen jetzt uns auf unseren Reich konzentrieren." Meine Augen füllten sich mit Tränen: "A-Aber eben sagtest du noch, dass du Prinz Zen Unterstützung geben würdest, wenn er darum bitten würdet." "Da habe ich noch nicht erfahren, was ihr getan habt", antwortete Vater unerbittlich. "Vater, bitte. Das kannst du nicht ernst meinen. Prinz Zen braucht unsere Hilfe und...und wir lieben uns mit aller Aufrichtigkeit. Du darfst die Vermählung einfach nicht annullieren....Wir haben gar einen Ehevertrag!", meine Stimme zitterte. Mein Vater schlug mit der Hand auf dem Tisch und ich zuckte leicht zusammen. So ausgelöst hatte ich ihn noch nie erlebt. "Genug! Als König von Aqua Imperium werde ich diese Ehe nicht billigen und du wirst sagen, wo ihr den Ehevertrag unterschrieben habt. Dann werde ich sofort in Kontakt mit dem Reich Terra Imperium treten und dem König eine Bitte schreiben, diesen Ehevertrag als nichtig zu gelten." "Tadgh, gibt es wirklich keine andere Möglichkeit?", fragte meine Mutter ihn sanft. "Nein, Muriel", schüttelte mein Vater den Kopf und sah mich an: "Geh in dein Zimmer. Das Gespräch ist beendet." Ich wollte noch was einwerfen, doch Balan griff nach meinem Arm und schob mich nach draußen: "Komm, Schwester. Verärgere unseren Vater nicht noch mehr. Er hat genug Sorgen, du weiß gar nicht was hier los ist und dieser gedankenlose Handlung könnte wirklich fatale Folgen auslösen." Tränen rann meine Wangen hinab, eine Mischung aus Wut und Verzweiflung: "Das ist ungerecht!"


811

30.03.2018, 21:46

Zen:

Der Wirt kam mit dem Essen an unseren Tisch und wir unterbachen unser Gespräch.
"Bitte, die Herren." - sagte er fast freundlich, als die Teller vor uns landeten. Es roch nicht wirklich nach Nahrung und sah auch nicht sehr apettitlich aus, allerdings meldete sich mein Magen mit einem lauten Knurren und ich nahm meinen Löffel. Das Essen schmeckte besser, als es aussah und schon in wenigen Minuten war mein Teller leer, genauso wie die der beiden Soldaten, nur der König schob den Teller nach einem probierten Löffen vor sich. Sein Gesichtausdruck zeigte Eckel und ich musste in mich hinein schmunzeln. War ich auch so, als ich die ersten Tage aus dem Palast weg war? Vermutlich schon. Aber nach dem beschwerlichen Weg zum Terra Imperium waren meine Ansprüche was Nahrung und auch Schlafplatz ziemlich geschrumpft.
Es dauerte noch einige Stunden bis die Dunkelheit einbrach und wir uns auf den Weg machten.
"Schickt einen Boten, sobald ich im Palast Eures Vaters seid." - bat mich der König, als wir wieder in den Sättel saßen. "Ich wünsche Euch viel Erfolg und wir sehen uns." - sagte er noch zum Abschied und grief kurz nach meiner Hand.
"Ich danke Euch für Euer Vertrauen, mein König." - entgegnete ich mit einem Lächeln und drückte seine Hand.
Dann drehte ich und der mich begleitende Soldat um und verließen das Dorf auf dem Weg zu der Grenze.
"Nachts beruhigen sich meiste die Gefechte." - informierte er mich, als wir durch den Wald ritten, der nur von den nächtlichen tierischen Geräuschen gefüllt war. "Es ist wie ein unausgesprochenes Gesetz der Waffenruhe." - fügte er hinzu. Ich nickte nur, behielt meine Hände jedoch nah bei einander, um im Fall der Fälle ein Schwert aus meiner Hand auferstehen zu lassen.
"Wie ist dein Name?" - wollte ich dann wissen.
"Alfons nennt man mich." - stellte er sich vor.
"Mich kannst du Zen nennen." - sagte ich dazu.
"In Ordnung, Pr... Zen."- meinte er hinzu. "Wir werden in dieser Nacht es sicherlich schaffen ein Dorf zu erreichen, allerdings müssen wir uns in Acht nehmen, denn die Menschen sind sehr misstrauisch Fremden gegenüber und Ihr solltet Euch nicht als Prinz des Ignis Imperiums zu erkennen geben. Im Moment ist das Volk Euren Vater sehr feinlich eingestellt." - warnte er mich vor.
***Urlaub**** 8)

812

31.03.2018, 09:00

Aurora

Balan seufzte bloß und wir erreichten die Tür meines Zimmers: "Du solltest dich jetzt ausruhen. Du hattest eine beschwerliche Reise gehabt." Dann wurde sein Blick weich: "Ich bin froh, dass es dir soweit gut geht und du unversehrt bist. Es tut mir leid, dass ich dich damals nicht besser beschützt habe." Ich schüttelte den Kopf: "Ich sagte doch, es betrifft Keiner die Schuld." Dann wagte ich noch einen Versuch: "Balan, bitte spricht mit Vater. Er darf die Ehe nicht annullieren. Das würde mich todunglücklich machen." Sein Blick wurde wieder strenger: "Nein, es ist die Entscheidung des Königs. Wie gesagt in den letzten Wochen war hier Einiges los und unser Volk sind nicht mehr gut auf Ignis Imperium anzusprechen." "Aber....aber was ist mit meiner Ehre?", widersprach ich ihm. "Vater findet eine Lösung", meinte Balan überzeugt. "Nicht, wenn ich.....", meine Wangen erhitzten sich, denn ich wollte ungern diesen intimen Moment preisgeben. Aber ich fand keinen anderen Ausweg: "Ich habe mich ihm hingegeben." "Was?!", mein Bruder starrte mich fassungslos an und ich senkte verlegen den Blick. Über ein solches Thema mit ihm zu sprechen war mir unangenehm. "Aurora!", stöhnte er schließlich und fasste sich am Kopf, als hätte er Schmerzen: "Das ist gar nicht gut." Ich hob wieder den Kopf und runzelte mit der Stirn. "Geh in dein Zimmer", er schob mich bestimmend in mein Zimmer: "Ich muss jetzt zu Vater." Mit diese Worte schloss er die Tür und ich stand alleine im Raum. Kraftlos sanken meine Schultern in die Tiefe und ich blickte mich umher. Hier hatte ich all die Jahren gelebt und jetzt kam mir mein Zimmer so fremd vor. Es wirkte, als würde hier Niemand mehr leben. Etliche Reisekisten standen mitten im Raum, scheinbar hatten sie geschafft das ganze Reisegepäck mitzunehmen. Ich setzte mich auf das Bett hin und vergrub mein Gesicht in die Hände. Wie war die Situation so ausgeartet? Es lief anfänglich doch alles gut, es gab einen Hoffnungsschimmer und mein Vater schien dem Prinz Zen nicht abgeneigt zu sein bis ich die Vermählung erwähnte. Doch dies zu verheimlichen hätte ich nicht gekonnt, früher oder später wäre es rausgekommen. Aber nach dem guten Anfang hatte ich eine solche heftige Reaktion nicht erwartet. "Ach, Zen. Wärest du bloß hier! Ich weiß gerade nicht mehr weiter", murmelte ich in meine Hände. Es klopfte an der Tür und ich blickte auf, als Jemand eintrat. Es war meine ehemalige Zofe Eve. "Prinzessin, bin ich froh Euch wohlbehalten zu sehen. Ach Herrje, Ihr seht erschöpft aus. Ich lasse ein schönes Bad ein und schüttele naher die Decken aus", sie lief durch den Raum und ging in den angrenzender Raum hinein, der als mein Waschraum diente.


813

31.03.2018, 09:31

Zen:

Ich nickte und schluckte nervös. Wenn es tatsächlich so schlecht um das Ignis Imperium stehen sollte, dann würde es sehr schwierig sein, das Volk wieder davon zu überzeugen, mir ihr Vertrauen zu schenken. Allerdings wollte ich den Frieden für jeden einzelnen Menschen, den ich jemals auf den Markt getroffen hatte, als ich mich heimlich aus dem Palast geschlichen hatte und auch für jeden Bewohner des Palastes.
"Ich wollte diese Tatsache vor dem König nicht erwähnen, weil Eure Mutter die Gemahlin des Königs Vidal ist, allerdings ist mir zu Ohren gekommen, dass die Königsfamilie sich im Palast wohl verbarrekardiert hat. In der Stadt werden Gefechte der Königsbefürworter und der Gegner geführt und es schient, als wären die Rebellen zur Palastmauer schon vorgedrungen." - erklärete er mir. Dieses Tatsache erschreckte mich, allerdings war ich Alfons auch dankbar, dass er das mit mir teilte, weil ich mich schon darauf vorbereiten konnte, was auf mich zukam.
"Weißt du schon etwas über meine Mutter und meine Geschwister?" - fragte ich dann und als er schwieg, jagte es mir einen Schauer über den Rücken.
"Leider nein." - antwortete er etwas verzögert. "Jedoch scheinen noch alle am Leben zu sein." - versuchte er mir etwas Zuversicht zu geben.
Die weiteren Weg setzten wir schweigend vor. Während mein Mund geschlossen blieb, so gingen mir durch den Kopf zahlreiche Gedanken. Nun machte ich mir noch mehr Sorgen um meine Mutter und meine Geschwister. Wenn mein Vater in die Enge getrieben wurde, so würde er auch nicht davor zurückschrecken, meinen Mutter mit ins Verderben zu nehmen. Mein Kopf schmerzte, weil ich so viele Gedanken hatte, die sich in meinem Kopf durcheinander bewegten. Dazu kamen noch die Gefühle in meinem Inneren, die Sorge, die Angst, die Machlosigkeit.
***Urlaub**** 8)

814

31.03.2018, 09:44

Aurora

Eve führte mich in den Waschraum, als die Wanne gefüllt von Wasser war und der Duft nach zarter Seerosen stieg in meine Nase. Seufzend ließ ich mich entkleiden und glitt in das warme Wasser. Der Schaum knisterte leise. "Während Sie sich entspannen, hole ich gleich nach Decken schütteln eine kleine Mahlzeit", sagte Eve voller Tatendrang. Ich sah meine Zofe an, las die Sorgen in ihre Augen und somit schenkte ich ihr ein Lächeln, um ihre Sorgen zu mildern. So war sie eben. Eve versuchte durch fürsorgliches Kümmern meinen Kummer zu lindern. "Danke", sagte ich und erleichtert ging sie in meinem Zimmer. Ich blickte nachdenklich zur Decke und mir fiel immer noch keinen Rat ein, der mir in dieser Situation helfen könnte. Es schien, als sei ich blind in eine Sackgasse gelaufen. Hoffentlich verzieh mir Zen meine Naivität und Gutgläubigkeit. "So ein Mist", murmelte ich, denn ich ärgerte mich, dass ich es vermasselt hatte. Wie konnte ich jetzt mein Vater noch überzeugen? Würde er sich aufhalten lassen, wenn er von meinem Bruder erfuhr, dass ich meine Reinheit Zen geschenkt hatte? Ich tauchte unter das Wasser ein. Dort konnte ich am Besten nachdenken. Geräusche verklangen und Licht wirkte im Wasser seltsam. Als sei ich in eine andere Welt. Diese Eindrücke hatten mich schon immer fasziniert. Doch heute konnte ich meiner Faszination nicht nachgeben. Mir musste bald eine Lösung einfallen. Ich musste einen Weg aus der Sackgasse finden. Als mir die Luft allmählich wegblieb, tauchte ich wieder auf. Schließlich stieg ich aus der Wanne, da ich keine Lust verspürte länger im warmen Wasser verweilen zu wollen. Eve hatte auf einem Hocker ein Kleid ausgelegt, das mir gehörte. Ein schlichtes blaues Kleid, was ich gerne im Schloss trug, wenn keine Besucher oder Ausflüge zu erwarten war. Nachdem ich mich angezogen hatte, begab ich mich in mein Zimmer und legte mich halbsitzend hin. In diesem Moment kam Eve mit einem kleinen Silbertablett herein: "Ich habe ihre liebste Köstlichkeiten gefunden. Der Koch war heute sehr großzügig." "Danke, Eve", antwortete ich und blickte auf die kleinen Leckerei, die mir früher sehr gemundet haben. Doch es kam mir jetzt wie ein schlechter Scherz vor, all diese Köstlichkeiten zu verspeisen, während Zen da draußen sich in Gefahr begab und viele Menschen unter eine schreckliche Herrschaft leiden mussten. Ich musste auch an die besondere Kinder denken.


815

31.03.2018, 10:07

Zen:

Die Machtlosigkeit machte mir am meisten zu schaffen. Ich würde so gerne eine Möglichkeit finden, um im Palast zu sein, doch es war unmöglich. Erst in einigen Tagen würden wir die Tore erreichen, wenn uns nichts dazwischen kam.
"Die Pferde werden langsam müde und auch wir sollten Rast machen und uns ausruhen." - sagte Alfons nach einer Weile. Mir war bewusst, dass es nötig war, allerdings willigte ich nur widerwillig ein.
Wir suchten uns einen Platz zwischen den Bäumen, wo wir ein Feuer machen konnten.
"Ich sorge für das Feuer." - sagte ich und Alfons stimmt zu, er nahm die beiden Zügel und fühlte die Pferde in den Wald. Sicherlich wollte ich die Pferde zu einem Bach führen, dessen Plätschern ich vernommen hatte.
Während Alfons wegblieb, sammtelte ich etwas Holz und zündete es an. Schon bald brannte das Feuer lichterloh und ich streckte meine Hände der warmen Flamme entgegen. Die Kraft würde erst erlischen, wenn ich mein Leben ließ, allerdings war sie geschwächt, weil ich müde war und mich nur sehr schwach auf sie konzentrieren konnte. Das Feuer fühlte mich mit Energie und augenblicklich fühlte ich mich besser.
Alfons kam zurück und band die Pferde an meinem Baumstamm fest. Er setzte sich auf einen umgefallenen Baum und sah in die Flamme.
"Euer Onkel sagte mir, dass Ihr neben dem Element Feuer auch die Erde beherscht." - sagte Alfons.
"Ja, das tue ich." - meinte ich nur mit einem Nicken und setzte mich zu ihm.
Er schwieg eine kurze Zeit.
"Meine Schwester, sie hatte auch zwei Kräfte in sich vereinigt." - sagte er leise und Schwermut legte sich über seine Stimme. "Sie hatte sehr damit zu kämpfen, weil die beiden Kräfte ihren Körper auseinander zu reißen schienen. Sie hatte schlimme Schmerzen und ihr Körper war mit Narben übersäht." - erzählte Alfons weiter und ich musste unfreiwillig an Shyvon denken. Sie hatte mir nie irgendwas davon erzählt, dass sie unter Schmerzen litt, aber es könnte ja auch sein, dass sie mir das verheimlichte, damit ich mich nicht noch mehr um sie sorgte.
"Ich habe auch eine Schwester, die sehr unter ihren beiden Kräften leidet." - ich räusperte mich. "Sie kann die Kräfte nicht kontrollieren."
Erneut saßen wir beide schweigend nebeneinander und ich fühlte mich mit Alfons verbunden, weil wir beinahe das gleiche Schicksal teilten. Wir machten uns sorgen um eine geliebte Person.
***Urlaub**** 8)

816

31.03.2018, 10:35

Aurora

Eve begann die neuesten Neuigkeiten aus der Stadt zu erzählen und ich wusste, dass sie versuchte mich aufzumuntern. "Oh, ich habe gehört, das eurer Vater morgen Besuch von der Königsfamilie der Aer Imperium erwartet", diese Neuigkeit erregte mehr meine Aufmerksamkeit. Aer Imperium war ein zurückgezogenes Reich und nach meine Kenntnisse haben sie bislang keinen vertraglichen Bündnis mit einem Reich gemacht. Ihr Reich lag hinter der Gebirgsgrenze unsere Reiches und ich erinnerte mich, dass mein Vater selten bei ihnen zu Besuch gewesen war. Und so war es auch umgekehrt. Dadurch, dass Aer Imperium zurückgezogen lebte, umgab sie viele Sagen und ließen das Reich geheimnisvoll erscheinen. Mir war auch zu Ohren gekommen, dass dort kühler war als anderswo. Ich fragte mich, warum die Königsfamilie uns besuchen wollten. Wegen den Unruhen? Oder hatte mein Vater gar sie eingeladen, um ihnen einen Bündnis vorzuschlagen? Ich wusste es nicht. "Kannst du mir mehr was darüber sagen?", fragte ich meine Zofe. Sie schüttelte den Kopf: "Nein. Ich habe nur gehört, sie würden mit einem Luftschiff kommen. Ich habe noch nie einen Luftschiff gesehen!" Ihre Augen glänzten. Einen Luftschiff hatte ich auch nie gesehen, nur in den Bücher. Es war eine eindrucksvolle Transportmöglichkeit, die durch Luftmagie in den Himmel getragen werden konnte.


817

31.03.2018, 10:46

Zen:

Wir unterhielten uns noch miteinander und ich erfuhr, dass Alfons der Armee beigetreten war, weil er fand, dass der König der Terra Imperium zu sanftmütig war und stets von Frieden sprach. Dabei blendete er vollkommen aus, dass es Unruhen an den Grenzen zum Ignis Imperium gab.
"Der König ist ein guter Herscher, allerdings fehlt es ihm an Härte gegen die Feinde vorzugehen." - sagte Alfons und warf einen Ast in das Feuer, um es nicht erlischen zu lassen. "Es glaubt stets an das Gute im Menschen." - fügte er hinzu.
"Es ist nicht verkehrt." - verteidigte ich den König.
"Natürlich nicht, aber gefährlich. Der Feind kann ihn sehr leicht täuschen." - sagte Alfons und ich nickte. Er hatte Recht. "Durch sein Verhalten hat der König den Menschen in seinem Reich den Eindruck vermittelt, dass sie sich nicht fürchten müssen und sie wiegen sich in Sicherheit. Manche Menschen haben ihre Kraft abgelegt, weil sie der Meinung sind, dass diese nur da ist, um sich gegen die Feinde zu verteidigen." - erneut hörte ich einen Vorwurf in seiner Stimme, die ich heruazuhören dachte, als er mit dem König sprach. "Das Volk kann sich nicht verteidigen und wir haben nicht genug Soldaten, um alle Menschen zu schützen." - fügte er hinzu und sah zum Feuer.
Auch in diesem Punkt hatte er Recht. Im Ignis Imperium mussten wir mit unserer Kraft umgehen lernen, um uns zu verteidigen.
"Während man in anderen Reichen sich der Prüfung der Kräft stellen musste, wurde diese in unserem Reich abgeschafft." - sagte Alfons. "Nur die Soldaten sollten lernen, ihre Kraft einzusetzen."
Ich seufzt. Ich musste schnell handeln und für Frieden sorgen. Die Armee meines Vaters und auch die Rebellen des Ignis Imperiums waren stärken als die Menschen des Terra Imperiums und sie würden keine Mühe haben, um das Terra Imperium für sich einzunehmen.
"Wir sollten weiter." - sagte ich und erhob mich. Alfons löschte das Feuer und wir setzten unseren Weg fort.
Es dauerte lange für Monde bis wir endlich in einem Dorf ankamen, was nur einige Stunden entfernt von dem Palast lag.
***Urlaub**** 8)

818

31.03.2018, 10:59

Aurora

"Danke für das Mahl, ich werde mich jetzt zur Ruhe legen", sagte ich zu Eve und sofort nahm sie das Silbertablett, um das Zimmer leise zu verlassen. Ich war nicht müde, aber ich wollte mit meine Gedanken alleine sein. Ich dachte an all die Erlebnisse in Ignis Imperium. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir durch Gebiete geflüchtet waren, wo scheinbar der Boden fruchtbarer war. Denn das Reich war sonst mehr einer Wüstenlandschaft mit etliche Vulkane. Ich erhob mich und ging zu meinem Regal. Die Bücher hatte ich hier gelassen. Ich fand mein Atlas. Zwei riesige Länder war zu sehen. Beide wirkten ein wenig halbmondförmig und das Gewässer war die Trennung zwischen den zwei Länder. Hm, wäre dieses Gewässer nicht, könnte man die Länder wie ein Puzzle zusammenfügen. Das nördliche Landgebiet gehörte zu Aqua Imperium und Aer Imperium. Das südliche Landgebiet war von Ignis Imerpium und Terra Imperium besetzt. Ich blätterte weiter und fand einen Landausschnitt von Ignis Imperium. Wo das Königreich lag, dort schien tatsächlich das Gebiet fruchtbarer zu sein. Doch um ihn herum war glich die Landschaft mehr einer Wüste. Das Königreich lag ungefähr in der Mitte vom Meer und Terra Imperium, weswegen das furchtbare Gebiet sich bis dahin erstrecken konnte. Nur der Weg vom Hafen am Meer zum Königstadt war etwas von kargen Landschaften geprägt, woran ich mich noch gut erinnern konnte. Ich suchte nach dem Datum und entdeckte, dass dieses Atlas in meinem ersten Lebensjahr hergestellt wurde. Daher keimte in mir die Vermutung, dass das fruchtbare Gebiet unter dem Einfluss der Königin von Ignis Imperium lag. Mein Vater besaß bestimmt ältere Aufzeichnungen. Ich fand die Grenze zur Terra Imperium und strich mit den Finger darüber. Ob Zen noch dort war oder war er bereits in den Königreich? Mein Finger wanderte dorthin. Kaum zu glauben welchen weiten Weg wir hinter uns gebracht hatten.

Huhu:)


819

31.03.2018, 11:18

Hallo :)


Zen:

Da wir müde und beinah ausgehungert waren, beschlossen wir in diesem Ort Rast zu machen. Allerdings wurden unsere Hoffnungen zunichte gemacht, als wie das Tor zum Dorf passierten und nur zerstörte Häuser vorfanden.
"Es ist schlimmer, als von mir angenommen." - hörte ich Alfons neben mir sagen. "Dieses Dorf liegt ungefähr einen halben Tag von dem Palast entfernt." - sagte er dann und ich nickte verständnisvoll. Wenn diesen Dorf, was noch weiter entfernt lag in so einem Zustand war, so wollte ich mir gar nicht ausmalen, was mit dem Rest des Landes war.
"Wir sollten nachsehen, ob hier noch jemand ist, der vielleicht unsere Hilfe braucht." - schlug ich vor und jetzt nickte Alfons.
Achtsam ritten wir durch das Dorf, das menschenleer zu sein schien. Die Häuser waren größten Teils zerstört und auch die Taverne, die den Reisenden Rast und Nahrung bitten sollten, wurde dem Boden gleich gemacht. Mir wurde es ganz mulmig. Als wir uns der anderen Seite des Dorfes nährten, konnte ich rechts von mir auf einem Hügel Bewegung vernehmen.
"Da ist jemand." - sagte ich leise und nickte in dieselbige Richtung.
Wir stigen von den Pferden und ging langsam zum kleinen Hügel. Ich konnte zwei gestalten ausmachen.
"Seid gegrüßt." - sagte Alfons zu den beiden älteren Männern, die ein Loch zu graben schienen. Sie hielten inne und blickten zu uns.
"Guten Tag." - sagte einer von ihnen und stützte sich erschöpft auf seine Schaufel.
"Was ist hier geschehen?" - fragte Alfons.
"Nun, die Armee ist hier vor drei Tagen durchmarschiert und alles dem Erdreich gleich gemacht." - sagte der andere Mann fast gleichgültig, als würde er uns vom Wetter erzählen. "Die meisten Bewohner sind geflohen, die anderen tot." - seine Stimme klang nüchtern, was mich erschrack. War dieser Zustand so normal geworden? War der Tod so gegenwärtig?
"Wir wollen die Leichen vergraben, bis sie zu stinken anfangen." - auch das klang für mich erschrecken, aber eher die gleichgültige Tonlage.
"Was führt Euch durch dieses verdammte Land?" - fragte der erste Mann dann.
"Wir wollen zum Palast." - sagte ich. Die Männer sahen sich an und lachten dann.
"Dann müsste Ihr Euch beeilen. Viel davon ist nicht mehr geblieben." - meinte der eine.
Mir klappte die Kinnlade runter und sofort sprang ich wieder auf den Rücken von Ramos. Ich war zuspät.
"Zen." - hörte ich Alfons hinter mir her rufen, doch ich konnte nur daran denken, dass ich so schnell wie es nur ging zu meiner Familie kam.
***Urlaub**** 8)

820

31.03.2018, 11:35

Wie geht es dir?:)

Aurora

Ich fragte mich, ob die Bewohnern sich gefragt hatten, warum dieses Gebiet plötzlich fruchtbar geworden war. Wenn meine Vermutung richtig lag. Denn ich erinnerte mich an die ersten Gespräche mit Zen. Er hatte mir über die wahre Herkunft seiner Mutter offenbart, damals waren meine Familie und ich in den Glauben gewesen sie wäre auch ein Ignis. Doch der König wollte ihre wahre Herkunft verschleiern und somit ließ er alle diesen Glauben. In diesem Moment fiel es mir ein, dass ich eben unbewusst offenbart hatte, dass die Königin der Bruder von König des Terra Imperiums war. Ich biss auf meiner Unterlippe, hoffentlich wurde Zen mir nicht böse, da ich das damalige Versprechen gebrochen hatte. Wie gedankenlos ich gewesen war! Ich runzelte mit der Stirn, jedoch konnte ich mich nicht erinnern, ob meine Familie von diesem Erkenntnis überrascht gewesen war. Viel mehr hatten sie auf mein Erlebnis und die Vermählung reagiert. Ich klappte das Buch zu und verstauchte es wieder in dem Regal. Am Fenster blieb ich stehen und erblickte in der Ferne das Meer. Wie ich diesen Anblick vermisst hatte. Doch mehr vermisste ich mein Gemahl. Ich berührte das Ohrring und schickte ein Gebet zum Meergott Triton, das er auf mein Gemahl Acht geben möget. Wieder klopfte es an der Tür und es war meine Schwester Kyla. "Vater wirkt ganz schön aufgeregt", eröffnete sie sogleich das Gespräch und ließ sich auf meinem Bett nieder. "Hast du gelauscht?", erkundigte ich mich, als ich mich zu ihr umdrehte. "Ein bisschen....", gestand sie und sah mich mit große Augen an: "Du bist tatsächlich mit Prinz Zen verheiratet?" Ich seufzte und nickte: "Ja, aber du muss es erstmal bei dir behalten. Es wäre wohl nicht gut, wenn die ganze Dienerschaft es erfahren würdet." "Keine Sorge, ich kann schweigen wie ein Fisch", versicherte mir Kyla und dann bekam ihre Augen einen verräterischen Glanz. "Das ist unglaublich romantisch. Ihr zwei auf der Flucht und dann verliebt ihr euch. Es ist wie in einem Roman, das ich letztens gelesen habe, haacch", seufzte sie verträumt. Ich musste lächeln, meine Schwester schien ihre romantische Natur nicht verloren zu haben. "Ja, es ist wie in einem Roman. Wie ein Traum, aus dem man nicht erwachen mag", gab ich offen zu und setzte mich neben ihr hin. "Und wie war es gewesen?", fragte Kyla neugierig. Sofort spürte ich die Wärme in meine Wangen. Sie meinte doch wohl nicht...."Was meinst du?", fragte ich vorsichtig. "Na, der erster Kuss", kicherte meine Schwester. Mein schnellschlagendes Herz beruhigte sich, ich hatte schon geglaubt sie hätte das Gespräch mit meinem Bruder mitbekommen. "Er war....", mein Blick wurde versonnen: "Schöner als der Sonnenuntergang am Meer." "Ohhh", gab meine Schwester einen hohen Ton von sich: Erzähl mir noch mehr davon, bitte! Ist es wie ein wilder Rausch, als würde die Energien in dir aus dir herausbrechen wollen?" "So in etwa", schmunzelte ich: "Wir standen neben einem Brunnen und da fing das Wasser an unkontrolliert zu brodeln, da ich von dem Kuss sehr hingerissen gewesen war. Ich hatte geglaubt ich könnte fliegen und war einfach überglücklich gewesen." "Hach, ich wünschte ich würde auch meinen ersten Kuss erleben", seufzte Kyla verträumt. "Das wirst du, wenn der richtige Mann kommt", lächelte ich. "Ich habe Anfang an gewusst, dass ihr zueinander passt und du wolltest es mir nicht glauben", grinste Kyla. Leise lachte ich. Da hatte sie Recht.