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11.04.2018, 21:22

Zen:

"Mein Prinz, Euer Mut ist sehr bemerkenswert, allerdings muss ich Euerer Schwester Recht geben, Euch fehlt die Kraft um zu stehen, geschweige denn in einen Kampf zu ziehen." - meldete sich der zottelige Mann zu Wort. "Eins, zwei Tagen würden Euch genesen lassen und dann könnte Ihr ..." - ich hob meinen Arm und unterbrach ihn. Ich selbst merkte, dass mir die Kraft fehlte, allerdings hatte ich keine Zeit, nicht mal einen Tag wollte ich warten und riskieren, dass mein Vater seinen perfieden Plan gänzlich in Tat umsetzen konnte. Auch die Angst um Mutter, Shyvon, Tayga und Ryu trieben mich an.
"Ich kann nicht warten. Ich werde mein Kraft aus den Elementen meiner Gaben schöpfen." - antwortete ich und schob den Vorhang zur Seite, um aus der Hütte zu gelangen. Draußen ging die Sonne langsam runter und für einen kurzen Augenblick hielt ich inne. Der Himmel war noch blau und am Horizont bildete sich langsam ein rot-gelber Streifen. Als würden sich der Tag und die Nacht begegnen. Dieses Farbenspiel erinnerte mich an Aurora und mich. In meiner Brust wurde es schmerzhaft eng, als ich an sie dachte. Wie es ihr wohl ging? Sie war sicherlich bereits im Palast ihres Vaters angekommen und befand sich nun in Sicherheit. Das gab mir Hoffnung, denn einen Menschen, den ich von ganzem Herzen liebte konnte ich von dem Tode bewahren. Ich seufzte und wand meine Augen ab, bevor ich von meiner Sehnsucht eingenommen werden konnte.
"Bist du dir sicher, dass du heute schon aufbrechen musst?" - fragte Minorin hinter mir.
"Ja, ich kann nicht länger warten." - sagte ich erneut und drehte mich zu ihr um. In ihrem Gesicht sah ich Zweifel und erst jetzt fiel mir auf, wie verändert sie aussah. In ihrem Gesicht sah ich keine Naivität mehr, die sich im Schloss hatte und die mich so belustigte. Vielleicht lag es an den Kleidern, den sie trug, aber mehr noch an der Entschlossenheit in ihren Augen. Sie war kein Kind, sondern eine Frau, die genau wusste, was sie von ihrem Leben erwartete und ich war stolz auf sie. Sie hatte Vater getrotzt, obwohl sie früher immer seine Meinung vertrat. Sie hatte sich für die Gegenseite entschieden, als sie sah, dass er unrecht hatte und anderen Unrecht antat.
"Ich werde mit dir kommen." - sagte sie und reckte ihr Kinn gen Himmel.
"Ausgeschlossen." - sagte ich mit der Strenge des älteren Bruders in der Stimme. Ihre rechte Augenbraue fuhr an ihrer Stirn hoch. "Du kannst nicht mitkommen, weil du ..."
"Weil ich was? Eine Frau bin." - unterbrach sie mich schnippisch. "Ich war die beste bei den Prüfungen seit mehr als Zweijahrzehntel und ich kann mit Schwert so wie mit dem Bogen nicht schlechter umgehen als du selbst." - zählte sie auf. "Und außerdem lasse ich mir von dir nichts befehlen, noch bist du nicht der König." - sie blickte mich ausdrucksvoll und unnachgibig an. "Also komme ich mit."
***Urlaub**** 8)

842

11.04.2018, 22:25

Aurora

"Wie Ihr sehen könnt, genieße ich bei bester Gesundheit und bin bei meiner Familie", antwortete ich darauf ohne dabei viel zu verraten. Aus meinem Mund würde Prinz Blaise nichts entlocken können, was meinem Ehemann Zen oder meiner Familie schädigen könnte. Seit jener Flucht war ich vorsichtiger geworden und schätzte vorher die Situationen ein, bevor ich Jemanden mein Vertrauen schenkte. Besonders bei mächtige Personen musste man wachsam sein, was wir leider erfahren mussten. Daher wollte ich nun meine Worte weise wählen, um nichts Negatives auszulösen. "Ja, das habe ich soeben feststellen können", lächelte Prinz Blaise milde und die helle Augen blinzelte in der Sonne: "Verzeih meine Neugier, die vielleicht taktlos erscheinen mag, aber es interessiert mich brennend ob ein anderes Gerücht wahr ist. Nämlich, dass Ihr eine Komplizin von Prinz Zen seid und ihm zur Flucht verholfen hatte." Wir begaben uns auf dem gefährlichen Grat und ich musste mich hüten. "Es ist durchaus unangebracht solche derartige Fragen einer Prinzessin zu stellen, wo das Kennenlernen erst kürzlich stattgefunden hat und ihr die Gäste seid. Jedoch verstehe ich ihre Besorgnisse, denn die Ereignisse scheinen alle Reiche zu betreffen. Nun, es wird nachgesagt, dass Komplizen Derjenigen sind, die Verbrechen unterstützen und ich unterstütze kein Verbrechen. Demnach stimmt auch dieses Gerücht nicht", erwiderte ich darauf. Zen hatte nie was Falsches gemacht und war Opfer einer Intrige gewesen. Ich hatte ihm geholfen, überzeugt von seiner Unschuld und daher machte es mich nicht zu einer Komplizin. Er hatte nie ein Verbrechen begannen. "Natürlich nicht, wie töricht von mir solche Fragen zu stellen und gar zu glauben, dass eine zarte weibliche Person wie Ihr eine solche üble Tat begehen könnt", er schien mir schmeicheln zu wollen, doch das berührte mich nicht. "Wenn Euch nicht ausmacht, würde ich gerne zu unsere Gruppe zurückkehren. Sie fragen sich bestimmt, wo wir sind", bemerkte ich. "Natürlich, Prinzessin Aurora", nickte Prinz Blaise. Vorerst schien ich seine Neugier gestillt zu haben, aber dennoch besaß ich ein ungutes Gefühl. Ich hatte mich wie in einem Verhör gefühlt und das war äußerst unangenehm gewesen. Vermutlich würde er es seinem Vater weitererzählen. Ob das wohl der Grund des Besuches beeinflussen würde? Was wollten das Aer Imperium genau von uns? "Eurer Besuch kommt überraschend, dennoch fühlen wir uns geehrt", merkte ich es an, in der Hoffnung etwas Wichtiges entnehmen zu können. Prinz Blaise verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken, während wir gemächlich unsere Gruppe näherten: "Nun, wir dachten einen gepflegten Kontaktaustausch kann nur vorteilhaft sein. Für beider Reiche. Meint ihr nicht?" Ich runzelte nachdenklich mit der Stirn. Es klang danach, als strebten sie einen Bündnis an. Doch woher dieser Sinneswandel? Und dann auch zu diesem Zeitpunkt. "Sicher", antwortete ich neutral, ohne viel meine Meinung kundzugeben. Er wirkte damit zufrieden und wir erreichten unsere Gruppe. Meine Mutter wirkte ein wenig unruhig und räusperte sich: "Aurora, wir haben Post von einem Briefvogel bekommen. Sie ist an dich gerichtet." "Oh", ich versuchte meine Aufregung zu verbergen und nahm den geschlossene Brief entgegen: "Danke. Das ist bestimmt von meiner liebe Freundin." Prinzessin Arwen musterte mich mit einem eindringlichen Blick, was mich unwohl fühlen ließ. Doch dann wandte sie den Blick von mir ab und hielt mit meine Mutter eine Unterhaltung. Nach eine Weile hielt ich es für schicklich genug mich zurückziehen zu dürfen, um endlich in aller Ruhe den Brief lesen zu können. Mein Herz pochte dabei laut und ich zügelte mich loszulaufen. Das würde merkwürdig erscheinen und Fragen auftauchen lassen, die mich in Unannehmlichkeiten bringen konnten. Die Bibliothek war der nächste Ort, wo ich mich zurückziehen konnte und als ich die Tür hinter mir schloss, riss ich zittrig den Brief auf. Der Name des Absender sagte mir nicht, doch erschien mir sinnig, dass Zen nicht unter seinem Namen schrieb. Ein kleiner Beutel fiel auf meiner Hand und ich beschloss Diesen naher zu öffnen, wenn ich endlich die Worte von meinem Liebster lesen konnte, auf die ich so sehnsüchtig gewartet hatte.
Sehr geehrte Prinzessin Aurora,
hier schreibt Alfons, ein Krieger aus Terra Imperium. Ich habe Prinz Zen in seinem Reich begleitet und mit größtem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass er bei einem Angriff lebensbedrohlich verwundet wurde. Er befahl mir dieses Schmuckstück Euch zurückzugeben, Sie haben meinen aufrichtigen Beileid.
Er war ein mutiger Mann gewesen,
Alfons.
Immer wieder las ich die Zeilen, verstand die Worte nicht und erst als ich mit zitternde Fingern den Beutel öffnete und der fehlende Ohrring in meiner Hand fiel, begriff ich die Bedeutung des Briefes. Zen war tot.


843

12.04.2018, 20:14

Zen:

Ich hätte verärgerte sein müssen, weil sie sich meinem Befehl widersetzte, allerdings war ich das Gegenteil von dem. Ich war stolz auf sie und bewunderte sie für die Entschlossenheit, mit der sie mir gegenübertrat.
Sie hatte Recht, sie war die Beste bei der Prüfung gewesen und in den Übungskämpfen konnte sie mir stets Kraft und manchmal Überlegenheit trotzen. Ihren Worten konnte ich also nichts entgegensetzen. Und die Aussage, dass sie nicht mitkommen dürfe, weil sie dem weiblichen Geschlecht angehörte, wäre eine Beleidigung. Früher, im Palast hätte ich diese Meinung sicherlich vertreten, doch nach den langen Tagen mit Aurora konnte ich mit Sicherheit sagen, dass eine Frau genauso mutig, so stark und so schlau sein konnte wie ein Mann, in mancher Situation auch mehr.
"Auch wenn du mich nicht mitnimmst, so werde ich dir nachreiten und dann müsstest du mich schon töten, um mich davon abzuhalten." - sagte sie bestimmt und stemmte ihre Fäusten in die Hüfte. Ein siegessicheres Lächeln umspielte ihre Lippen. Mein strenger Blick wurde sanfter und ich wurde von ihrem Lächeln angesteckt.
"Du ..." - sagte ich nur, allerdings führte ich meinen Satz nicht zu ende.
"bist umwerfend." - meinte dann meine Schwester und wir mussten lachen. Eine unbeschwerte Minute, bevor es für uns ernst wurde.
***Urlaub**** 8)

844

12.04.2018, 20:31

Guten Abend:)

Aurora

Tot. Dieses Wort aus drei Buchstaben unterschrieb die kaltherzige Endgültigkeit seiner Bedeutung. Ohne Rücksicht auf mich machte mir der Tod bewusst, dass Zen nicht mehr zurückkehren würde. Nie mehr. Die Versprechungen, die wir uns gaben, lösten sich in der Luft auf wie dahinschwindender Rauch. Meine Beine gaben nach, während die Nadel des Ohrringes sich in meiner Hand bohrte bis ein Tropfen Blut hervorquoll. Mein Mund war vor Entsetzen weit geöffnet, doch der Schrei blieb in meinem Hals stecken und drohte mich zu ersticken. Verzweifelt rang ich nach Luft, doch sie schaffte es nicht meine brennende Lunge zu füllen. Es fühlte sich an, als drohte sie zu platzen wie eine Luftblase auf einer Wasseroberfläche. Ich spürte buchstäblich wie mein Herz zerbrach wie ein zu Boden fallender Spiegel. Ich spürte jeden einzelnen Splitter, der sich tief in meinem Inneren bohrte. Der Schmerz war unbeschreiblich. Es nahm mein Körper vollkommen in Besitz und peinigte meine Seele. Dann endlich kam der Schrei und die Tränen brannten heiß auf meine Wangen. Ich vergrub meine Fingern in meine Beine, krümmte mich zusammen und ertrank in diesem Meer aus Schmerz. Mein Körper bebte und meine Energie tobten wild wie das stürmische Meer bei Gewitter. Ich merkte nicht, wie meine Kraft außer Kontrolle geriet. Ich merkte nicht die Wasserrinnen die durch Schlitzen zu mir krochen. "Zen!", schrie ich abermals verzweifelt. Er durfte nicht tot sein. Er durfte mich nicht verlassen. Wir hatten uns doch ein Versprechen gegeben.


845

12.04.2018, 20:52

Guten Abend!


Zen:

In den letzten Stunde hatte ich alle Gefühle in meinem Inneren ausgeblendet und auch die Bedürfnisse meines Körper ignoriert. Jetzt knurrte mein Magen laut und ich spürte, wie er sich schmerzhaft zusammenzog.
"Aber bevor wir losreiten, werden wir noch etwas essen und trinken." - bemerkte Minorin und hackte sich bei mir unter.
Gemeinsam gingen wir zu einer Gruppe Männer, die um einen Lagerfeuer saßen und sich leise unterhielten. Ich vernahm den Duft nach frischem Fleisch.
"Das Dorf, wo wir Rast machen wollten, ist komplett zerstört und kein einziger Mensch ist dort anzutreffen. Aus diesem Grund haben wir hier ein Lagerfeuer gemacht und Wild gejagt." - erklärte mir meine Schwester. "Die Männer gehören einer Rebellenallianz an und sie werden uns folgen." - sagte sie dann. "Erst werden wir alleine losreiten, aber wenn wir ihre Hilfe brauchen, so werde ich ihnen eine Botschaft schicken und sie werden kommen." - teilte Minorin mir mit.
Als wir uns der Gruppe näherten, erstarben die Stimmen und alle Köpfe drehten sich neugierig in unsere Richtung.
"Hey Flick, gib meinem Bruder etwas zu Essen und einen Traubensaft." - befiehl sie mit selbssicherer Stimme und ein kleiner Mann, der fast noch ein Kind war und mir sehr bekannt vorkam, sprang auf und ging zum Feuer. Auf ein Stück einer Baumrinde legte er mir ein großes Stück vom Fleisch. Dann kam er zu uns uns hielt es mir hin. Von seiner Hüfte nahm er einen Wasserbeutel ab und auch diesen streckte er mir entgegen.
"Habe Dank." - sagte ich, er verbeugte sich nur und ging wieder an seinen Platz am Lagerfeuer.
"Erinnerst du dich nicht an ihn?" - wollte Minorin von mir wissen, die meinen unsicheren Blick bemerkt haben musste. Ich schüttelte den Kopf. "Er war ein Küchenjunge im Palast." - sagte sie und da erinnerte ich mich an den stummen Jungen mit Sommersproßen und den blonden Haaren unter einer Haube. "Als ich geflohen war, war er mir gefolgt und wollte es einfach nicht sein lassen, dann habe ich ihm erlaubt mitzukommen. Er kann nicht sprechen, aber blöd ist er lange nicht."
***Urlaub**** 8)

846

12.04.2018, 21:03

Wie geht es dir?:)

Aurora

Benommen öffnete ich langsam meine Augen und spürte eine feuchte Hitze auf meiner Haut liegen, als würde ich verdampfen. Ein dumpfes Schmerz pochte in meinem Brustkorb und meine Sinnen waren zu verwirrt, um zu verstehen was geschehen war. War ich nicht im Garten gewesen? "Aurora?", meine Mutter kam ins Blickfeld und ich sah ihren besorgten Blick: "Hörst du noch das Meeresrauschen?" Verständnislos sah ich sie an und mein Blick begann sich zu klären. Ich erkannte, dass ich mich in der Sauna aufhielt. "N...nein", krächzte ich, meine Kehle fühlt sich ausgedörrt. Meine Mutter reichte mir sofort einen Becher Wasser und gierig trank ich die Schlücke. Die Frage nach dem Meeresrauschen, der Erinnerungsverlust und die Sauna ließ mich erschließen, dass ich die Kontrolle über meine Kraft verloren hatte. "Habe ich Jemanden wehgetan?", fragte ich besorgt und richtete mich langsam in dem Bett auf, die dünne Decke rutschte von mir runter. "Nein. Grant hatte dich entdeckt und sogleich Bescheid gegeben. Dein Vater konnte dich hierherbringen", antwortete mir Mutter und ergriff meine Hand, ihre Stimme war voller Mitgefühl: "Wie geht es dir?" Ich horchte in meinem Inneren und spürte eine gähnende Leere, als würde etwas fehlen. "Ich...", plötzlich zuckte ich zusammen, als ich einen kleinen Schmerz in meiner Hand spürte und bemerkte meine geschlossene Hand. Ich öffnete sich und erblickte den Ohrring. Schlagartig kehrten mir die Erinnerungen zurück. Der Brief. Der Ohrring. Der Tod von Zen. Verschwommene Gesichter. Das Meer in mir, das mich verschlingen wollte....Tränen brannten in meine Augen. "Oh, Liebes", Mutter zog mich fest in ihre Arme und strich über meinem Rücken. Ich gab mich meinem Trauer hin, weinte um den schmerzhaften Verlust. Zen war die Liebe meines Lebens gewesen, ich hatte mit ihm alt werden wollen. Mit ihm unser Kind aufziehen wollen. Und jetzt war er einfach fort. Es tat so weh.


847

12.04.2018, 21:19

Gut, nur machen mich deine Beiträge so traurig ;(
Und wie geht es dir?


Zen:

Das Fleisch schmeckte so gut und mir kam es vor, als hätte ich seit Jahren nichts mehr zu mir genommen. Gierig trank ich den süßen Saft und vergass die Manieren. Die Flüssigkeit tropfte von meinen Mundwinkel und ich wischte mit dem Unterarm drüber.
Nach einer zweiten Portion war ich gesättigt und setzte mich kurz zu den Männern ans Feuer. Sie wirkten nicht, als würden sie mir vertrauen und doch verscheuten sie mich nicht aus ihrer Mitte.
Als erste erhob sich Minorin und zog die Aufmerksamkeit der Umsitzenden auf sich.
"Mein Bruder und ich werden nun zum Palast reiten." - sagte sie und erntete misstrauische Blicke der Männer. "Und wenn ich das Zeichen in den Himmel sende, dann brauchen wir euere Hilfe." - fuhr sie fort.
"Das ist törricht, es zu zweit gegen den König aufnehmen zu wollen." - bemerkte ein älterer Mann, der Minorin am nächsten saß.
"Unsere Mutter und unsere Geschwister sind noch da." - sagte meine Schwester und die Männer blickte bedrückt zu Boden. Ich fragte mich, dass mit ihren Familien geschehen war. Aber dieser Gedanke war zu verängstigend, um ihn fortzuführen, also verscheuchte ich ihn. "Wir brauchen zwei Pferde." - meinte Minorin weiter.
Nachdem alles geklärt war, ritten wir los. Die Dunkelheit war bereits eingebrochen, als wir an den Mauern den Palastes ankammen. Es war ruhig, zu ruhig.
***Urlaub**** 8)

848

12.04.2018, 21:38

Oh, das tut mir leid:/ Ist auch nicht einfach sie leiden zu lassen, aber leider muss sie da erstmal durch...^^ '' Mir geht es gut:)

Aurora

Vom Weinen war ich erschöpft geworden und meine müde Augen waren zugefallen. Ich nahm kaum wahr, wie Mutter mich vorsichtig in das Bett zurücklegte und mich sanft zudeckte. Ich nahm auch nicht wahr, wie sie die Feuerkohlen löschte, da meine Kraft nicht mehr außer Kontrolle war. Ich träumte von Zen. Wie er mich anlächelte. Wie er meine Hand hielt. Mich umarmte. Wir wir in den Nächten nebeneinander lagen und unsere Atem lauschten. Wie er mich vor den feindliche Menschen verteidigte. Wie er mich küsste und dazu brachte die Welt zu vergessen. Ich träumte von unsere Hochzeit. Und ich träumte von den schrecklichen Moment, als er verletzt wurde. Spürte die Angst, wenn er mit der Gruppe sich auf dem Weg gemacht hatte und mich zurückließ. Und ich träumte von der Einsamkeit. Von seinem Tod. Wie er seinen letzten Atemzug mache, wie er in seine Verletzungen erlag. Einsam und alleine. An einem verlassener Ort vergraben. Ich schreckte schweratmend aus dem Schlaf und Schweiß benetzte meine Stirn. Mein Herz hämmerte wild in dem Brustkorb und eine Welle der Übelkeit übermannte mich. Mein Magen krampfte sich zusammen, doch da er leer war, konnte ich mich nicht erleichtern. Ein Schluchzen verließ mich. "Oh Aurora", es war Mutter und sie zog mich in ihre Arme. "W-w-wir m-mü-müssen i-ihn finden", stammelte ich. "Ach Liebes", seufzte sie traurig und tätschelte mein Rücken. Nach eine Weile versiegten die Tränen und rollte mich auf das Bett zusammen. "Ich weiß es ist schwer in Trauer was zu essen, aber du brauchst Kraft. Bitte isst etwas von dem Frühstück, denk an das Kind", sie strich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und ich schluckte schwer. Ich hatte nicht gemerkt, dass ein neuer Tag angebrochen war. Langsam richtete ich mich wieder auf und wortlos zwang ich mich dazu etwas zu mir zu nehmen. Das Kind. Unser Kind. Das einzige was mir von Zen übrig geblieben war. Und es schmerzte mich zutiefst, dass die Beiden sich niemals kennenlernen konnten. Zen wäre ganz bestimmt ein wundvoller Vater gewesen. Die Tür öffnete sich und mein Vater kam herein. Er sprach leise mit meiner Mutter und warf abermals besorgte Blicke zu mir, wie ich abwesend aß. Ich bekam kaum von dem Gespräch mit, da es mich auch nicht interessierte.


849

12.04.2018, 21:57

Ja, ich weiß :/ Ich lasse meine Charas auch nicht gerne leiden
Wie war dein Tag?


Zen:

Der Palast lag im Dunkeln, in keinem Fenster konnte ich Licht vernehmen. Am Waldesrand blieben wir stehen und stiegen von den Rücken unserer Pferde.
"Auf der westlichen Seite, da wo Mutters Rosengarten liegt, dort ist in der Mauer einen Tür, dort können wir unbemerkt reinkommen." - schlug meine Schwester vor.
"Ich kenne diesen Gang. Durch diesen war ich mehrmals von dem Palastgelände geflohen." - eröffnete ich ihr.
"Aber du hast mich nie mitgenommen." - sagte sie mit einer Spur an Vorwurf in der Stimme. "Ich wäre gerne mal aus meinem Prinzessinnen-Dasein geflohen." - meinte sie und seufzte sehnsüchtig.
Ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht, wie das Leben meiner Schwester sich gestaltete. Sie wurde verwöhnt und durfte alles tun, so kam es mir vor. Jedoch wusste ich auch, dass sie auch an Unterricht teilnnehmen musste, um sich auf ihre Rolle als Ehefrau und zukünftige Königin eines Imperiums vorzubereiten. Nie hatte ich angenommen, dass es so schwer war.
"Tut mir leid." - entschuldigte ich mich. "Ich hatte nie gedacht, dass du dich im Palast ebenfalls unwohl gefühlt hast."
"Ich habe mich nicht unwohl gefühlt, ich war einsam." - eröffnete mir Minorin und ich konnte sie lächlen hören. "Es war keiner da, den ich als Freund bezeichnen könnte." - sagte sie weiter und ich legte einen Arm um ihre Schultern.
"Tut... "- setzte ich an, doch sie unterbrach mich.
"Nein. Es ist in Ordnung. Lass uns jetzt herausfinden, ob der Zugang zum Rosengarten noch frei ist."
***Urlaub**** 8)

850

12.04.2018, 22:07

Ich auch nicht so gerne...mein Tag war eher eintönig gewesen, aber okay. Solche Tage muss auch mal gebenXD Und deiner?

Aurora

Ich konnte mich kaum erinnern, wie ich in meinem Zimmer gelangt war und in meinem Bett lag. Beinahe verschwand ich unter der Decke und starrte in das dämmerige Licht hinein, da ich die Vorhänge zugezogen hatte. Die fröhliche Sonne schien mir ein grausames Spiel zu spielen. Es sollte auf dem Meer stürmen. Regnen. Gewittern. Doch das Leben da draußen war vollkommen unberührt von meinem Schmerz. "Aurora?", flüsterte eine Stimme und ein Lichtstreifen war zu erkennen. Ich atmete hörbar aus. Schritte näherten sich, die Decke wurde angehoben und Kyla kuschelte sich an mich ran, während sie die Decke wieder über uns zog. Sie griff nach meiner Hand und hielt sie einfach fest. Worte waren Fehl am Platz. Ich glaubte ich war einen Moment eingedöst, sicher war ich mir nicht. Jedoch schien Kyla bislang nicht von meiner Seite gewichen zu sein, auch wenn es langsam unter der Decke stickig wurde. Obwohl es warm war, fror ich innerlich und wollte am Liebsten weinen. Doch meine Augen schienen keine Tränen mehr zu vergießen und langsam breitete sich in meinem Inneren ein betäubendes Gefühl aus, um den tiefen Schmerz erträglicher zu machen. "Die Gäste werden wahrscheinlich heute Abend abreisen", sprach plötzlich meine Schwester. An das königlichen Besuch hatte ich nicht mehr gedacht und sie waren mir auch gleichgültig geworden. "Es scheint, als möchte König Glaedis ein Bündnisvertrag mit unserem Vater schließen. Ich habe da was lauschen können", informierte sie mich.


851

12.04.2018, 22:24

Meiner war ermüdend, ich wusste gar nicht, wie ich alles schaffen sollte. Hat aber dann doch geklappt :thumbsup:
Jetzt gehe ich schlafen, weil morgen der Tag wieder ganz früh beginnt.
Gute Nacht ^^


Zen:

Wir banden unsere Pferde an einen Baumstamm etwas tiefer im Wald, weit weg von menschlichen Augen und bewegten uns entlang der Schlossmauer zum geheimen Eingang, versteckt im dichten Effey. Es wunderte mich sehr, dass ich keine Wache bist jetzt gesichtet hatte. Meine Annahme war, dass mein Vater sich und auch seine Familie hinter den Schlossmauen schützen wollen würde, doch es war kein Soldat zu sehen.
Es dauerte einige Augenblicke, bis wir den Eingang erreicht hatten. Minorin erzeugte in ihrer Hand eine kleine Flamme und ich suchte nach dem Fugen. Mit einem kräftigen Ruck riss ich den Effey bei Seite und da war die Tür. Anscheinend hatte sie keiner entdeckt. Es war sehr merkwürdig und ich mahnte mich noch mehr zur Vorsicht. Die ganze Ruhe täuschte sicherlich und sollte die Eindringende in Sicherheit wiegen. Leise zog ich die Tür auf. Sie quitschte etwas, doch schon bald befanden wir uns im Rosengarten. Hier hatte sich nichts geändert. Der kleine Teich, der für Aurora eingerichtet worden war, lag in der Dunkelheit ruhig wie ein glatter Spiegel. Auch die Rosensträuche, die von meiner Mutter geheckt und geplflegt wurden, waren noch vorhanden.
Es schien, als hätte sich nicht geändert und doch spürte ich die Anspannung, bei der sich mir die Nackenhaare streubten.
***Urlaub**** 8)

852

12.04.2018, 22:46

Gute Nacht:)

Aurora

"Sie wissen jetzt von deine besondere Gabe", murmelte Kyla und die Worte erreichten mich, zogen mich ein Stück in die Wirklichkeit zurück. "Wer?", meine Stimme klang noch rau. "König Glaedis und seine Kinder", sie bewegte sich ein wenig und dadurch raschelte die Decke: "Grant hatte scheinbar Vater geholt, weil er dich in der Bibliothek aufgelöst entdeckt hat. König Glaedis ist wohl wenige Zeit später dazu gestoßen, weil er scheinbar die Wasseradern in den Gängen entdeckt hatte und so nach dem Rechten schauen wollte. Und im Garten ist der Teich ganz stürmisch geworden, was Prinz Blaise und Prinzessin Arwen misstrauisch gemacht hat, da kein Wind wehte. Mutter wusste sofort, was los war und hatte unseren Bruder Balan beauftragt um sie zu kümmern, damit sie zu dir gehen kann. Ich bin ihr gefolgt und bekam so mit, dass König Glaedis scheinbar die Sage von Calypso kennt. Dabei bin ich mir sicher, dass Vater ihm das niemals verraten würdet. Also muss er die Sage von woanders kennen und sich das zusammengereimt haben. Jedenfalls wird Vater heute nochmals mit ihm eine Unterhaltung führen, bevor sie abreisen." "Hm", murmelte ich gleichgültig und empfand nur ein stumpfes Gefühl. Spürte nicht mal die Sorge darüber. "Es scheint, als wäre Vater nicht abgeneigt einen Bündnis mit Aer Imperium einzugehen....schon gar nicht, nachdem....", sie räusperte sich: "Nachdem du die traurige Nachricht erhalten hast. Die Gäste wissen jedoch nicht den Grund für deinen Schmerz..." Mein Körper verkrampfte sich, als ich mich an den unheilvollen Brief erinnerte. Zens Tod hatte nicht nur eine große Auswirkung auf mich, sondern auch auf die Zukunft. Was würde nun mit Ignis Imperium geschehen? Und was würde wohl ein Bündnis mit Aer Imperium bedeuten? Einen Moment schien mein Wille zurückzukehren, doch dann war sie wieder erloschen, als ich die Leere in meinem Herz spürte. Ohne Zen schien mir alles sinnlos zu sein. Leise schniefte ich und Kyla drückte mich. Wir verweilten den ganzen Tag auf dem Bett, ab und zu kam Mutter vorbei, um nach mir zu schauen oder meine Zofe. Sie brachte kleine Mahlzeiten vorbei. Würde nicht das Kind in meinem Bauch heranwachsen, hätte ich keinen Bissen runtergeschluckt.


853

13.04.2018, 16:18

Zen:

"Es ist so ungewöhnlich still." - sprach Minorin das aus, was mir auf der Seele lag und meine ganzen Gedankengang beschäftigte. Wo waren die Wachen und warum konnten wir ungesehen auf das Schlossgelände gelanden? Ich konnte mir diese Fragen nicht beantworten, doch ich hatte eine böse Vorahnung. Vielleicht brauchte mein Vater keine Wachen mehr, weder für sich noch für seine Familie, weil es ... keine Familie mehr gab. Auch wenn ich mit aller Macht versuchte, diesen grausigen Gedanken zu ignorieren, so konnte ich mir das anders nicht erklären.
Als das Schloss noch voller Leben war, waren an jedem Ausgang mindestens zwei Wachen positioniert, um das Leben der Königsfamilie zu schützen und jetzt ... nichts.
Trotz der alleinigen Anwesenheit bewegten wir uns leise und umsichtig durch den Garten und hörten auf jedes Geräusch, doch meist waren es nur kleine Nagetieren, die im Unterholz nach Nüssen oder Insekten suchten oder Vögel, die erschrocken durch unsere Anwesenheit in die Lüfte stiegen und davonflogen.
Allerdings zuckten wir jedes Mal zusammen und duckten uns. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und nach einer gefüllte Ewigkeit erreichten wir die Tür, die uns ins Schloss bringen würde.
Langsam legte ich die Hand auf die Klinke und hielt kurz inne. Es machte mir Angst, nicht zu wissen, was mich erwartete. Ich sah mich um, denn ich hatte das Gefühl, dass wir ergriffen werden würden, sobald ich die Tür aufstieß.
Hinter mir konnte ich Minorin laut und nervös atmen hören. Noch einmal holte ich tief Luft und drückte die Klinke nach unten. Die Tür ging leise auf und ich erhaschte einen Duft des zutraulichen Heims. Und erneut begrüßte uns nur Stille und Dunkelheit.
***Urlaub**** 8)

854

13.04.2018, 16:30

Aurora

"Prinzessinnen", ertönte nach eine Weile die Stimme meiner Zofe: "Ihr müsst aufstehen und euch herrichten. Es ist Zeit für den Abschied unsere königliche Gäste." "Wir möchten aber nicht und außerdem geht es Aurora nicht gut", widersprach ihr meine Schwester und sie drückte meine Hand. "Euer Vater verlangt es so", meinte Eve und zog uns die Decke weg: "Auch ihr solltet erscheinen Prinzessin Aurora. Ich weiß euer Herz scheint einen tiefen Kummer zu tragen, doch Ihr müsst jetzt einen Moment tapfer sein." Eve schien den Grund meiner Verzweiflung nicht zu wissen, demnach wurde weiterhin die Vermählung und der Tod verschwiegen. Mein Herz krampfte sich zusammen. Nicht mal in Ruhe trauern konnte ich als Prinzessin. "Na, los", Eve wurde ein wenig ungeduldig und öffnete die Vorhänge, um zu lüften. Draußen schien es bereits Abends geworden zu sein. Ich wagte keinen Blick nach draußen, ich ertrug das Bild des Sonnenuntergang nicht. Es erinnerte mich an Zen. An uns. Was nicht mehr sein würdet. Mein schwerer Körper erhob sich und ich ließ es über mich ergehen, das Eve mich säubere und ankleidete. "Ihr seht fürchterlich blass aus", besorgt runzelte sie die Stirn und versuchte etwas mit farbigen Puder meinem Gesicht mehr gesünder erscheinen. Meine Gedanken glitten in die Ferne, mein Geist schien sich von der Wirklichkeit zu lösen und flüchtete in eine Traumwelt, wo noch Zen lebte. Zen....Kyla griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Raum. Widerstandslos folgte ich ihr und blinzelte, als ich plötzlich mich in den Thronsaal wiederfand. Alle schienen anwesend zu sein und Kyla platzierte mich zwischen Mutter und ihr. Die Königsfamilie von Aer Imperium schritten stolz in den Saal hinein. Obwohl König Glaedis seinen Blick nur flüchtig über mich streifen ließ, hatte ich das Gefühl als würde er direkt in meine Seele schauen. Kalter Schauder rann meinem Rücken hinab und ich richtete mich gerader auf. Jetzt musste ich stark sein. Und wenn sie weg waren, konnte ich wieder schwach sein. Meine Lippen zwangen sich zu einem Lächeln, während ich die Hände schüttelte und mich hören sagte, dass ich den Gäste eine gute Heimreise wünschte. Ich ignorierte den neugierigen Blick des Prinzen und den musternder Blick seiner Schwester. Nach gefühlte Ewigkeit brachten meine Eltern endlich sie zum Hof, wo sie von Kutscher erwarten wurde. Meine Beine begannen zu zittern und rechtzeitig fing Balan mich auf, als er mein Schwächeanfall bemerkte. "Aurora", in seine Augen lag voller Sorge. "Sie hätte nicht hier sein müssen", schimpfte Kyla und sah ihn böse an.


855

13.04.2018, 16:50

Zen:

Auf leiser Sohle schlichen wir uns über die Schwelle und ich bekam das Gefühl, als wäre das hier nie mein Zuhause gewesen. Es kam mir alles fremd vor, ohne Leben, ohne Gelächter oder fröhliche Stimmen meiner jüngeren Geschwister. Das macht mir noch mehr Angst. Unsere Schritte, so leise sie auch sind, hallen auf dem Marmorboden, der von Staub überzogen war.
Ich fragte mich zum nun mehr hundesten Mal, wo die Menschen abgeblieben waren.
"Das ist unheimlich." - flüssterte mir Minorin zu und im nächsten Augenblick wurde eine Tür irgendwo zugeschlagen. Wir zucken zusammen und Minorin gab einen spitzen Schrei vor sich. Erschrocken legte sie sofort eine Hand über ihren Mund, doch die Person, sie schein nicht weit weg von uns zu sein. Schritte wurden schneller. Im breiten leeren Koridor konnten wir uns nicht verstecken und so blieb uns nur ein. Wir mussten kämpfen, wenn es darauf ankam. Ich sah zu Minorin und nickte ihr zu, auch sie tat das gleiche. Im nächsten Augenblick hielt ich bereit ein flammendes Schwert in meiner Hand und meine Schwester einen gespannten Bogen, gerichtet in die die Richtung aus der wir die Schritte zu hören glaubten.
***Urlaub**** 8)

856

13.04.2018, 16:55

Hallihallo:)

Aurora

Mein ältester Bruder führte mich zum Thron, worauf ich mich niederlassen konnte. Ein Wache kam uns näher: "Soll ich einen Heiler rufen?" Stumm schüttelte ich den Kopf und versuchte gegen den Schwindel anzukämpfen. Der Wache zog sich leise zurück. "Es tut mir unglaublich leid, was geschehen ist", fasste Balan nach meine Hände und ich sah Mitleid in seine Augen. Mein Körper spannte sich an und plötzlich wurde ich wütend. Ich entzog ihm meine Hände: "Das passt euch sicherlich ganz recht. Zen ist tot, also ein Problem weniger. So könnt ihr die Vermählung vertuschen und das Kind...." Ein unbeherrschtes Schluchzen ergriff mich und ich vergrub mein Gesicht in meine Hände. "Siehst du was du angerichtet hast? Geh weg, du bist wie ein Holzstück!", schimpfte Kyla erneuert mit Balan und schob ihn zur Seite. Sie umarmte mich sanft: "Komm, ich bringe dich jetzt in dein Zimmer, damit du deine Ruhe hast." Stumm nickte ich. Ich wollte Niemanden mehr sehen und mit niemanden reden.


857

13.04.2018, 17:11

Hey :) Alles gut?


Zen:

Mein Herz schlug mir bis zu Hals und ich vernahm jeden Schritt so laut in meinem Kopf, als würde die noch unbekannte Person direkt neben mir auf einer Stelle treten. Ich schluckte schwer und spürte die Schweißtropfen auf meiner Stirn.
In der Dunkelheit erkannten wir eine Silhouette am anderen Ende des Ganges. Die Person blieb stehen, als sie uns erblickte. Ich machte mich bereit anzugreifen, wenn es nötig war. Jeder Muskel in meinem Körper war zum Zerreißen angespannt und der Griff um das Schwert wurde stärker.
"Wer da?" - rief die Person uns zu. Im nächsten Augenblick legte der Mann die Hände aufeinander und ließ zwischen den Flächen ein kleine Flamme erscheinen. Minorin schien dadurch so verunsichert, dass der Bogen losließ und der Pfeil seinen Weg durch den Korridor fand und die Person um haaresbreite verfehlte.
"Prinzessin Minorin." - es war Samuels Stimme, die zitterte. "Ich bin es, Samuel. Bitte schießt nicht." - rief er laut, blieb jedoch stehen.
***Urlaub**** 8)

858

13.04.2018, 17:23

Joa, bin ein wenig schlapp. Muss an das mieses Wetter bei mir liegenXD Und bei dir?:)

Aurora

Gerade wollten wir den Saal verlassen, als Mutter und Vater erschienen. "Aurora muss ins Bett", sagte Kyla sogleich, als Mutter was sagen wollte und in ihrem Gesicht die Sorge stand. Kyla wandte sich weiter an Vater und schnaubte aufgebracht: "War es wirklich nötig gewesen, dass Aurora beim Abschied anwesend sein musstet? Oder haben die Königsfamilie etwa so wenig Rücksicht und Einfühlsamkeit? Mir ist daraus bewusst, dass du ihnen Stärke präsentieren willst und keine Schwächen zeigen möchtest, aber dass du dabei nicht an ihrem Wohl denkst, ist bitterlich. Du bist nicht nur König dieses Reiches, sondern auch Vater. Sie hat Jemanden verloren! Wie wäre es für dich Mutter zu verlieren?" "Kyla", seufzte Vater erschöpft und sah mich traurig an: "Es ist mir nicht gleichgültig wie es deiner Schwester geht. Ich wünschte sie müsste ein solches Leid nicht erfahren." Er kam auf mich zu und ehe ich mich versah, trug er mich auf die Arme wie ein Säugling: "Ich bringe dich ins Bett." Wieder stiegen Tränen in meine Augen und schluchzend vergrub ich mein Gesicht in die Schulter meines Vaters. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein kleines Kind, das sich entweder das Bein aufgeschürft hatte oder zu sehr kränkelte um gehen zu können. Doch diesmal war es kein aufgeschürftes Bein oder eine gemeine Erkältung. Diesmal hatte ich Jemanden verloren.


859

13.04.2018, 17:35

Ich bin auch erschöpft :/, also liebt es nicht nur bei dir am Wetter :) Ansonsten geht es mir ganz gut, endlich WE :thumbsup:


Zen:

Samuel lebte und das ließ mir Hoffnung schöpfen, dass auch meine Mutter noch am Leben war.
"Prinzessin Minorin." - sagte Samuel und wagte ein paar Schritte in unsere Richtung. Anscheinend erkannte er mich nicht und ich beschloss, mich zu melden.
"Samuel." - nannte ich seinen Namen. Er blieb stehen.
"Prinz Zen?" - seine Stimme hörte sich überrascht und auch etwas skeptisch an. "Ihr lebt?"- fragte er.
"Ja, ich bin am Leben." - bestätigte ich und ließ das Schwert nieder. Es vergrühte. "Ich bin am Leben." - wiederholte ich, um es mir selbst ebenfalls zu bestätigen. Nie hätte ich gedacht, dass ich diese beschwerliche Reise überleben würde und nie hätte ich gedacht, dass ich den Weg wieder nach Hause finden würde.
"Ich kann es nicht glauben." -sagte er, doch in seiner Stimme hörte ich keine Erleichterung. Aber vielleicht war ich durch die Reise nur misstrauischer geworden. "Ihr lebt." - er kam mit schnellen Schritten auf uns zu und fiel mir um den Hals. Er drückte mich an sich.
***Urlaub**** 8)

860

13.04.2018, 17:41

Dann ist es wohl die berühmte Frühjahrsmüdigkeit :D Hehe :)

Aurora

Ich erinnerte mich nicht an den Weg zu meinem Zimmer, mein Verstand wurde erst wieder klarer, als ich das Bett unter mir spürte und mir meine Mutter was Bitteres zum Trinken gab. Sie war uns gefolgt, nachdem sie scheinbar einen Kräutertrunk geholt hatte. Ich wurde schläfrig und in meinem Inneren kehrte ein wenig Ruhe. Das musste an den ekelhaften Gebräu liegen. Vage nahm ich die murmelnde Stimmen meiner Eltern wahr, doch ich verstand nicht die Worte. Meine Augen schlossen sich langsam und tief seufzte ich, als ich endlich in das Nichts des Schlafes sank. Keine Erinnerungen. Keine Schmerzen.


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