Aurora
Ich fand meine Mutter in der Bibliothek, sie las gerade ein altes Buch über Heilkunde und ihr konzentrierter Blick auf die Seiten wirkten suchend. Vielleicht suchte sie ein Rezept eines bestimmten Heilmittels. Als sie aufblickte, schloss sie das Buch und schob es zurück in das Regal. "Du hast wieder Farbe im Gesicht", wirkte meine Mutter erleichtert. "Mir geht es auch besser", bestätigte ich und begann ihr mit glänzende Augen von meiner Idee zu erzählen. Besorgt runzelte sie mit der Stirn: "Ihr solltet den Palast nicht verlassen." "Bitte, Mutter", flehte ich. Sie seufzte: "Na gut, nur unter zwei Bedienungen: 1. mindesten zwei fähige Wachen begleiten euch und 2. ihr geht durch den Hintertor zu dem privaten Strandabschnitt. Dort wird Niemand sein." Einverstanden nickte ich. Ich hatte sowieso unseren privaten Strandabschnitt wählen wollen, damit ich mit Zen alleine sein konnte. Nur mit den Wachen gefiel es mir nicht ganz. Aber sie würden sich zurückhalten und sich nicht in den Vordergrund drängen. Sofort eilte ich in die Küche, da ich nun Einiges zu tun hatte. Mein Kopf war voll von Gedanken, was wir denn speisen konnte. Ich wollte Zen unsere Spezialitäten anbieten und gleichzeitig aber auch auf was Vertrautes zurückgreifen. Mit dem Koch tauschte ich mich eifrig aus und half in der Küche mit, denn er wusste, dass er mich nicht vertreiben konnte. Mit vollem Korb, suchte ich nach einer Picknickdecke und begegnete meine Schwester. Sofort erzählte ich ihr von meiner romantische Idee. Sie wiederum hatte eine Idee, dass ich schon am Strand sein sollte und sie würde Zen sagen, dass ein Wache ihn zu mir bringen würdet. "Und du muss dich ganz hübsch kleiden", funkelte ihre Augen. Mir gefiel diese Idee und mein Herz klopfte aufgeregt. Gemeinsam liefen wir in mein Zimmer und suchten uns das schönstes Kleid aus. Dann half Kyla mir mein Haar ansehnlich zu frisieren. Schließlich begleiteten mich zwei Wachen zum Strand, wo ich mit den Vorbereitungen begann. Meine Wangen waren vor Vorfreude gerötete. Die rote Picknickdecke war auf dem weichen Sandboden ausgebreitet, liebevoll stelle ich die kleine kalte Platten darauf und dekorierten sie mit ein paar schöne Blumen, die ich noch im Garten gepflückt hatte. Ich zündete ein paar Fackeln an, die ich ebenfalls mitgenommen hatte, damit wir eine gemütliche Atmosphäre hatten. Es begann schon zu dämmern. Ich verteilte große Kissen und hatte auch an eine Decke zum Kuscheln gedacht, damit wir nicht froren. Summend suchte ich am Strand nach schönsten Muscheln ab und platzierte sie in einem Herz-Form neben der Decke. Mit Steine schrieb ich in das Herz unsere Initialen auf mit den Spruch für Immer. Dann glättete ich abermals mein Kleid, setzte mich erwartungsvoll auf die Decke hin und blickte zu den Dünen. Kyla hatte mir versprochen, dass sie sich beeilen würdet, um Zen Bescheid zu geben, damit er noch vor Sonnenuntergang erschien.