Good evening *_*
Fiorella
Lächelnd hopste ich übers Gras und setzte einen Fuß auf einen Steinblock, der an der Mauer lag und die perfekte Treppenstufe darstellte. Ich kletterte hinauf, setzte mich auf die Mauer und streckte die Hand nach Quirin aus. > Du willst gar nicht wissen, wie schön es hier ist. Man will nie wieder runter!< sagte ich entzückt und meine Augen strahlten regelrecht. Das weite Meer, die Sonne und der frische Wind, all das harmonierte hier perfekt.
Kieran
Als sie das sagte, musste ich leise lachen. > Schön, dass du eingesehen hast, dass niemand perfekt ist!< erwiderte ich leicht lächelnd und musterte meine Hände. Sie machte sich Gedanken um ihre Familie, das hatte ich herausgehört. > Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, dass du nicht stark genug warst deine Familie zu retten. Und deine Freunde. Es ist scheiße, ich weiß, aber sie würden es dir nicht übel nehmen, dass du nichts tun konntest!< meinte ich ernst und drehte den Kopf zu ihr um.
> Manchmal reicht nur ein Funken Glaube, um dich stark genug zu machen, dass du etwas auf die Beine stellst. Weißt du... Als ich ausgestoßen wurde und allein in dieser Gegend herumschwamm, ahnungslos, verängstigt und schwach, hatte ich niemanden gehabt, der mir helfen oder mir Mut schenken konnte. Ich musste alleine lernen auf eigenen Beinen zu stehen, ich musste alleine für mich sorgen, mir Essen beschaffen und diese Monster besiegen. Das erste hatte ich mit neun Jahren getötet. Ich kann mich daran erinnern, als wäre es gestern gewesen!< begann ich ihr zu erzählen und seufzte tief.
Mein Blick wanderte zu der Wand uns gegenüber, an der verschiedene Gemälde hingen. > Ich war dabei kleine Silberfische zu fangen, da tauchte plötzlich dieses haiartige Ding auf. Diese Zähne... Sie blitzten wie vereinzelte Klingen auf und diese kleinen Augen fixierten mich, dass ich es sofort mit der Angst bekam. Ich kann mich erinnern, wie schnell mein Herz geklopft hat, wie mir die Luft plötzlich knapp wurde und wie ich als erstes die Flucht ergreifen wollte. Das Monster jagte mich quer übers Feld, nur Zentimeter trennten sein Maul und meine Flosse und ich schrie. Ich schrie so laut, dass es selbst in meinen eigenen Ohren wehtat. Aber es war bloß dunkel, niemand war da. Und hätte mich jemand gehört, mir hätte niemand geholfen. So ist es in meiner Welt dort. Jeder kümmert sich um sich selbst.
Und das wurde mir in diesem Moment klar. Ich wiederhole, ich bin erst neun Jahre jung gewesen!< führte ich meine Erzählung fort und fuhr mir seufzend durchs Haar. > Irgendwann schnappte mich dieses Ding und seine Zähne bohrten sich tief in mein Fleisch. Das war das erste Mal, dass ich solch einen schlimmen Schmerz erlitten hatte und meine Angst damals.. Die kann ich immer noch nicht beschreiben. Das hatte mich traumatisiert! Ich schlug wild um mich herum, schrie es an es solle mich loslassen, aber stattdessen hat es fester und fester zugebissen. Ich dachte, dass mir gleich der Unterleib abfallen würde, als sich mein ganzer Körper veränderte. Schuppen an Armen und Oberkörper breiteten sich aus und als das Monster wieder zubiss, zerbrachen ihm die Zähne. Ich war perplex!< Und das war ich immer noch heute. Seit diesem Tag an hatte ich nur sehr selten diese besondere Fähigkeit in mir aktivieren können.
> Aber dieser kleine Hoffnungsschimmer reichte aus, um meine gesamte Kraft zu sammeln und es zu töten. Ich fand eine kaputte Muschelschale und mit der scharfen Kante stieß ich immer und immer wieder zu. Ich hatte geschrien und geweint zugleich. Aus Erleichterung und Angst. Überall an mir hatte Blut geklebt und als es zu Boden sank, sank ich mit ihm auf den Sand. Ich war fertig gewesen und dann war ich einfach eingeschlafen!< beendete ich meine lange Rede und richtete mich auf. > Was ich damit sagen will. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, schwach zu sein und eine Familie zu haben oder stark zu sein und keine Familie zu haben. Dann hätte ich die erste Option gewählt!<
Kurz beugte ich mich vor, gab ihr einen Kuss auf den Kopf und lehnte mich wieder zurück. > Ich gehe Quirin holen!<