Wow, so ein schöner langer Text. *_*
Ella
Ich entschied mich für ein gestreiftes Oberteil und eine dunkle Jeans mit einer längeren, dünnen Strickjacke. Dann begann ich meine Haare mit dem Handtuch trocken zu Rubbeln. Als mir wieder einfiel, dass Mr. Ò Farell auf dem Sofa schlief, beschloss ich, in das Wohnzimmer zu gehen, um zu sehen, ob er aufgewacht war. In der Türschwelle blieb ich kurz stehen, als ich sah, dass der Raum leer war. War er vielleicht in dem Bad? Ich ging zu diesem und klopfte an, doch es kam keine Antwort und so drückte ich die Türklinke herunter. Er war anscheinend schon gegangen und leise seufzend lief ich in das Badezimmer, um meine Haare etwas zu föhnen. Er hätte wenigstens verabschieden können, oder nicht? Hatte er in der Nacht zumindest schlafen können?
Warum machte ich mir überhaupt so viele Gedanken darüber? Kopfschüttelnd lief ich zurück, räumte auf und frühstückte, bevor ich anschließend zu der Uni fuhr. "Wo warst du? Ich habe dich den ganzen Tag gestern nicht erreichen können. Hast du deine Hausnummer gewechselt?", fragte Hanna sofort, als sie mich umarmte und ich hätte fast aufgeseufzt. "Ich habe momentan kein Haustelefon mehr. Tut mir leid, ich habe völlig vergessen, dass wir telefonieren wollten." Zusammen liefen wir in die Mensa und ich holte mir ein Sandwich mit Hähnchenbrust und Salat. Hannah nahm eine Portion Pommes. "Wie läuft es mit deinem neuen Job? Geht es mittlerweile, ohne dass ihr euch in die Haare bekommt?" "Ich bin gefeuert", erwiderte ich direkt und ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. "Was? Wie, warum?" Ich stocherte in meinem Salat herum und presste die Lippen zusammen. "Ich bin zu weit gegangen." "Ihr habt doch nicht...?", ließ sie die Frage im Raum hängen. Perplex riss ich meine Augen auf. "Oh Gott, nein, Hanna! Wir haben gestritten", sagte ich und schüttelte den Kopf, um meine Worte zu unterstreichen. Sie nickte langsam und stützte ihre Arme auf den Tisch. "Und nun?" "Ich werde mir einen neuen Nebenjob suchen." "Soll ich dir helfen?" Dankbar lehnte ich lächelnd ab: "Du hast viel zu tun und ich möchte dich nicht mit meiner Sorge ablenken. Ich finde sicher etwas, aber Danke." "Okay, gut. Sag mal..." Verwirrt sah ich hoch und sie sah mich aus schief gelegtem Kopf an. "Ja?", fragte ich freundlich und sie zog ihre Augenbrauen leicht zusammen. "Ist alles in Ordnung, du wirkst so abwesend?" Hastig nahm ich eine kleine Tomate in den Mund und nickte ein paar Mal. "Es ist alles okay", sagte ich und schaute schnell wieder zu dem Salat.
Als ich später zu Hause ankam, stand ein Paket vor der Haustür. Ich bückte mich, um dieses aufzuheben und runzelte die Stirn. Irgendwie konnte ich mich nicht daran erinnern, etwas bestellt zu haben. War das vielleicht für einen der Nachbarn? Ich las meinen Namen und stellte verdutzt fest, dass es an mich adressiert war. Neugierig und verwirrt lief ich in die Wohnung, schloss die Tür hinter mir und ging in die Küche, um es zu öffnen. Was das wohl war! Vielleicht war es ja von meinen Eltern? Überrascht blieb mein Blick auf der Verpackung hängen, als ich erkannte, dass es die eines Telefons war. Wer sollte...? Da dämmerte es mir und ich griff nach meinem Handy. Ich wählte die Nummer des Anwesens und eine der beiden Dienstmädchen hob ab. "Hallo, hier ist Ella Svendson. Ich würde gerne mit Mr. Ò Farell reden." Ungeduldig tippte ich mit dem Fuß auf dem Boden. "Oh, Ella, du bist es! Klar, warte bitte einen Moment." Normaler Weise hätte sie erst Mr. Ò Farell gefragt, aber anscheinend dachte sie, dass er Bescheid wusste. Kaum gab sie ihm das Telefon, sagte ich bestimmt: "Mr. Ò Farell, ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich kein Telefon haben möchte. Wieso haben Sie mir dennoch eines geschickt? Ich meine, ich habe mich diesbezüglich klar ausgedrückt. Sie können nicht einfach meine Worte überhören."