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121

08.02.2017, 21:19

"Sei vorsichtig.", sind die letzten Worte die ich sagen kann bevor die Tür ins Schloss fällt und ich sofort hinter ihm abschließe.
Seufzend drehe ich den Schlüssel um bevor ich mir die Jeans von den Beinen streife und zurück ins Bett gehe.
Mein Körper schreit noch immer noch Schlaf und diesem Verlangen werde ich jetzt nachkommen.
Zufrieden ziehe ich mir die Decke über den Hintern bevor ich mein Gesicht in die Kissen drücke und versuche einzuschlafen.
The purpose of life is to be happy.

122

08.02.2017, 21:37

Ich straffe meine Schultern, als ich das Büro meines Vaters betrete.
Draußen ist es bereits am dämmern und so ist alles mit kaltem, künstlichen Licht geflutet.
Erneut steht er vor der riesigen Fensterfront, doch dieses mal ist er nicht alleine.
Eric und Don sind ebenfalls hier. Stirnrunzelnd nähere ich mich den dreien, als sich mein Vater umdreht, um mir zunächst eine schallende Ohrfeige zu verpassen.
Ohne einen Muskel zu bewegen, stehe ich still dar, die spöttischen Blicke meiner Brüder auf mir ruhend.
"Durch deine Unfähigkeit wären wir beinahe aufgeflogen. Glaube nicht, dass du für das ausbügeln deiner Fehler auch nur eine Spur Anerkennung erhalten wirst.", sagt mein Vater mit eiskalter Stimme und wendet den Blick ab.
"Kommen wir zu den wichtigen Dingen. Eric. Don. Jonathan. Es wartet Arbeit auf euch. Die Wales versuchen Einfluss in unserem Gebiet zu erlangen. Ich will das ihr sie aufhaltet, egal zu welchem Preis.", weist er uns an und die Überraschung ist uns deutlich von den Gesichtern abzulesen.
"Es ist an euch, die Ehre unserer Familie zu beschützen. Geht jetzt und trefft eure notwendigen Vorbereitungen. Erstattet mir später Bericht.", fügt er schließlich hinzu und macht eine Geste, wie ich sie nun schon sehr häufig bei ihm erlebt habe. Vater ist besorgt.
Gemeinsam mit meinen Brüdern verlasse ich das Büro.
Kaum fällt die Tür ins Schloss, packt Eric mich an der Kehle und drückt mich gegen die Wand.
"Hast ganz schön Glück gehabt, kleiner Bruder. Du hättest bei dem Einsturz ums Leben kommen können. Sieh es als eine Art Weckruf. Irgendjemand hat es auf dich abgesehen..", murmelt er und tätschelt mir die feuerrote Wange.
Ich reiße mich los und schubse ihn gegen Don.
"Ihr zwei könnt mir gestohlen bleiben. Kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten und überlasst mir die Ehre unserer Familie. Ihr beide seid Schandfleck genug..", knurre ich, ehe ich das Gebäude verlasse.
Wütend fahre ich zurück in meinen Wohnbezirk, um Haarfarbe, ihre neuen Papiere und etwas zu essen zu besorgen.
Die Übergabe der Papiere, war ein Kinderspiel. Nichts weiter, als eine Art Handschlag. Während ich meiner Kontaktperson das Geld in die Hand drückte, reichte er mir die neuen Papiere. Der Kauf einer geeigneten Haarfarbe jedoch, stellte mich vor eine größere Herausforderung, als zunächst erwartet. Nach einer geschlagenen Viertelstunde, verlasse ich den Laden mit fünf unterschiedlichen Tönen. Der Blick der Verkäuferin war unbezahlbar. Offensichtlich hat sie verstanden, wie überfordert ich war. Mein letzter Stop war in dem nächstbesten Supermarkt. Da ich keine Ahnung habe, was dieses Mädchen überhaupt isst, viel der Einkauf üppiger aus, als zuvor erwartet. Erleichtert lasse ich mich schließlich in einem Taxi nieder und fahre die wenigen Straßen Nachhause. Mein Bein schmerzt und ich hätte niemals all diese Tüten heil Nachhause schaffen können.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Piuma« (09.02.2017, 08:16)


123

09.02.2017, 20:33

Nach einer Weile öffnet sich die Haustür wieder und ich reibe mir verschlafen die Augen bevor ich mich aufsetze und mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht streiche.
"Jonathan?", murmele ich gähnend und klettere aus dem Bett um in Richtung Wohnzimmer zu tigern und ihn mit mehreren Tüten in der Hand vorzufinden.
"Du bist wieder da.", lächele ich leicht und knote mir die Haare auf dem Kopf zu einem wirren Haufen zusammen bevor ich auf ihn zugehe und ihm die Tüten abnehme.
"Hast du alles bekommen?", frage ich während ich ihn kritisch mustere.
Er sieht nicht so aus als würde es ihm sonderlich gut gehen aber ich bin schlau genug, keine Fragen zu stellen.
Stattdessen stelle ich die Tüten auf den Tisch ab und deute auf die Couch.
"Setz dich. Ich will mir dein Bein ansehen."
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124

09.02.2017, 20:40

Ich schüttle den Kopf.
"Ich war mir nicht sicher, was du überhaupt isst.. Deswegen ist der Einkauf irgendwie üppig ausgefallen. Oh.. Und die Farbe.. Ich gehe nie wieder Haarfarbe kaufen.", murmle ich und beginne damit die Sachen auszuräumen.
"Ich habe jetzt einfach ein paar Farben mitgebracht.. irgendeine gefällt dir sicher. Ach ja.. Und hier..", murmle ich und ziehe ihre Papiere aus der Innentasche meiner Jacke.
"Dein neues Ich.."
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125

09.02.2017, 20:44

"Keine Sorge. Sobald ich diese vier Wände wieder verlassen kann, kaufe ich meine Haarfarbe selbst.", grinse ich ihn breit an während ich ihn dabei beobachte, wie er die Farbe wegräumt.
Plötzlich reicht er mir meine neuen Papiere und ich hebe überrascht eine Augenbraue während ich meinen neuen Pass begutachte.
"Ava Wilson. Nett.", schmunzele ich und berühre ihn sanft am Oberarm.
"Und jetzt lass mich bitte dein Bein ansehen.."
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126

09.02.2017, 20:51

"Wieso bestehst du so sehr darauf?", seufze ich und lehne mich gegen die Anrichte.
"Es tut ein wenig weh, ja. Aber das hat nichts zu bedeuten..", murmle ich dann, doch ihr Blick verrät mir, das sie sich nicht so leicht ablenken lassen wird.
Augenrollend stoße ich mich von der Anrichte ab und setze mich auf das Sofa, das Bein ausgestreckt.
"Wenn es dich glücklich macht..", seufze ich und kremple mein Hosenbein hoch.
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127

12.02.2017, 19:40

"Weil ich nicht möchte, dass du eine Infektion bekommst und unter Umständen dein Bein verlierst.", beantworte ich seine Frage knapp bevor ich mich neben sein Bein auf den Boden sitze und den Verband abwickel.
Schon vor dem Ende kann ich den beißenden Geruch einer Infektion riechen und mit Ende des Verbandes, kann ich diese auch sehen.
"Du hast eine Infektion. Du solltest zu einem Arzt gehen und dir Antibiotika holen. Wenn sie sich ausbreitet, kannst du daran sterben.", stehe ich auf und hole einen neuen Verband aus dem Bad bevor ich diesen um seine Wunde wickel und festmache.
"Und das meine ich ernst. Nimm das nicht auf die leichte Schulter."
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128

13.02.2017, 06:43

Ein wenig beeindruckt von ihrem Wissen, denke ich schweigend über ihre Worte nach.
So viel hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Ein wenig besorgt mustere ich meine Verletzung.
Wenn sie wirklich recht hat, könnte das zu Komplikationen führen, die ich mir derzeit nicht leisten kann.
Als sie dann jedoch zu mir hoch schaut, verdrehe ich genervt die Augen.
"Was soll schon passieren? Ich bin hart im nehmen..", murmle ich und stehe schließlich auf.
"Färb dir deine Haare. Schneide sie dir. Ich mache uns in der Zwischenzeit was zu essen..", versuche ich dann vom Thema abzulenken und verschwinde in die Küche.
"Irgendeinen Wunsch?"
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Piuma« (13.02.2017, 16:37)


129

16.02.2017, 20:10

"Ich kann dir sagen was passieren kann: Die Infektion führt zu einer Sepsis. Du bekommst eine Blutvergiftung, dein Herz hört auf zu schlagen und du stirbst. DAS wird passieren.", seufze ich und stehe auf um die benutzten Verbände wegzuwerfen.
"Aber ich halte mich an unsere Vereinbarung. Und ich hätte Lust auf Pasta.", beantworte ich seine Frage bevor ich mir die Farbe vom Tisch nehme und auf's Bad deute.
Schweigend verlasse ich den Raum und schließe die Tür hinter mir ab während ich meine Haare ansehe.
Bevor ich in Sentimentalität ausbreche, nehme ich mir die Schere aus dem Schrank und beginne damit, aus meinen langen Haaren einen Bob zu schneiden und mir die Haare zu färben.
Nach einer guten Stunde verlasse ich das Bad wieder und gehe seufzend auf Jonathan zu.
"Und? Was sagst du?"
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130

16.02.2017, 20:23

Jonathan
Ihre Worte beschäftigen mich noch eine ganze Weile, während ich damit beginne, ihrem Wunsch nachzugehen und Pasta zu kochen. Eine Blutvergiftung klingt tatsächlich nicht gut.
Seufzend mache ich das Radio an und beginne eine Sauce nach meinem eigenen Rezept zuzubereiten. Bislang hat sich noch nie jemand negativ über meine Eigenkreation ausgelassen.. Allerdings war ich auch noch nie in solch einer Situation, das es mich kümmern würde.
Wie konnte das alles so weit kommen und was tue ich hier überhaupt? Das ist doch sonst nicht meine Art! Als sie plötzlich tatsächlich mit einer neuen Frisur und der neuen Haarfarbe vor mir steht, reißt sie mich jedoch wieder aus meinen Gedanken und ich mustere sie.
"Nicht schlecht.. hätte ich dir wirklich nicht zugetraut. Sieht gut aus.."
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131

16.02.2017, 20:27

"Ich hatte ehrlich gesagt immer Angst mir die Haare zu schneiden. Keine Ahnung wieso.", zucke ich mit den Schultern und lasse mich auf einen der Barhocker vor seiner Küchentheke sinken.
"Das riecht gut. Eigenkreation?", lächele ich leicht und stütze meinen Kopf auf den Händen ab während ich ihn beim Kochen beobachte.
"Und...danke. Dafür dass du mich nicht umgebracht hast.", füge ich seufzend hinzu und schnappe mir dann die leere Vase vor meiner Nase um sie zwischen meinen Händen zu drehen.
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16.02.2017, 20:31

"Dafür sieht es aber wirklich gut aus.. Ehrlich..", zucke ich mit den Schultern und reiche ihr den Kochlöffel mit welchem ich die Sauce umrühre, damit sie probieren kann.
"Ja.. Eine Eigenkreation.. Und.. Bitte..", murmle ich, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll. Ich verstehe es ja selbst nicht einmal. Irgendwie, fühlt es sich richtig an.
"Wenn mein Bein bis morgen früh nicht aufhört zu pochen, werde ich wahrscheinlich wirklich zum Arzt gehen.. Es tut wirklich verdammt weh..", gebe ich nach einer Weile zu und beginne den Tisch zu decken.
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133

16.02.2017, 20:35

"Danke.", lächele ich Jonathan ein wenig geschmeichelt an und beuge mich dann zu ihm, damit ich die Soße vom Löffel probieren kann.
Genussvoll schließe ich die Augen und wische mir mit dem Finger unter der Lippe lang bevor ich ihn ansehe und seufze.
"DAS ist verdammt lecker.", gebe ich grinsend zu bevor ich ihn dabei beobachte wie er beginnt den Tisch zu decken.
Lächelnd rutsche ich vom Stuhl und hole die Gläser aus den Schränken um ihm beim Decken zu helfen und anzusehen.
"Okay. Das solltest du tun.", murmele ich zufrieden und sehe ihn vermutlich einen Moment zu lange an.
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134

16.02.2017, 20:42

Ich schalte den Herd ab und bringe das Essen auf den Tisch.
"Ist alles in Ordnung? Du starrst schon wieder so?", grinse ich und gehe rüber zum Kühlschrank.
"Was willst du trinken? Ich hab nahezu alles hier..?", sehe ich zu ihr rüber und hole mir eine Flasche Wasser raus.
Das kleine reiche Mädchen wird doch nicht etwa auf den bösen, kleinen Sohn eines Mafiabosses stehen?
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135

16.02.2017, 20:45

"Ich starre nicht.", murmele ich ertappt und merke, wie mir die Farbe ins Gesicht steigt.
Zur Hölle, ich weiß doch selber nicht was mit mir los ist, aber Jonathan hat irgendwas an sich, was mich interessiert.
Keine Ahnung ob es der Fakt ist, dass er eigentlich der Böse hier ist oder die Tatsache, dass er wirklich nett zu mir ist.
"Wasser ist okay.", füge ich an und streiche mir die Haare hinter's Ohr während ich mich setze.
"Das riecht wirklich unglaublich gut.", lächele ich leicht und beobachte ihn, wie er noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank holt.
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136

16.02.2017, 20:50

Ich stelle die beiden Flaschen auf den Tisch und setze mich ihr gegenüber.
"Bedien dich. Ich hoffe die Pasta ist nicht verkocht.", schmunzle ich und fülle meinen Teller.
Schweigend beginne ich zu essen, unsicher, worüber ich nun mit ihr sprechen soll.
Ich weiß nichts von ihr und ich will nicht, das sie all zu viel von mir weiß. Oder unseren Geschäften.. Nach einer Weile ist mir die Stille jedoch zu blöd und ich hebe den Blick von meinem Teller.
"Und... was machst du, wenn du nicht gerade entführt wirst?", plaudere ich einfach drauf los.
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137

16.02.2017, 20:54

Schweigend nehme ich mir etwas Pasta und beginne gedankenverloren darauf rumzukauen während ich versuche, die peinliche Stille zwischen uns Beiden zu ignorieren.
Plötzlich beginnt er zu sprechen und ich nehme überrascht einen Schluck Wasser bevor ich über meine Antwort nachdenke.
"Klavier, Sport, Shoppen...such dir was aus.", grinse ich leicht und stochere in meinen Nudeln rum.
"Und was machst du, wenn du nicht gerade Mädchen entführst?"
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138

16.02.2017, 20:59

"Du spielst Klavier?", nehme ich meine Flasche in die Hand und ziehe eine Augenbraue hoch.
"Hast du den schon gesehen?", schmunzle ich und stehe mit der Flasche in der Hand auf, um in eine der Ecken des riesigen Wohnzimmers zu gehen. Unter einer Decke verborgen eröffne ich ihr den Blick, auf meinen Flügel.
Ich deute mit den Kopf auf das Instrument und gehe zurück an den Tisch.
"Den kannst du von mir aus nutzen, wenn dir langweilig ist.", zucke ich mit den Schultern und setze mich wieder.
"Ich habe in letzter Zeit zu wenig Zeit gehabt, um mich damit zu befassen.. Ich habe generell sehr wenig Zeit, mein 'Job' nimmt mich ganz schön ein. Aber wenn ich Zeit habe, trainiere ich oder gehe ab und an mal mit meinen Brüdern aus.."
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16.02.2017, 21:06

"Seit ich 4 bin.", zucke ich mit den Schultern und beobachte ihn weiter dabei, wie er zu dem großen Fügel unter einer Decke geht.
"Oh mein Gott..", flüstere ich und stehe wie mechanisch auf um zu dem Fügel zu gehen und vorsichtig mit meiner Hand darüber zu fahren.
"So schön..", murmele ich bevor ich zurück an den Tisch gehe und Jonathan ansehe.
"Ich würde gerne spielen, danke.", lächele ich glücklich und nehme einen Schluck Wasser bevor ich nicke und ihn ansehe.
"Das klingt...ziemlich langweilig. Tut mir Leid, aber tust du denn nichts einfach mal nur für dich zum Spaß?"
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16.02.2017, 21:12

"Nein. Zu gefährlich.", zucke ich mit den Schultern und esse auf.
"Sagen wir es mal so.. Das Jahr hat maximal 366. Und dieser eine Tag, den uns ein Schaltjahr schenkt.. Der gehört mir. In meiner Familie gibt es kein Blaumachen. Genau so wenig, wie Spaß. Wenn wir nicht aufpassen, kriegen wir Probleme, oder zahlen mit einem Körperteil. Wie man an meinem Bein sieht..", murmle ich. Es ist das erste Mal, dass ich höre, mein Leben sei langweilig. Wenn ich es recht bedenke, liegt sie vielleicht gar nicht mal so falsch. Ich schüttle den Kopf, verwerfe diese Gedanken und mustere sie.
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