Zen
Nachdem ich mir im Baderaum frische Kleidung übergezogen hatte, ging ich zurück ins angrenzende Schlafzimmer und erwischte meinen Bruder dabei, wie er aus dem Fenster starrte. Er war dabei etwas zu sagen und grüßend die Hand zu packen, da bekam ich seinen Kragen zu fassen und zerrte ihn von dort weg. >Du schaust keine nackten Frauen ohne ihre Erlaubnis an.<
>Oh bitte, vielleicht nicht in deinem Alter, aber in meinem wollen die hübschen Frauen von mir beachtet werden. Was ist das bitte für eine Verschwendung, sie da draußen alleine in der Sonne baden zu lassen?< erwiderte er augenrollend und lief voraus zur Treppe, die hinunter in den Hauptflur führte. >Für diesen Kommentar sollte ich dich direkt aus dem Haus schmeißen.<
>Und ich sollte dich nackt ausziehen und in den Garten schubsen.< Das mit der Geduld war eine interessante Sache. Mit den Kindern, meinen Mitarbeitern, den Bürgern Ignulaes und auch etwas schroffen Persönlichkeiten aus anderen Ländern kam ich bestens zurecht, aber die eigenen Geschwister waren wie Waffen ohne Sicherung.
>Noch eine dumme Aussage von dir und du hast Hausverbot.< ermahnte ich ihn, als wir die Küche betraten und er sich geschmeidig auf einen Hocker schwang. Das Grinsen blieb, er salutierte.
Kersia
Im Gegensatz zu Geia wurde ich von meiner Mutter sanft geweckt. Ihre Finger in meinem Haar, die kaum spürbaren Bewegungen holten mich aus der Traumwelt in die Realität. Ich blinzelte langsam, drehte den Kopf in ihre Richtung und lächelte träge. >Muss ich schon aufstehen?< murmelte ich gähnend. Ich hatte bis spät in die Nacht gelesen und war irgendwann eingeschlafen. Keine Ahnung, wie viel Schlaf ich abbekommen hatte, aber immerhin spukten keine seltsamen Bilder in meinem Kopf herum. Ich fühlte mich gut.
>Wenn du noch müde bist, kannst du ein wenig länger schlafen. Geia wird dich wecken. Ich habe gehört, dass ihr heute einiges zu tun habt.< Damit meinte sie wohl die Vorbereitungen in der Arena. Ich nickte langsam, die Augen bereits wieder auf Halbmast. Vielleicht würde mir eine weitere Stunde Schlaf reichen, bevor ich alles andere in Angriff nahm. Das klang gut. Ich spürte einen Kuss auf meiner Stirn, dann glitt ich zurück in die Tiefsee meiner Träume.
Bin dann mal offline, gute Nacht