Corvin
Sie nimmt mir die Katze ab, während sie mich mehr als überrascht ansieht und drückt das erbärmliche Geschöpf an sich, wie als würde sie sie beschützen wollen. Was sie vermutlich auch will...
Ich mustere sie einen Moment, will eigentlich etwas sagen, drohen, irgendwas tun, um ihr zu zeigen, dass so etwas wie unten nicht nochmal vorkommen wird, aber die Worte verirren sich auf dem Weg nach draußen und stattdessen kommen die Worte "Es tut mir leid, Ava. Ich werde dich nicht töten. Niemals.." über die Lippen. Am meisten davon überrascht bin vermutlich ich. Aber noch mehr überrascht bin ich darüber, wie ernst ich diese Worte meine. Ich merke erst jetzt was für eine Anziehungskraft dieses Mädchen vor mir auf mich hat. Und ich hab keine Ahnung was ich davon halten soll, oder wie es dazu kam, denn ich habe eigentlich immer die komplette Kontrolle über alles, vor allem über mich. Ich habe selten Gefühle außerhalb des negativen Spektrums, naja, eigentlich nie. Und das was ich gerade für sie fühle, keine Ahnung was das ist, es ist dementsprechend überwältigend. Aber es ruft vor allem eines in mir hervor. Das Verlangen sie zu besitzen. Dafür zu sorgen, dass sie mir gehört. Mit zwei Schritten bin ich bei ihr, sehe auf sie runter, die Katze in ihren Armen zwischen uns. Es ist mehr Wahnsinn der mich verleitet das zu tun, was ich als nächstes tue, als Vernunft. Die hat sich eh schon komplett verabschiedet, so wies aussieht. Ich habe mich immer als weiter entwickelt gesehen, als sie anderen Menschen, die Sklaven ihrer Triebe sind, ihrer Gefühle... die ihnen blind folgen. Aber vielleicht bin ich das doch nicht.
Denn entgegen meiner Vernunft und meinen Regeln beuge ich mich zu ihr runter und küsse sie.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!