"Ich habe einfach keine Lust mehr, darüber zu sprechen. Sie wissen doch bereits alles, ihre 'Kollegen' haben doch bereits alles niedergeschrieben.", seufze ich und fahre mir mit einer Hand durch die Haare.
Hochintelligent. Introvertiert. Impulsiv. Eine Gefahr für sein Umfeld.
Er sieht mich einen Augenblick lang stirnrunzelnd an, ehe er sich zurücklehnt.
"Du bekommst Medikamente. Hast du sie heute genommen?", fragt er mich und ich nicke. Sein Blick wandert zu meinem Fußknöchel, er wirkt, als würde er durch meine Hose hindurch blicken wollen. Auch das ist mir nicht mehr fremd.
"Hattest du in letzter Zeit wieder diese Träume?", fragt er plötzlich und ich schweige einen Augenblick, ehe ich nicke.
"Ja, Sir..", sage ich leise und blicke auf meine Hände.
Er runzelt erneut die Stirn und sieht mich schweigend an.
Nach einer Weile steht er auf und geht quer durch den Raum. Er öffnet einen Schrank und holt etwas heraus, ein kleines Buch.
"Das hier.. ist für dich.", sagt er ruhig als er sich wieder vor mich setzt und reicht mir das Buch.
"Ich möchte, dass du dieses Buch als eine Art Traumtagebuch nutzt und es jedes mal mitbringst, wenn wir uns hier treffen. Schreib alles rein, keine Scheu. Du bist nicht mein erster Fall, dieser Art.", lächelt er mich an, doch in seinem Blick spiegelt sich das genaue Gegenteil wieder: Abscheu.
Ich nehme das Buch entgegen und nicke schweigend.
"Unsere Zeit ist jetzt leider auch um.. wir sehen uns nächste Woche wieder, Tanner.", lächelt er und das, was ich eben noch in seinem Blick sah, ist verschwunden.
Ich verabschiede mich kurz und verlasse dann das Zimmer.
"Noch so ein Idiot..", murmle ich leise und gehe den langen Flur entlang, zurück in die Eingangshalle.