Naja, bin etwas angeschlagen, liegt bestimmt an den Bazillen dieser Kids XD Hoffe, dass es nicht schlimmer wird... Muss ziemlich viel arbeiten diese Woche
Ardan
Damit hatte sie recht. Silia war stets für Überraschungen gut. Bislang hatte sie uns nie in dieser Hinsicht enttäuscht. Dennoch... Thales durfte man nicht unterschätzen. Nach all den Jahren, in denen wir uns schon kannten, hatte ich ihm nie auch nur einen einzigen Schnitt zufügen können. Er war zu geschickt mit dem Schwert. Als wäre es keine Waffe, die er hielt, sondern verlängerte Arme, die ihm widerstandslos gehorchten. Ich bewunderte seine Fertigkeit und war ehrlich gespannt, wie Silia sich schlagen würde. Natürlich ging Thales auf meinen Wunsch ein, dass ich keine ernsthaften Verletzungen duldete, weshalb er diesen besonderen Zauber anwandte, der jegliche Hiebe sowie Schnitte sichtbar machte, ohne dem Körper zu schaden. Daher blieb ich entspannt, während einer der Generäle sich bereiterklärte beiden das Startsignal zu geben.
Silia
Einer der obersten Generäle gab das Signal zum Start. Thales und ich zögerten keine Sekunde lang. Mit der Schwertspitze voran stürzte ich nach vorne und vollführte einige Hiebe, denen er geschickt auswich und dabei ein freundliches Gesicht machte. Er bewegte sich kaum, sondern blieb hauptsächlich an seinem Platz stehen. Das nervte mich gewaltig. Ich nutzte einen winzig kleinen Moment, in dem seine Brust ungeschützt freilag und holte zum nächsten Hieb aus, doch er sah den Angriff kommen. Die Gewalt, mit denen unsere Schwerter gegeneinanderschlugen, vibrierte in meinem Arm bis in die Knochen. Ich biss die Zähne fest zusammen, ging in die Defensive über, weil nun er mehrere Angriffe hintereinander ausführte. Dass er dabei nach vorne schießen und mich dabei fast umrennen würde, hatte ich nicht erwartet. Nur knapp entkam ich einer tiefen Wunde. Die Klinge seines Schwertes fuhr diagonal quer über meine Brust, als ich gerade noch im Sprung nach hinten mein Gleichgewicht wiederfand.
Ich rutschte mit den Sohlen über die trockene Erde und blieb in sicherer Entfernung vor ihm stehen. Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller als zuvor, mir schlug das Herz bis zum Hals. Tatsächlich, ich hatte diesen Kerl unterschätzt. Trotz seines jugendlichen Auftritts und der freundlichen Miene, die er weiterhin trug, besaß er eine enorme Kraft und verfügte über eine unbeschreibliche Reaktionsgeschwindigkeit. Ich erinnerte mich an all die schweißtreibenden Übungen in meinem letzten Leben, an alles, was ich von verschiedenen Meistern gelernt hatte. Von ihm und Fenrir. Im Vergleich zu Thales verblassten sie ein wenig. Magieweber und weltbester Schwertkämpfer... Na wenn das nicht die perfekte Herausforderung war. Ich war diesen Kampf völlig falsch angegangen. Viel zu stolz, mit überhöhtem Selbstbewusstsein. Ich hatte mit einem schnellen Sieg gerechnet, doch nun stellte sich heraus, dass das hier großen Spaß bereithielt.
Kurz schweifte mein Blick zu meinen Eltern und blieb an meinem Vater hängen, der mit vor der Brust verschränkten Armen das Geschehen nachdenklich verfolgte. Wen sah er als Sieger? Seinen Freund oder mich? Was dachten die anderen? Ich wollte nicht verlieren. Ich brauchte mich auch nicht beweisen, um das Schwert zu bekommen. Es gehörte so oder so mir. Damals hätte
er mich schmunzelnd gemustert und sich auf neckende Weise über mich lustig gemacht. Ich konnte sein kehliges Lachen in meinen Erinnerungen hören...
Lenke ich dich zu sehr ab, Suryaka?
Da mich nun der Ehrgeiz gepackt hatte und ich nicht mehr an damals zurückdenken wollte, stellte ich mich seitlich zu meinem Gegner hin, hob das Schwert in horizontaler Lage langsam an und fixierte die Spitze auf Thales. Als er meinen todernsten Ausdruck in den Augen entdeckte, verschwand das freundliche Lächeln. Er wirkte wachsamer.
Auf ein unsichtbares Kommando hin rasten wir aufeinander zu. Ich schwang das Schwert von unten nach oben, streifte seine Klinge und drückte sie mit Gewalt in die Höhe. Der schleifende Klang, der dabei entstand, sandte eine Druckwelle in alle Richtungen aus, durch die Staub aufgewirbelt wurde. Thales' Augen weiteten sich überrascht. Er hatte mit dieser Wucht nicht gerechnet. In den nächsten Sekunden tänzelten wir umeinander herum und lieferten uns ein ebenbürtiges Duell. Schlag, Hieb, parieren, zurückweichen, vorstoßen, Hieb, Schlag, so als hätten wir einen Tanz einstudiert. Dann begann plötzlich sein Schwert in einem rotvioletten Ton zu leuchten, als er zum nächsten Angriff vorstürzte und ich legte mein gesamtes Gewicht in die Verteidigung. Die Magie, die er eingesetzt hatte, explodierte um uns herum. Ich tat dasselbe mit einem direkten Vorstoß auf seine Brust hin. Meine Klinge leuchtete dabei in einem weißgoldenen Ton. Erneut eine gewaltige Explosion, der wir beide unbeschadet entkamen. Wie es für die Zuschauer war, wusste ich nicht und im Moment interessierte mich das auch nicht. Ich wollte Thales besiegen. Darin bestand mein jetziges Ziel.
Eine weitere Abfolge von sich kreuzenden Schwertern folgte, bis ich ihn endlich an der Wange traf. Leider währte das siegreiche Gefühl nicht lange, denn dafür erntete ich einen Schnitt an meinem Bein und an meiner linken Schulter. Verbissen versuchte ich einen weiteren Treffer zu landen, doch wieder trafen unsere Klingen aufeinander und unsere vor Anstrengung verzerrten Gesichter kamen sich deutlich näher. Ich griff auf die gute alte Faust zurück und rammte ihm diese tief in den Bauch, was er zum Glück nicht kommen sah. Ein Schwertkampf konnte mit mehr als nur einem Schwert ausgefochten werden.
Fenrir. Er hatte mir beigebracht außerhalb der Grenzen zu denken.
Ein Wald ist ein Wald, weil er über seine eigenen Grenzen hinauswächst, oder nicht? Spreng den Rahmen, Sury! Das bekam Thales nun am eigenen Leib zu spüren.
Keuchend trat er einen wackeligen Schritt zurück. Die perfekte Chance für einen Vierstich. So nannte sich der Angriff, der aus vier hintereinander ausgeführten Hieben bestand. Mein Sieg war unglaublich nah, allerdings wurde ich erneut eines Besseren belehrt. Er parierte jeden einzelnen, sekundenschnellen Schlag, setzte zum Gegenangriff an und nutzte seine individuelle Magie, die sein Schwert in gleißendes Licht tauchte. Leider war es kaum möglich rechtzeitig auszuweichen. Er fügte mir mehrere Schnitte auf der Brust zu, durch die ich das Gleichgewicht verlor und weiter nach hinten stolperte. Trotzdem gab ich nicht auf, sondern fand meinen Halt wieder und stürzte knurrend nach vorn. Unsere beiden leuchtenden Schwerter prallten aufeinander, rutschten aneinander vorbei und ermöglichten mir damit einen Treffer bei Thales. Die folgende Explosion war dermaßen stark, dass wir beide von der Druckwelle erfasst wurden. Für einen kurzen Moment sah ich aufgrund der Staubwolke überhaupt nichts mehr und öffnete daraufhin überrascht den Mund, als Thales wie aus dem Nichts mit seinem rotvioletten Schwert auftauchte und dabei so ernst aussah, als würde er seinem größten Feind gegenüberstehen. Mir wurde sofort klar, dass dieser Angriff unmöglich aufzuhalten war. Das sah ich in seinem Blick und in der Art, wie er das Schwert schwang. Ein heftiger Schlag traf mich mittig in der Brust und schleuderte mich zu Boden. Ich hustete, da ich dabei den Staub eingeatmet hatte und rappelte mich schnellstmöglich auf. Niederlage hin oder her, ich würde erst am Boden liegen bleiben, wenn mein letztes Stündlein schlug.
Thales trat mit blanker Miene auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. In seinen roten Augen flackerte etwas auf. Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. >Das war der beste Kampf, den ich seit langem hatte. Nicht einmal Ardan hat es je geschafft mir das Ass aus dem Ärmel zu ziehen.<
>Was war das für ein Angriff?< wollte ich unbedingt wissen.
>Ich nenne ihn
Elferor. Er ähnelt deinem Vierstich, nur dass ich hier elf statt vier Hiebe austeile. Ich habe ihn vor langer Zeit selbst erfunden und über die Jahre hinweg perfektioniert. Niemand außer mir beherrscht diese Technik, aber ich bin willens es dir beizubringen.<
>Wirklich?<
Er linste zu meinem Vater, der langsam auf uns zukam und zwinkerte mir zu. >Wie gesagt. Ist eine Weile her, als ich das letzte Mal einen Kampf wie diesen genossen habe. Dass du verloren hast, spielt keine Rolle für mich. Das Potenzial ist da.< Thales richtete die nächsten Worte an die anderen. >Sie ist ausgezeichnet. Wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie keiner mehr aufhalten können.<
Der Kampf
Ich liebe diese Szene aus Sword Art Online *_*