Hanabi
Einerseits fühlte ich mich schlecht ihn jetzt zu versetzen, weil er mit mir Zeit verbringen wollte, aber die Sache mit Taiga war mir momentan wichtiger. Und wenn wir schon ehrlich zueinander waren, wollte ich ebenso meine Bedenken loswerden. Mit einem Blick zu Fenrir, der von dannen zog, vergewisserte ich mich, dass er uns nicht hören konnte, dann wandte ich mich wieder an meine Freundin. Es tat mir leid, dass sie nun in dieser emotionalen Zwickmühle steckte.
>Ja... Er zeigt mir sehr offen, wie wichtig ich ihm bin.< murmelte ich und fasste unbewusst nach der Kette an meinem Hals. >Aber jetzt, wo wir über vergangene Liebschaften sprechen, befürchte ich, dass er mich vielleicht mag, weil ich ihn an diese Alita erinnere... Ich weiß nicht viel über sie, aber was, wenn ich nur ein Ersatz bin?< Seufzend rieb ich mir die Stirn und schüttelte langsam den Kopf. Ich wünschte, ich hätte mir nie solche Gedanken gemacht.
>Und was Malevor betrifft... schwer zu sagen, was ihm durch den Kopf geht. Er ist undurchschaubar. Aber mit dir geht er ziemlich offen um. Er lächelt auch öfters. Vielleicht leidet er wirklich an Liebeskummer oder so, aber wenn du für ihn da bist und ihn weiterhin zum Lächeln bringst... Wer weiß, vielleicht wird mehr daraus? Du bist immerhin eine tolle Frau, Taiga!<
Malevor
Wenige Minuten später setzte sich mein Bruder zu mir, weil ihm Hanabi verscheucht hatte. Wichtiges Frauengespräch also... interessant. Ob Taiga sich Hanabi öffnete und ihr von ihrem Problem erzählte, das sie offenbar belastete? Hoffentlich half ihr das Gespräch zurück zu ihrem Lächeln zu finden. Und nur um meinen Bruder zu nerven, stupste ich ihn mit der Schulter an und sagte: >Vielleicht beschwert sich Hanabi darüber, dass du zu anhänglich bist.< Grinsend stand ich auf und schaute zur Tür, die nach innen führte. Im Bauch des Schiffes war es bestimmt kühler. >Ja, lass uns reingehen. Das ist mir lieber als hier draußen. Ich bin kurz davor Kopfschmerzen zu bekommen, das möchte ich gern verhindern.<
Ich bedeutete ihm mir zu folgen und kaum befand ich mich im schattigen Flur, atmete ich erleichtert auf. Wir gingen die Treppen nach unten, durch den langen Korridor und hin zu einem etwas größeren Saal, der mir zuvor nicht aufgefallen war. Auch hier hielten sich Menschengruppen auf. Ein guter Platz, um der Sonne zu entfliehen.