Gute Nacht
Cael
Wie erwartet, kam Ryu zur Hilfe und erwähnte Gold, das die Jägerin zurückgelassen hatte. Ich sah ihn verdutzt an. >Sie hat einfach Geld bei sich getragen? Wie... ungewöhnlich... Wäre ich Jäger, würde ich sowas nicht bei mir tragen. Aber das macht sie wohl zu einer... netten Jägerin, vermute ich mal.< meinte ich schulterzuckend, während ich mich mit einem Shoji ganz besonders abkämpfte. Das Teil steckte fest. Vielleicht musste es sogar gänzlich entfernt und durch ein neues ersetzt werden, denn das Papier sah nicht mehr reißfest aus. Trotzdem wollte ich nicht gleich aufgeben und das reparieren, was noch eine Chance hätte.
>Mit dem Gold wird Gawain bestimmt neues Material kaufen. Einiges kann mit einfachen Werkzeugen nicht repariert werden.< meinte ich zu Ryu. Es war gut, dass er sich solange um das Blut kümmerte. Hoffentlich ließ es sich entfernen. Wer wollte schon in einem Zimmer mit dämonischem Blut schlafen? Wohl kaum einer.
Mein nächster Gedanke galt wieder Ilea, denn ich hatte sie noch nicht gesehen. Auch nicht Ivoli. Er war noch bei ihr.
Imesha
Nach dem Frühstück meditierte ich, um mich auf einen weiteren öden Tag einzustellen und um die negativen Gedanken fernzuhalten, die mich jederzeit zu überfallen drohten. Ruko würde ich nachher bei den Kampfübungen sehen, aber bis dahin vertrieb ich mir die Zeit mit den noch ungelesenen Schriftrollen. Es handelte sich nach wie vor um das Thema Kolonien bis hin zur Machtübernahme unseres jetzigen Kaisers. Selbstverständlich ging ich nicht davon aus, dass alles stimmte, was hier geschrieben stand, denn fast alles rückte den Kaiser in ein gutes Licht. Er, der das Land vereinte, die Magie verbannte und allen Sicherheit versprach. Pfft... dass ich nicht lachte.
Kopfschüttelnd las ich weiter und filterte nur das heraus, was ich für relevant empfand. Wo die Orte lagen, welche Leute dort gelebt hatten, manchmal war sogar von magischen Wesen die Sprache, die es hier in der Umgebung nicht gab. Es war für alle Wesen am besten, wenn sie einfach fortblieben, weit weg vom Kaiser. Er war ein schrecklicher Mann, wenn es um sie ging und ich würde es nicht ertragen, sollte er welche gefangen halten oder zur Schau stellen. Momentan gab es zum Glück keine Opfer, andernfalls hätte ich alles daran gesetzt, um sie zu befreien.