Cael
Zurückhaltung gab es keine mehr, diese Mauer hatte Ilea schon vor einiger Zeit durchbrochen. Wie sie mir ins Haar fasste, sich eng an mich schmiegte und ihre verführerischen Lippen erst… Da konnte ein Mann wie ich schwer stark bleiben. Eigentlich hätte das hier ein entspanntes Bad für uns sein sollen, vielleicht mit ein bisschen Herumalbern, aber die Hormone spielten verrückt. Sobald ich Ilea berührte, musste ich mehr von ihr haben. Mehr Küssen, mehr Streicheln, mehr süße Laute, die wie Musik in meinen Ohren erklangen. Ich keuchte schwer an ihren Lippen, während mein Griff an ihren Hüften unwillkürlich fester wurde. Mein Blut kochte inzwischen vor Verlangen.
Nach einem neckischen Biss in ihre Unterlippe, sah ich mit glühendem Blick in ihre funkelnden Augen und schlang einen Arm fest um ihre Taille. >Festhalten, meine Schöne.< Mit der anderen freien Hand nestelte ich am Bund meiner Unterhose, bis ich mich wieder Ilea widmen konnte, deren Mund rosig und verdammt einladend glänzte. Bei ihrem anbetungswürdigen Anblick stockte mir fast der Atem. Ich musste mir große Mühe geben nicht auf der Stelle zu kommen, denn als ich mich mit ihr vereinte, umgeben von Wasser und strahlendem Sonnenlicht, packte mich die Leidenschaft mit voller Wucht und riss mich mit sich. Es war ein unbeschreibliches Gefühl mit Ilea intim zu sein. Jedes Mal aufs Neue.
Imesha
Wie erwartet passierte zunächst überhaupt nichts. Ich trieb im Geiste umher, lauschte den umliegenden Geräuschen, konzentrierte mich auf eine ruhige Atmung und rief mir wiederholt in Erinnerung, dass laut Drasil einige Antworten in mir verborgen lagen. Antworten auf die Magie, die in mir schlummerte. Kurz verspürte ich ein Ziepen im Nacken, anders als der stechende Schmerz von vor ein paar Tagen. Das musste die Tätowierung sein, die ich bei all den Eindrücken hier völlig vergessen hatte. Ich dachte an das Muster, das Ryu gezeichnet hatte. Wie die einzelnen Linien miteinander verbunden waren und welche Bedeutung dahintersteckte. Allerdings verfiel ich dadurch erneut ins Grübeln und musste meine Gedanken sanft in eine andere Richtung lenken. Einfach dem Fluss nach, einem unbestimmten Gefühl folgend.
Mein Körper fühlte sich inzwischen schwerer an, mein Geist hingegen umso leichter. Das gefiel mir am meisten beim Meditieren. Dieses Loslassen. Das Freiwerden. Wieder atmete ich tief aus… Ich versank in ein Meer aus Wolken, ließ mich treiben, immer weiter. Ich hörte den Wind in meinen Ohren rauschen. Wie einen Wasserfall. Kühle Luft, die mich an unbedeckten Stellen streifte. Gesicht, Oberarme, Oberschenkel und Waden. Ich hatte das Gefühl zu fliegen und als ob ich das schon mal erlebt hatte. Irgendwann. Irgendwo. Vor langer, langer Zeit. Noch mehr Geräusche kamen hinzu, mehr Farben und… Magie.