Elisa
Eine halbe Stunde später war ich nun ebenfalls nach Hause gegangen, doch auf dem Weg rannte Miljana zu mir und schlang die Arme fest um mich, ehe sie anfing was sie geplant hatte.
Ich weitete die Augen, doch umarmte sie nur und versprach: "Es ist okay, du kannst nichts dafür. Lass es gut sein."
Wenn er sich auf sie eingelassen hatte und dachte das ich etwas mit der Sache zutun hatte, dann war es besser, wenn wir uns aus dem Weg gingen. Ich hatte einen unverzeihlichen Fehler gemacht und mich entjungfern lassen, jetzt war es also vorbei. Kein Sex mehr und kein Abel mehr. Wenigstens hatte ich mich aufopfern können, wenn er eine andere aus dem Dorf genommen hätte, wäre ich wohl vor Eifersucht zerplatzt.

Es vergingen einige Tage in denen ich nichts über Abel gehört oder ihn gesehen hatte und in drei Tagen würde er gehen. Es zerbrach mir das Herz. Ein Tag vor seiner Abreise würde das Sommerfest stattfinden und ich wollte ihn unbedingt noch einladen. Aber erst morgen würde ich zu ihm gehen. Noch bevor ich das Haus verließ lief ich ins Badezimmer, nahm eine Pille ein und schaute mir meinen Körper ab. Es hatte sich verändert. Irgendwie fehlte mir ein Stück und ich war nicht mehr rein. Er hatte... nein ich hatte ihm meine Unschuld geschenkt, obwohl ich wusste, dass er mich nicht wollte. Dennoch bereute ich es nicht, denn ich liebte den alten Abel immer noch und würde alles für ihn tun. Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mir ein etwas kürzeres Kleid an und lief raus. Bevor Abel ging wollte ich ihm noch etwas kaufen. In der Stadt warteten bereits Janika und Miljana auf mich. "Hy Mädels, kaufen wir uns noch ein Kleid für morgen?"
"Natürlich.", antworteten beide gleichzeitig und ich grinste breit. Ich wollte unbedingt für Abel die Schönste sein.

"Und wirst du Kekse backen?", würde ich von miljana gefragt und ich nickte langsam. Schon die ganze Zeit hatte ich darüber nachgedacht. An diesem Fest war es üblich das man sich gegenseitig also mit dem liebsten ein geschenk machte. Die Frauen backten etwas leckeres wegen die Männer Schmuck kauften.
"Aber ich werde es ihm heimlich schenken. Dazu noch mein Lieblingsfoto von uns beiden. Egal was er auch macht, er ist meine große Liebe..." die beiden starrten mich ungläubig an, doch nickten aber. Miljana war verlobt allerdings war ihr verlobter wegen arbeit mach Sofia umgezogen.
"Denkst du Haluk wird kommen?"
Sie schüttelte bloß ihren Kopf. "Eher nicht. Zu viel zu tun." ich nickte langsam und wir betraten den Laden wo wir unsere Kleider kaufen wollten. Vor allem würde ich ja morgen noch singen. Mach drei Stunden hatten wir alle das perfekte Kleid. Noch begaben wir uns schnell in ein Geschenkshop. Dort kaufte ich eine kleine Kiste wo ich das Bild und de Kekse machen und in seiner Tasche verstecken würde...
"Wie kann man einen Mann so sehr lieben?"
"Ich weiß es nicht...", antwortete ich leise und sehr deprimiert.

"Übermorgen ist doch die Feier oder?", fragte ich als wir auf dem Heimweg waren.
"Nein! Morgen schon. Wie kannst du das vergessen?", fragte Janika perplex und Miljana schmunzelte. "Lass sie doch, sie hatte in der letzten Zeit zu viel im Kopf schweben, wo sie solche unwichtigen Dinge eben vergisst." Zu dritt lachten wir und kamen auch schon Zuhause an. Die Stadt war nicht allzuweit vom Hafen entfernt. Vielleicht eine halbe Stunde zu Fuß. Dort verabschiedeten wir uns und ich betrat das Haus. Meine Mutter hatte bereits zu Abend gekocht. Gemeinsam deckten wir den Tisch und aßen gemütlich mit meinem Vater. Nachdem Abendessen räumte ich auf und betrat mein Zimmer, um unser Kinderfoto rauszunehmen.

Liebevoll schaute ich mir das Foto an, ehe ich aus meiner Tasche einen Kulli raus nahm, das Bild umdrehte und anfing auf bulgarisch zu schreiben.
Lieber Abel,
ich weiß du kannst dich nicht mehr an diese wundervolle Zeit erinnern,
aber ich schon. Was denkst du wieso ich so anhänglich war?
Zwei Kinder mit so großen Herzen. Es war für mich von Anfang an klar, dass du
der eine bist, dessen Frau ich werden wollte. Alles was ich getan habe,
habe ich für dich getan. Für dich kochen, singen und backen gelernt. Weil ich eine perfekte Ehefrau werden wollte. Wie das Schicksal es so will, kam es nie dazu... aber ich bereue es nicht. Keinen Tag den ich mit dir seit deiner Ankunft verbracht habe. Auch nicht, dass ich dir meine Unschuld geschenkt habe. Du bist nämlich der Einzige, den jemals geliebt habe. Egal wo du bist, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass die Engel für dich singen und Gott dich beschützt.
Danke für alles...
Obicham te (Ich liebe dich)
Anschließend legte ich es in die Box rein und betrat die Küche, wo ich mit dem Backen der Cockies begann. Erst gegen Morgen wurde ich damit fertig, auch diese verstaute ich in der kleinen roten Kiste. Total müde ließ ich mich schließlich auf ein Stuhl nieder und dachte darüber nach, wie dieser Abend wohl verlaufen würde. Ob er Zuhause sein würde? Ob er mit mir zum Fest gehen würde? Ich war so gespannt. "Schatz, du bist ja schon wach.", ertönte die Stimme meiner hübschen Mutter. Lächelnd nickte ich und sie fragte sofort: "Du hast für ihn Kekse gebacken oder?"
Wieder nickte ich und seufzte. "Du wirst ihn wohl nie vergessen?"
"Mama wie kann man sich selbst vergessen? Er ist ich.... meine Kindheit beruht fast auf ihm. Das ist alles nicht so einfach wie bei ihm, aber ich will ihn auch nicht vergessen." Diesmal nickte sie und bereitete für mich Kaffee zu. Während ich dies trank, machte sie sich für die Arbeit fertig. Papa war bereits auf der Arbeit. Sie gab mir noch einen kurzen Kuss und dann war sie auch schon weg. Nachdem der Kaffee zu Ende war, spülte ich den Becher ab und begab mich in mein Bett, wo ich bis zum Mittag schlief. Als ich aufwachte war es bereits 15 Uhr. Langsam betrat ich das Badezimmer und duschte, wobei ich mich auch am ganzen Körper wachste. Heißwachs. Inzwischen war es schon fast 17 Uhr, also stylte ich meine Haare und zog mir das rote Kleid an, dazu schwarze High Heels, nahm meine Umhängetasche, packte die Kiste ein und lief zu Abel. Als ich jedoch klingelte war keiner mehr da Natürlich nicht. Es war 19 Uhr und um 19 Uhr 10 würde Feuerwerk starten. Total deprimiert drehte ich mich wieder um und dann geschah es. Mein Herz und mein Verstand fingen einen Krieg an.
Er ist weg. Elisa er ist bereits gegangen. Auch wenn es kein anderes Mädchen ist... sieh es ein, er will dich nicht! Wieso rennst du ihm noch hinterher? Du hast für ihn die Beine breit gemacht und hey, wo ist er jetzt? Abel wollte dich nur ficken und du hast es zugelassen, weil du ihn liebst... du bist selbst dran schuld... weißt du was? Renn ihm ruhig weiter hinterher! Er wird dich ja auch später heiraten!, verpönte mich mein Verstand. Während mein Herz immer noch stark hinter ihm stand. Aber diesmal würde ich es wohl nicht zulassen! Mein Verstand hatte Recht. Ich... war eine kleine Schlampe, die sich nur wegen Liebe nehmen lassen hatte.
"Elisaaa!", hörte ich plötzlich die Stimme von Aleko.
Er schien außer Puste zu sein. Lächelnd drehte ich mich zu ihm um und begrüßte ihn. "Du siehst toll aus.", teilte er mir beeindruckt mit und schaute mir tief in die Augen. "Danke, du siehst auch gut aus.", gab ich höflich zurück und dann blieb sein Gesicht an der Kiste hängen. "Für ihn?"
Einen Moment überlegte ich, nahm das Bild raus und schüttelte den Kopf. "Nein für dich." Etwas irritiert nahm er die Kiste entgegen und somit liefen wir sprechend und lachend runter zum Fest. Es war groß. Eigentlich ein Jahrmarkt. So viele Geräte, mit denen man fahren konnte. "Früher warst du oft hier mit Abel, nicht wahr?"
"Ja, soweit ich mich erinnere, stimmt.", antwortete ich und hielt seine Hand fest. "Aber wir beide waren doch auch schon hier zusammen." Er nickte grinsend und aß ein paar der Kekse die er mir hinhielt. "Jeder Typ isst hier gerade Kekse, siehst du es?", fragte er und ich bejahte. Es war aber auch normal. Üblich. Anschließend liefen wir fröhlich gestimmt weiter, bis wir an der Bühne ankamen. "Du wirst singen?"
"Richtig."
"Wow, ich freue mich schon.", teilte er mit und ich war froh, dass wenigstens ein Typ mich wie eine Prinzessin behandelte. Als jedoch Miljana und Janika kamen und die Kiste in seiner Hand sahen, blickten sie mich irritiert an. "Was soll das? Wieso bekommt er Abels Kiste?", fragte Janika wütend und Miljana riss die Augen weit auf. "Scheiße... er steht direkt hinter dir.", formte sie mit ihren Lippen.


Genau so sieht sie aus:

Kurz blickte ich ihn an und lächelte ihm zu. Er wollte es so... oder wollte ich es so? Ich wusste es nicht. Ich legte meine Hand nur auf Alekos Brust und lächelte ihm sanft zu. "Aleko? Lass uns durch den Jahrmarkt laufen okay?", fragte ich und er lächelte, nahm meine Hand und wir spazierte gemeinsam durch den Markt, wobei wir auch gemeinsam auf Achterbahn stiegen und Riesenrad. Es war schön ihn an meiner Seite zu haben. Erst nach zwei Stunden kehrten wir zurück. Etwas erschöpft schaute ich zu den beiden anderen Mädels, wobei ich feststellen musste das Miljanas Verlobter da war. Aleko und ich begrüßten ihn höflich, ehe wir gemeinsam zur Bühne gingen. Rosana die heute Moderation führte, sprach das wir 10 Minuten Pause machen würden. Immer noch sah ich das Abel bei dem anderen Mädchen war. Was er wohl mit ihr schon alles erlebt hatte?

Schatzi liest du eig. was ich schreibe? 10 Minuten Pause....


Ich lief zu den Mädels nachdem ich Abel immer noch bei ihr gesehen hatte und wir liefen ein wenig weg, es war zu laut. Dort nahm ich aus meiner Tasche eine Zigarettenpackung und zündete mir ne Kippe an. "Seit wann rauchst du?", fragte Janika schockiert und ich seufzte nur. "Mädels seid mal ehrlich... Abel und ich werden nie zusammen kommen... richtig?"
Beide starrten sich gegenseitig an, bis Miljana langsam nickte. "Es tut mir leid aber so sieht es aus..."
"Ich bin keine Jungfrau mehr... ich habe mich also umsonst entjungfern lassen.", kündigte ich mit einem sarkastischen Grinsen an und schüttelte meinen Kopf. Beide starrten sich gegenseitig wieder an, ehe Janika zu mir kam und mich wütend gegen die Wand drückte. "Wie bitte?! Du hast dich von ihm knallen lassen? Sag mal spinnst du jetzt völlig?" Ich schob sie zurück und schüttelte den Kopf. "Nein, ich bereue es nicht. Für mich gab es nur Abel... ganz egal wie er auch ist, er war der Einzige den ich immer wollte." Bevor ich etwas sagen konnte waren bereits 8 Minuten um, also kehrten wir zurück und beide glotzen finster drein. "Jetzt bin ich dran.", sagte ich und wartete drauf aufgerufen zu werden.

Ich betrat gerade die Bühne und fing an ein langsames und sehr gefühlvolles Lied zu singen. Dieses Gefühl zu singen liebte ich schon immer seitdem Abel es mir beigebracht hatte. Doch auf der Bühne fühlte sich alles einfach besser an. Nachdem ich fertig war kam die Moderatorin zu mir und reichte mir einen rosenstrauß. Anschließend sagte sie: "Vielen Dank für dieses tolle Lied. Später werdet ihr noch die Nationalhymne von der bezaubernden..."
Sofort wurde sie von Asena meiner Erzfeindin unterbrochen. "Von Abels Hure. Ich habe eben selbst gehört was sie gesagt hat. Könnt ihr euch das vorstellen eine von uns hat sich nicht an unsere Regeln gehalten und hat sich von einem Typen entjungfern lassen der sie nur für Sex gewollt hat. Abel und Elisa war früher vielleicht... Aber der neue Abel will unsere Elisa nicht zumindest nicht für etwas festes. Da sieht man es... Wäre sie hin wirklich wichtig gewesen so hätte sie er sie nicht nur benutzt."
Jeder schaute geschockt zu ihr nur Miljana zog mich von der Gruppe weg und umarmte mich. "Es tut mir so leid."
"wieso es ist die wahrheit..."

Ich bekam mit wie einige ihm folgten und tat es gleich. Als sie ihn umzingelten stellte ich mich vor ihn: "Ich hab mich freiwillig auf ihn eingelassen. Er hat keine schuld. Außerdem geht er sowieso übermorgen dann könnt ihr mit mir machen was ihr wollt!"

"Abel verschwinde!", befahl ich ohne ein weiteres Wort und lachte bitter. Er stand hinter mir... noch nie stand er hinter mir, er stand immer vor mir, er beschützte immer mich. Abel war mein Held und jetzt war er ein Pisser der sich beinahe in die Hose schiss!
"Abel, hau ab und komm nie wieder!", befahl ich und trat ein paar Schritte zu ihm, vorbei das Bild was ich ihm schenken wollte aus meiner Tasche fiel.

Nachdem er weg war ließ ich mich auf den Boden fallen, mein Cousin kam und scheuerte mir eine und scheuchte alle anderen weg. Anschließend fing großer Streit an und ich erduldete alles für meine verlorene Liebe, bis Aleko kam und schrie: "Es reicht!" Sofort kam er zu mir, hob mich in seine Arme und brachte mich Heim. "Ich bin da... ich liebe dich wirklich."