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11.09.2023, 21:38

Jahwe

Konzentriert achtete ich auf meine Atemzügen, spürte den schnellen Herzschlag in meinem Brustkorb und versuchte durch das dunkle Gewässer an die Oberfläche zu schwimmen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, ließen die Finger lang strecken und wiederholte es immer wieder bis mein Körper sich nicht mehr verkrampft anfühlte. Die aufbauende Panikwelle ebbte allmählich ab, wurde nicht zu einer gewaltige Welle, wie bei einem Sturm. Die Luft begann besser durch meine Lungen zu strömen und ich fühlte mich in diesem Moment unendlich erschöpft. Die innere Kämpfe waren die Stärkeren als die Kämpfe mit Anderen.

Willow

Ich nickte einverstanden: "Ich warte im unseren Garten auf dich. Ich habe noch mit Hoku was zu besprechen. Er muss wissen, dass ich bei dir bleibe. Er hat mich nur begleitet und er soll entscheiden, wo er sein möchte. Hier bei uns oder zurück zu seinem Volk in den Wälder." Ich schaute auf meine Händen. Zu wissen, dass Hoku gehen konnte, fühlte sich nicht gut an. Er war es gewesen, der mich damals in der dunkelste Stunde gefunden hatte. Und er war es gewesen, der seinem Volk überzeugt hatte mich aufzunehmen, damit ich nicht mehr alleine war. Er hatte mir geholfen wieder ein wenig zu hoffen. Er war eine treue Begleitgefährten.


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11.09.2023, 22:34

Zen

Das war tatsäch ein wichtiges Gespräch. Ich fragte mich, wie ihr kleiner Freund entscheiden würde, denn sie wirkte jetzt schon etwas niedergeschlagen. Mir gefiel dieser Ausdruck in ihrem Gesicht nicht und ehe ich mich versah, lag meine Hand auf ihrer Wange. >Für dich wünsche ich mir, dass er bleibt. Auch wenn er ein wandernder, freier Waldgeist ist, bist du ihm bestimmt wichtig.< Ich konnte natürlich nicht für ihn sprechen, aber er wirkte im Vergleich zu anderen Naturgeistern zahmer und zugänglicher. Als ich merkte, dass ich immer noch Willow berührte, senkte ich die Hand und schluckte trocken. Diesmal hatte ich mich selbst überrascht.
Ich stand auf und räumte meine Sachen ab. >Bis nachher.< sagte ich noch mit einem kleinen Lächeln, ehe ich zur Tür ging, mir die Post schnappte und den Hauptpalast aufsuchte.

Kersia

Ich teilte mir mit meinen Freundinnen süße Trauben und merkte gar nicht, wie schnell die Pause vorbei war. Erst beim Beginn der Musik horchte ich auf und sah zum abgetrennten Bereich, in dem die Musiker standen. Königliche, kraftvolle Klänge erfüllten die gesamte Arena. Sie kribbelten unter der Haut, lösten das Verlangen nach einem guten, aufregenden Kampf aus.
Nach und nach füllten sich die Ränge wieder, einige würden sich wohl noch verspäten, aber das war normal. Wir hielten uns an den Plan. Ich war mir sicher, dass Prinz Jahwe die zweite Hälfte des Tages kaum erwarten konnte. Als ich mich erhob, während die Musik weiter spielte, öffnete sich die massive Tür zu seinem Raum und ich griff nach meiner Schriftrolle.
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12.09.2023, 12:14

Jahwe

Ich hörte die Musik, atmete tief ein und straffte die Schultern. Ich verbannte die dunklen Gefühlen. Die dunklen Gedanken. Dachte an Lioras leuchtendes Herz und ihre warme Worte. Sie glaubte an mich. Nalu glaubte an mich. An diesem Glauben würde ich mich jetzt festhalten. Die Tür öffnete sich schwerfällig und ich trat ins Sonnenlicht. Freundlich lächelnd wank ich dem Volk zu, nährte mich von den positiven Energien und drehte mich zu der königliche Tribüne. Prinzessin Kersia hielt die Schriftrolle bereit und ich wartete darauf was meine nächste Aufgabe sein würde.

Willow

Seine Hand lag warm auf meiner Wange und seine Worte waren noch wärmer. Es fühlte sich seltsam kühl an, als ich seine Hand nicht mehr spürte. "Bis nachher", wiederholte ich den vorübergehender Abschied und räumte meine Sachen auf. Dann machte ich den Abwasch, wie Zen es mir gezeigt hatte. Er hatte sich um das Essen gekümmert, da musste er nicht später den Abwasch machen. Schließlich ging ich in den Garten, wo ich Hoku mit einem Schmetterling spielen sah. "Hoku, ich möchte mit dir reden", ich setzte mich im Schneidersitz auf dem Boden hin. Hoku kam hüpfend an und mauzte fragend. "Du bist mir ein treuer Reisegefährten und ohne dich wäre ich nicht weit gekommen. Wir haben mein Bruder gefunden und das Schicksal brachte uns zu Zen. Er ist jetzt mein Stamm. Mein neues Zuhause. Ich werde hier bleiben. Ich verstehe, wenn du zu deinem Volk und in den Wälder zurückkehren möchtest. Ich bin dir zutiefst dankbar, dass du mir deine Freundschaft geschenkt und mich gerettet hast", ich verneigte mich vor ihm bis mein Stirn den Boden berührte. Dann spürte ich auf meinem Kopf ein Stupser. Ich schaute auf. Hoku machte viele Laute hintereinander. "Bist du dir sicher?", fragte ich. Er lächelte breit und gurrte. Mein Herz wurde leichter und ich küsste auf sein weichen Kopf: "Dann bist du jetzt auch ein Stammgehörige. Zens Wunsch für mich ist in Erfüllung gegangen."


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12.09.2023, 12:49

Zen

Ich wählte die Wege, wo weniger los war und ich kaum jemandem begegnete, sodass ich zügig das Innere des Palastes erreichte. Im königlichen Bereich wurde sowieso darauf geachtet, dass man nur in dringenden Fällen aufgehalten wurde. Auf diese Weise wurde uns mehr Privatsphäre ermöglicht. Ich fand meine Mutter in ihrem Empfangszimmer vor. Es war ganz nach ihrem Geschmack eingerichtet, mehr wie ihr Zuhause als nach Ignulaes Tradition. Ein Stück Heimat für sie.
Erfreut stand sie auf, sobald ich eintrat und ich kam ihrer einladenden Umarmung entgegen. >Schön, dass du es einrichten konntest, Zen. Setz dich, ich habe uns beiden Tee bringen lassen.< sagte sie lächelnd.
>Danke!< Ich setzte mich ihr gegenüber in einen der gepolsterten Stühle und griff sogleich nach der Tasse Tee. Darauf hatte ich immer Lust. >Kommt Vater auch oder sind wir unter uns?<
>Er ist schon abgereist. Wenn es gut läuft, ist er morgen Abend wieder zurück. Ich werde nachher in Nordun gebraucht, deshalb bleibe ich ein paar Tage länger weg. Wir arbeiten etwas mehr, damit wir später in Ruhe unseren Hochzeitstag genießen können.<
Stimmt. Ihr Hochzeitstag. Es gab bereits erste Vorbereitungen. Ich freute mich, dass die beiden ihre Ehe jährlich feierten und ihr Zusammensein zutiefst genossen. Sie waren nach wie vor außerordentlich romantisch, deshalb war ich gespannt, was sie sich gegenseitig schenken würden.
Mutter nippte an ihrem Tee und sah mich aus funkelnd grünen Augen an. Mein Mundwinkel zuckte. Ich wusste, was dieser Ausdruck zu bedeuten hatte. >Lass mich raten. Du willst über meine neue Wohnsituation sprechen.<
>Natürlich nur, wenn du das auch willst. Diese Entwicklung kam ziemlich überraschend, aber du bist erwachsen und weißt am besten, wer oder was dir gut tut. Ich hatte leider nicht die Gelegenheit sie näher kennenzulernen oder mit ihr ins Gespräch zu kommen, deshalb wollte ich zuerst dich fragen, wie die Dinge stehen und ob ich mich noch gedulden soll.< Sie neigte leicht den Kopf und lächelte sanft.

Kersia

Hmm, sehr wahrscheinlich bildete ich mir bloß etwas ein, aber ich glaubte, sein Lächeln wirkte anders als zuvor.
>Als Nächstes steht die Prüfung der Gerechtigkeit an. Ich werde drei Fälle vorstellen, wo Ihr eine Entscheidung treffen müsst. Als zukünftiger König der Heißen Quellen, versteht sich.< erklärte ich die nächste Aufgabe und rollte die Schriftrolle auseinander. Ich hatte die Fälle zusammen mit meinen Beratern ausgearbeitet und war sehr zufrieden mit der Auswahl. Ähnlichen Fragen hatte ich mich auch schon stellen müssen. Sie waren nicht immer einfach.
Es herrschte Ruhe in den Reihen, alle hörten gespannt zu und ich las klar und deutlich vor: >Prinz Jahwe, Ihr seid-< ein Bastard. Der Sohn eines Lügners. Kein rechtmäßiger König. Was zum…!? Ich blinzelte ein paar Mal, las den Beginn des Textes nochmal durch und konnte nicht fassen, was da stand. Was war das? Das waren nicht meine Worte. Das hatte nichts mit den Prüfungen zu tun. Ich überflog weitere Zeilen, eine giftgetränkte Aussage nach der anderen. Es wurde von Manipulation gesprochen. Er sei der Sohn eines Lügners. Ein Schauspieler. Thales habe keine Familie. Alles falsche Spielchen. Meine Gedanken rasten.
>Kersia?< hörte ich meine Mutter hinter mir verwirrt fragen. Ich löste mich von den hässlichen Worten und ließ die Schriftrolle langsam sinken. Kommentarlos rollte ich sie zusammen. Wie sie überhaupt den Weg zu mir gefunden hatte, darüber würde ich mir nachher den Kopf zerbrechen. Die Fälle kannte ich auswendig. Eine List dieser Art funktionierte bei mir nicht.
>Eine benachbarte Nation hat einen grausamen Akt der Aggression gegen das Königreich begangen. Die öffentliche Meinung und der königliche Hof fordern Rache. Ihr habt die Möglichkeit, zu den Waffen zu greifen, um Vergeltung zu üben. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf diplomatische Verhandlungen. Handelt ihr nach dem Wunsch des Volkes oder wählt Ihr Euren eigenen Weg?< richtete ich das Wort direkt an Prinz Jahwe und ließ mir den Gedankenstrudel in meinem Kopf nicht anmerken.
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12.09.2023, 14:22

Jahwe

Prinzessin Kersia stockte kurz und ich spürte wie ihre Stimmung sich veränderte. einen flüchtigen Moment wirkte sie, als wäre es nicht ihre Schriftrolle. Dann legte sie es beiseite und sprach in freie Worte. Ich behielt diesen kleinen Vorfall im Hinterkopf. Immerhin hatten die intriganten Spiele begonnen. Die goldene Maske würde alles versuchen. Es mochte paranoid klingen, aber ich hatte genug erlebt, um solche Möglichkeiten nicht auszuschließen. Ich hob den Kopf, straffte meine Schultern und sagte mit einer klare Stimme: "Ich würde einen anderen Weg einschlagen. Im Rache zu handeln geschieht aus Affekt und befriedigt nur den einen Moment, aber ändert den Verlust und die kritische Situation nicht. Viel mehr gerät man in einem blutigen Teufelskreis, denn die andere Nation würde kontern und so wird es niemals aufhören. So entsteht irgendwann ein Krieg und das wird dem Volk mehr schaden, als helfen. Ich würde auf die Verhandlungen eingehen unter der Bedingung, dass gegen dem Verbrechen ein Prozess gibt. Sollten sie nicht darauf eingehen und uns erneuert wieder angreifen, werde ich die härtere Maßnahme ergreifen müssen, indem ich die Waffe ebenfalls in die Hand nehme. Solche gewaltsame Maßnahme ist für mich immer der letzte Weg, wenn anderen Wege nicht zu einem Waffenstillstand führt und er dann gezwungen herbeigeführt werden muss. Das Wohl des Volkes steht bei mir immer im Vordergrund, auch wenn vielleicht nicht Jeder mit mir in einer Meinung ist."

Willow

Ich besorgte für uns Sonnenblumenkerne und wir knabberten an den Körner. Ich musste Zen fragen, ob es Gerichte mit Sonnenblumenkerne gab. Darüber würde sich Hoku bestimmt freuen. Er war ein besonderer Waldgeist, denn es war ungewöhnlich, dass ein Rott sich an einem Ort band. Vor allem an einer Person. Das eine Freundschaft einen höheren Wert hatte, als die Lebensaufgabe. "Du wirst hier auch deine Aufgabe ausüben können. Vielleicht anders als in den Wälder. Aber hier gibt es genug zu tun. Die Natur von Ingluae braucht uns auch", meinte ich zu ihm. Für die Waldgeister wie Rotts waren die Lebensaufgabe elementar. Denn dafür existierten sie. Wurde von der Magie geboren. Ansonsten würden sie vergehen wie eine Blume im Winter.


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12.09.2023, 15:24

Zen

Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu meiner Mutter und wusste, dass wenn ich sie darum bat, sie unser Gespräch für sich behalten würde. Dasselbe traf auf meinen Vater zu. Es gab ja auch kein Geheimnis, das ich unbedingt für mich behalten wollte. Willow war unerwartet in mein Leben getreten, ich hatte ihr geholfen, wir verstanden uns sehr gut, sie genoss das Leben bei mir Zuhause, ich genoss ihre Gesellschaft und mehr gab es auch nicht zu sagen. Genau das gab ich an meine Mutter weiter, die aufmerksam zuhörte und weiterhin an ihrem Tee nippte.
Als ich fertig erzählt hatte, stellte sie ihre leere Tasse ab und lächelte mich warm an. >Solche schicksalhaften Begegnungen sind tatsächlich die besten im Leben. Willow hat durch dich ein Zuhause gefunden und du fühlst dich wohl mit ihr. Mehr muss es nicht sein.< Ihre Worte erwärmten mein Herz. Sie setzte mich weder unter Druck noch löcherte sie mich weiter mit Fragen, ob vielleicht mehr passieren könnte. Das klang zu sehr nach Palastgerede und ich vermied es, wo ich konnte.
Wir wechselten das Thema, sprachen über das Fest, das Prinz Jahwe organisiert hatte und wie die Zusammenarbeit in Zukunft aussehen könnte. Ich erzählte ihr von meiner kurzen Unterhaltung mit ihm und dass ich ein gutes Gefühl hatte. Vielleicht würde ich ihn mal zu mir einladen. Ihm die Hand reichen, um die er gebeten hatte. Mutter war von meiner Idee angetan. >Das ist gut. Es wird ihm den Einstieg in das Königsleben erleichtern, wenn er nicht völlig allein dasteht. Und du bist genau die richtige Person dafür, dass man sich wohlfühlt.<

Kersia

Das war eine gute Antwort. Für menschliche Verhältnisse. Bei uns in der Unterwasserwelt sah das Ganze anders aus, aber ich musste zugeben, dass ich seinen Weg lieber mochte. Warum unschuldiges Blut vergießen, wenn es eine Alternative gab? Wäre ich mächtig wie ein ganzes Volk, würde ich mich meinem Feind alleine entgegenstellen, weil es dann nur um mein Leben ging und nicht das eines anderen, der vielleicht Familienvater war oder der große, verlässliche Bruder. Solche Verluste waren zu schmerzhaft.
Ich nickte wohlwollend und fuhr fort: >Das Königreich wird mit einem Fluch belegt, das die Lebensgrundlage der Menschen bedroht. Der Feind fordert, dass Ihr eine immense Menge magischer Energie opfert, um den Fluch zu brechen. Gleichzeitig bedeutet diese Handlung, dass wertvolle magische Ressourcen der Heißen Quellen, die zur Verteidigung und zum Wohlstand des Königreichs benötigt werden, verbraucht werden. Ihr steht vor der Entscheidung, den Fluch zu brechen, indem ihr der Forderung nachgeht, oder ihr bewahrt diese wichtigen Ressourcen, um das Reich nicht angreifbar zu machen.< Das war eine schwierigere Frage, aber durchaus möglich. Flüche waren keine Seltenheit, dafür musste kein Krieg stattfinden. Manchmal reichte ein kranker, bösartiger Magi mit den richtigen Kontakten und schon befand man sich in genau solch einer brenzligen Situation.
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12.09.2023, 16:26

Jahwe

Das war jetzt eine kniffligere Frage. In beiden Fällen würde die heißen Quellen und auch das Volk starke Nachwirkungen zu spüren bekommen. "Ich würde zuerst auf meine Fähigkeit zugreifen, um auf eine andere Weise zu versuchen den Fluch zu brechen. Gleichzeitig würde ich Verbündete durch eine faire Vereinbarung um Hilfe bitten um einer Notlage des Volkes entgegenzuwirken und auf weitere möglichen Lösungswege zu kommen. Nicht um Hilfe zu bitten wäre falscher Stolz. Das Problem mit solchen fehlgeleiteten Magis ist es, dass sie immer mehr fordern werden, sobald sie Blut geleckt haben und in ihren Versprechungen liegen immer die Tücken. Eine solche Dunkelheit ist wie ein unstillbarer Hunger."

Willow

Ich schaute an mich hinab und entschied mich eine Runde in dem Teich zu schwimmen. An mir klebte immer noch ein bisschen Erde. Ich konnte nach dem Schwimmen die neue Kleidungsstücke tragen. Das wäre vermutlich für den Ausflug auch passender und da ich mich in ihnen bewegen konnte, gab es für mich kein Grund sie nicht zu tragen. Und dass Zen es gefallen hat, war eine angenehme Nebensache. Mich hatte mein Aussehen nie gekümmert und auch nicht wie die Menschen auf mein Aussehen reagierten. Doch bei Zen schien es mich zu interessieren wie ich auf ihn wirkte. Mit diesen Gedanken ging ich schwimmen und als meine Haut sich später in der Sonne trocknete, zog ich mir die türkisfarbene Kleidungsstücke an.


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12.09.2023, 17:15

Zen

Die Zeit zum Aufbruch war gekommen. Ich verabschiedete mich mit einer herzlichen Umarmung und einem Wangenkuss von meiner Mutter, die ich erst wieder in ein paar Tagen sehen würde. Ich wünschte ihr eine schöne Zeit in Nordun und dass sie alle anderen von mir grüßen sollte. Besonders Onkel Jade und seine Familie hatte ich eine Weile nicht gesehen. Spätestens am Hochzeitstag meiner Eltern würden wir uns treffen.
Auf dem Rückweg gab ich noch die Post ab und machte einen kurzen Halt in der Palastküche, wo man mich anscheinend schon vermisst hatte. Zum Glück war niemand zu neugierig, mir wurden bloß wieder leckere Süßigkeiten zugesteckt, die ich dankend entgegennahm. Allmählich sollte ich mich aber beeilen, denn ich wollte wirklich nicht noch mehr von Agoma verpassen. Zügig nahm ich denselben Weg wie vorhin zurück nach Hause und steuerte direkt den Garten an, da ich Willow dort vermutete. Und ich behielt recht. Sie hatte sich sogar umgezogen und trug die farbenfrohere Kleidung. Mit etwas schneller klopfendem Herzen ging ich auf sie zu. >Und? Wie hat sich Hoku entschieden?<

Kersia

Was sagte es über mich aus, dass ich die Art und Weise, wie er dachte und wie er diese Angelegenheiten regeln würde, als äußerst attraktiv empfand? Ich wünschte, ich könnte mir selbst eine Ohrfeige verpassen, weil es unangebracht, kompliziert und ungerecht war. Nach außen hin zeigte ich natürlich nicht, was ich von seinen Antworten hielt, denn wir mussten ja objektiv beurteilen. Immer schön bei der Sache bleiben, auch wenn mich parallel die gefälschte Schriftrolle gewaltig nervte. Ich wollte Geia direkt darauf ansetzen, aber ich musste vorerst ruhig bleiben.
Nach einem knappen Nicken stellte ich den dritten und letzten Fall vor. Darauf war ich nun wirklich gespannt. >Ein enger Vertrauter von Euch, ein langjähriger Freund oder ein treuer Berater, wird des Verrats beschuldigt und soll das Land verlassen. Die Beweise sprechen gegen ihn. Jedoch gibt es eine Bürgerin, die ihre Familie zu versorgen hat und die möglicherweise einen bedeutsamen, entlastenden Beweis für Euren Vertrauten besitzt. Nur bangt sie um die Sicherheit ihrer Familie, falls sie aussagt. Wählt Ihr zwischen persönlicher Loyalität oder moralischer Verantwortung Eurem Volk gegenüber?<
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12.09.2023, 19:14

Jahwe

Kurz dachte ich über diesen Fall nach und hoffte, dass es niemals so weit kommen würde. Es würde mein Herz brechen, vor allem weil ich sowieso nicht viele nahestehende Personen in meinem Leben hatte. Aber eines war sicher: Nalu würde niemals mich verraten. "Egal ob es sich um eine nahestehende Person, Bürger oder ein Gast handelt, ich bin verpflichtet jeden Beweis nachzugehen. Besonders wenn es viel gegen den Angeklagten spricht und ein neuer Beweis plötzlich auftaucht, der ihn entlasten könnte. Ich bin auch verpflichtet dafür die Sorge zu tragen, dass die Zeugin und ihre Familie nicht gefährdet wird, wenn es sich um einem kritischen Prozess handelt. Es gibt Möglichkeiten den Schutz zu gewähren und gleichzeitig die Wahrheit aufzudecken. Und ich muss selbst Beweise finden, warum der Angeklagte für den Verrat beschuldigt wurde, wenn er eigentlich unschuldig war. Während einen solchen Verfahrens würde der Angeklagte solange unter Arrest stehen bis ein endgültiger Urteil gefallen werden kann", antwortete ich.

Willow

Ich schaute auf, als Zen in den Garten kam und erhob mich, um ihm ein Stück entgegenzukommen. "Hoku wird bleiben", verkündigte ich: "Er wird hier eine Lebensaufgabe finden. Er ist jetzt auch ein Stammgehörige. Die Götter haben deinen selbstlosen Wunsch erhört." Ich griff nach seine Händen, um sie zu drücken: "Danke für deinen Wunsch." Leicht lächelte ich, weil mein Herz sich immer noch leicht anfühlte. "Kennst du ein Gericht mit Sonnenblumenkernen? Hoku würde sich darüber freuen. Ich kann beim Kochen helfen", fragte ich Zen und ließ seine Hände wieder los. Hoku war mittlerweile auch bei uns und hüpfte auf Zens Fuß.


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12.09.2023, 19:49

Zen

Meine Miene hellte sich bei ihren erfreulichen Worten auf. Hoku hatte also tatsächlich entschieden zu bleiben. Das waren großartige Neuigkeiten. Auch wenn ich bezweifelte, dass es an meinem Wunsch lag, war es süß von ihr, dass sie das dachte. Ich lächelte ihren kleinen Freund an, als er daraufhin auf meinen Fuß hüpfte und ging auf ein Knie runter, um ihm meinen Finger hinzuhalten. Es war das erste Mal, dass ich ihn berührte. Er war unfassbar niedlich. >Willkommen in der Familie, Hoku. Ich lass mir auf jeden Fall ein Rezept mit Sonnenblumenkernen für dich einfallen.< versprach ich ihm.
Dann sah ich zu Willow hoch. >Wenn du bereit bist, können wir aufbrechen. Vielleicht haben wir Glück und Agoma ist noch nicht vorbei.<

Kersia

Eine neutrale Antwort. Eine gerechte. Darum wurde diese Prüfung auch die Prüfung der Gerechtigkeit genannt. Ich sah ihn an, nachdenklich und ein wenig zu lange, bis der erste Applaus ertönte und ich den Blick wieder abwandte. Den Moment nutzte ich aus, um zurückzutreten und kurz zu meiner Mutter zu schauen, deren Gesicht eine einzige Maske war. Sie klatschte auch, aber sie zeigte nicht, was sie wirklich dachte. Sie blieb vorerst unparteiisch. Würde später erst ihr Urteil fällen. Ich fällte gefühlt alle paar Stunden ein neues Urteil. War das überhaupt normal?
Ich ließ den Prinzen die Aufmerksamkeit des Volkes genießen, ehe ich wieder an die Brüstung trat, leise durchatmete und lächelnd um Ruhe bat. >Damit ist die dritte Prüfung beendet und es folgt die letzte für den heutigen Tag.< Nach einer absichtlichen Spannungspause fuhr ich fort: >König Thales war als weltbester Schwertkämpfer bekannt und genau deswegen haben wir einen der Besten unserer heutigen Zeit eingeladen Prinz Jahwe herauszufordern.<
Die Menge tobte. Wenn es etwas gab, wofür dieses Volk brannte, dann einen energiegeladenen, aufregenden Schwertkampf in bewährter Tradition. Mit einem strahlenden Lächeln streckte ich meinen Arm aus und kündigte den besonderen Gast an. >Bitte begrüßt mit mir General Ayer Vander.< Jetzt kreischten auch noch die jungen Frauen, als sie diesen Namen hörten und sich daraufhin die Tür öffnete, durch die ein großgewachsener Mann mittleren Alters ins Freie trat. Er diente der Krone von Ocamma und war ein sehr talentierter Kämpfer mit viel Erfahrung. Auch im Bett. Aber das war einige Jahre her und er war inzwischen verheiratet mit Kind.

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12.09.2023, 20:36

Jahwe

Ich lächelte den Zuschauer zu, als sie applaudierten und ich schien auf dem richtigen Weg zu sein. Bislang wirkte es so, als konnte ich sie von mir überzeugen und ich hoffte sie sah in mir auch den zukünftigen König. Als der Applaus verebbte kam die nächste Ankündigung der Prüfung diese Tages. Den Ruf von General Ayer Vander kannte ich auch, denn schon lange verfolgte ich die Geschichten über den einen der besten Schwertkämpfer dieser Welt. Möglicherweise hatte ich auch in meinem jüngeren Jahren zeitlang einen Plakat von ihm wie ein Verehrer herumgeschleppt und ein bisschen für ihn geschwärmt. Gleichzeitig war es auch ein Wunsch gewesen eines Tages gegen ihn anzutreten und zu gewinnen. Denn ich wollte mir den Titel weltbester Schwertkämpfer verdienen und ich würde es werden. Meine Augen loderten leidenschaftlich auf und ein herausforderndes Grinsen erschien auf meine Lippen: "Auf diesen Tag habe ich lange gewartet, General Vander." Ich griff nach meinem Ohrring und mein Schwert erschien summend. Das hier war genau nach meinem Geschmack. Ich liebte es mit dem Schwert zu tanzen.

Willow

Hoku schien von der Idee angetan zu sein und dann brachen wir auf, nachdem wir uns von ihm verabschiedet haben. Es überraschte mich nicht, dass wir wieder einen Portal nehmen würden. Wie beim letztes Mal griff ich nach der Hand von Zen, denn der Glauben ich könnte woanders landen saß noch tief in mir. Zens Hand war wie immer warm, sanft und trotzdem kräftig. Ich mochte dieses Gefühl.


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12.09.2023, 21:14

Zen

Ich rief mir die Stelle in der Arena in Erinnerung, die uns einen langen Weg und zu viel Aufmerksamkeit ersparen würde. Selbstverständlich landeten wir nicht direkt dort, wo sich die könglichen Persönlichkeiten aufhielten, sonst hätte man aus Reflex die Waffen gezogen. Stattdessen traten wir auf einen langen Flur unter der Tribüne hinaus, wo die Geräusche von draußen gedämpft erklangen. Also waren wir doch nicht zu spät.
Ohne Willows Hand loszulassen, weil es sich irgendwie normal anfühlte, führte ich sie zu den Treppen, die zur nächsten Ebene führten und damit näher zum abgetrennten Bereich. Dort würden wir uns nicht unter das gemeine Volk mischen müssen. Ich wusste, dass Elora und Cue ebenfalls vor Ort waren.

Kersia

Das Beste kam bekanntlich zuletzt, deshalb freute ich mich innerlich auf einen guten Kampf. Ich war mir sicher, dass es spannend werden würde und lehnte mich entspannt in meinem breiten Sessel zurück. Eloras Augen funkelten begeistert, selbst Cues. Aus den Zuschauerreihen gab es viele anerkennende Rufe für Ayer. Prinz Jahwe würde sich besonders in diesem Kampf behaupten müssen, wobei die jüngeren Frauen sicherlich für beide Parteien schwärmten. So, so einfach zu beeinflussen, dachte ich schmunzelnd und horchte auf, als eine vertraute Stimme ertönte.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie meine Mutter sich in ihrem thronähnlichen Stuhl drehte und ein offenes Lächeln aufsetzte. >Ihr kommt zur spannendsten Prüfung des Tages. Setzt euch. Getränke und Köstlichkeiten stehen bereit.<
Ich spähte über die Lehne zu Zen und seiner Begleitung. Es war mir so klar gewesen, dass er seine Noch-nicht-Freundin mitbringen würde. Sie trug dieselbe Kleidung wie beim Fest. >Kommt, setzt euch zu mir nach vorne. Hier ist genug Platz.< forderte ich die beiden breit lächelnd auf. Elora und Cue sahen ebenfalls in ihre Richtung und winkten sie zu sich. >Gleich geht's los.<
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13.09.2023, 13:18

Jahwe

General Ayer Vander nickte mir grüßend zu und in einem bestimmten Abstand standen wir uns nun gegenüber. Bevor der Kampf losging, verneigten wir uns respektvoll. Dann bekamen wir das Zeichen, dass wir anfangen durften. In einem Bogen schwang ich mein Schwert zur Seite und einen Moment leuchtete es auf. Dann rannte ich in hohe Geschwindigkeit auf ihn zu und auch er kam mir entgegen. Unsere Schwerter gaben von sich ein Klirren, Funken sprühten in der Luft und eine Druckwelle des Aufpralls stieß mich nach hinten. Geschickt machte ich rückwärts einen Salto und kaum landete meine Füße auf dem Boden stieß ich mich von ihm ab. Dieser Schwung trieb mich auf ihn zu und diesmal blitzten unsere Schwerter beim Kreuzen auf. Energien tobten in der Luft, ich spürte die Magie in meinem Körper pulsieren. Mein Schwert glitt zischend an seinem hinab und er machte einen kräftigen Energiestoß. Sofort konterte ich mit dem nächsten Schlag. Wieder zischende Blitze. Wieder das Aufeinanderprallen unsere Energien und durch beider Druckwellen stießen wir von uns einander ab. Das Adrenalin rauschte durch meine Adern. Ich lachte ungehemmt und wild, berauscht von diesem Wahnsinnskampf. Auch mein Gegner begann breit zu grinsen, ein entschlossener Ausdruck in seinem Gesicht und Anerkennung in den Augen. "Jetzt wird es ernst, Prinz", knurrte er. "Ich kann es kaum abwarten", erwiderte ich. Unsere Klingen kreuzten sich wieder. Funken sprühten. Blitze zuckten. Der Boden aufgewühlt von den aufeinandergeprallten Energien. Wir wurden schneller, unsere Bewegungen erfolgten in Sekundentakt. Ein ungezähmter Tanz mit den Schwerter. Angriff. Konter. Getroffen. Tricksen. Ausweichen. Verteidigen. Treffer. Und bei jeden Hieb lud sich die Spannung immer mehr auf. Wir nahmen den ganzen Raum ein und merkten nicht, was für ein Chaos wir in der Arena anrichteten. Meine Muskeln brannten. Mein Herz pochte wild im Brustkorb. Schweiß klebte im Nacken. Und ich lachte wieder. Ich fühlte mich in diesem Moment frei, lebendig und berauscht. Das Klirren der Klingen war Musik in meine Ohren. Erneuert stießen unsere Schwerter aufeinander, ich spürte die unglaubliche Kraft, Strängen und Funken unserer Magie tanzten um uns herum wie Flammen und Blitze. Er drückte gegen mich, ich rutschte ein Stück nach hinten. Meine Füße hinterließen Furchen. Die Hände zitterten leicht. Doch in meine Augen loderte das Feuer, denn ich gab nicht auf. Mit einem leisen Aufschrei unterbrach ich den Kontakt, nahm dadrinnen die Energie und holte auf. Die Luft vibrierte. Unsere Schwerter vibrierte. Unser Körper vibrierten. Der Tanz wurde schneller. Wir beide waren unaufhaltsam. Mit einem Schrei zog er sein Schwert zurück, es blitzte auf und als es auf mich zuschoss kamen mehrere Schwertspitzen, die wie kleine Blitze sahen, auf mich zu. Ich wehrte jeden einzelnen "Blitz" kraftvoll ab, kurze Überraschung huschte über seinem Gesicht und dann wurde er verbissener. Wir waren uns ebenbürtig. Dann nahmen wir an Tempo zu, unsere Schwerter schienen sich zu vervielfachen, unsere Bewegungen verschwammen sich und die Luft schien nur noch aus farbigen Energieausstößen zu bestehen. In diesem Moment waren wir eins. Zeitgleich machten wir unseren finalen Schlag und landeten jeweils in die entgegensetzten Richtung auf unsere Knien. Ich rang nach Luft und hinter mir hörte ich sein Keuchen. Mein Körper bebte. Aber ich sprang flink auf, drehte mich um und raste auf ihn zu. Ayer erhob sich ebenfalls blitzschnell und sein Schwert kam mir entgegen. Als unsere Schwerter sich trafen und beinahe sich nach hinten bogen, ließ ich mich in diesem Moment auf dem Boden fallen. Gleichzeitig unterbrach ich nicht den Kontakt unserer Schwerter. Ich nahm die Energie in meine Bewegung, rutschte halb hinter ihm und kam geschmeidig wieder in die Höhe. Ein letztes Mal schickte ich Energie in meinem Arm,. machte eine komplizierte Drehung und sein Schwert flog in einem weitem Bogen auf dem Boden, während ich schweratmend dicht hinter ihm stand.

Inspiriert von diesem Schwertkampf bis 1:55 Minuten mit ein paar Abwandlungen: Schwertkampf

Willow

Wir gingen durch einem langen Flur und ich lief dichter hinter Zen her, da fremde enge Gänge mir nicht behagte. Wir erreichten eine Tribüne, die von den anderen Menschen abgrenzten. Ich erkannte die Personen von dem Fest, die Prinz Jahwe veranstaltet haben. Die unbekannte Gesichter waren anscheinend Wächter. Zen führte mich zu einem Platz, nachdem die Sirenenkönigin ihn dazu aufgefordert hatte. Schweigsam nahm ich neben ihm Platz und meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Arena. Dort war Prinz Jahwe mit einem Mann, die beiden trugen Schwerter. Dann begann der Kampf und für ungeübte Augen waren nicht jede Bewegungsabläufe zu erkennen. Doch ich konnte das schnelles Tempo mitverfolgen und die Energien der Beiden waren bis hierher zu spüren. So viel Spannung in der Luft wie bei einem bevorstehendes Gewitter und es tanzten gar Blitze und Flammen in der Luft, als würden sich ihre Energien anzünden. Ich musste gestehen, dass es ein beeindruckender Kampf war und ich in einem solchen Kampf verlieren würde.


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13.09.2023, 14:21

Oooh, so eine tolle Kampfbeschreibung *_*

Zen

Wir hatten tatsächlich den richtigen Zeitpunkt erwischt, denn kaum setzten wir uns hin, verneigten sich die beiden respektvoll und der Kampf begann. Es war damit zu rechnen, dass es ein spannendes Schwertduell werden würde, aber das… das war über Maßen beeindruckend. Mein Vater und meine Brüder verpassten eine großartige Darbietung der Schwertkunst. Mir hatte man auch viel beigebracht, aber ich hätte lange nicht so gut durchgehalten wie die beiden dort unten. Mit jeder Minute, die verging, wuchs die Aufregung in mir und ich wusste wirklich nicht, wer das Duell für sich entscheiden würde. Sie waren sich ebenbürtig. Schnell, zu schnell, kräftig, nicht einmal der Boden hielt ihrem Druck stand und die Luft lud sich wie nahender Sturm auf.
Dann passierte das Unglaubliche. Prinz Jahwe schaffte es General Vander das Schwert aus der Hand zu schlagen. Nach einer beneidenswerten Körperarbeit. Plötzliche Stille legte sich über die Arena. Niemand gab einen Mucks von sich, bis Kersia so abrupt und fest mit der Faust auf ihre Lehne schlug, dass ich überrascht zusammenzuckte. Ein Wunder, dass die Lehne noch intakt war. Mit einem lauten „Ja, verdammt!“ stand sie auf und schob ein „Das nenne ich einen mitreißenden Kampf!“.

Kersia

Mir war es scheißegal, ob ich mich prinzessinnenhaft verhielt, aber nachdem ich Zeugin dieses phänomenalen Schwertduells geworden war, hielt mich nichts mehr an meinem Platz. Ich stieß ein gedehntes, hohes Wooooh aus und das schien die Leute aus ihrer Schockstarre zu lösen, denn der Applaus, der folgte, ließ den gesamten Platz vor Energie vibrieren. Die Leute liebten einen fesselnden Kampf. Und ich liebte prickelnde Spannung, ein heißes Gefecht und den wilden Rausch in meinem Blut, dass ich mir wünschte, ich könnte dort runtergehen und mitmischen.
Bis auf die regelmäßigen Trainingseinheiten mit Lynthe hatte ich gefühlt eine Ewigkeit keinen richtigen Kampf ausleben können und in diesem Moment wurde mir überdeutlich bewusst, wie sehr ich danach durstete. Der Applaus sowie Jubel währte lange, viele Stimmen riefen den Namen des Prinzen, aber es gab noch genügend Leute, die Ayer loyal blieben. Dieser gab sich mit einem schiefen Grinsen und einer leichten Kopfneigung offiziell geschlagen und hielt Prinz Jahwe die Hand hin.
Dieser Kampf war wahrlich ein Orgasmus für die Augen gewesen.
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13.09.2023, 15:24

Danke :)

Jahwe

Die aufgeregte Stille war köstlich und überrascht huschte mein Blick zu der königliche Tribüne, als Prinzessin Kersia mir zujubelte. Sie wirkte wie ich berauscht von diesem aufregender Kampf und ihre Euphorie steigerte mein euphorischen Zustand nur noch mehr. Meine Augen strahlten und ich lachte wieder ungehemmt. Grinsend schlug ich schließlich in die Hand von von Ayer ein: "Wenn du Lust hast können wir es gerne irgendwann wieder Mal wiederholen. Es wäre mir ein großes Vergnügen." Dann kam der tosende Lärm von den Zuschauer. Sie wurden von ihrer eigene Euphorie mitgerissen, riefen begeistert unsere Namen und wohlig erschauderte ich, als ich all die berauschende Energien wahrnahm. Blumen regnete auf uns herab als Anerkennung für den unglaublichen Kampf. Eine Blume schob sich in meinem Blickfeld, reflexartig fing ich sie auf und merkte erst eine Sekunde später mein Fehler. Die Dornen ließen meine Haut aufplatzen und ein brennendes Kribbeln schoss durch meinem Arm. Ich spürte das warme Blut, dass immer noch berauscht in den Adern pulsierte und somit das Gift schneller wirken ließ. In der Ferne hörte ich Nalu meinen Namen schreien. "Ich ziehe mich zurück. Ich schätze ich wurde gerade vergiftet, möchte aber ungern das Volk beunruhigen. Eventuell bräuchte ich vielleicht gleich ein Heilmagier, je nachdem was für ein Gift es sich handelt", sagte ich in einem ruhigen Ton zu Ayer. Ich drehte mich um, wank mit der heile Hand zu den Zuschauer und näherte mich der Tür. Doch bevor ich über die Schwelle gehen konnte, brach ich zusammen. Verdammt.

Willow

Der Anblick dieses Kampfes war ansteckend mitreißend, obwohl ich sonst kein großer Freund von solchen Veranstaltungen war. Zufrieden nickte ich, als Prinz Jahwe gewann und sich erneuert als würdig erwies, dass er den Drachen als Gefährten hatte. Ein starkes Herz. Ein starker Körper. Er würde seinen Weg gehen und vom Schicksal bestimmt ein König werden. Wie die Sirene, wurden auch die anderen Menschen vor unkontrollierte Freude laut. Sie warfen sogar Blumen auf die zwei Kämpfer. Ich sprang auf, als ich die Pflanze in der Hand von Prinz Jahwe sah. Im nächsten Moment sprang ich über das Gelände, stieß mich davon kräftig ab und landete in der Arena. Dabei rollte ich über dem Boden, um den Aufprall abzumildern. Im nächsten Moment war ich wieder auf die Füße und wie ein Raubtier auf Beutesuche hechtete ich auf Prinz Jahwe zu. Er brach vor mir zusammen und ich fiel auf die Knien. Ich griff nach seiner blutige Hand, schnupperte daran und wurde dadrinnen bestätigt, was ich gesehen hatte. Es war eine Falsche Rose, die jedoch nicht hier wuchs. "Hallo Willow, schön, dass du da bist", lächelte Prinz Jahwe mich schwach an. Sein Gesicht glänzte von dem Schweiß, der nicht nur von dem wilden Kampf herrührte. Ich antwortete nichts und ignorierte den anderen näher kommender Kämpfer, sondern griff nach den kleinen Beutel. Ich hatte immer mein Gürtel mit. Ich fand den richtigen Samenkorn, ließ ihn auf dem Boden fallen und es wuchs eine kräuterähnliche Pflanze heran. Ich zupfte eine Stange ab und zerkaute es. Schließlich drückte ich meine Lippen auf Seinen, damit er es aufnehmen kann. Er hustete, würgte leicht wegen dem bitteren Geschmack und schluckte es dann widerwillig runter. Dan nahm ich eine weitere Stange, zerkaute es wieder zum Brei und verteilte ihn auf die verletzte Hand. Mit einem leichten Bedauern riss ich ein Stück Stoff von der Hose und nutzte es als Verband. "Es wird dir gleich besser gehen. Aber du muss dich heute ausruhen", sagte ich zu ihm. Benommen sah er mich an und berührte meinen Arm: "Danke." Ich sah den anderen Kämpfer an: "Trage ihn rein." Während der andere Kämpfer Prinz Jahwe hochhievte, ging ich in die Mitte des Platzes. Dort lag die Falsche Rose mit den blutigen Dornen. Ich hob es auf und sah in die Gesichter, die nicht mehr jubelten. Ich umschloss die Blume mit meiner Hand und ließ sie verenden, indem ich ihre Energie nahm. Ihre Dornen würden mir nichts tun können, mein Gift war bösartiger. "Das war feige", sagte ich laut und folgte den Weg in dem Raum.


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13.09.2023, 16:08

Zen

Die losgelöste Stimmung währte nicht lange, denn plötzlich sprang Willow auf und direkt über die Brüstung. Perplex starrte ich erst die leere Stelle an, ehe ich dann nach vorne sprang und zusah, wie sie auf Prinz Jahwe zulief. In diesem Moment brach er direkt vor der Tür zusammen, während General Vander zu den beiden eilte. Was passierte hier? Meine Schwestern standen ebenfalls verwirrt neben mir und ich hörte wie Tante Azuria das Wort an das Volk richtete: >Hiermit erkläre ich den heutigen Tag von Agoma für beendet. Bitte begebt euch ruhig und geordnet zu den Ausgängen! Ich danke euch für euer zahlreiches Kommen und wünsche einen schönen Abend.< Ihre Stimme war kraftvoll und autoritär, sodass keine weitere Fragen gestellt wurden oder irgendjemand zögerte. An verschiedenen Stellen im Zuschauerbereich waren sowieso Wächter aufgestellt gewesen, die dafür sorgten, dass ihren Worten Folge geleistet wurde.
Ich schaute weiterhin zu Willow, die nun zurück zum Platz lief und eine Blume aufhob. Sie zerfiel in ihren Händen. Erst da verstand ich. Man hatte einen Attentat auf Prinz Jahwe ausgeübt.

Kersia

Ich hätte, hätte, hätte,… Diese Gedanken wirbelten in meinem Kopf durcheinander, als ich instinktiv nach der Schriftrolle griff und sie versehentlich in der Mitte zerquetschte. Meine Mutter handelte sofort, während ich fieberhaft nach dem Fehler suchte. Hätte ich die Prüfungen früher abbrechen sollen? Direkt nach der Erkenntnis, als ich die falschen Worte gelesen hatte? Hätte ich mehr Wächter einstellen sollen? Kontrollen an den Eingängen? Frust und Wut kämpften in mir um die Oberhand, deshalb war ich froh, als Geia mich zur Seite zog und mir versicherte, es sei nicht meine Schuld.
Daraufhin wandte sich meine Mutter an mich. >Offenbar ist es Zeit ein ernstes Gespräch mit Prinz Jahwe zu führen. Falls er überhaupt dazu in der Lage ist.< Ihr klarer Blick wanderte weiter zu Zen. >Du kommst mit.<
Ohne auf eine Erwiderung zu warten und flankiert von zwei bewaffneten Wachen verließ sie die Tribüne. Ich folgte ihr ohne Widerworte. Mir schlug das Herz bis zum Hals. In meinen Ohren rauschte es. Wir erreichten zügig den Raum, in dem Jahwe auf dem Bett lag. Ayer stand wachsam neben ihm. Damit es nicht zu eng wurde, schickte meine Mutter die Wachen sogleich aus dem Raum, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich hin. Ich betrachtete Jahwes Zustand. Er war vergiftet worden. Von einer Blume. Ich hatte Blumen bestellt. Viele davon. Sie waren verteilt worden. An alle. Meine Hand, in der ich die Schriftrolle hielt, zitterte.
>Seid Ihr in der Verfassung zu reden oder soll ich gleich Fragen stellen, auf die Ihr nur mit Nicken und Kopfschütteln antworten könnt?< sprach die Königin ihn direkt an.
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13.09.2023, 17:22

Jahwe

"Es tut mir leid für die Unannehmlichkeiten", murmelte ich in Richtung Ayer, als er mich in den Raum brachte und ich wenig später auf dem Bett lag, den ich nicht glaubte nutzen zu müssen. Diese Unannehmlichkeiten machte mir mehr zu schaffen, als vergiftet zu sein. Mein Körper schwitzte immer noch, fühlte sich kraftlos an und mir war kalt, aber in meine Adern brannte es nicht mehr. Mein Blick wurde ein wenig klarer, während ich immer noch das bittere Zeug schmeckte. Die Mondelfin kam ebenfalls in den Raum. Es dauerte nicht lange bis auch die Anderen kamen. Wegen den verschiedene, aufwühlende Stimmungen wurde mir der Raum kleiner und ich versuchte mich mental davon abzuschirmen. Nalu kam als Letzter in den Raum gestürzt und in seine Augen loderte Wut. Meine Augen wanderten zu Prinzessin Kersia, deren Stimmung mich an einem unruhigen Meer erinnern ließ. Mein Geist gab ihr einen sanften Stupser ohne in ihre Aura einzudringen: "Die bisherigen Aufgaben waren sehr gut und gerecht, ich bin beeindruckt." Sie sollte wissen, dass ich nicht sie beschuldigte oder glaubte sie hätte irgendwas vernachlässigt. Jetzt sah ich die Königin Azuria an: "Ich kann reden."

Willow

Als ich in dem Raum kam und einige Menschen sich hier versammelten, schnüffelte ich in der Luft. Da war kein menschlicher Duft, der den Duft an der Falsche Rose ähnelte. Ich zog mich in eine Ecke zurück, musterte Prinz Jahwe wachsam. Das Gegenmittel schien zu wirken, doch heute wird er Ruhe brauchen. Die Dosis hätte ihn nicht getötet, aber sehr geschwächt und die Genesung hätte eine Weile gebraucht, denn es war ein Gift, die auch die Magie schwächte. Es gabt Jemand, der nicht mit seiner Anwesenheit einverstanden war und dass er bereit war ihn auch zu töten, wenn sein Ziel nicht erreicht wurde.


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13.09.2023, 18:17

Zen

Ich wusste, warum Azuria mich dabei haben wollte. Hier ging es um eine ernste Angelegenheit und sie wollte sich versichern, dass ihr keine Lügen erzählt wurden. Den Gedankengang verstand ich, aber in diesem Fall fühlte ich mich ein wenig schlecht meine Fähigkeit ohne Prinz Jahwes Wissen zu nutzen. Man hatte einen Anschlag auf ihn verübt. Das war schon schlimm genug. Vielleicht wusste er selbst nicht, warum geschehen war, was geschehen war.
In seinem privaten Raum entdeckte ich Willow in einer Ecke. Wenn ich es nicht besser wüsste, hatte sie ihm mit ihrer schnellen Reaktion sehr geholfen. Mir war die grüne, klebrige Masse an seiner Hand nicht entgangen. Ich ging zu ihr rüber und senkte die Stimme. >Du hast mir einen Schrecken eingejagt, als du plötzlich über die Brüstung gesprungen bist.< Natürlich war ihr nichts passiert, aber ich hatte mich dennoch kurz gesorgt. Ich ließ den Blick zu den anderen schweifen. Spannung lag in der Luft.

Kersia

Diese Worte hätten unter anderen Umständen etwas bedeutet, aber man hatte ihn vergiftet und somit erlosch die Wirkung seiner Aussage. Diese gesamte Veranstaltung lag in meiner Verantwortung, seine Sicherheit inklusive. Vielleicht war die Sache mit der Schlange die erste Warnung gewesen. Ich hatte sie zwar nicht ignoriert, aber trotzdem nichts Großartiges dagegen unternommen. Dann die Sache mit der Schriftrolle und wieder hatte ich es beiseite geschoben. Das Ergebnis meiner Ignoranz lag im Bett.
In meinem Hals brannte es. Es war die Berührung an meinem Handgelenk, die mich kurz aus meinen Gedanken riss. Meine Mutter sah mich, dann die Schriftrolle in meiner verkrampften Hand an. Ich reichte sie ihr, sie rollte sie auseinander, überflog die Worte, wie ich es zuvor getan hatte und senkte sie mit einem leisen Seufzen. >Den Anschlag hat diese Gruppe mit der Maske verübt, liege ich richtig?<
Eine Gruppe mit der Maske? Wovon redete sie? So etwas hörte ich zum ersten Mal. Ich sah sie von der Seite an und fühlte eine Schwere in meinem Magen, denn mich beschlich das Gefühl, dass mir wieder etwas verheimlicht worden war. Wie diese gesichtslosen Bürgerinnen und Bürger auf dieser Insel, die meiner Mutter manchmal Bericht erstatteten.
Jetzt brannte es auch noch in meiner Brust.
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13.09.2023, 19:20

Jahwe

Königin Azuria kam gleich zur Sache, nachdem sie die Schriftrolle gelesen hatte, die Prinzessin Kersia krampfhaft hielt. "Die goldene Maske, richtig", bestätigte ich. Ich richtete mich ein wenig auf, damit ich nicht allzu sehr jämmerlich auf dem Bett lag. Immerhin wollte ich ein König werden und auch in einem solchen Zustand sollte ich gewisse Stärke zeigen. Nalu reichte mir ein Glas Wasser und dankbar nahm ich es an, um es in wenige Schlücke auszutrinken. Endlich verschwand der bittere Geschmack auf meiner Zunge.

Willow

Zen kam zu mir und seine Stimme war gesenkt. Meine Augen wanderten zu ihm. "Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen", antwortete ich und mein Bauch wurde warm, weil er sich um mich Sorgen gemacht hatte. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie. Damit wollte ich ihm sagen, dass es mir gut ging. Wieder sah ich zu der Gruppe zurück und mir entging nicht die Spannung in der Luft.


440

13.09.2023, 20:04

Zen

Ich erwiderte Willows sanften Händedruck und richtete mich wieder zu voller Größe auf, da das Gespräch eine interessante Wendung nahm. Die goldene Maske. Ich durchforstete mein Gedächtnis nach diesem Namen, fand allerdings kein Ergebnis. Das wunderte mich ein wenig. Mein Blick wanderte vom Prinzen zur Königin, die ihn weiterhin ernst ansah. >Verratet mir, was Ihr über diese Gruppe wisst und ich verrate Euch, was ich über sie weiß.<
Ein Handel. Mit Informationen. Nach diesem Angriff war es das Schlaueste sich über weitere mögliche Gefahren auszutauschen, denn wer auch immer sich die Mühe gab Prinz Jahwe in einer Arena voller Menschen zu vergiften, meinte es richtig ernst. Das war sehr besorgniserregend und er täte gut daran offen mit Azuria zu sprechen, da sie über außerordentlich viel Lebenserfahrung verfügte. Immerhin war sie über zweihundert Jahre alt, da hatte sie einiges erlebt und gesehen.

Kersia

Die goldene Maske. Nie davon gehört. Mehr wurde nicht gesagt und ich wäre vor unterdrückter Frustration am liebsten an die Decke gegangen. Wie konnte meine Mutter so ruhig bleiben? Wie schaffte sie das? Selbst der Kerl machte sich noch die Mühe sich aufzusetzen und dabei völlig gefasst zu wirken. Ich hingegen zerbrach mir den Kopf darüber, wie diese Leute es geschafft hatten diesen intriganten Plan in die Tat umzusetzen und damit auch noch durchzukommen. Es hätte mich zumindest ein klein wenig befriedigt zu erfahren, dass einer der Übeltäter gefasst worden war, aber jetzt standen wir hier und führten ernste Gespräche.
Ich wollte lieber irgendjemanden verprügeln oder etwas zerschlagen. Ach, und da war noch dieses hässliche, zähe Gefühl in meinem Bauch und der inselgroße Kloß in meinem Hals, weil sich dort zu viele Worte verfangen hatten. In dieser Situation hatte aber meine Mutter das Sagen, nicht ich.
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