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22.09.2023, 20:42

Zen

Im abgetrennten, königlichen Bereich fand ich die Hai-Brüder, zwei Wächter Atlantias und Azuria vor, die konzentriert in die Ferne blickte und dabei mit den Fingern rhythmisch auf die Lehne tippte. Als sie mich bemerkte, stand sie auf und kam sofort zu mir. Sie musterte mich ernst. >Geia hat mir erzählt, was passiert ist. Du wurdest nicht weiter verletzt?< Suchend glitt ihr Blick über meine Erscheinung, doch ich schüttelte den Kopf.
>Keine Sorge, sie hat sich um die kleine Wunde bereits gekümmert. Sie besorgt mir nur noch Wechselkleidung wegen der... naja... Flecken.< Ich wollte keine Umstände bereiten, aber es war nun mal dazu gekommen und ich war für die Hilfe dankbar.
>Wo ist die Mondelfin? Ist sie verletzt?< fragte Azuria weiter und sah hinter mich, als ob sie damit rechnete sie gleich zu sehen. Ich hob ahnungslos die Schultern. >Sie ist nach dem Kampf direkt verschwunden. Ich hoffe, es geht ihr gut. Ich konnte sie leider nicht finden...<
Ihr Blick wurde weich. >Sie kommt bestimmt wieder. Ruh dich in der Zwischenzeit aus, iss etwas. Und vergiss nicht reichlich zu trinken.< forderte sie mich sogleich auf und klang dabei wie meine Mutter. Mir wurde etwas leichter ums Herz.

Kersia

Es war ärgerlich, dass mir nicht genügend Zeit geblieben war, um die Widersacher zu finden. Das nervte mich. Sie konnten uns nicht auf Dauer entwischen, das konnte ich einfach nicht mit mir vereinbaren. Ich würde wieder Geia darauf ansetzen müssen, wenn ich sie nachher sah. Vielleicht hatte sie diesmal mehr Glück mit ihren Ermittlungen.
Verdutzt fing ich einen der Schlüssel auf, als Jahwe ihn mir einen Moment später zuwarf. Wieder etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. >Ähm, danke.< Ich sah den silbrig goldenen Schlüssel an und ließ ihn zwischen meinen Brüsten verschwinden, da mein Kleid keine Taschen besaß. Dann schaute ich zurück zu ihm. >Gut, dann... gehe ich mich mit meiner Mutter besprechen. Wir sehen uns nach der Pause.<
Nach einem höflichen Nicken in seine und in Nalus Richtung verabschiedete ich mich und verließ den Raum.
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22.09.2023, 20:53

Jahwe

Vielleicht hatte mein Blick einen Moment zu lange auf ihre Brüste verweilt, zwischen denen der Schlüssel verschwunden war. "Bis später", meine Augen fanden ihr Gesicht wieder und ich nickte ihr noch zum kurzen Abschied zu. Ich hoffe die nächsten Prüfungen würde ohne weitere Störung stattfinden. Ich wollte nicht, dass Königin Azuria und Prinzessin Kersia noch mehr unter dem Druck gesetzt wurden. Dass das Volk anfing die Störungen zu hinterfragen. Ich fragte mich, wie die Hai-Prinzen sich gerade verhielten und ob irgendwas Verdächtiges an ihnen zu finden war. So viele Intrigen.

Willow

Allmählich beruhigte sich mein Zustand und ich sollte nicht mehr hier länger verweilen. Wenn ich Zen richtig einschätzte, würde er sich sonst noch Sorgen machen, weil ich nach dem Kampf verschwunden war. Also kehrte ich in den Gängen zurück und suchte nach dem Weg zu der Tribüne, die von den Zuschauern getrennt war. Nach eine Weile nahm ich einen vertrauten Duft wahr, der mich seit unsere erste Begegnung täglich umhüllte. Ich betrat die Tribüne.


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22.09.2023, 21:08

Zen

Aus dem Augenwinkel musterte ich die Brüder, die sich ruhig miteinander unterhielten, als wäre das ganze Drama auf dem Platz nicht passiert. Mir entgingen auch nicht Hakons herablassende Kommentare, obwohl er leiser sprach als sonst. Er beschwerte sich über den zähen Prozess und hatte sich mehr erhofft. Dass er keine hohe Meinung von den Menschen hatte, war kein Geheimnis.
Missmutig biss ich in eines der mit gewürztem Reis gefüllten Weinblätter und sah immer wieder über die Schulter zum Tribüneneingang. Geia hatte mir inzwischen einen sauberen Umhang gebracht, den ich gegen meinen tauschte, während ich weiter auf Willows Erscheinen wartete. Als sie dann endlich auftauchte, erhob ich mich schnell und ging auf sie zu. Ihr Baumarm war normal, deshalb nahm ich ihre Hände in meine und musterte sie besorgt. >Ist alles in Ordnung? Du warst plötzlich verschwunden.<

Kersia

Bevor ich es zur Tribüne schaffte, wurde ich von meiner besten Freundin aufgehalten, die mir vom Kampf zwischen Zen, Willow und zwei maskierten Kerlen erzählte. Man hatte beide festgenommen und in einen Raum gebracht, der nun bewacht wurde. >Soll ich bei dir bleiben oder sie gleich auseinandernehmen?< fragte Geia mit einem bösartigen Lächeln. In ihren tiefgrünen Augen funkelte es gefährlich.
>Beschaff dir jede Information, die du kriegen kannst. Was hat meine Mutter dazu gesagt?<
>Dass du entscheiden darfst.< kam prompt die Antwort. Ich sah sie verwundert an. Sie überließ mir die Verantwortung dafür? Das war neu. Aber ich würde diese Chance nutzen und alles tun, was in meiner Macht stand. >Dann tu das, was du am besten kannst. Und wenn sie dabei draufgehen, auch egal. Verfüttere sie an deine Tiefseefreunde.<
>Genau das wollte ich hören.< zwinkerte sie mir zu und begleitete mich noch bis zur Tribüne.
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22.09.2023, 21:22

Jahwe

Ich erhob mich von dem Sessel und stellte mich vor der Arenatür. Während sie noch geschlossen war, begann ich mein Körper zu dehnen. Ich musste auf weitere Überraschungen gefasst sein, die nicht nur die Prüfungen betrafen und da war es gut, wenn die Muskeln weiterhin locker blieben. Ich dachte an dem Kampf mit den Monster zurück. An Prinzessin Kersia, wie sie selbstsicher das Schwert geschwungen hatte und trotz das kompliziertes Verhältnis an meiner Seite stand, obwohl sie nicht das tun musste. Jeden Tag schien ich meine Meinung über sie zu ändern, als sei ich ein schwankendes Schiff und sie das Meer.

Willow

Zen kam sofort auf mich zu und seine warme Hände ergriffen nach Meinen. Ich wollte ihn lieber umarmen, aber vielleicht tat man das nicht unter den ganzen königlichen Titeln. "Ich bin nicht verletzt", antwortete ich ihm und meine Augen wanderten zu seiner Hand, die zuvor geblutet hatte. Jetzt war davon nichts mehr zu sehen. Meine Augen verdunkelten sich, als ich an die Meerjungfrau dachte und auf welche Weise sie seine Hand versorgt hatte. Ich ließ seine Hände los, presste kurz die Lippen aufeinander und meine Augen wichen seinem Blick aus: "Ich konnte dich nicht beschützen. Ich konnte mich nicht um deine Wunde kümmern. Und sie hat..." Ich verstummte. "Es geht dir wieder gut. Das ist das Wichtigste", sagte ich schließlich.


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22.09.2023, 21:44

Zen

Erleichtert atmete ich aus. Ihr ging es gut. Mehr musste ich nicht wissen. Ich war froh, dass sie wieder zurückgekehrt war, blickte allerdings verwirrt drein, als sie daraufhin ihre Hände aus meinen löste und in eine andere Richtung schaute. Das war untypisch für sie. Zum Glück musste ich nicht nach dem Grund fragen, denn ihre nächsten Worte brachten etwas mehr Licht ins Unbekannte.
Sanft lächelte ich sie an und griff nochmal nach ihrer Hand. >Ich mag unbeholfen auf dich wirken, aber ich kann mich wehren. Du musst mich nicht beschützen, Willow.< Ich senkte die Stimme, denn die nächsten Worte waren nur für sie bestimmt. >Kann ich etwas tun, damit du dich besser fühlst?<

Kersia

Ich wollte nicht in der Haut der beiden Kerle stecken, wenn Geia erst ihren Raum betrat. Sie kannte sich ziemlich gut aus in der Kunst der Folter und würde, wenn nötig, alle Register ziehen. Schade, dass die Brüder davonkamen, die nach wie vor auf ihren tollen Stühlen saßen und völlig unbekümmert miteinander quatschten. Es wäre mir eine Freude ihnen die Kehle aufzuschlitzen, bis kein Blut mehr in ihrem Körper war.
Mein mörderischer Blick zuckte von ihnen zu Zen, der gerade mit seiner Noch-nicht-Freundin sprach. Beiden war es zu verdanken, dass überhaupt jemand gefasst worden war. Ich würde mich nachher bedanken, denn ich wollte sie bei ihrem intimen Gespräch nicht stören. Wie schaffte es Zen bloß so blind für das Offensichtliche zu sein? Man müsste meinen mit seiner Reife würde er direkt erkennen, was er inzwischen für die Mondelfin empfand. Und was sie betraf... nun ja, ich würde sie näher kennenlernen müssen, um festzustellen, wie weit ihre Gefühle reichten. Zen verdiente das Beste.
Ich stieß einen gedehnten Seufzer aus und ging auf meine Mutter zu, die den Kopf neigte, als sie mich eingehend musterte. >Er zieht es durch?<
Mit Er meinte sie offensichtlich Prinz Jahwe, darum nickte ich. >Uns ist beiden nichts passiert. Das Monster war zwar zäh, aber nicht unbesiegbar. Er hätte es auch allein geschafft.<
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22.09.2023, 21:59

Jahwe

Nalu berührte meine Schulter: "Passe gut auf dich auf und werde nicht übermütig. Verstanden?" "Keine Sorge", erwiderte ich: "Ich weiß genau, was ich tue und ich lasse mir die Prüfungen nicht sabotieren. Wir haben ihnen indirekt den stinkender Finger gezeigt und ihren Moment gestohlen, indem wir ihn zu unserem Moment gemacht haben. Die Menschen dort draußen wissen jetzt, dass die beiden Reiche weiterhin zusammenarbeiten, wenn ich König werden. Und sie schätzen Königin Azuria und Prinzessin Kersia."

Willow

Wieder spürte ich seine warme Hände und mein Blick wanderte zu seinem Gesicht: "Ich halte dich nicht für schwach. Es ist mein Instinkt, die beschützen zu wollen, die ich in mein Herz gelassen habe." Ich atmete tief aus und konnte erneuert nicht in seine Augen schauen. "Es stört mich, dass du ihr Geruch trägst. Und es stört mich mehr, dass sie lange dein Geruch trägt, weil sie dein Blut geleckt hat", sagte ich leise und ich spürte eine kribbelnde Hitze in meine Wangen. Ich fühlte mich bei meinen Worten unwohl und wand mich innerlich. Dann begriff ich, dass sich so die Verlegenheit anfühlen musste. Ich hatte mich nie so gefühlt.


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22.09.2023, 22:16

Zen

Bei ihren Worten spürte ich Hitze in meine Ohren steigen und kurz darauf auch in meinem Nacken. Daher also rührte ihre aktuelle Stimmung. Sie... sie war irgendwie... eifersüchtig. Oder besitzergreifend. Vielleicht beides. Ich hatte mir bei Geias Hilfe nichts weiter gedacht, aber offenbar hatte dieser Akt Willow gestört. War sie deshalb weggegangen?
In meiner Brust begann es stärker zu pochen und ich schluckte trocken. Mir fiel beim besten Willen keine Erwiderung dazu ein. Wobei... doch, aber das hier war nicht der richtige Ort dafür. Und überhaupt erschien es mir eine seltsame Idee zu sein. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf. >Oh, das... vielleicht sprechen wir nachher weiter darüber. Ich glaube, die Pause ist gleich vorbei.< Etwas Besseres fiel mir nicht ein, aber ich drückte sanft ihre Hand, damit sie wusste, dass ich ihre Offenheit schätzte. Dabei stellte ich fest, dass ihre Wangen sich ein wenig dunkler gefärbt hatten, aber das bildete ich mir bestimmt bloß ein. Oder?

Kersia

>In den letzten Tagen ist viel passiert, vor allem während der Austragung von Agoma, aber das war nur der Anfang. Die Prüfungen dienen allein dazu dem Volk zu zeigen, wer Prinz Jahwe ist, aber wir... wir werden tiefergehende Gespräche führen müssen, wenn wir beide Reiche weiterhin beschützen wollen.< meinte meine Mutter ernst, während ich aufrecht neben ihr stand und mir ihre Worte durch den Kopf gehen ließ. Immer wieder huschte mein Blick zu den Brüdern, denn mir passte es nicht, dass sie das alles mit ansahen und sich einen Dreck um all das hier scherten.
Inzwischen hatte wieder die Musik begonnen, die das Ende der Pause ankündigte. In wenigen Minuten würde ich die dritte Prüfung ankündigen, die immerhin etwas gute Stimmung aufbringen würde. Ich freute mich sogar ein wenig darauf und war gespannt, was Jahwe davon halten würde. Meine Mutter hatte bloß geschmunzelt, als ich ihr vor ein paar Tagen davon erzählt hatte. Ihrer Meinung nach wäre das Thales' Lieblingsprüfung gewesen.
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22.09.2023, 22:28

Jahwe

Ich hörte die Musik und wusste, die Pause war endlich vorüber. Ich spürte wieder die Energien der Menschen, als sie die Tribünen mit ihrer Anwesenheit füllten. Erwartungsvoll wurde meine Haltung gerader und endlich öffnete sich die Tür langsam. Welche Aufgabe hatte Prinzessin Kersia diesmal für mich vorbereitet? Schon bei der erste Aufgabe wurde mir bewusst, wie gut sie die Prüfung durchgedacht hatte und wirklich sich auf die wichtigsten Dingen fokussiert hat, die ein König als Vorraussetzungen mitbringen sollte.

Willow

"In Ordnung", antwortete ich leise. Vielleicht hatte ich zu viel gesagt. Ich konnte nie einschätzen, wann meine Wahrheiten zu viel waren. Ich wusste, dass es mir nicht zustand so zu fühlen. Er war mein Vertrauter. Mein Stamm. Aber ich hatte keinen Anspruch auf ihn. Aber dann drückte er meine Hand. Und ich spürte die Wärme in meinem Bauch. Ich folgte Zen zu unsere Plätze und ich musste den Impuls unterdrücken mich an seinem Arm zu schmiegen.


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22.09.2023, 22:50

Zen

Wir setzten uns wieder hin und ich schaute interessiert zum Platz, den Jahwe nach Beendigung der Musik betrat. Nichts deutete darauf hin, dass hier zuvor ein großes Labyrinth gestanden oder ein Kampf gegen ein Monster stattgefunden hatte. In solchen Dingen war Magie wirklich hilfreich. Kersia trat an die Brüstung und wirkte konzentrierter als sonst, was ich ihr nicht verübeln konnte. In kürzester Zeit war zu viel passiert. Ob die maskierten Männer bereits befragt wurden? Von Geia fehlte nämlich jede Spur und ich wusste, dass sie nicht nur die Rolle der Wächterin einnahm, sondern auch weitaus schlimmer sein konnte. Ich hätte sie ungern zum Feind.
Kurz sah ich zu meiner geheilten Hand, dann seitlich zu Willow. Ihre Worte kamen mir erneut in den Sinn und ich spürte wieder ein hilfloses Stolpern in der Brust.

Kersia

Da meine Mutter den unerwarteten Kampf zu unseren Gunsten verkauft hatte, konnte ich ein wenig entspannter an die nächsten Schritte denken, die uns vom Abschluss des Ganzen trennten. Ich setzte ein freundliches Lächeln auf, lauschte dem wilden Gemurmel im Zuschauerbereich und fragte mich, was all den Leuten wohl durch den Kopf ging. Dann fiel mein Blick auf Jahwe, der in seiner gewohnten selbstbewussten Art das Feld betrat und auf die nächste Prüfung wartete. Ich spannte niemanden länger auf die Folter und kündigte sie mit einem kleinen Lächeln an: >In der dritten und vorletzten Prüfung geht es vor allem um die Ausdauer. Um das zu testen, haben wir uns tierische Unterstützung geholt, die nur hier auf der Insel lebt. Die ein oder anderen können sich vielleicht denken, welches Tier ich meine... Es ist die Schmetterlingskatze.< Allein der Gedanke an ihr weiches, kuschliges Fell reichte, um sie knuddeln zu wollen. >Verspielt, sehr flink, erfolgreiche Jäger... und König Thales' Lieblingstier. Eure Aufgabe ist es dieser überaus schlauen Schmetterlingskatze für zehn Minuten zu entfliehen. Ohne Magie. Ohne Tricks. Und nach fünf Minuten entlassen wir eine zweite Katze, um es natürlich spannender zu machen.<
In diesem Moment kam ein junger Mann herbeigeeilt, um dem Prinzen ein aus Federgras geflochtenes Armband zu überreichen. >Sie lieben den Geruch nach Federgras und brauchen diesen Anreiz, um Euch zu verfolgen.< erklärte ich dieses Extra. Da ich keine Fragen erwartete, hob ich die Hand und man entließ eine der Schmetterlingskatzen, die ausgewachsen bis zu den Knien reichten.

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22.09.2023, 23:04

Jahwe

Wie bei den anderen Auftritten wank ich auch dieses Mal zur Begrüßung zum Volk, auf diese Weise baute ich immer wieder Kontakt zu ihnen auf und ließ sie näher an den Prüfungen teilnehmen. Erwartungsvoll drehte ich mich zu der königliche Tribüne um und Prinzessin Kersia überraschte mich erneuert mit einer Aufgabe. Denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. "Aber wie soll ich vor diesen niedlichen Augen fliehen können?", rief ich in gespielter Verzweiflung und erntete dabei ein paar Lacher. Die Schmetterlingskatzen waren auch ziemlich süß und da musste mich echt anstrengen nicht ihrem unschuldigen Blick zum Opfer zu fallen. Ich zog mir das Armband über und es lag weich an meinem Handgelenk. Und dann kam auch das Wesen. Es juckte in meinen Finger es streicheln zu wollen, aber ich erinnerte mich an meine Aufgabe und lief los. Gut, dass ich mich in allen Bereichen trainierte, darunter auch die Ausdauer.

Willow

Meine Augen blieben an der Schmetterlingskatze hängen. Es war ein wunderschönes, anmutiges Wesen mit feenhafte Zügen. Als ich mein Kopf kurz zu Zen drehte, kreuzten sich unsere Blicke. Wieder dachte ich an dem, was ich ihm gesagt hatte. Wieder spürte ich die kribbelige Hitze in meine Wangen. Wieder dachte an die Wächterin und wie sie ihm das Blut abgeleckt hatte. Wieder spürte ich dieses Gefühl ihr an die Kehle springen zu wollen. Diese Gefühle waren roh, stark und besitzergreifend. Ich schluckte schwer und schaute zurück in die Arena, um mich abzulenken.


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22.09.2023, 23:17

Zen

Obwohl die nächste Prüfung sehr unterhaltsam war, musste ich immer wieder an Willows Worte denken. Ich wollte etwas für sie tun, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie nichts Großartiges verpasst hatte, gleichzeitig sprangen mir Bilder in den Kopf, die so gar nicht dabei halfen ruhig zu bleiben. Ich musste viel Konzentration aufbringen, um Jahwes schnellen Bewegungen zu folgen, während er der süßen Schmetterlingskatze aus dem Weg wich. Sie war ein sehr flinkes, geschicktes Wesen, das Thales sogar mal als Haustier gehalten hatte. Vage erinnerte ich mich an lustige Anekdoten von ihm, als ich noch ein Kind war. Er war es auch gewesen, der mir eine Schmetterlingskatze gezeigt hatte, denn sie lebten tatsächlich nur auf dieser Insel. Sie wurden zwar nicht verehrt, aber sehr geschätzt für ihre Jagdfähigkeiten und ihrer Verbundenheit zur Natur.

Kersia

Zugegeben, diese Prüfung amüsierte mich. Natürlich diente sie nicht vorrangig zur Belustigung, aber sie verband eine körperliche Herausforderung mit einem Wesen, das wichtig für die Insel war und zudem König Thales viel bedeutet hatte. Als ich mir diese Aufgabe überlegt hatte, wollte ich all das miteinander verbinden, ohne dass es zu lächerlich wirkte. Gut, Jahwe könnte sich beim Davonlaufen dumm anstellen, aber ich bezweifelte, dass es dazu kommen würde. Sein witzig gemeinter Kommentar war das Höchste der Gefühle.
Die ersten fünf Minuten verstrichen wie im Nu und bislang schaffte er es der Katze auszuweichen, obwohl sie sehr schnell rennen und sogar fliegen konnte. Mal sehen, ob er es bei zwei von ihnen auch schaffte, ohne dass ihm die Puste ausging.
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22.09.2023, 23:27

Jahwe

Trotz der Niedlichkeit nahm ich diese Aufgabe ernst, denn ich wusste was die Schmetterlingskatzen symbolisierte, auch wenn sie jetzt nicht verehrt wurden wie bei manche Wesen. Vor allem waren sie die Lieblingstiere von meinem Onkel. Also lief ich als wäre ein größeres Raubtier hinter mir her. Denn die Schmetterlingskatzen selbst verdienten es ernst genommen zu werden. Sie waren fähige Jäger. Aus dem Augenwinkel sah ich die zweite Schmetterlingskatze. Sie agierten sofort miteinander und es wurde herausfordernder ihnen auszuweichen.

Willow

Lange konnte ich das Geschehnis in der Arena nicht verfolgen, denn meine Gedanken wanderten zurück zu Zen. Überdeutlich wurde mir seine Nähe bewusst, ich musste nur meine Hand ausstrecken um ihn berühren zu können und bei jedem Atemzug, atmete ich auch sein Duft ein. Und ich musste mich beherrschen ihren Duft an ihm nicht mit Meinem zu überdecken. Ich war unruhig.


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22.09.2023, 23:37

Zen

Ich spürte etwas zwischen uns. Ich konnte es nicht benennen, aber mir kam es vor, als hätte sich die Luft mit Spannung geladen. Keine schlechte, nur eine voller... Erwartungen? Oder unausgesprochener Worte? Schwer zu beschreiben und doch sehr präsent. Keine Ahnung, warum die Stimmung plötzlich so anders war. Es wurde echt schwer weiter das Geschehen zu verfolgen, wenn meine Gedanken dauernd in eine andere Richtung abwanderten. Sollte ich vielleicht etwas sagen?
Hilfesuchend wanderte mein Blick zur Essensauswahl. >Hast du Hunger? Oder Durst? Ich kann dir etwas bringen.< bot ich Willow freundlich lächelnd an, während Wärme meinen Hals hinaufkroch. Ich wünschte, ich hätte diese Reaktion besser unter Kontrolle.

Kersia

Gespannt verfolgten meine Augen die beiden Katzen, die nun zusammenarbeiteten, um Jahwe zu kriegen. Viele glaubten, sie seien Einzelgänger, aber da irrten sie sich. Wenn sich eine Gelegenheit bot, arbeiteten sie auch im Team zusammen, denn so erreichten sie schneller ihr Ziel und erlegten die anvisierte Beute. Ich schaute kurz zur Seite, dort, wo die Sanduhr auf der Brüstung stand und anzeigte, dass eine einzige Minute verblieben war. Fast geschafft. Noch schien er nicht völlig außer Atem und Beweglichkeit zu sein. Nur ein wenig länger durchhalten... und dann würde ich mir eine Schmetterlingskatze holen und sie gründlich durchknuddeln. Sie waren so, so flauschig. Kein Wunder hatte König Thales eine Schwäche für sie gehabt.
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22.09.2023, 23:47

Jahwe

Ich verlangsamte mein Tempo bis sie nahe genug waren und dann sprintete ich ein letztes Mal los, sodass sie ebenfalls aufholen musste. Ich spürte einen leichten Windzug und duckte mich rechtzeitig im Laufen. Dann kam eine Schmetterlingskatze von der Seite und ich sah vor meine innere Augen uns aufeinanderprallen. Weil ich ihr nicht wehtun wollte, bremste ich abrupt und stolperte dabei irgendwie, sodass ich mit dem Hinterteil auf dem Boden landete. Einen Moment schaute ich ein wenig verdutzt drein wegen dem peinlichen Ungeschick, doch dann klebten an mir schnurrende Schmetterlingskatzen und lachend begann ich die Beiden zu streicheln.

Willow

Meine Ohren zuckten, als ich den Klang seiner Stimme wahrnahm und es schien als würde mein Gehör darauf sensibler reagieren, denn ich spürte ein Kribbeln auf meine Arme. Ich sah, wie die feine Härchen sich aufgerichtet haben. Gänsehaut, die man sonst auch beim Frieren bekam. "Ich habe Durst", mein Mund fühlte sich trocken an. Sein Lächeln strahlte bis in meinem Brustkorb hinein und dort begann es in einem seltsamen Takt zu schlagen, als würde ich laufen und gleichzeitig stolpern.


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23.09.2023, 00:01

Zen

Durst. Gut, damit konnte ich arbeiten. Ich stand sofort auf, ging zum Tisch mit den Erfrischungen rüber und füllte ein Glas mit gekühltem Wasser. Mir selbst schenkte ich auch ein. Mein Hals war seltsam trocken. Das lag bestimmt an den warmen Temperaturen oder weil ich schon eine ganze Weile nichts mehr getrunken hatte. Ich musste mehr darauf achten.
Mit beiden Gläsern kehrte ich zurück an den Platz und reichte eines davon Willow. Aus einem unerklärlichen Grund fiel dabei mein Blick auf ihre dunklen Lippen, doch ich sah schnell weg und nahm einen großzügigen Schluck Wasser. In diesem Moment geschah etwas völlig Unerwartetes unten auf dem Platz.

Kersia

Die Spannung stieg, er hatte es fast geschafft und dann... ja dann lag er plötzlich am Boden. Fast zu schnell fürs Auge, um nachzuvollziehen, was passiert war, aber ich hatte es gesehen. Er hatte ihnen geschickt ausweichen wollen, um eine Kollision zu vermeiden und war infolgedessen auf dem Hintern gelandet. Ich musste meine gesamte Willenskraft aufbringen, um nicht laut loszulachen.
Er hingegen konnte den Ausgang der Prüfung mit Lachen und Knuddeleinheiten genießen. Da beneidete ich ihn drum. Im Publikum wurde ebenfalls gelacht und ich war froh, dass der Angriff vor dieser Aufgabe stattgefunden hatte. Auf diese Weise herrschte wieder lockere, amüsierte Stimmung und niemand hinterfragte etwas. Lächelnd klatschte ich in die Hände. Es kribbelte mir in den Fingern runterzugehen und meine Hände in das weiche Fell zu vergraben, aber ich riss mich zusammen und schenkte ihm den Moment der Freude. Das musste auch mal sein.
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23.09.2023, 00:09

Gehe offline, gute Nacht :)

Jahwe

Ich streichelte sie ein paar Augenblicke, das Fell war unglaublich weich und dann ließ ich magische Funken in der Luft tanzen, die keinen Schaden anrichteten. Verspielt begannen die Schmetterlingskatzen nach ihnen zu jagen und mit einem amüsierten Funkeln in den Augen beobachtete ich die Beiden beim Tollen. Dann richtete ich mich mit einem schiefem Grinsen auf und drehte mich zu der königliche Tribüne.

Willow

Zen kehrte zurück mit dem Glas Wasser und dankend nahm ich es ab. In große Schlucke trank ich das Glas leer und meine Augen wanderten wieder zu der Arena, wo Prinz Jahwe plötzlich auf dem Boden saß. Er wirkte entspannt und spielte mit den Schmetterlingskatzen, die ihn offensichtlich mochten. Was nicht nur an dem Armband lag. Tiere und magische Tierwesen hatten ein gutes Gespür für gute Herzen. Ich sah wieder Zen an. Hoku hatte ihn akzeptiert, wie ich es tat. Zen hatte auch ein gutes Herz.


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23.09.2023, 00:30

Zen

Schmetterlingskatzen waren unglaublich niedlich. Ich hatte schon lange keine mehr gestreichelt, vielleicht sollte ich das mal nachholen. Außerdem war es schön zu sehen, dass Jahwe auch mal ausgelassen sein konnte. Besonders nach dem Angriff vor der Pause. Dass er überhaupt offenherzig lächeln konnte, obwohl man ihn mit allen hinterlistigen Mitteln zu Fall bringen wollte... das zeugte von Charakterstärke.
Ich trank mein Glas aus, stellte es auf dem niedrigen Beistelltisch ab und wartete gespannt die letzte Prüfung ab. Bis jetzt hatte Kersia sich wirklich tolle Aufgaben überlegt und ich nahm mir vor ihr das nachher zu sagen. Ich wusste, wie viel ihr ehrlich gemeintes Lob bedeutete.

Kersia

Für die letzte Prüfung brauchte ich die Phiole mit der besonderen Flüssigkeit, die ich heute Morgen im Tresor geprüft hatte. Da Geia mit dem Verhör beschäftigt war, überreichte mir einer der anderen atlantischen Wächter das Gefäß. Ich umschloss es vorsichtig und gab den Magi mit der freien Hand ein Zeichen, dass sie in der Mitte des Platzes ein Becken errichten sollten.
In der Zwischenzeit zauberten sie mir eine Treppe aus Sandstein herbei, die mich zum Platz und damit zu Jahwe führte. Auf dem Weg rief ich in Gedanken das Wasser aus den großen Vasen zu mir, das sich dann im Becken sammelte. >Die letzte Prüfung ist die Prüfung des Herzens.< verkündete ich mit fester Stimme. Der mit Abstand wichtigste Moment. Ich bedeutete Jahwe ins Wasser zu steigen und sah ihn an, während ich für alle laut, klar und deutlich sprach. >In dieser Prüfung wird Euch die Quelle selbst testen. Sobald ich die Flüssigkeit ins Becken kippe, wird das Wasser kurz aufleuchten und die Oberfläche sich in einen Spiegel verwandeln, den nur Ihr sehen könnt. Ihr werdet mit einer Angst konfrontiert, die Euch belastet und die Euch eventuell daran hindern wird das Becken wieder zu verlassen. Hierbei geht es hauptsächlich um Selbstakzeptanz und den Mut sich den eigenen Ängsten zu stellen. Schafft Ihr das, werdet Ihr in der Lage sein den Bann zu brechen.< Mehr sagte ich nicht, aber als ich näher trat und die Phiole öffnete, sah ich Jahwe direkt an. >Wenn es dir zu viel wird, schaffe ich dich da raus. Nach wie vor stehen sowohl dein körperliches als auch dein seelisches Wohl an oberster Stelle.< legte ich ihm nahe.

Gute Nacht :sleeping:
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23.09.2023, 20:06

Jahwe

Ein Becken erschien in der Mitte der Arena und Prinzessin Kersia kam über eine magische Treppe zu mir. In der Hand hielt sie eine Phiole und das Becken füllte sich mit dem Wasser, das von den großen Vasen kam. Und die nächste Aufgabe ließ alles in mir verkrampfen, während ich versuchte eine neutrale Miene im Gesicht zu halten. Ich würde es schaffen. Ich musste es schaffen. Das Volk sollte mich nicht in diesem schwachen Zustand sehen, das war mir viel zu persönlich. Diese Art von Verwundbarkeit konnte ich außer Nalu und Liora niemanden zeigen. Ich mochte jetzt schon nicht diese Aufgabe, aber das spielte keine Rolle, ich musste das Volk von mir überzeugen. "Sollte ich scheitern, wirst du mir nicht helfen können. Du solltest dann nach Nalu rufen lassen", entgegnete ich emotionslos und fuhr los: "Lass uns anfangen, damit ich es schnell erledigt habe."

Willow

Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Arena, denn erneuert fand eine Veränderung statt. Diesmal handelte es sich um einem Becken und Prinzessin Kersia besaß eine Phiole, die das Wasser zu einer magische Seelenspiegel wurde. Die nächste Aufgabe war es sich den Ängsten zu stellen. Eine herausfordernde Aufgabe, die viel mentale Kraft kosten konnte.


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24.09.2023, 09:56

Zen

Die letzte Prüfung war besonders herausfordernd, denn sich den eigenen Ängsten zu stellen, während die Augen des Volkes auf einen gerichtet waren... Diese innere Stärke musste man erstmal aufbringen. Hatte Thales tatsächlich eine solche Prüfung als wichtig erachtet, um sich zu beweisen? Ich bezweifelte sehr stark, dass Kersia selbst auf diese Idee gekommen war. Sie zeigte selbst ungern Schwäche, da hätte sie keine solche Aufgabe gewählt. Hoffentlich brachte Jahwe die Kraft auf diese Prüfung zu bestehen, selbst wenn sie schwer war. In meinen Augen wäre es nicht einmal eine Schande, wenn er es nicht aus dem Becken schaffte. Er durfte ein normaler Mensch mit normalen Ängsten sein. Daran war nichts verwerflich.

Kersia

Ich fragte mich, welche Angst ihm Angst bereitete, dass er mir das ohne jegliche Emotion sagte. Und was sein Wächter tun konnte, zu dem er selbst nicht in der Lage war. Oder wo ich ihm nicht helfen konnte. Ich würde es natürlich tun, aber ich respektierte seine Worte, weshalb ich bloß nickte, die Phiole öffnete und die regenbogenfarbene Flüssigkeit ins Becken goss. Binnen weniger Sekunden leuchtete das Wasser kurz auf, als würde darin die Sonne aufgehen und dann glättete sich die Oberfläche. Ich trat zwei Schritte zurück, wohl wissend, welches Gesicht ich sehen würde, wenn ich einen Blick wagte. Ich brauchte keine Auffrischung meiner Erinnerung. Ich musste Jahwe im Auge behalten und darauf achten, dass er sich nicht übernahm. Ob er letztendlich aus dem Becken trat oder nicht, ehrlich gesagt... es war mir egal.
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24.09.2023, 14:19

Jahwe

Ich beobachtete wie das Wasser sich veränderte, als es mit der Flüssigkeit in Berührung kam und schließlich wie ein Spiegel aussah. Ich ging in das Becken hinein, kleine Wellen wurden durch meine Bewegungen erzeugt und dann glättete sich die Oberfläche erneuert. Ich atmete tief ein, ehe ich den Blick senken ließ. Einen flüchtigen Moment sah ich noch mein Gesicht, ehe es verschwand und die dunklen Wolken erschienen. Wabernd wie Nebel schienen sie sich mir zu nähern und mein Körper spannte sich noch mehr an, während die Hände sich zu Fäusten ballten. Es war nicht das Bild, dass meine Atmung beschleunigte, sondern die wispernde Stimmen, die von der Dunkelheit kamen. Stimmen, die mir einredeten, dass ich es nicht verdient hatte ein König zu werden. Dass ich nicht akzeptiert werden würde. Dass ich wertlos war. Dass ich Schuld am Tod meiner Familie war. Dass ich kein Recht auf meine Existenz hatte. Mein Körper begann unangenehm zu Kribbeln und ich merkte, wie er allmählich in seiner Starre verfiel. Ich musste mich jetzt davon losreißen. Nicht mehr hinhören. Doch die wabernde, dunklen Wolken waren hypnotisch und gleichzeitig fühlte ich mich wie ein Reh, das vor dem Jäger stand. Ich vergaß, warum ich hier war. Vergaß, dass es eine Prüfung war. Vergaß all die Menschen um mich herum. Stattdessen verirrte sich mein Geist in dieser Dunkelheit. Und je tiefer ich sank, desto bösartiger und lauter wurden die Stimmen in meinem Kopf. Sagten Dingen, die keinen Sinn ergaben und dennoch es sich anfühlten als würden ihre Worte meine Seele zerreißen. Plötzlich wurden die Wolken blutrot, formten sich zu einer Gestalt und wurde zu meiner Mutter. Ich starrte sie an. Sie sah anders aus als in meine wenige Erinnerungen. Vielleicht wegen dem vielen Blut am ihrem Körper. Und das weiß in ihrem Gesicht und der fehlende Glanz in ihren Augen. "Sag Tschüss zu deiner Dirnen-Mama!", ein Messer schlitzte ihre Kehle auf und das Blut regnete auf mich herab. Der kleine Junge in mir schrie und ich merkte nicht wie um meine erwachsene Gestalt schwarze Wolken erschienen, die über das verzaubertes Wasser waberten. Ich verlor mich in all den Stimme der negativen Emotionen, die ich ungefiltert und beabsichtigt in mich aufgenommen hatte. Verlor mich in diesem Albtraum, wie meine Mutter getötet wurde. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war dieser Dunkelheit hilflos ausgeliefert.

Willow

Prinz Jahwe stieg in das Wasser hinein und seine Haltung wirkte anders, als sonst. Weniger strahlend und sicher. Sobald er in das Wasser blickte, veränderte sich schlagartig seine Gesichtszügen. Es wirkte als er nicht wirklich mehr hier und gleichzeitig erschien auf seinem Gesicht eine pure, nackte Angst. Doch sein Körper regte sich keinen einzigen Moment, als wäre er in ihm gefangen und konnte seinem Albtraum nicht entkommen. Dann erschienen die dunklen Wolken, als kämen sie direkt aus seinem Körper. Wanderten über das Wasser und mir sträubte das Nackenhaar. Diese Dunkelheit. Bis hierher konnte man den Hass spüren, die Wut, die Verzweiflung, die Trauer, die Angst, den Neid, die Verachtung und die Reue. Dann bemerkte ich die Unruhe bei den Menschen und schließlich spürte ich es selbst. Spürte, wie etwas Unsichtbares meine Trauer an die Oberfläche ziehen wollte und mir die Kehle enger wurde. Es war als wollten die dunklen Wolken unseren stärksten dunklen Gefühlen widerspiegeln. "Er muss aufgehalten werden, bevor die Stimmung kippt", drehte ich mich zu Zen um.


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