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18.08.2023, 14:13

Jahwe

Ich fragte mich, wann die Königin Azuria die Ankündigung offiziell machte. Damit wäre ein weiterer Schritt getan, die Prüfungen lagen nicht mehr in der Ferne und ich konnte das Fest für das Kennenlernen organisieren. Ich mochte nicht wie König Thales sein und ich wollte ihn nicht ersetzen, aber ich wollte auch ein Teil vom Ganzem sein und die Allianz war eine wichtige Brücke. Ich stand auf und setzte mich am Tisch. Ich konnte schon mal die Einladungen schreiben und das Datum erstmal freilassen. Sie werden dich akzeptieren. "Kannst du hellsehen?" Nein, aber wenn sie dich richtig kennenlernen, werden sie dein Herz erkennen und deswegen dich akzeptieren. Tun sie das nicht, sind das einfältige Wesen, die nicht mehr sehen wollen.

Willow

Er trat nicht entsetzt ein paar Schritte zurück und es schlich auch keine Furcht in seinem Gesicht. Stattdessen stellte er mir diese unerwartete Fragen. Er fragte nicht, wie er vor mir sicher sein konnte und er verbannte mich auch nicht aus dem Garten, weil ich ihm zu gefährlich geworden war. Nein. Er fragte wie es mir damit ging. Und ich glaubte Verständnis in seine Augen zu lesen. Ich schaute zum Meer, die Sonne stand tief und färbte das Wasser beinahe blutrot. "Wenn ich sie zu lange anwende und die Grenze überschreite, verbrenne ich ohne wirklich zu verbrennen. Und ich muss es aushalten bis es irgendwann wieder vorbei ist, es gibt nichts was zur schnelle Linderung hilft. Wenn ich sie nur kurz anwende, fühlt sich der Arm kribbelig an, als würden die Feuerameisen mich zwicken, aber es ist erträglich."


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18.08.2023, 15:14

Zen

Das hörte sich äußerst schmerzhaft und unangenehm an. Ein Gift zu besitzen, mit dem man jemanden schnell außer Gefecht setzen und binnen kürzester Zeit töten konnte, hatte eben seinen Preis. >Dann hoffe ich, dass du in Zukunft nie zu diesem Mittel greifen musst.< sagte ich ehrlich und musterte nochmal die unschuldigen, blauen Blüten, die ich vorher nicht gekannt hatte. Ich hob den Blick, sah an Willow vorbei zum sich verfärbenden Horizont und staunte darüber, wie schnell der Tag vergangen war. In guter Gesellschaft spielte Zeit keine Rolle mehr. Man genoss den gegenwärtigen Moment.
>Wenn du magst, können wir den Hang hinauf spazieren und von dort aus den Sonnenuntergang beobachten. Der Ausblick ist fantastisch.< bot ich ihr lächelnd an.

Kersia

Gab es Gespräche, die mal nicht dringend waren? Obwohl man mir einige Freiheiten als Prinzessin einräumte und ich an vielen Abenden ausgiebig feiern durfte, war meine Mutter kaum begeistert davon. Diese wilde Seite hatte ich laut ihrer Aussage wohl von meinem Vater geerbt. Ich bezweifelte, dass sie in ihrer Jugend eine langweilige, todernste Persönlichkeit gewesen war, aber dann musste ich an ihre Mutter denken, an die überaus strenge Erziehung und ich verwarf den Gedanken wieder. Eigentlich konnte ich mich glücklich schätzen überhaupt den Palast verlassen zu dürfen, doch wenn das Hochgefühl in mir tobte, war es schwer Verstand und Herz in Einklang zu bringen.
Mit meinem Prinzessinnenlächeln verabschiedete ich mich von meiner hübschen Tanzpartnerin, die sich bestimmt die nächste Ablenkung aussuchen würde und folgte meinen Wächtern zum Hinterausgang, um der großen Menge an Gästen zu entschwimmen.
>Darf ich erfahren, was so dringend ist?< fragte ich Lynthe schlecht gelaunt. Er warf mir nur einen kurzen Blick zu, dann schüttelte er den Kopf. >Politische Angelegenheit. Ein Thema, das hinter verschlossenen Türen geführt werden sollte.<
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18.08.2023, 19:10

Jahwe

Liora bestand darauf, dass ich für Silia und ihren Mann eine extra Einladung schrieb. Als Sonnenfüchsin und Vertreterin ihrer Heimat verdiente sie eine direkte Einladung. Danach ging ich nochmals die Einladungen durch. Da war die Einladung für die Königsfamilie von Ingluae und zusätzlich die Einladung für Willow, die verbündete Mondelfin. Nach Prinz Zens Aussage war sie Gast bei ihm und daher nahm ich an, dass er ihre Kontakte hatte. Natürlich könnte ich alles durch Magie herausfinden, aber man sollte nicht immer den leichten Weg wählen. Die Königsfamilie von Atlantik und Ocamma habe ich ebenfalls eingeladen. Ocamma mochte zwar nicht zu der Allianz gehören, aber sie waren wichtige Verbündete und hatten enge Beziehungen zu den anderen Reiche, besonders zu Ingluae. Den Botschafter Boyd von Alfheim habe ich auch nicht vergessen einzuladen, ich musste zukunftsorientiert handeln und da durfte ich ihn nicht ausschließen, wo Alfheim langsam in die Welt integriert werden sollte. Das reichte erstmal, mehr Gäste würden auch kein Platz im Saal haben und es sollte auch nicht zu viele Menschen sein, das würde eine entspannte Atmosphäre zerstören. Mit den ganzen Königsfamilien war es schon eine ordentliche Zahl.

Willow

Ich nickte und wir gingen den Hang hinauf. Genau in diesem Moment vereinte sich die Sonne mit dem Meer und verschiedene Rottöne tanzten mit dem Blautönen. Auch der Himmel wurde in den Farben eingetaucht. Bis auf das sanfte Rauschen der Wellen waren wir von einer friedliche Stille umgeben und ich schloss einen Moment die Augen, um diese besondere Magie der Natur zu fühlen. Dann öffnete ich sie wieder, weil die Schönheit dieser Augenblick mich lockte. "Das ist schön", sagte ich leise.


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18.08.2023, 19:30

Zen

Oben angekommen erwischten wir genau den richtigen Zeitpunkt. Wenn Sonne und Meer sich vermischten, stand die Zeit still. Egal wie oft ich mir den Sonnenuntergang ansah, kam es mir wie das erste Mal vor. Schwer zu beschreiben, unmöglich zu greifen. Ich fühlte eine angenehme Ruhe in mir und sah kurz zu Willow. Sie genoss den Moment mit geschlossenen Augen, öffnete sie aber wieder und war im wunderschönen Anblick gefangen. Die glühenden Farben auf ihrer aschgrauen Haut, in ihrem Haar, ich hatte selten ein Farbenspiel wie dieses gesehen. War es überhaupt möglich ihre Erscheinung in diesem Moment einzufangen? Es war, als würde sie mit der Umgebung verschmelzen. Nur ein talentierter Künstler wie Akela wäre dazu in der Lage.
Ich sah abrupt weg, als mir bewusst wurde, dass ich sie womöglich zu lange angeschaut hatte. Die Hälfte der goldenen Scheibe war inzwischen verschwunden und der Himmel verdunkelte sich mehr und mehr. >Ich habe leider keine magische Lichtquelle dabei, nutzen wir besser das verbliebene Sonnenlicht bis zum Haus zurück.<

Kersia

Politische Angelegenheit. Ging es um Agoma? Oder um etwas ganz Anderes? Je mehr sich das berauschende Gefühl in meinem Körper verflüchtigte, desto klarer wurden meine Gedanken und somit auch die Frage, was mich gleich erwarten würde. Man hätte auch einen Boten vorbeischicken können, um meinen spaßigen Abend zu ruinieren, aber wenn Lynthe persönlich erschien, handelte es sich wirklich um ein ernstes Thema. Musste ich mir vielleicht Sorgen machen?
Als ich einen fragenden Blick mit meiner Freundin wechselte, zuckte sie bloß ahnungslos mit den Schultern. So, wie ich sie kannte, würde sie sich gleich im Palast umhören und mir dann später Bericht erstatten. Nach dem Palasteingang bog sie rechts ab und ich folgte weiter Lynthe, der mich in die privaten Räumlichkeiten der Königin brachte. Hier konnte man uns tatsächlich nicht belauschen. Alles war magisch abgesichert. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme.
Er klopfte an der großen, perlweißen Tür, hinter der das Schlafgemach meiner Mutter lag. Kurz darauf öffnete sich die Tür wie von Zauberhand und ich huschte hinein, ehe sie sich wieder hinter mir schloss. Mutter saß auf eines der vielen Schwammkissen in einer Ecke des Zimmers, vor sich ein niedriger Tisch aus geschliffenem Granit. Darauf lag eine ausgebreitete Weltmeerkarte, die sie eingehend studierte und mit kleinen Meerfiguren bestückte.
>Du wolltest mich sprechen?< Ich nahm ihr gegenüber Platz und versuchte anhand der Position der Figuren herauszufinden, welche Art von Gespräch mich erwartete.
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18.08.2023, 19:41

Jahwe

Ich rieb mein Handgelenk, den ich für das Schreiben ziemlich beansprucht habe und lehnte mich im Stuhl zurück. Ich schaute aus dem Fenster hinaus. Draußen kündigte sich bereits die nahende Nacht an und die ersten Abendsterne funkelten am Himmel, während das Meer ruhig dalag. Nur das sanfte Rauschen der Wellen war zu hören. Eine Melodie, die ich liebte. Ich merkte wie mein Körper sich entspannte und wie mein Geist sich diese Ruhe erlaubte. Die Gedanken wurden langsam und rückten in dem Hintergrund. Ausgiebig gähnte ich und reckte mich bis ein Wirbel knackte. Erleichtert seufzte ich.

Willow

"In Ordnung", nickte ich: "Wenn es zu dunkel wird, kann ich dich führen. Ich sehe gut in der Nacht." Wir gingen dem Pfad entlang, der wohl zurück zum Haus führen sollte. Kleine Steine und Sand knirschten unter den Schuhen von Zen, denn ich war wie immer barfuß. Besonders nachts war es ein unbewusster Instinkt lautlos zu gehen, so war es wenn man in der wilde Natur lebte. Der Pfad wurde ebener und das Rauschen des Meers leiser. In der Ferne erkannte ich das Haus von Zen und hörte bereits die Zikaden zirpen.


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18.08.2023, 19:59

Zen

Gut zu wissen. Sollte ich mal die Orientierung verlieren, würde ich mich an sie wenden. Bis zum Haus reichte das wenige Sonnenlicht aus und ich trat durch die offene Terassentür in die Küche. >Hast du Hunger? Es ist noch genügend Eintopf von gestern übrig.< bot ich ihr an, während ich die leeren Glasflaschen und den Korb aufräumte. Ich hatte keinen allzu großen Hunger, darum würde mir eine kleine Schüssel reichen. Morgen würde ich wieder etwas Frisches kochen. Ich ging einfach davon aus, dass Willow öfters vorbeischauen und mitessen würde. Und falls nicht, wurde ich das Essen schon los. Besonders bei meinen gefräßigen Geschwistern.
Ich stellte alles Notwendige auf der Kücheninsel ab, legte Besteck dazu und glitt auf einen der Hocker. Genau in dem Moment gab mein Magen ein leises Knurren von sich.

Kersia

Durch die kleinen, magischen Lichtkugeln, die über unseren Köpfen schwebten, wirkten die tiefblauen Augen meiner Mutter noch intensiver, als sie mich direkt ansah. Sie musterte mich kurz, ich musste nicht laut aussprechen, wo ich mich vorhin getrieben hatte und sie sagte ausnahmsweise nichts dazu. Stattdessen deutete sie auf die Karte und tippte auf die Königreiche Tiburak und Akkaar. >Ich hatte vorhin ein langes Gespräch mit den Vertretern der beiden. Um den aktuellen Stand der Dinge zu besprechen. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht ich war, als man mich dann auf die Heißen Quellen ansprach. Offenbar gibt es schon erste Gerüchte eines Machtwechsels. Ich hätte es zwar gerne selbst verkündet, um insbesondere König Pankraz zuvorzukommen, aber eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass seine oder die Spione von Akkaar fleißig nach Problemen suchen.<
Unwillkürlich spannte ich mich an. Spione. In Atlantia. Keine Seltenheit, aber dennoch beunruhigend, da Prinz Jahwe erst vor knapp zwei Tagen seinen großen Auftritt hingelegt hatte. Wie hatten sie davon erfahren? Wo waren die Lücken?
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18.08.2023, 20:22

Jahwe

Gerade als ich schläfrig ins Bett krabbeln wollte, zuckte ich zusammen und war schlagartig hellwach. Ich stürmte ans geöffnetes Fenster und sah den dünnen magischen Faden, der nicht hierher gehörte. Mein Geist griff sofort danach, ich murmelte eine Zauberformel und hörte draußen ein leises Fluchen. Ich sprang us dem Fenster und unter meine Füße begann hell aufzuleuchten, sodass ich nicht fiel. Es sah so aus, als könnte ich in der Luft gehen. Ein Eindringling, hörte ich das Knurren des Drachens. "Bleibe im Versteck." Mit einem Finger zielte ich kurz auf Königshaus, um Nalu durch die Magie eine Nachricht zu schicken. Ich erreichte das Festland, das durch eine Brücke mit der Klippe verbunden war. Auf dem Boden lag magisch gefesselt ein Mann mit einer goldene Maske. Instinktiv ging ich zur Seite, als etwas in mir vibrierte und ein Blitz zischte an mir vorbei. Sofort drehte ich zu meinem anderen Gegner um und hob meine Hand. Grell leuchtende, sternförmige Kugeln schossen auf ihn und schleuderte ihn gegen den Felsen. Die Kugeln begannen sich zu Teilen und wurden ebenfalls zu magische Fesseln. Ich spürte nach. Nein. Es waren nur die Beiden aus dem niedrigen Rang der goldene Maske, ihre Masken waren nämlich Schlicht und nicht nach einer Tierform gestaltet. "Jahwe!", kam Nalu mit seiner Waffe herbei gerannt.

Willow

Ich blieb vor der Tür stehen und erinnerte mich an dem Eintopf von dem vorigen Tag. Langsam nickte ich und kam ebenfalls in den Raum hinein. Ich setzte mich auf dem Hocker und vernahm den köstlichen Duft des Gerichtes. Dann erinnerte ich mich an den Brief von Boyd. "Wir haben Boyd noch nicht geantwortet", stellte ich fest: "Würdest du ihm schreiben, dass ich solange hier bin?" Meine Augen wanderten zu Zen hinüber. "Bitte", fügte ich leise hinzu, auch dieses Wort war mir fremd geworden, weil ich gelernt hatte, dass es nur Gegenleistungen gab.



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18.08.2023, 20:43

Zen

Stimmt, das mit dem Brief war mir völlig entgangen. Ich belud unsere Teller mit dem Rest vom Eintopf und schob ihr ihre Portion hin. >Natürlich, ich erledige das nachher, dann kann ich den Brief gleich morgen Früh der Post überreichen.< ging ich lächelnd darauf ein. Es war gut, dass sie beschlossen hatte vorerst abzuwarten, bevor sie jegliche Hoffnung verlor. Boyd war wirklich gut darin Informationen zu sammeln und wenn es sogar eine persönliche Angelegenheit war, würde er sich bestimmt noch mehr Mühe geben. Er war ein guter Mann. Von allen Elfen, denen ich bislang begegnet war, mochte ich ihn am meisten. Wobei… nun, da ich Willow kennengelernt hatte, stieg sie sehr schnell in den Rängen auf.
Die restliche Zeit des Abendmahls verbrachten wir in einvernehmlichem Schweigen, bis ich mir gesättigt den Bauch tätschelte. >Das hat gut getan. Ich hoffe, es hat dir wie gestern geschmeckt.<

Kersia

Meine Mutter seufzte. >Ich weiß, welche Fragen dir durch den Kopf gehen und ich habe bereits unsere eigenen Spione auf ihre Leute angesetzt. Wann und ob uns erfolgreiche Berichte geliefert werden, müssen wir abwarten. In der Zwischenzeit möchte ich, dass wir zusammen mögliche Szenarien durchgehen, was uns in nächster Zeit erwarten könnte. Insbesondere während und nach Agoma.< Sie machte eine gedankliche Pause und tippte nochmal auf das Reich Tiburak, über das der Hai-König Pankraz herrschte. >Fest steht, er wird entweder einen oder beide Söhne vorschicken, um Agoma beizuwohnen. Ich bezweifle, dass er das in guter Absicht tut. Vielmehr wird er sie damit beauftragen für Unruhen zu sorgen und viel zu kritisieren. Für dich wird das eine Geduldsprobe sein, darum bitte ich dich, dich von deiner besten Seite zu zeigen. Geh nicht auf sie ein, egal wie sehr du sie verabscheust.<
Wenn ich nur an ihre Gesichter dachte, wollte ich am liebsten fest zuschlagen. Von allen königlichen Sprösslingen waren sie die Schlimmsten weit und breit. Kampflustig, arrogant, gemein und ungehobelt. Für jede schlechte Eigenschaft verdienten sie die Prügel ihres Lebens. Aber gut... ich würde mich zusammenreißen müssen. >Was ist mit Prinz Jahwe? Glaubst du, sie werden ihn bedrohen? Seine Grenzen testen?<
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18.08.2023, 20:58

Jahwe

Während Nalu sich um die goldene Maske kümmerte, kniete ich mir auf dem bodenliegender Mann. Ich riss ihm die Maske vom Gesicht ab, um ihn die Macht der Anonymität zu nehmen und die Magie ließ ihn zu Staub bröseln. Dunkle Augen sahen mich hasserfüllt an. "Also warum stört ihr meine nächtliche Ruhe und besitzt nicht mal die Höflichkeit an meiner Tür zu klopfen?", fragte ich ihn seelenruhig, als würden wir über das Wetter plaudern. "Du wirst niemals König der heiße Quellen werden, es ist unser Land!", spie er verachtungsvoll. "So?", zog ich ein Augenbraue hoch und dann wurde meine Miene hart wie Stein: "Ich werde dir ein paar Fragen stellen und du wirst sie mir antworten. Verweigerst du sie, tue ich dir weh. Lügst du mich an, tue ich dir auch weh. Und glaube mir, du willst nicht von mir wehgetan werden. Du wirst dir den Tod wünschen, aber den werde ich dir nicht geben."

Willow

"Danke", antwortete ich ihm und an dieses Wort gewöhnte ich mich allmählich. Es klang nicht mehr wie eine schwebende Frage. Danach kehrte Ruhe ein und wir konzentrierten uns auf das Essen. Ich schmeckte jedes einzelnes Gewürz heraus und gab von mir ein zufriedenes Brummen. Heute schien der Eintopf noch besser zu schmecken. Vielleicht lag es am Meeresluft. Vielleicht lag es daran, weil er mich versorgt hatte. Vielleicht hatte der Eintopf nachgezogen. Vielleicht war es ein bisschen von allem. "Ja, sogar noch besser", antwortete ich ihm und fuhr mit der Zunge über meine Lippen: "Es ist angenehm, dass der Bauch warm ist."


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18.08.2023, 21:22

Zen

Ihre letzte Aussage hinterließ einen bitteren Geschmack in meinem Mund. Die Vorstellung, wie man sich gar nicht um sie kümmerte, während sie hungerte und jegliches Vertrauen in ihr Gegenüber verlor… es brach mir das Herz. Umso mehr freute es mich, dass sie nun hier war. Sie verdiente es ihren inneren Frieden zu finden und viele schöne Erinnerungen zu sammeln, um sich in schlechten Zeiten darin einzuhüllen. Wie in eine warme Decke, wenn es zu kalt wurde.
>Solltest du irgendetwas brauchen, kannst du dich jederzeit hier bedienen. Ich habe nichts dagegen.< ließ ich sie wissen und stand auf, um alles abzuräumen. Mittlerweile war es dunkel draußen. Nur der Halbmond spendete silbriges Licht. Ich gähnte hinter vorgehaltener Hand und drehte mich zu Willow um. >Der Mond wacht… über dich? Sagt man das so?< fragte ich sie interessiert und rieb mir über den Nacken.

Kersia

>Das hängt teilweise von ihm ab. Die Allianz bewirkt, dass das Land weiterhin unter unserem Schutz steht, aber sollte Prinz Jahwe gegen unsere Regeln verstoßen oder Neuerungen einbringen, die uns von Nachteil sind, wird das unser Verhältnis verschlechtern und damit den anderen Grund zur Annahme liefern, dass die Heißen Quellen angreifbar sind. Bei Ardan wird es nicht anders sein. Wenn Ryu in seine Fußstapfen tritt, wird er sich ebenfalls an das Abkommen halten müssen.< Sie kreiste die Insel Ignulae und die Heißen Quellen mit dem Finger ein. >Menschen vergessen mit der Zeit, worauf es wirklich ankommt und warum gewisse Traditionen existieren, die ihnen irgendwann veraltet vorkommen könnten. Natürlich ist es gut sich der Zeit anzupassen, aber manche Dinge müssen unverändert bleiben. So wie Prinz Jahwes Drache sich auf die ungeschriebenen Gesetze der Magie berufen hat, die sein Schicksal bestimmen, haben sich die menschlichen Völker dieser Inseln uns zu verschreiben. Das trifft zwar nicht auf alle Sterblichen zu, wie es beispielsweise für das Königreich Ocamma der Fall ist, aber sowohl Ignulae als auch die Heißen Quellen sind mit unserer Geschichte eng verbunden. Wir sind das Wasser, das sie umgibt.<
Diese Worte hörte ich nicht zum ersten Mal und doch fühlte ich die Bedeutung dahinter in jedem Winkel meines Körpers. Die Verbundenheit zu den beiden Inseln, insbesondere die der Heißen Quellen war keine Laune unserer Natur. Es gab viele Schriften, die von der Beziehung Atlantias mit den beiden Inseln erzählten. In einer davon wurde die Liebesbeziehung eines atlantischen Königs mit einer Palasttänzerin aus Ignulae beschrieben. Das war vor über fünfhundert Jahren passiert. Er hatte für sie eine politische Hochzeit abgelehnt und daraufhin sogar den Thron aufgegeben. Man hätte die beiden wegen Hochverrats umbringen können, aber diesem Schicksal waren sie scheinbar entflohen. Als Kind hatte ich mir ihre Geschichte oftmals bildlich vorgestellt. Unendlich romantisch. Verbotene Liebe. Heimliche Treffen. Eine überstürzte Flucht, um das große Glück zu finden. Heute betrachtete ich das Ganze mit gemischten Gefühlen, denn nachdem der König aus Liebe geflohen war, hatte sein tyrannischer Bruder den Thron erobert und damit eine Zeit der blutigen Kämpfe eingeläutet. Ein ganzes Volk war für die Liebe seines einstigen Herrschers bestraft worden.
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18.08.2023, 21:48

Jahwe

Ich hatte meine Antworten bekommen. Teilweise. Ausdruckslos erhob ich mich, während ich das warme Blut auf meine Wange spürte. Es war nicht mein Eigenes. Ich kehrte der wimmernde Gestalt den Rücken zu. In ihm herrschte nur noch Finsternis. Ein tiefes, dunkles Loch, das aus Ängste und Schuld bestanden. Nur diese Gefühle hatte ich ihm zurückgelassen, alles Anderes hatte ich verschlungen. Ich atmete tief aus. "Nalu, kümmere dich um den Rest. Ich werde einen Schutzmantel um das Königshaus legen", ich ging zu der Brücke und kniete mich hin. Meine Finger berührten den Boden und ich griff tief nach meiner Magie, zog sie aus mir heraus. Ich sah die Fäden, schillernd und in verschiedene Farben. Verflocht sie miteinander, dehnte sie aus und formte Zauberformel. Wie eine riesige Decke schmiegte sich der Zauber eng an das Königshaus und direkt vor meine Füße leuchtete die magische Linie auf, ehe sie in dem Boden versank. Auch das Wasser um die Klippen herum bekam ihre Barriere. Ich überließ nichts dem Zufall. Dann erhob ich und schaute zum Mond: "Kadar Kirjik."

Willow

Ich sah ihm beim Aufräumen zu, während ich über sein Angebot nachdachte. Auch das klang ehrlich und nichts in seine Augen war zu erkennen, dass er etwas von mir fordern wollte. Seine Frage zog mich aus meine Gedanken, er schien sich auf diese Weise verabschieden zu wollen. "Ja, der Mond wacht über dich", nickte ich: "Vertraute verabschieden sich dazu symbolisch mit dem Stirngruß. Es ist ein Stirn an Stirn." "Bei dem Sonnengruß, heißt es die Sonne grüßt dich. Da berühren sich die Vertrauten erst den eigenen Stirn und dann die Stirn des Anderen."


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18.08.2023, 22:08

Zen

Irgendwie erschien mir das intimer als sich gegenseitig zu umarmen. Gleichzeitig musste es schön sein jemandem so vertraut zu sein, dass man sich Stirn an Stirn eine gute Nacht wünschte. Ich merkte mir die Grußformeln, da ich gern mehr über ihre Kultur erfahren wollte. Elfen führten verschiedene Bräuche und Traditionen, je nachdem in welchem Volk sie aufwuchsen. Willow hatte bislang nicht erwähnt, ob sie sich einem davon zugehörig fühlte und ich wollte sie auch nicht mit noch mehr Fragen löchern. Ich konnte mich in Geduld üben.
>In Ignulae gibt es keine besondere Art sich eine gute Nacht oder einen guten Morgen zu wünschen. Wir beten zwar den Baum Sakrazhue an, aber wir binden ihn nicht in unseren Grüßen ein. Mehr in unseren Wünschen.< erzählte ich ihr stirnrunzelnd. Dann stieß ich mich von der Theke ab und wandte mich zum Gehen. >Ich schreibe gleich den Brief und lege mich dann schlafen.< sagte ich mit einem offenen Lächeln. >Vielen Dank für den schönen Tag.<

Kersia

Wir überlegten uns weitere Szenarien, schoben die Figuren auf der Weltkarte hin und her, stellten die wildesten Vermutungen auf und suchten nach den besten Lösungen, die wir in solchen Situationen als angemessen erachteten. Niemand würde damit rechnen, dass das hier eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war. Vor allem zusammen mit meiner Mutter. Obwohl es eine ernste Angelegenheit war, bereitete es mir größtenteils Spaß und ich fand wir kamen sehr gut voran. Ich fühlte mich etwas sicherer. Gewappneter.
Meine Mutter schenkte mir ein stolzes Lächeln und strich mir ein paar Mal über den Kopf. >Was habe ich doch für eine schlaue, wunderschöne Tochter.< Bei ihren Worten wurde mir angenehm warm. Bevor mich die Verlegenheit packte, schwamm ich zu ihr rüber und drückte sie von der Seite. Sie war die mit Abstand wichtigste Person in meinem Leben. Und ich war auch stolz auf sie. Eine Königin wie sie gab es selten in dieser verrückten Welt. >Willst du noch ein bisschen bleiben und mir Gesellschaft leisten?< fragte sie lächelnd.
Ich nickte und erwiderte ihr Lächeln.
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18.08.2023, 22:27

Jahwe

Schweigsam gingen wir in das Königshaus zurück. Ich fragte Nalu nicht, was er mit den Beiden gemacht hat. Liora blockte ich aus meinem Kopf, weil ich nicht reden konnte. Nicht jetzt. Ich verschwand im Baderaum und stellte mich unter einem kleineren Wasserfall, der wie eine Dusche diente. Ich wusch den Dreck von meinem Körper und danach lag ich im Bett, starrte die Decke an. Kadar Kirjik. Jetzt hatte der Anführer der goldene Maske ein Name. Und ich war mir sicher, dass dieser Mann meine Mutter getötet hat. "Ich werde dich finden", sagte ich leise in die Dunkelheit. Die goldene Maske musste vernichtet werden, sie war eine Gefahr für das Land und für die Zukunft.

Willow

"Eure Verbundenheit zu der Welt ist anders und ihr zollt einem heiligen Baum Respekt", antwortete ich darauf und legte eine Hand auf meinem Brustkorb, um mich leicht vor ihn zu verbeugen: "Ich danke dir." Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Haus und ging in das Pavillon. Hoku schlief bereits tief in seinem Nest und schien sich wohl zu fühlen. Ich kletterte auf meine Hängematte, nachdem ich den Beutel aufgegangen habe und mein Blick wanderte zum Teich. Hier war das Wasser ruhig, keine schwappende Wellen. Meine Hand griff nach der Kette und ich sank langsam in dem Schlaf.


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18.08.2023, 22:46

Zen

Ich dachte über ihre Worte nach und gab ihr stumm recht. Wir respektierten den Baum auf unsere Weise, so wie er seit Jahrhunderten auf das Volk Ignulaes aufpasste. Tyrannische Herrscher hin oder her. Es glich einem Wunder, dass niemand versucht hatte ihn zu fällen, aber wahrscheinlich wäre derjenige von einem Blitz erschlagen worden, noch bevor man mit der Axt ausholte. Nur eine dumme Person würde es wagen einem heiligen Baum wie Sakrazhue zu schaden. Dieser Baum… Er passte hoffentlich auf meinen Bruder auf. Andere Welt hin oder her.
Mit diesem Gedanken setzte ich mich an meinen Arbeitstisch, verfasste den Brief an Boyd und versiegelte ihn mit Wachs und dem königlichen Sigel. Auf diese Weise würde er schneller ans Ziel gelangen. Dann ging ich meiner üblichen Nachtroutine nach, legte mich zufrieden ins Bett und atmete tief aus. Ich war gespannt, was mich am nächsten Tag erwarten würde.

Kersia

Da meine Mutter eine kleine Literatursammlung in ihrem Zimmer zu bieten hatte, suchte ich mir ein Werk aus, das absolut keine Märchen enthielt, sondern trockene Fakten. Statistiken der letzten Jahre unserer verschiedenen Meereskönigreiche. Bis heute verstand nicht einmal meine Mutter, wieso ich so etwas gerne zum Abschalten las. Für mich war es simpel. Ich lernte dazu und gleichzeitig forderte ich mich selbst heraus, wurde davon müde und schlief leichter ein. Da ich nun zusätzlich in Gesellschaft war, fühlte ich mich doppelt entspannt und machte es mir in den Schwammkissen gemütlich. Obwohl ich davor geplant hatte die restliche Nacht durchzutanzen, war ich mit diesem Ausgang mehr als zufrieden. Nicht oft bekamen wir die Möglichkeit auf diese Weise Zeit miteinander zu verbringen, deshalb nutzte ich das aus.
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18.08.2023, 22:59

Jahwe

Keuchend riss ich meine Augen weit auf, während mein ganzer Körper in seiner Starre gefangen war und ich immer noch den Nachhall des Albtraumes spürte. Meine Kehle war eng, alle Luft wurde mir aus den Lungen gepresst und ich spürte den kalten Schweiß auf meinem Körper kleben wie eine zweite Haut. Mein Herz raste schnell und laut, ich konnte den Puls bis in den Hals spüren. Trotz dem Zwischenfall war ich eingeschlafen und jetzt war ich in dem Schrecken gefangen. Hinter der geschlossene Tür hörte ich ein Scharren, doch dann verstummte es. Ich wusste, dass Nalu dort wartete, doch erinnerte sich noch an meine Worte. Ich musste das hier alleine schaffen. Aber ich wusste nicht wie. Da war diese riesige, namenlose Panik, die über mich rollte und mich ersticken wollte. Da war das laute Dröhnen in meine Ohren. Liora suchte Zugang zu mir, doch ich blockte sie ab. Niemand durfte mir in diesem Moment helfen, auch wenn mein Körper verzweifelt danach schrie.

Willow

Der Duft von frischen Morgentau weckte ich mich und ich räkelte mich ausgiebig, ehe ich mich auf dem Weg zum Teich machte. Es war schon viele Jahren ein Ritual geworden bei den ersten Sonnenstrahlen zu baden. Es fühlte sich reinigend an. Nach dem Bad lag ich nackt auf der weiche Wiese zwischen den wilden Blumen und ließ mich von den warmen Sonnenstrahlen trocknen, während vor mir die Muschel und Steine lagen. Neben mir knabberte Hoku an seine Sonnenblumenkerne. Aus Naturfasern flocht ich zu Bänder, die ich für das Aufziehen brauchte. Doch Eines hatte ich nicht bedacht, ich besaß kein dünnes Werkzeug, das Löcher in die Muschel bohren konnte. Ich runzelte mit der Stirn.


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18.08.2023, 23:13

Zen

Ich musste wie ein Toter geschlafen haben, denn als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, glaubte ich meinen Bruder zu sehen. Neben mir im Bett. Das konnte nur ein Nachhall eines Traumes sein. Dann verwandelte sich sein Lächeln in ein breites Grinsen und plötzlich sprang mich der Nicht-Traum-Bruder lachend an. >Guten Morgen, alter Mann!< rief er gut gelaunt aus, während ich aufgrund unserer Rangelei aus dem Bett fiel. Wer brauchte schon morgendlichen Sport, wenn man jüngere Geschwister hatte? Man müsste meinen, er wäre inzwischen alt genug, um diesen Mist zu lassen, aber Elior war eine Klasse für sich. Er erwischte mich immer dann, wenn ich es am wenigsten erwartete. Genau wie seine nächsten Worte.
>Da ist eine nackte Mondelfin in deinem Garten? Muss ich etwas wissen? Dürfen sich unsere Eltern über Nachwuchs freuen? Immerhin wünschen sie sich unbedingt Enkelkinder.< Meine Augen weiteten sich erschrocken. Das wagte er nicht. Als er vor Lachen Schluckauf bekam, nahm ich ihn in den Schwitzkasten und verstrubbelte ihm das dunkle Haar. >Ein falsches Wort und ich verrate deiner Schwester etwas äußerst Peinliches, mit dem sie dich eine sehr lange Zeit aufziehen wird.< Diese Drohung wirkte jedes Mal, denn er stöhnte genervt auf. >Irgendwann wirst du mir das nicht mehr vorhalten können.<

Kersia

Irgendwann verschwammen die Zahlen vor meinen Augen. Nach dermaßen viel Konzentrationsarbeit wunderte es mich, dass ich nicht früher eingeschlafen war. Ich spielte mit dem Gedanken aufzustehen und zurück in mein Zimmer zu schwimmen, aber als ich sah, dass meine Mutter längst ins Land der Träume gewandert war, hielt ich inne und musterte ihr schlafendes Gesicht. In diesem Zustand wirkte sie jünger denn je. Einer Sirene war das Alter schwer anzusehen, man spürte es eher. Sie arbeitete viel, gab immerzu ihr Bestes, deshalb war ich froh zu sehen, dass sie auch mal ruhen konnte. Außerdem war es schön in vertrauter Zweisamkeit zu schlafen, es erfüllte mich mit Wärme und ließ mich besser schlafen. Keine seltsamen Träume. Keine komischen Gefühle. Nur Geborgenheit und Ruhe.
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18.08.2023, 23:25

Jahwe

Punkte tanzten vor meine Augen und das Dröhnen in meinem Kopf wurde lauter, gefühlt war er kurz vor dem Platzen. Ich musste einfach nur atmen. Nur diese eine einfache Sache machen. Aber mein Hals war wie zugeschnürt und Tränen traten in meine Augen. "Liora..." Die Tür öffnete sich und Nalu erschien. "Es ist in Ordnung. Es ist kein Scheitern. Du hast lange ausgehalten und es versucht. Jeder kleiner Schritt zählt. Und jetzt atmen wir zusammen", sanft berührte er die Stellen, die mein Körper erwachen ließ. Endlich konnte ich gierig die Luft einatmen und spürte das Kribbeln in meinem Körper. Fahrig fuhr ich mit der Hand durch das Gesicht. Ich hasste diese Schwäche so sehr.

Willow

Meine Ohren zuckten und ich schaute zu dem Haus. Da schien eine weitere Person zu sein, die ich zuvor noch nicht wahrgenommen hatte. Aber anscheinend war sie keine Bedrohung und daher ging es mich nichts an wer am frühen Morgen bei Zen war. Ich widmete mich wieder meinem Problem. Vielleicht fand ich hier auf dem Grundstück ein passendes Werkzeug, immerhin wurde der Garten mit Werkzeuge der Menschen gepflegt bevor ich kam und irgendwo mussten sie sein. Doch zuerst konnte ich in größere Menge Bänder flechten, denn noch spürte ich die Feuchtigkeit auf meiner Haut.


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18.08.2023, 23:40

Zen

Nachdem ich mir im Baderaum frische Kleidung übergezogen hatte, ging ich zurück ins angrenzende Schlafzimmer und erwischte meinen Bruder dabei, wie er aus dem Fenster starrte. Er war dabei etwas zu sagen und grüßend die Hand zu packen, da bekam ich seinen Kragen zu fassen und zerrte ihn von dort weg. >Du schaust keine nackten Frauen ohne ihre Erlaubnis an.<
>Oh bitte, vielleicht nicht in deinem Alter, aber in meinem wollen die hübschen Frauen von mir beachtet werden. Was ist das bitte für eine Verschwendung, sie da draußen alleine in der Sonne baden zu lassen?< erwiderte er augenrollend und lief voraus zur Treppe, die hinunter in den Hauptflur führte. >Für diesen Kommentar sollte ich dich direkt aus dem Haus schmeißen.<
>Und ich sollte dich nackt ausziehen und in den Garten schubsen.< Das mit der Geduld war eine interessante Sache. Mit den Kindern, meinen Mitarbeitern, den Bürgern Ignulaes und auch etwas schroffen Persönlichkeiten aus anderen Ländern kam ich bestens zurecht, aber die eigenen Geschwister waren wie Waffen ohne Sicherung.
>Noch eine dumme Aussage von dir und du hast Hausverbot.< ermahnte ich ihn, als wir die Küche betraten und er sich geschmeidig auf einen Hocker schwang. Das Grinsen blieb, er salutierte.

Kersia

Im Gegensatz zu Geia wurde ich von meiner Mutter sanft geweckt. Ihre Finger in meinem Haar, die kaum spürbaren Bewegungen holten mich aus der Traumwelt in die Realität. Ich blinzelte langsam, drehte den Kopf in ihre Richtung und lächelte träge. >Muss ich schon aufstehen?< murmelte ich gähnend. Ich hatte bis spät in die Nacht gelesen und war irgendwann eingeschlafen. Keine Ahnung, wie viel Schlaf ich abbekommen hatte, aber immerhin spukten keine seltsamen Bilder in meinem Kopf herum. Ich fühlte mich gut.
>Wenn du noch müde bist, kannst du ein wenig länger schlafen. Geia wird dich wecken. Ich habe gehört, dass ihr heute einiges zu tun habt.< Damit meinte sie wohl die Vorbereitungen in der Arena. Ich nickte langsam, die Augen bereits wieder auf Halbmast. Vielleicht würde mir eine weitere Stunde Schlaf reichen, bevor ich alles andere in Angriff nahm. Das klang gut. Ich spürte einen Kuss auf meiner Stirn, dann glitt ich zurück in die Tiefsee meiner Träume.

Bin dann mal offline, gute Nacht :sleeping:
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179

18.08.2023, 23:52

Gute Nacht :)

Jahwe

Ich war in der Quelle des Baderaumes und tauchte unter. Sofort umgab mich die Stille des Wassers und ich hatte das Gefühl wieder richtig atmen zu können. Die verschwommene Welt half mir meine rasende Gedanken zu beruhigen. Vorhin war ich sofort aus dem Bett gesprungen, sobald ich mich wieder bewegen konnte. Ich konnte nicht in Nalus Gesicht blicken und das Versagen nagte an mir. Liora versuchte von mir das Gegenteil zu überzeugen, doch sie erreichte mich nicht. Bis vor den Prüfungen musste ich mit dieser Schwäche klarkommen. Ich musste allein zeigen, dass ich es würdig war der König von der heiße Quellen zu sein.

Willow

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Bewegung und ich drehte mein Kopf um. Da war Jemand am Fenster, doch er verschwand wieder plötzlich. Es war aber nicht Zen gewesen, dafür war das Haar dunkel gewesen. Wenig später vernahm ich Geräusche aus der Küche. Es waren zwei männliche Stimmen, die eine Stimme erkannte ich sofort. Ich richtete mich auf, zog mich an und ließ mein Werk erstmal auf der Wiese liegen. Hokus sprang währenddessen auf meiner Schulter. Als ich das Inneren betrat, erblickte ich den Fremden und misstrauisch musterte ich ihn. Meine Augen wanderten langsam weiter zu Zen, während mein Körper wachsam blieb: "Die Sonne grüßt dich."


180

19.08.2023, 09:49

Zen

Elior sagte zunächst nichts mehr, während ich ein paar Brötchen fürs Frühstück aufbackte. Er hatte mir nicht gesagt, warum er in aller Frühe hier aufkreuzte. Für gewöhnlich schlief er um diese Zeit noch. Kurze Zeit später tauchte Willow auf und ich sah über die Schulter zu ihr. >Guten Morgen, Willow.< Ein warnender Blick in Eliors Richtung. Wehe, er sagte jetzt etwas Falsches. Er ignorierte mich natürlich, stand auf und hielt ihr breit lächelnd seine Hand hin. >Ich bin Elior, Zens jüngerer Bruder. Der attraktivste Sohn der Familie.< stellte er sich vor. Ich verdrehte die Augen. Wäre zu schön gewesen, hätte er sich den zweiten Satz einfach gespart. Mir lag eine Entschuldigung in seinem Namen auf der Zunge, aber ich nahm an, dass Willow seine pubertäre Art durchschaute. Das war einfach seine Art.

Kersia

Scheinbar war ich meiner Freundin zuvorgekommen, denn als sie zuerst an die Tür klopfte, um sich anzukündigen, räumte ich gerade meine Nachtlektüre weg. Ich öffnete ihr die Tür und blickte in ein überraschtes Gesicht. >Schon wach?<
Ich grinste. >Schade, oder? Jetzt musst du dir das Durchkitzeln für ein anderes Mal aufsparen.< Sie schüttelte enttäuscht den Kopf, ihre Mundwinkel zuckten. >Mein Morgen ist ruiniert. Du hast mit Absicht im Zimmer deiner Mutter geschlafen, weil du genau weißt, dass ich ihre Erlaubnis brauche.<
Schmunzelnd hakte ich mich bei ihr unter und schob sie nach draußen. >Du hast die ehrenvolle Aufgabe, mich zur Arena zu begleiten und mir eine große Hilfe zu sein. Dein Morgen ist weit entfernt von ruiniert.<
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