Murie

Ich zuckte hilfslos die Schulter: "Es sieht wie eine riesige Spinne aus, aber ein solches Exemplar kenne ich nicht, da sie nich in meiner Heimat vertreten ist. Vielleicht ist sie sogar giftig, also seid bitte vorsichtig." Eigentlich hätte ich Shane holen sollen, aber ich traute mich seltsamerweise nicht seine Nachtruhe zu stören.

Neal

"Hm, dann geht zügig in die Hütte. Die Anderen Aufsehern sehen es nicht gern, wenn Sklaven Mitternacht draußen herumtreiben", meinte ich warnend.

Murie

Ich schaute um mich und entdeckte ein altes Buch, den ich aussortieren wollte und überreichte es ihn: "Genügt dieses Buch?"

Neal

Ich erwiderte ruhig ihren Blick und sah ihr nach, wie sie in die Hütte lief. Dann ging ich weiter durch die Feldern und lauschte auf die Nachtgeräusche, irgendwo aus dem Regenwald brüllte ein Affe.

Murie

Ich erschauderte und angewidert wandte ich den Blick von dem fleckigen Wand ab, morgen müsste ich wohl diese Schweinerei wegwischen. Leise sagte ich zu Alex: "Habt Dank."

Neal

Ich kehrte zurück und setzte mich an das Lagerfeuer, das Knisternd machte mich schläfrig, aber ich blieb wach. Denn man konnte nie wissen, ob der Jaguar unsere Plantage erreicht hatte und er galt als das gefrüchtete Tier im Regenwald.

Murie

Ich lächelte zaghaft, holte ein sauberes Taschentuch und gab es ihn, damit er seine Händen säubern kann und führte ihn zur Tür hin: "Schlaf gut."

Neal

Gedankenverloren kraulte ich hinter dem Ohr des Hundes, er genoss das und wedelte sachte mit den Schwanz, die Hunde knurrten mich nie an und hatten auch keine Angst vor mir, da ich sie mit Respekt behandelte.

Murie

Ich schaute ihm kurz nach, dann legte ich mich hin und wachte am nächsten Tag Recht früh auf. Ich kleidete mich an, ließ mein Haar diesmal offen, weil es Shane gefallen hatte und mit einem Lächeln ging ich hinunter in den Esssaal, wo Shane bereits saß. "Guten Morgen", ich hauchte einen Kuss auf seine Wange, er erwiderte aber nicht meine Zärtlichkeit, sondern sagte knapp: "Setzt dich, Weib." Ich blinzelte verwirrt. Weib? Unsicher nahm ich Platz. "Ich geh heute in die Stadt, um Besorgungen zu erledigen. Dir ist verboten mit den Sklaven private Unterhaltung auszutauschen und die Plantage zu verlassen. Du darfst dich nur im Haus oder im Garten aufhalten. Verstanden?!" "Kann ich dich nicht begleiten?", fragte ich zaghaft. "Nein", herrschte er mich an und erschrocken zuckte ich zusammen: "Und warum darf ich nicht durch die Feldern gehen?" "Weil die Männer dich wie hungrige Tiere angeiern werden und wehe du missachtest meine Anweisungen", seine Augen funkelten. Bestürzt sah ich ihn an.

Neal

Als im Himmel der erste graue Streifen sich bemerkbar machte, kehrte ich in meine Hütte und schlief für einige Stunden, ehe ich wieder aufstehen musste, um meiner Aufgabe nachgehen zu müssen.

Murie

Ich stand auf, Shane blickte misstrauisch auf: "Wo willst du jetzt hin?!" "Meinem Magen ist noch immer nicht wohl, der hohe See hat mich sehr zugesetzt und ich werde in meinem Gemach mich ein wenig ausruhen", sagte ich leise und ging aus dem Raum, während einige Tränen über meine Wangen rollten.
Dann erblickte ich Alex, hastig wischte ich die Tränen fort, wünschte ihm ein guten Morgen und lief eilig an ihm vorbei.

Neal

Ich lief an der Pfad entlang und begegnete der Sklavin auf dem Weg, ich blieb stehen und sah sie an.

Murie

In meinem Zimmer angelangt warf ich mich auf das Bett und vergrub mein Gesicht in das Kissen, er hatte sich keinewegs verändert, stattdessen wurde sein rätselhaftes Verhalten noch schlimmer. Hatte ich mich tatsächlich in ihm so getäuscht? War das sein wahres Gesicht? Ich begann zu realisieren. Deshalb blickten die Angestellten ihn angstvoll an und sputeten sich bei ihrer Aufgaben. "Oh Gott, ich bin so ein dummes Mädchen und lasse mich von seine Charme einlullen", schimpfte ich mit mir selbst.

Neal

"Guten Morgen", nuschelte ich und ging an ihr vorbei, Richtung zu den Feldern.

Murie

Nach eine Weile beruhigte ich mich und schaute aus dem Fenster, ich sah wie Shane in den Boot stieg und weg fuhr. Ohne mich. Sein Verhalten verletze mich, betrübt schaute ich in meinem Zimmer und sah den Fleck der Spinne. Ich atmtete tief ein, straffte die Schulter und suchte in den Flur nach einem kleinen Kammer bis ich endlich den Besenkammer fand. Ich schnappte mir den Eimer und den alten Lappen, ging nach unten, um es mit Wasser zu füllen, die Angestellten sahen mich mit große Augen an und ging wieder in mein Zimmer. Energisch schrubbte ich den ekligen Fleck weg.

Neal

Ein kurzes Lächeln huschte über meinem Gesicht, als sie meinen Gruß erwiderte und mein Gesicht wurde sofort ernst, als ich einen Aufseher auf mich zugehen sah.

Murie

Ich hörte das Klopfen und erkannte ihre Stimme: "Komm rein." Ich war fertig mit den Schrubben, mit den Handrücken fuhr ich über die verschwitzte Stirn und richtete mich auf, ich glättete die Falte meines Kleides.

Neal

"Neal, wir müssen die Sklaven in Zukunft strenger bestrafen, sie werden frech und erlauben sich Freiheiten", meinte Rick und seine Augen wurden dunkel. "Ja...", sagte ich gedehnt, das würde ich nimmer tun. Rick nickte knapp und ging wieder.

Murie

"Manchmal hilft es, um so seinen Frust loszuwerden", meinte ich offen und klatschte in die Händen: "Jetzt gehen wir in den Garten und schauen nach, ob dort Arbeit für uns anfällt." Ich wollte mich ablenken, ich wollte jetzt nicht an Shane denken.

Neal

Ich lief durch das dichte Feld, der Masra machte immer mit seinem Pferd einen Kontrollgang. Doch sie waren edel, sodass auch dem Aufseher verwehrt war, diese Tiere zu reiten.