"Rosanna, ich bin wieder da", nach einem Monat seit der Party war ich letzte Woche auf eine Geschäftsreise in Japan gewesen, um mir die neueste Herausgabe live zu sehen, mit ihnen auszuhandeln und anschließend einen Geschäft abschließen. Ich lockerte meinen Kragen, war übermüdet und streifte meine Füßen von den Schuhen. Ich stellte mein kleiner Reisekoffer ab und vorsichtig die Tüte, wo das Präsent für sie sich versteckte. "Rosanna?", sie schien nicht in der untere Etage zu sein. "Guten Tag Senior Pérez, ihre Schwester wollte in den Garten gehen", erschien Rita aus der Küche: "Und willkommen zurück." "Danke", lächelte ich schwach, massierte mein angespannten Nacken und ging in den Garten: "Principessa, dein Lieblingsbruder ist wieder da!" Doch außer das Gezwitscher der Vögel, hörte ich nicht und Unruhe machte sich in mir breit. Meine Schritte wurden eilig, als ich den großen Raum durchquerte. "ROSANNA!", ich rannte zu der liegende Gestalt vor dem Pavillon und die Angesprochene rührte sich nicht. Ich kniete mich vor ihr hin, überprüfte die rasselnde Atmung und rief mit meinem Handy sofort einen Notwagen an. Mein Herz pochte schnell, mir wurde schwindelig und ich strich sanft über ihrem Gesicht, während die Angst meine Kehle zuschnürte. Endlich kam der Krankenwagen, um sie ins Krankenhaus zu fahren und natürlich kam ich mit.
"Ich vermisse das Gehen!", jammere Rosanna, als wir sie aus dem Krankenhaus mit den Rollstuhl fuhren, seit zwei Wochen hatte sie im Krankenhaus gelegen. Beide Beine waren gebrochen und der Heilungsprozess würde dauern, die farbige Blessuren waren verblasst. "Bald kannst du wieder gehen Prinicpessa", meinte ich sanft und deckte sie zu, damit sie nicht fror und sich dabei eine Erkältung holte, ein weiterer Schrecken könnte ich nicht ertragen und ich beschloss zukünftig keine lange Geschäftsreisen mehr zu machen, ich musste das besser managen. "Solange wirst du von uns verwöhnt werden", grinste Sean und ich brummte nur. Mir gefiel es nicht, dass sie sich langsam näher kamen, ich hatte auch eine Auseinandersetzung mit Sean gehabt und er beteuerte mir, er sei angeblich in meine Schwester verliebt. Sean und verlieben, das war ja als würde man versuchen sich von A bis Z zu biemen, also unmöglich. Und dann war da noch meine sture Schwester, sie hielt nichts von meine Vorträgen, auch nicht, als ich ihr erklärte, dass Sean ihr Herz brechen würde und er ein Weiberheld ist. Es war als würde ich mich mit einer Wand unterhalten. Also musste ich mich dem Schicksal ergeben und wenn Sean ihr das Herz brach, würde ich bei ihm das Dreifache tun und noch andere sämtliche Knochen Schmerzen bereiten.
Die Tagen zogen sich davon, dann folgten Wochen und Monaten, immer mehr vergrub ich mich in Arbeit, seit Sean sich um Rosanna kümmerte und ich musste eingestehen, dass die beide ein schönes Paar abgaben und ich mich in Sean getäuscht hatte. Er war fürsorglich, trug sie auf Händen und brachte Rosanna zum Lachen, sie wirkte überglücklich und für mich war nichts Wichtigeres als sie glücklich zu sehen. Ich dagegen hatte ab und zu Mal eine bedeutungslose ONS gehabt, wo ich dann plötzlich an den Aufzug denken musste und um die Gedanken daran zu verdrängen, arbeitete ich noch mehr, was zur Folge hatte, dass ich halbes Jahr später an den EKG geschlossen war und der Kardiologe mich streng anschaute: "Senior Pérez, Sie haben Bluthochdruck, ihr Hausarzt hatte mich bereits informiert, dass sie zuviel arbeiten und wenig schlafen. Wenn es soweiter geht, kann es für Sie schlecht aussehen. Ich werde Ihnen einen Medikament schreiben, der den Blutdruck senken lässt. Wichtig ist, dass sie ihr Arbeitspensum runterschrauben und sich mal den Urlaub gönnen, dann könnte es sein, dass Sie wieder normale Werte bekommen und auf das Medikament verzichten." "Ja, mache ich", natürlich war es nicht die Wahrheit und ich nahm auch das Medikament nicht. Ich war schließlich 27 Jahren alte und nicht 80. Also noch im Blütezeit. Und somit setzte ich das halbes Jahr fort mit Arbeiten, wichtige Einladungen wahrnehmen, um Projekte kümmern und das bisschen Freizeit mit Rosanna zu verbringen.
"Wir sind zu einer Hochzeit eingeladen, sie findet im nächsten Monat", sagte ich eines Tages zu Rosanna, als ich den Brief von Diego erhielt. Die Zwei würden endlich heiraten und an Eva dachte ich überhaupt nicht mehr. "Oh, toll ich liebe Hochzeiten", schwärmte Rosanna und ich grinste frech: "Lass das Sean nicht hören, sonst ist er weg." "Blödmann!", lachte sie und warf eine Papierkugel nach mir.