Kieran

Sie kämpft wirklich gut, besser als sonst. Ich schiebe das auf ihre hirnlose Zuneigung zu Peter, bei dem sie sowieso nie landen wird. Klar, ihre lockere und süße Art kann einem Mann schnell den Kopf verdrehen. Aber als ich Peter das erste Mal gesehen habe, habe ich sofort gemerkt, wie kaputt er ist. Solange seine Ex auf der Erde weilt oder sie verlässt, er wird nie über sie hinwegkommen. Und ich will Aven davor beschützen, aber sie lässt nicht mit sich reden. > Aven, hör zu..< fange ich wieder von vorne ab, aber sie knurrt wütend und ich pariere geschickt ihre Faustschläge.

Aven

Kein Wunder, dass er genau das sensibelste Thema in meinem Leben anspricht. Peter. Kaum läuft es recht gut zwischen uns beiden, muss er all meine Träume zerplatzen lassen. Deswegen lasse ich ihn auch nicht zu Wort kommen, bis ich eine fremde Präsenz wahrnehme. Kieran hört wie ich auf zu kämpfen und wir beide beschnuppern die Luft um uns herum. > Vampirin, ziemlich alt und erfahren. Kommt auf uns zu!< fasst Kieran in Sekundenschnelle zusammen und gemeinsam rennen wir um das Haus. Da erblicke ich Peter, der ziemlich angespannt zu sein scheint und etwas unsicher gehe ich auf ihn zu. > Weißt du, wer da kommt?< frage ich ihn vorsichtig und lächle leicht.

Kieran

Da das also was Persönliches ist, habe ich keine Lust mich da einzumischen. Ich will Aven hinter mir herziehen, aber sie schüttelt meine Hand ab und schüttelt dabei entschlossen den Kopf. Ich bin versucht durch unsere Bindung ihr zu befehlen zu kommen, aber sie hat mir oft genug gezeigt, dass sie das hasst. Also lasse ich sie allein bei Peter zurück, bin jedoch stets wachsam. Sollte diese Frau schlechte Absichten haben, würde ich Aven rechtzeitig zur Hilfe eilen.

Aven

Seine Anspannung ist deutlich zu spüren, also nehme ich es ihm nicht übel, dass er nicht allzu freundlich ist. Ich kann das verstehen. In einem Vampirleben gibt es so einige Personen, die man nicht sehen möchte.
Als Kieran geht und ich allein mit Peter zurückbleibe, sehe an seiner Seite vorbei zu dieser Frau. Obwohl sie eine starke Präsenz hat, merke ich recht schnell, dass sie nichts Schlimmes tun will. Aber ich bleibe dennoch wachsam.

Aven

Sie kennen sich, das fällt mir als erstes auf. Nicht vom Sehen, aber ich spüre deutlich, dass sie mal Freunde gewesen waren. Aber an Peters Ton erkenne ich, dass ihre Anwesenheit nicht gesund für seinen emotionalen Zustand ist und dennoch bleibt diese Frau an ihrem Fleck. Ich mische mich nicht ein, sondern höre nur zu. Manchmal ist es wirklich besser nicht so neugierig wie ich zu sein, aber Peter liegt mir am Herzen und ich bin für die Leute da, die mich brauchen.

Aven

Ich zucke zusammen, als er so brüllt und schlinge die Arme um meinen Oberkörper. Wenn er so rasend ist, kann er einem Angst machen, aber weil ich gestern einen ganz anderen Peter gesehen habe, bin ich nicht allzu angespannt. Mich schockt eher die Tatsache, dass seine Ex doch am Leben ist. Und dass er das weiß und dennoch hier ist.
Immerhin habe ich oft genug gesehen, wie er die Silberkette anfässt, als wäre sie was Heiliges. Er tut so, als würde er sie hassen, aber tief in sich, verzehrt er sich nach ihr. Manchmal taste ich mich nämlich an seinen Gefühlen heran und spüre, dass er Mariah vermisste. Einmal habe ich ihre Gestalt in meinem Zimmer angenommen, eine sehr hübsche und anmutige Frau. Im Gegensatz zu ihr hätte ich ein Bauernmädchen sein können. Dieser Gedanke stimmt mich traurig, aber ich lasse mir nichts anmerken.

Aven

Das Ganze entpuppt sich als sehr kompliziert. Felicia scheint die Schwester von Mariah zu sein und sie scheint auch nicht zu wissen, dass ihre Schwester lebt. Kein Wunder, dass Peter verärgert ist. Ich sage immer noch nichts, habe die Arme vor der Brust verschränkt und sehe zwischen den beiden hin und her.

Aven

Ok. Anscheinend hat Mariah mehr Geheimnisse, als ich dachte. Anfangs habe ich gedacht, sie sei eine dumme Frau gewesen, die Peter aus egoistischen Gründen verstoßen hat. Aber wenn sie nicht mal ihre eigene Schwester kontaktiert, ist sie eine verdammt kalte Person. Und Peter liebt sie trotzdem noch? Ich beneide Mariah darum. Solch bedingungslose Liebe wünscht sich jeder Vampir in seinem ganzen Leben.

Aven

Ich weiche seinem Blick aus, sehe kurz zu Felicia und folge den beiden ins Innere. Irgendwie fühle ich mich jetzt fehl am Platz, aber ich zwinge mich dazu bei ihnen zu bleiben, bis mich Peter wegschickt. Vielleicht will er ja alleine mit ihr sein. Sie kennen sich sicherlich länger, als ich ihn und umgekehrt.
Kieran sitzt auf der Couch und grübelt über etwas, aber er sieht nicht auf, als wir alle das Haus betreten.

Aven

Lächelnd nehme ich einen entgegen und beginne sofort zu trinken. Ich habe die ganze Zeit über Durst gehabt, habe aber nichts Wichtiges verpassen wollen. Umso mehr freue ich mich jetzt zu trinken, was ich auch tue. Dabei sehe ich weiterhin zwischen den beiden hin und her und setzte mich neben Peter. Einfach, damit er weiß, dass ich hier bin, weil er es duldet.

Aven

Das muss schlimm sein. Wenn der eigene Clan abgeschlachtet wird, man auf der Flucht ist und die einzige überlebte Person aus dem Clan zusätzlich verliert. Ich kann verstehen, dass sie Zuflucht sucht. Als sie mich dann nervös anschaut, schenke ich ihr ein offenes Lächeln. Was sie sagt, behalte ich mich für, weil ich keine Plaudertasche bin. Ich gehe sehr vorsichtig mit Geheimnissen um oder was auch immer nicht aus dem Raum dringen darf.

Aven

Jetzt bin ich aber wirklich gespannt. Wird Peter sie aufnehmen, auch wenn er sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen hat? Er ist der Boss, also entscheidet er. Wir anderen werden das dann wohl oder übel akzeptieren müssen. Mich stört das nicht, solange sie sich in die Gruppe einfügt und nicht auf einmal zu einer unaushaltbaren Zicke wird.
Kieran betritt die Küche, hebt beide Augenbrauen und holt sich einen Blutbeutel. Er sagt nichts, aber scheint schnell verstanden zu haben. Seufzend sehe ich wieder Peter und Felicia an.