Hehe, ich habe überhaupt nichts dagegen & sogar die gleiche Gedanken gehabt
Kaelyn
Seidig weich glitten die Stoffe durch meine Fingern, sie fühlten sich kühl an und schmiegten sich bestimmt angenehm an den Haut der Körpern. Die verschiedenste Farben schienen geradezu strahlen, als würden sie um Aufmerksamkeit betteln und vorsichtig faltete ich sie zusammen. "Bist du endlich fertig? Vater wartet bereits auf die neue Ware!", Annabel stemmte ungeduldig die Händen gegen ihre Hüften und musterte mich mit einem kühlen Blick. "Ich bin fertig", meine Stimme glich einem Flüstern und ich schlug die Augen nieder. "Dann bringe sie zum Markplatz!", befahl meine Cousine und warf ihr goldenes Haar nach hinten. "A-auf d-dem Markplatz?", begann ich zu stottern und dachte an die vielen Menschen. Mein Herz begann schneller zu schlagen, wie die einer Maus. "Natürlich, w-w-wo denn sonst!", rollte sie spöttisch die Augen und die Nase in die Luft gestreckt verließ sie den Raum der Schneiderei. Sie wusste es, wie unwohl ich mich unter fremden Menschen fühlte. "Elende Ziege!", schnaubt der Kobold verächtlich, als er aus seinem Versteck kroch. "Du sollst nicht schimpfen, das ist nicht nett", tadelte ich den Kobold sanft. "Was sie da tut, ist nicht nett und da darf ich sie als elende Ziege beschimpfen. Wenn du willst, kann ich heute Nacht mal in ihren großen Zeh beißen", die Augen begannen zu funkeln und er rieb sich in die Händen. "Nein", meinte ich ernst, lagerte die Stoffe in einem großen Korb und erhob mich. Sofort verwandelte sich Puck in einem Wiesel und kletterte an mir hoch bis er sich auf meine Schultern bequem machen konnte. Sein weiches Fell kitzelte an meinem Nacken. Ich verließ die Schneiderei, blinzelte in der warme Sonne und machte mich mit wildes Herzklopfen auf dem Weg zum Marktplatz, wo mein Onkel Ott und Cousin Friedrich sich bei unseren Stand befanden.
Èamonn
Die Spitze meines Dolches bohrte sich sanft in die Bergen auf meiner Landkarte des Gebietes von Baktrien und nippte an einem Tonbecher, dessen schwarze Flüssigkeit bitter mit einem Nachgeschmack von Rauch in meiner Kehle rann, sofort ließ sie Wärme in meinem inneren ausbreiten. Meine Augen wanderten träge zu der hölzerne Wand, wo ich den neuen Auftrag mit einem Drachenzahn meiner etliche Sammlung gepinnt hatte. Drachenhäute. Die Robusten fand man bei den Steindrachen in den Bergen und ein kaltes Lächeln malte sich in meinem Gesicht auf den bevorstehender Jagd. Ich erhob mich, der Stuhl kippte um und ihn ignorierend zog ich mir meinen rechten Lederhandschuh über. Der Grund war nicht der Anblick, sondern die Reizbarkeit der geschundene Haut. Verächtlich schnaubte ich leise, diesem Drachen hatte ich gnadenlos anschließend das Herz herausgerissen. Langsam und Qualvoll. Ich packte nach meinem Schwert, ließ sie in meinem Gürtel gleiten und stampfte aus der Hütte aus. Ich lebte abseits der Stadt, ich war kein geselliger Mensch und die Meisten machten einen großen Bogen um mich. Für meinen reizbaren, unkontrollierbaren Temperament war ich weit bekannt. Und für meine Begeisterung beim Töten.