Odile
Ich hörte das leise Summen von Elara und musste lächeln, ich hätte nie gedacht, dass wir nach der schreckliche Zeit in der Burg wieder glücklich sein konnten. Und verliebt. Wir gingen ins Hotel, begrüßte freundlich die Frau am Rezeption und als wir vor unsere Zimmern standen, umarmte ich Elara und flüsterte: "Ich wünsche euch viel Spaß und wir reden morgen beim Frühstück welche Sehenswürdigkeiten uns wir ansehen möchten, aber jetzt macht dich hübsch, sodass Yves es umhaut." Mit funkelnde Augen löste ich mich von ihr, Yves sollte wissen, was für eine wundervolle Person Elara war. Dann betrat ich mein Zimmer, ich legte die Tüte auf dem Bett ab und war auf der Suche nach meinem Tablet, ich wollte unbedingt herausfinden wo Jean und ich später hingehen konnten.
Yves
Ihre Schwester hauchte irgendwas in ihrem süßen Ohr, an der ich unbedingt knabbern wollte und plötzliche Ungeduld erfasste mich, als Elara die verdammte Tür öffnete. Kaum hatte sie die Tür hinter sich wieder geschlossen, riss ich sie in meine Arme, drückte sie gegen die Wand neben ihr und küsste sie voller Inbrunst. Meine Hand vergrub sich in ihr Haar, die Andere ruhte an ihre Hüfte und mein Körper bebte unter die starke Empfindungen, die ich aufeinmal spürte. In meinem Brustkorb pulsierte es stark, ließ die Energie wild durch meinem Körper rauschen und mir entfuhr ein Keuchen. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich mich nach ihr verzehrt hatte. Dass ich ihre unwiderstehliche Lippen schmecken wollte. Dass ich ihr betörender Duft einatmen wollte. Dass sie ganz nah bei mir spüren wollte. Dass ich mich in ihrer Liebe zu mir baden wollte. "Elara", murmelte ich rau von den Empfindungen in mir und plötzliche Verzweiflung stieg in mir hoch, als der Gedanke mich heimsuchte, dass das hier nicht von Dauer war. Meine Zeit war verstrichen, sobald der letzte Splitter gefunden war und dann musste ich dorthin gehen, was sich Hölle nannte. Ich war ein verurteilter Geist, gehörte nicht in dieser Welt und ich konnte nicht ewig der Schlinge entfliehen. Schweratmend löste ich mich von ihr, starrte in ihre himmelblaue Augen und bevor sie die Qual in Meine sehen konnte, schnappte ich mir die eine Tüte, wo sich meine Sachen befanden und ging eilig ins Badezimmer. Ich hatte mich am Waschbecken gestützt, meine Erscheinung flackerte wild und meine Muskeln waren zum Zerbersten angespannt. Die Erkenntnis traf mich hart und unvorbereitet, obwohl ich bereits wusste, dass ich mich von ihr angezogen fühlte: Ich hatte mich in sie verliebt. Und ich würde sie verlieren.