Sergio
Ich trommelte mit den Fingern auf die Sitzlehne des Sessels und blickte aus dem Fenster, ich konnte die riesige Insel erkennen, die Australia war und reckte meine Beine, leise knackste meine Knien. Maledetto, ich wollte endlich den Boden unter meine Füße spüren, ich harrte eine gefühlte Ewigkeit in diesem Privatjet und kam beinahe um vor Langeweile, nicht mal ein kleiner Flirt mit der hübsche Stewardess war mir vergönnt, weil Mamma mir sonst die Ohren langgezogen hätte. "Mein Sohn, wähle bedacht deine Waffe, dieses Jahr sind starke Feinde anwesend, insbesondere die Familie Keller", hörte ich den harten Klang der Sprache und ich antwortete auf russisch: "Ja, Vater." Ich unterdrückte das Augenrollen, denn schon am Vortag hatte er mich daran erinnert. "Meine Damen und Herren, wir landen demnächst. Bitte schnallen Sie sich an", meldete sich die hübsche Stewardess und wehmütig blickte ich ihre lange Beine nach. Missbilligend räusperte sich Mamma und unschuldig sah ich sie an, sprach diesmal italienisch: "Brauchst du einen Glas Wasser?" "No, ich wollte dich gelegentlich daran erinnern dich nicht ablenken zu lassen", antwortete sie und beugte sich zu Dante, zog ihm die Kopfhörer hinunter: "Schnall dich an, wir landen und würdest du nicht laut Musik hören, hättest du es gehört." Ich unterdrückte ein Lächeln und bemerkte das leichte Schmunzeln meines Vaters, auch er beherrschte ihre Sprache, sowie andere viele Sprachen. Doch zu seine Kinder sprach er stets russisch, damit wir nicht vergaßen wo wir auch herkamen und Mamma sprach mit uns in ihre Muttersprache, neben diese zwei Muttersprachen lernten wir natürlich auch englisch und lateinisch. Das Flugzeug senkte sich, Sydney kam zur Vorschein und dann berührten wir endlich den Boden. Ich schnallte mich ab, ehe die Ansage sich melden konnte und setzte meine Sonnenbrille auf, noch schien etwas die Sonne. Mein Vater blieb zurück, er würde auf seine Weise ins Hotel kommen und somit ging ich mit Mamma und meinem Bruder aus dem Flugzeug. "Hello Australia", begrüßte ich das Land. "Ah, da steht schon unser Taxi", meinte Mamma zufrieden. Wir stiegen in das Auto hinein, die Adresse des Hotels wurde genannt und das Auto kam in die Bewegung.
Enya
Ich saß in einem weißen Raum, Geräten piepten und der Doktor Wilson zapfte mir das Blut ab, ich verzog keine einzige Miene. Er kontrollierte meine Vitalfunktionen und wollte meinen Blutbild kontrollieren. An der Tür standen bewaffnete Männer, meine Augen funkelten dunkel und doch ich regte mich nicht. "So, es scheint alles in Ordnung zu sein, sodass Sie auf der Auktion ausgestellt werden können. Hoffen wir, dass Sie trotz ihrer Klasse einen Käufer finden", meinte Dr. Wilson und richtete seine Brille: "Sie können gehen." Ich unterdrückte ein verächtliches Schnauben, meine Begeisterung hielt sich in Grenzen und die Schläuche wurden von meinem Körper entfernt. Die Männer kamen und legten mir die speziellen Handschellen an, damit ich keinen Unsinn machte. Ich senkte den Kopf, sodass mein Gesicht von dem Haar bedeckt wurde und ein kaltes Lächeln zeigte sich kurz in meinem Gesicht. Der Flur war genauso steril, wie der Behandlungsraum und sie führten mich in den Wohntrakt, ich hörte, wie sie den Code eintippten. Zischend öffnete sich die Tür und wir liefen an Türen vorbei bis wir vor der Tür 412 standen, meine Nummer. Unsanft wurde ich in den Raum gestoßen, nachdem die Handschellen verschwanden: "Zieh dich um, 412!" "Arschloch", murmelte ich, als die Tür zufiel und ich das neue Kostüm entdeckte. Verächtlich schnaubte ich.