Illya
Wieder einmal musste ich mich von diesem Mistkerl bearbeiten lassen und wieder bekam er nichts von mir zu hören, auch wenn ich schmerzvolle Geräusche nicht mehr unterdrücken konnte. Mir tat mein gesamter Oberkörper weh, vor allem meine Rippen und mein Bauch. Die Luft hatte sich ebenso verändert, sie war stickiger geworden, fast schon unerträglich.
> An deiner Stelle würde ich sprechen, denn ich werde dich so lange festhalten, bis sich deine Engelsmacht gegen dich wendet und die Hölle selbst sich dir annimmt.< knurrte der schwarzäugige Dämon, während er mit der Klinge seines Dolches über die offene Wunde an meinem Oberschenkel fuhr. Dann tauchte er sie ins Fleisch und begann darin herumzustochern. Zischend sog ich Luft ein, kniff die Augen fest zusammen. > Also?< Er wartete.
Mit meiner gefesselten Hand zeigte ich ihm den Mittelfinger, ein Lächeln umspielte meine Lippen. Provokant natürlich.
> Widerwärtiges Engelspack.< fluchte der Dämon und stieß die Klinge in das andere Bein, drehte den Dolch einmal ganz herum, sodass die Übelkeit in meinem Magen weiter zunahm. Ich war kurz davor mich zu übergeben. Länger würde ich diese Tortur nicht mitmachen. Dermaßen masochistisch war ich nicht. Außerdem machten sich die anderen sicherlich große Sorgen, insbesondere Enya. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie dem Wahnsinn verfiel. Verdammt, selbst in dieser ziemlich ungünstigen Situation vermisste ich sie.
Luana
Dass das Einhorn nicht hier bleiben konnte, war klar. Immerhin konnte sie auch jederzeit gekidnappt werden, weil sie einer besonderen Rasse angehörte. Das wäre gefundenes Fressen für Dämonen und so. Ich sah zu Enya, die fest entschlossen an Ort und Stelle blieb und mein Blick wanderte weiter zu Sergio. Eigentlich brauchte er mich doch nicht, um den Dämon aufzusuchen. Das Einhorn war ja dabei. Doch was, wenn man ihn auch angriff und ich gerade nicht da war?
Soll ich mitkommen?, fragte ich ihn daher.
Schaust du auch Outlander an?