Ella
Plötzlich unterbrach eine bekannte Stimme die Stille und ich schreckte hoch, während ich überrascht die Luft einsog. Dabei fiel fast ein Blatt von dem Tisch herunter und gerade noch bekam ich es zu fassen. Dafür lehnte ich jedoch halb über der Tischkante und setzte mich schnell wieder auf, da es sehr witzig aussehen musste. Leise räusperte ich mich und strich die Strähnen aus meinem Gesicht. "Mr. Ò Farell", sagte ich noch leicht perplex, "Ich habe Sie nicht kommen hören." Mein Blick glitt hoch und traf den seiner türkisen Augen. Ich beruhigte mich langsam wieder und dachte daher über seine Frage nach. "Ich liebe es, kreativ zu werden. Und gleichzeitig liebe die Möglichkeiten, die ein leerer Raum oder Gebäude bietet, bevor man ihn gestaltet. Vielleicht klingt das verwirrend, aber ich mag es, einen Raum zu dekorieren und zu sehen, wie die Farben, Stile, Möbel und alles andere miteinander harmonieren. Aber der wirkliche Grund, der mich inspiriert hat, war die Inneneinrichtung unseres Hauses in Galbally. Meine Mutter hatte den Spürsinn für ein angenehmes und häusliches Ambiente. Ich habe jedes noch so kleine Dekostück geliebt und wunderschön gefunden. Irgendwann habe ich als kleines Kind angefangen, selber Räume zu 'dekorieren' und schließlich wusste ich, was ich später machen wollte." Ich versank für einen Moment in alten Erinnerungen und lächelte, als mir einfiel, dass Mr. Ò Farell noch im Raum war. "Und Sie?", fragte ich ihn schließlich vorsichtig, "Warum haben Sie sich für die Geschäftsleitung der Baufirma entschieden?" Ein, zwei Sekunden verstrichen und ich holte leise Luft, um die kritischere Frage zu stellen: "War das Ihr Traumberuf oder hätten Sie lieber in einer anderen Branche gearbeitet?" Ich fragte ihn das, weil ich sah, dass er keine Anzüge mochte. Vielleicht war das kein triftiger Grund, aber es war eine Vermutung. Neugierig sah ich ihn an und wartete auf seine Antwort.