Schön mir gehts auch gut. Wmds?

Ella

Erleichtert atmete ich aus, da er sich ein T-Shirt anzog und somit nicht mehr halbnackt im Raum stand. Irgendwie beruhigte sich mein Herz dadurch wieder. Aber dann sagte er etwas, was mich wieder erröten ließ. "D-Das Thema... ist keines, was Sie etwas angeht. Vielleicht stimmt es ja nicht, was Sie sagen", erwiderte ich hastig und verschränkte die Arme, während ich trotzig das Kinn hob. "Sie könnten auch gar nicht über mich herfallen, das würde ich nämlich nicht zulassen! Bilden Sie sich nichts ein, Sie haben keine Wirkung auf mich." Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber das würde ich ihm nicht sagen. Ich wollte nicht, dass es sein Ego noch mehr pushte und außerdem hatte ich nicht vergessen, was er damals gesagt hatte, als er bei mir übernachtet hatte, als der Sturm gewütet hatte.

Was läuft denn so? XD Schaue auch TV.

Ella

Für einen Moment vergaß ich zu atmen. So sehr brachte mich diese winzige, flüchtige Berührung an meiner Wange durcheinander. Aber ich wollte es ihm nicht zeigen, aus Trotz. "Nein... Nein, das tun Sie nicht", sagte ich und presste die Lippen kurz zusammen. Langsam rappelte ich den Mut dazu auf, in seine Augen zu sehen. Es war schwer, meinen Puls ruhig zu halten, während ich in einem türkisen Meer versank. "Sie machen mich nicht nervös", log ich weiter, stützte mich jedoch mit den Händen an der Bettkante ab.

Achsoo hahah. XD

Ella

Warum tat er das? Weshalb versuchte er mich so nervös zu machen? Und dann tat er, als wäre nichts gewesen. Als würde das auch nicht reichen, spielte mein Körper verrückt und ich konnte mir meine Reaktionen nicht erklären. "Ich weiß nicht, woran Sie das festmachen. Ihre Lesefähigkeiten sind anscheinend nicht so ausgefeilt, wie Sie es sagen", antwortete ich und sah schnell zu dem Bildschirm. Ich versuchte mich auf den Film zu konzentrieren und ignorierte meine Aufregung. Das schaffte ich, als eine lustige Szene kam und ich lachen musste. Die Komödie war so gut, dass ich in der Mitte des Films plötzlich einen Lachkrampf bekam und mich zur Seite rollte.

Ella

Nachdem ich mich einiger Maßen wieder beruhigt hatte, richtete ich mich wieder auf und wischte die Lachtränen fort. Es tat gut, zu lachen und die Sorgen des Tages für einen Moment zu vergessen. Dann fiel mir ein, dass ich nicht auf seinen Einwand reagiert hatte und ich schluckte leise. "Die Antwort interessiert Sie sowieso nicht, oder nicht?", sagte ich deshalb und klang dabei halb so selbstsicher, wie ich es gerne hätte. Was war denn nur los mit mir?

Ella

Für einen Moment erwiderte ich nichts darauf, doch dann drehte ich mich schüchtern zu ihm um und legte den Kopf schief. "Haben Sie das nicht bereits? Damals, als Sie in meiner Wohnung übernachtet haben?" Zwar wusste er jetzt, dass es mich etwas getroffen hatte, doch das war mir egal. Zögerlich beantwortete ich seine Frage schließlich doch: "Vielleicht, ein bisschen. Aber das ist ja auch egal. Außerdem haben Sie nicht einen so unausstehlichen Charakter, wie Sie glauben. Ich verleugne nicht, dass vieles, was Sie tun, nicht in Ordnung ist. Darunter fallen zum Beispiel Ihre Prügeleien oder Ihr Umgang mit Ihren Angestellten." Eindringlich sah ich ihn an. "Aber ich glaube, dass Sie das aus einem Grund machen: um nicht verletzlich zu sein. Und manchmal zeigen Sie Ihre wahre Seite, die, die Sie vor anderen immer verstecken. Die, von der Sie Angst haben, sie könnte Sie schwach wirken lassen."

Gute Nacht.

Ella

Eigentlich hatte ich ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt, denn ich fand ihn nicht nur ein bisschen attraktiv. Aber das wollte ich ihm nicht sagen. Um ehrlich zu sein wollte ich ihm nicht von etwas erzählen, was mich so sehr verwirrte. Dass er so eine große Wirkung auf mich hatte, auch, wenn es nur eine kleine Berührung wie die gerade eben war. Lag es vielleicht daran, dass ich im Moment so durcheinander gewühlt war? Bestimmt musste es daran liegen. Als ich seine Worte hörte, drehte ich mich überrascht zu ihm um. Hatte er gerade gesagt, dass ich nette Augen hatte? Irgendwie nahmen seine Worte etwas von dem Ärger, den ich damals gespürt hatte und ich antwortete mich leise räuspernd: "In zwei Tagen und danach wird entschieden, ob ich das Praktikum anfangen kann."

Ella

Eine viertel Stunde vor dem Ende des Films legte ich die Tasse auf dem Tisch ab. Gerade wollte ich mich bei ihm bedanken, als ich plötzlich eine Bewegung spürte. Die Bettmatratze gab leicht nach und Mr. Ò Farells Arme legten sich um mich, als er sich auf die Seite rollte. "Mr... Ò Farell?", fragte ich ihn leise und er grunzte. Ich unterdrückte ein Glucksen, damit würde ich ihn später sicher aufziehen und dann spürte ich, wie seine Wange sich an meine Seite drückte. Überrascht sah ich ihn an, doch er schlief tief und fest. Oh. Dann musste ich dummerweise auch noch leise kichern, da sein Atem mich kitzelte. Und nun? Konnte ich seine Arme von mir lösen, ohne ihn zu wecken? Wenn, dann musste ich es sehr vorsichtig tun, da ich wusste, dass er sehr empfindlich gegenüber unsanftem Wecken war. Behutsam legte ich meine Hände auf seine Arme und versuchte sie zu bewegen, aber da ich das langsam machen musste, schaffte ich es nicht. Wahrscheinlich dachte er, ich wäre das Kissen und ließ mich nicht los. Ich versuchte es noch zwei Mal, aber dann gab ich seufzend nach und ließ mich auf die Matratze sinken. Er würde bald sicher wieder aufwachen und dann würde ich aufstehen, um in das Gästezimmer zu gehen. Plötzlich wurden meine Augen schwer und die Müdigkeit überrollte mich. Ich versuchte noch wachzubleiben, aber irgendwann glitt auch ich in das Land der Träume.

Ella

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fielen in das Zimmer, als ich aufwachte. Es war wegen einer ruckartigen Bewegung gewesen, die ich gespürt hatte. Müde öffnete ich meine Augen und sah mich verwirrt um, bis ich Mr. Ò Farell entdeckte. Da ich noch nicht ganz wach war, erkannte ich nicht seinen ernsten Gesichtsausdruck und sagte leicht amüsiert: "Sie machen sich zwar über mich lustig, dass ich quieke, wenn ich Angst bekomme. Aber wussten Sie, dass Sie im Schlaf grunzen?" Erst da klärte sich meine Sicht etwas und ich sah, dass er nicht guter Laune zu sein schien. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn irritiert, ehe es bei mir 'Klick' machte. Schnell stand ich auf und ließ mich von dem Bett sinken. "Ich bin geblieben, weil ich nicht wusste, wie ich aufstehen sollte, ohne Sie zu wecken. Es tut mir leid, es war nicht okay. Ich wollte mich Ihnen nicht aufdrängen oder so etwas", erklärte ich schnell und fuhr verlegen durch meine leicht zerzausten Haare. Es war völlig verständlich, dass er überrascht und vielleicht auch verärgert reagierte, wenn er mich neben sich in seinem Bett liegen sah. "Eigentlich wollte ich warten, dass Sie aufwachen und dann gehen, aber ich bin anscheinend selber eingeschlafen. Das tut mir wirklich leid." Bevor ich noch peinlich berührter war, lief ich besser aus dem Zimmer. "Ich schaue nach, wie es Mrs. Ò Farell geht", sagte ich unruhig, ehe ich aus dem Raum lief.

Guten Abend.

Ella

Oh Gott, er musste mich nun für sehr seltsam halten. Verlegen lief ich die Treppen wie immer schnell herunter und blieb vor Mrs. Ò Farells Zimmer stehen, wo ich anklopfte. Es kam keine Antwort und langsam öffnete ich die Tür. Doch niemand war im Raum, sogar das Bett war aufgeräumt. Kurz war ich verwirrt, doch dann vermutete ich, dass sie entweder frühstückte oder schon im Empfangszimmer war. Aber als ich sie schließlich in beiden Räumen nicht vorfand und sogar nicht im Saal, wo das Klavier stand, machte ich mir Sorgen. Gerade wollte ich in der Küche nachschauen, als Lora erschien und mir meine Sorgen anzusehen schien. "Madam wollte spazieren gehen und hat Dean gebeten, sie zu begleiten. Vor zwanzig Minuten sind sie aufgebrochen, sie kommen sicher bald wieder." Erleichtert nickte ich und bedankte mich bei ihr, da sie mir Bescheid gesagt hatte. Mir war kurz das Herz stehen geblieben, als ich sie nirgendwo gefunden hatte. Schließlich lief ich kurz in das Badezimmer und danach in die Küche, welche leer war. Die Köchin ging wahrscheinlich davon aus, dass Mr. Ò Farell noch schlief und hatte sich eine kurze Pause genommen. Da ich sie nicht stören wollte, beschloss ich, das Frühstück selber zu machen und fing an.

Wie geht's dir?

Ella

Leise singend bereitete ich das Frühstück vor und entschied, hier zu frühstücken, statt im Esszimmer. Deshalb deckte ich den Platz und setzte mich an den Tisch, ehe ich zu essen begann. Dabei glitten meine Gedanken an gestern Abend und ich ertappte mich, wie ich daran dachte, dass Mr. Ò Farell sich im Schlaf an mich gekuschelt hatte. Wahrscheinlich waren das noch die Nachwirkungen des gestrigen Tages und im Laufe des Tages würde es besser werden. Heute musste ich auf jeden Fall für die Nachprüfungen lernen, die morgen stattfinden würden. Zwar bereitete mir der Gedanke, wieder in die Uni zurückkehren zu müssen, Unruhe zu, aber ich musste da durch! Plötzlich fiel mir ein, welches Angebot mir Mr. Ò Farell gemacht hatte, wenn ich die Prüfungen bestand und ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. Als ich verstand, was ich tat, nahm ich seufzend einen Bissen von dem Omelett und verdrängte die Gedanken.