Nachti
Tana
Alvaro hatte echt kein Feingefühl, wenn es darum ging, Abstand zu etwas zu schaffen. Er stieß mich einfach zur Seite, als wäre ich ein lästiger Ast, der ihm die Sicht behinderte. Ich stolperte zwei Schritte, fing mich aber schnell wieder. Er sollte Thekla in Ruhe lassen und ihr nicht drohen, wenn es ihr doch so schlecht ging. Missgelaunt folgte ich ihm stampfend ins Zimmer. Der konnte jetzt was erleben.
Doch er schlug die Badezimmertür vor meiner Nase zu und schloss sogar ab. Wütend begann ich gegen das Holz zu trommeln. > Alvaro, wenn du ihr etwas antust, werde ich dir das nicht verzeihen. Wehe, du fasst sie an. Komm sofort da raus.< rief ich aufgebracht.
Alvaro
Ich erfasste schnell die Situation. Sie war besessen. Besessen von etwas, das nicht einmal Tana in Schach bringen konnte, denn Rotschopfs Rücken blutete wieder. Der Bannzauber wirkte wohl nicht mehr richtig. Ziemlich schlecht für sie. Dass sie sich selbst kratzte, erinnerte mich an Kain. An seine Verrücktheit, an seine schlimmen Anfälle. Wäre Veena gestern nicht aufgetaucht, hätte ich la zorra hier und jetzt kaltblütig getötet. Sie war eine Gefahr. Eine Gefahr für sich selbst und vor allem für uns. Für den Auftrag.
Aber ich zückte meine Waffe nicht. Nein, ich schlang die Arme von hinten um ihre Taille, setzte mich mit ihr auf den Boden und hielt ihre Hände fest auf ihre Brust gedrückt. Ihre Beine brachte ich mit meinen unter Kontrolle, indem ich sie über die ihren kreuzte. Anschließend presste ich sie an meine Brust, sodass sie sich selbst nichts mehr antun konnte. Mir sowieso nicht.
> Ich helfe dir nur, weil ich weiß, dass du leben willst. Ich stelle keine Fragen, also verstoße ich gegen keine Regeln.< sagte ich mit fester Stimme dicht an ihrem Ohr.
> Ich weiß nicht, welches Biest dir den Kopf verdreht, aber jedes Biest kann man unter Kontrolle bringen. Entweder du greifst dir selbst an die Eier und zeigst, wer der Boss ist oder ich setze dich unter Betäubung und erspare dir die Schmerzen. Deine Entscheidung.<